Kapitel 9
Weil das vorherige so kurz war, kommt jetzt ein langes Kapitel;)
Mittlerweile war es schon dunkel und es hatte schon wieder angefangen zu schneien. Mit steif gefrorenen Fingern versuchte ich, die Tür nach drinnen zu öffnen. Luna trippelte ungeduldig mit den Vorderpfoten. Selbst sie hatte genug von diesem Wetter. Zu meinen Glück wurde die Tür gerade von innen geöffnet. Beinahe wäre Madara in mich reingelaufen. "Du willst noch weg?"
Madara stand in voller Montur vor mir. Langes, schwarzes Gewand, darüber die rote Rüstung, schwarze Handschuhe und hinter ihm seine Mutter mit einem Schal in der Hand. "Ja." Sagte er nur knapp. Ich zuckte mit den Schultern und ging dann an ihm vorbei ins warme Haus. "Eine Verhandlung mit dem Tsurukushiclan und dem Aisuclan. Madara beschwert sich schon die ganze Zeit darüber, dass er keine Lust hat." Antwortete mir seine Mutter dann noch mal ausführlich. Ich nickte. "Alles Schwachköpfe." Behauptete Madara. Lady Uchiha und ich mussten beide grinsen. "Du kannst ihn ja begleiten. " schlug sie dann vor. "Ich brauche keine Begleitung!" Kam es sofort von ihm. Seine Mutter ignorierte ihn einfach. "Dann aber nicht in der dieser dünnen Jacke! Madara, Leih ihr doch bitte deinen Wintermantel." Ohne wirklich auf Madara einzugehen, nahm sie einen langen schwarzen Mantel von der Garderobe und nahm mir meine Jacke ab. Madara seufzte. Lächelnd band sie mir den Schal um und meinte wir sollten auf uns aufpassen. Sie erinnerte mich ein bisschen an meine eigene Mutter. Am liebsten hätte ich sie jetzt in den Arm genommen.
Luna hatten wir im Haus gelassen. "Beeil dich, wir sind spät dran." Kam der Befehl von vorne. "Jawohl Sir." Sagte ich und verdrehte die Augen. "Worum geht es bei dieser Verhandlung eigentlich?" Wollte ich wissen. "Mal wieder um die Territorien, um Waffen und ich glaube irgendjemand hat ein Friedensabkommen vorgeschlagen." Eine Zeit lang hörte man wieder nur unsere Chakrasprünge durch die Bäume. Und die Massen an Schnee, die wir von den Ästen lösten.
"Dürfte ich fragen, wie eine Verhandlung so bei dir aussieht?"
"Wieso?"
"Weil du nicht unbedingt aussiehst, als würdest du verhandeln wollen. Ist die Rüstung nicht ein bisschen übertrieben?"
"Du darfst nicht vergessen, dass wir alle miteinander verfeindet sind. Es gehen sogar Gerüchte um, dass der Aisuclan was mit dem Senjuclan zu tun hat."
"Wir sind da." Sagte Madara und hielt an. Ich betrachtete das große Anwesen vor uns. Es war noch größer als das in dem Madara wohnte. "Wer wohnt da?" Fragte ich erstaunt. "Das ist eine Ferienresidenz von Lord Tsurukushi Senior. Arrogante Schnösel." Seufzend schüttelte ich den Kopf. Das kann ja heiter werden. "Der Uchihaclan ist aber auch nicht gerade für seine Bescheidenheit bekannt." Ein älterer Mann kam lachend auf und zu. "Mein Name ist Okane Tsurukushi, wer seid ihr, junge Dame." Was für ein Schleimer, dem Trau ich keinen Meter... "Yamara Uzumaki." Ich verbeugte mich leicht. Madara neben mir knurrte leise. "Tja, mit dem Verkauf von Waffen verdient man eben gut, Madara Sama." Lachend legte Okane seinen Arm um meine Schultern. "Mein liebes Kind, darf ich dir meinen wundervollen Sohn vorstellen?" Säuselte er mir in mein Ohr. Und so wurde ich von Madara getrennt.
"Das ist Arimasu Tsurukushi. Mein Sohn, das ist Yamara Uzumaki." Wurden wir einander vorgestellt. Ich verbeugte mich leicht. Arimasu ebenfalls. "Ich hab dir wie du siehst nicht zu viel versprochen." Das grinsen in Okanes Gesicht gefiel mir überhaupt nicht. Wo steckte Madara, wenn man ihn mal brauchte?! Arimasu war wirklich nicht hässlich. Er hatte kurze blonde Haare und hübsche braune Augen. Allerdings hatte er einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie sein Vater. Der ichbinsovielbesseralsihrallezusammenausdruck. Allerdings konnte Madara auch gut so gucken.
"Du bist doch noch nicht vergeben, oder etwa doch?" Fragte Okane ungerührt. Ich schüttelte den Kopf und lächelte. Vermutlich werden den Uchihas dann die Waffen eingestellt, wenn ich denen jetzt ins Gesicht schlage. Schade... "Nicht? Ich hätte zumindest verlobt erwartet. Immerhin trägt sie das Clanzeichen auf ihrem Rücken." gab Arimasu seinen Senf dazu. Was, welches Clanzeichen?! Oh verdammt, der Mantel!!!Okane trat hinter mich, um meinen Rücken zu bewundern. "Ja tatsächlich." Ich löste meinen Zopf, damit meine roten Haare über das Uchihazeichen fielen. Und lächelte, natürlich.
"Ich wundere mich ja, was die hier eigentlich macht. Frauen haben hier eigentlich gar nichts zu suchen. Gehört sie eigentlich zu dem Uchiha?" Arimasu hatte anscheinend genauso wenig Interesse an mir wie ich an ihm. Sein Vater seufzte laut. Anscheinend hatte er schon einen Termin für unsere Hochzeit gesucht. Ich glaub ich wein gleich! "Sie gehört zu dem Uchiha." "War ja klar, dass sie wieder aus dem Rahmen fallen. Und die ist nicht mal ein Uchiha. Ich wundere mich, dass sie sie nicht getötet haben." Ich spürte Wut in mir aufsteigen.
"Wäre es vielleicht möglich, dass ihr eure Nase nicht in fremde Angelegenheiten steckt. Ich kann da etwas ungehalten werden." irgendjemand verteilte Sekt Gläser und ich nahm mir natürlich eins. "Oh, ihr droht mir?" Er fing so laut an zu lachen das sich alle zu uns umdrehten. "Eine Frau droht mir. Das ist ja amüsant." Rief er in voller Lautstärke. "Das könnt ihr natürlich interpretieren, wie ihr wollt. Wir wollen uns ja schließlich wie gesittete Erwachsene benehmen." Sagte ich genauso laut. Dann kippte ich den ganzen Sekt auf einmal hinter, knallte es auf den nächstgelegenen Tisch und versuchte genau den selben Blick aufzusetzen, wie Madara wenn er wütend war. Es funktionierte prima, das Grinsen hatte ich ihm quasi aus seiner hässlichen visage geschlagen. "Unterschätzt mich nicht." Flüsterte ich leise und bedrohlich.
"Ich wusste gar nicht, dass du so gucken kannst." Raunte Madara mir zu. "Ich auch nicht. Du hast wohl einen schlechten Einfluss auf mich." Wir alle saßen um einen großen runden Tisch rum.
Drei Clanführer: Madara, Okane und der Aisuclanführer
Vier Begleiter: Arimasu, noch einer von den Tsurukushis und zwei von den Aisus
Und natürlich ich, die die nicht mit eingeplant wurde.
Ich wollte mich erst hinter Madara setzen, aber er war einfach ein Stückchen zur Seite gerutscht, damit ich mich daneben setzen konnte. So recht wusste ich nicht, was ich davon halten sollte, ihn so dicht bei mir zu haben. Der Typ von den Tsurukushis sorgte für Getränke und dann ging es auch schon ans Eingemachte.
Okane Baka hatte verkündet, seine Belieferung der anderen Clans sei um einiges teurer geworden. Und jetzt war eine heftige Diskussion zwischen den Aisus und den Tsurukushis ausgebrochen. Alles was Madara dazu gesagt hatte, war "dämlich, einfach nur dämlich" und dabei hatte er missbilligend den Kopf geschüttelt.
Es wurde immer später und jetzt hatten beide Clans angefangen, sich Beleidigungen an den Kopf zu werfen. "Du hattest Recht." flüsterte ich. "Womit?" "Das sind tatsächlich alles Schwachköpfe. Wo sind wir denn hier? Im Kindergarten?" Trotz seiner offensichtlich schlechten Laune, lächelte Madara mir kurz zu. Trotzdem hast du es mit deiner Rüstung etwas übertrieben." "Hn." war alles, was er dazu sagte. Er füllte sein Glas nach, was er inzwischen wieder ausgetrunken hatte.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich geeinigt! Das das heute noch passiert! Der Tsurukushiclan hat schließlich Zähneknirschend seine Forderung wieder zurück gezogen. Nix da mit Preiserhöhung. Als nächstes verkündete der Aisuclan seine Idee mit einem Bündnis zwischen den drei Clans. Ich fand ja, das sie quasi schon ein Bündnis hatten. Immerhin saßen sie hier alle zusammen. Das konnten sie mit den Senjus nicht. Aber ich war ja eine Frau, ich sollte mich raushalten. Madara war mit einem Bündnis natürlich auch nicht einverstanden. Ich verdrehte die Augen und seufzte leise. "Sturkopf." murmelte ich leise. "Was hast du gesagt?" fragte Madara ebenso leise. "Das du ein Sturkopf bist." wiederholte ich grinsend. Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die natürlich sofort wieder zurück fiel. Ich bemerkte, wie seine Hand zitterte. Vielleicht hat er heute zu Wenig gegessen. Ich sollte da nicht zu viel reininterpretieren... Er war aber auch so ungewöhnlich blass. Also noch blasser als sonst. Liegts vielleicht am Licht...
"Ist irgendwas?" Er war meinem Blick gefolgt und nahm seine Hände vom Tisch, damit ich sie nicht sehen konnte. "Nein, nichts." Flüsterte ich schnell. Im stillen beschloss ich, ihn weiterhin Auge zu behalten.
Mittlerweile war es ein Uhr morgens. Zuerst hatte ich den Gesprächen noch zugehört, bin dann aber abgeschweift. Jetzt war ich mir fast hundertprozentig sicher, dass mit Madara etwas nicht stimmte. Er war nicht mehr blass sondern bleich. Sein Glas hielt er verkrampft fest, sodass man das Zittern seiner Hände kaum noch sehen konnte. Seit einer Weile hatte er auch nichts mehr gesagt, sondern nur auf den Tisch gestarrt. Ich weiß ja, dass der Uchiha keine Kaffeekränzchen hält, aber immerhin geht es hier auch um den Uchihaclan. Und wenn er wenigstens jemanden beleidigen würde.
"Meine Herren." Okane erhob das Wort, wobei er mich offenkundig ignorierte. "Ich schlage vor, wir legen eine kleine Pause ein." Das traf auf allgemeine Zustimmung und der Raum leerte sich langsam. Okane bot eine Führung durch sein Anwesen an und viele folgten ihm. Wortlos stand Madara auf und verließ den Raum. Ich folgte ihm schnell. Anscheinend wollte er nach draußen. Dort angekommen, setzte er sich einfach auf den Boden und lehnte sich an die Hauswand. Irgendwas war definitiv falsch. Nur drei Meter neben ihm wäre eine Bank gewesen. "Geht's dir gut?" Fragte ich und ließ mich neben ihn fallen. "Hn." "Hn, was?" Er sah in meine Richtung. Eigentlich guckte er auf einen Balken, der Überdachung des Vorgartens und nicht auf mich. "Kannst du mir was zu trinken bringen?" Fragte er den Balken. "Sicher doch." Sagte ich leicht irritiert. Auf dem Weg nach drinnen kam ich an einer rangelehnten Tür vorbei. Hinter der Tür war ein Gespräch im Gange. Im Grunde wäre ich weitergegangen, wenn Madaras Name nicht gefallen wäre. Also blieb ich stehen und lauschte. "Und was ist mit madaras Begleitung?" Fragte Okane. Zumindest vermutete ich, dass es seine Stimme war. "Keine sorge Vater, sie hat nichts mitbekommen. Sie ist eben nur eine dumme Frau." Das war Arimasu. "Was hast du dem Uchiha denn jetzt gegeben?" Fragte der Vater seinen Sohn. "Die neue Mischung. Du weißt schon, ein bisschen Rauschmittel, antidepressiva."
Antidepressiva?! Hackts bei denen oder was?! Aber wie? Richtig! Arimasu hatte die Getränke verteilt. Ich bring dich um!!! Aber erst nachdem ich mir diese "Mischung" mal abgesehen habe. Ich ging also zurück zu unserem Platz. Riecht wie normales Wasser, sieht aus wie normales Wasser, schmeckt wie normales Wasser. "Hnn..." sagte ich laut. Jetzt fange ich damit auch noch an! Und dann fiel mir Madara wieder ein, der auf mich wartete. Ich besorgte ihm also ein Glas mit normalen Wasser und ging wieder nach draußen.
Er hatte sich von seiner Rüstung getrennt. Und seinem dicken Pullover. Und seinen Handschuhen. "Mir ist warm." Erklärte er. Jetzt saß er bei minusgraden auf dem Eiskalten Boden nur in Hose und tshirt. "Zieh bitte wenigstens deinen Pullover wieder an. Und hör auf mit dem Balken zu sprechen, ich bin hier." "Mir ist aber warm. Oh mein Gott, die haben es geschafft Madara unter Drogen zu setzten! Was machen wir jetzt? Ich atmete tief durch. "Zieh. Dich. Wieder. An!"
Ich hielt ihm das Glas Wasser hin. Anstatt es zu nehmen drehte er sich von mir weg und alles was ich noch tun konnte, war das Glas wegzustellen und ihm die Haare aus dem Gesicht zu halten. Wenigstens kotzte er das Antidepressiva in die Blumenbeete. Auch wenn es Winter war, war es doch schon eine winzig kleine Genugtuung. Ich seufzte. "Warte hier ich hol dir ein Handtuch."
Das teuer aussehende, weiße Handtuch musste leiden. Das hätte sich Okane vorher überlegen sollen. "Was ist das?" Fragte er mit zittriger Stimme nachdem ich ihn auf die Bank geschleift hatte. "Drogen. Sie haben dich unter Drogen gesetzt." Eine Weile sagte er gar nichts. "Wer? Wer war das?" "Diese Tsurukushis." Madara stand auf. Er war zwar etwas wackelig auf den Beinen, aber das störte ihn überhaupt nicht. "Ich bring sie um." Murmelte er. "Nein, tust du nicht, das löst unsere Probleme auch nicht!"
Er hörte natürlich nicht, ging zielstrebig ins Innere des Anwesens.
Ich bekam noch Madaras Arm zu fassen, während er ausholte. Vermutlich um Okane eins über die Rübe zu ziehen. Verübeln kann ich es ihm nicht. "Madara, das bringt nichts." Seufzte ich. Okane lachte jetzt wieder. "Ach wie süß. Was hattet ihr gesagt? Wir wollen uns wie Erwachsene benehmen." Ich ignorierte sein billiges Gerede. "Wozu? Was habt ihr davon Tsurukushi?" Fragte ich. Madara hielt sich verkrampft an meiner Schulter fest. Vermutlich war sein Kreislauf total runtergefahren. "Das verrate ich doch nicht noch." Okane lachte dreckig. "Geh doch schon rein, dich hinsetzen." Sagte ich zu Madara. "Es geht um unser Territorium. Wir haben uns das beste gekrallt." Ich verdrehte die Augen. Das war ja klar. Typisch Uchiha. Madara ließ mich nicht los. "Oh Madara sama, geht es euch nicht gut?" Fragte er gespielt freundlich. "Ihr solltet nach hause gehen." Da war bei mir die Sicherung durch. Die Wand hinter ihm bröckelte als sein Rücken dagegen schlug. Auch der Boden hatte Risse, vermutlich durch mein Chakra.
Sich ein Handtuch mit Eis gegen seine Rechte Gesichtshälfte haltend, betrat Tsurukushi Senior den Raum. Ich, schon an meinem Platz sitzend, musste ein wenig grinsen. Okane verlor allerdings kein Wort über seine Niederlage gegenüber einer Frau. Madara und ich waren tatsächlich noch hier. "Dann würden wir doch genau das tun was sie wollen." Hatte der Uchiha gesagt, als ich vorgeschlagen hatte nach hause zu gehen. Und da hatte er leider recht. Jetzt saß Madara an mich gelehnt und versuchte nicht einzuschlafen. Ich konnte spüren, wie er zitterte. "Mir ist kalt." Flüstere er mir zu. "Ist das dein Ernst? Bei minusgraden ziehst du dich aus und drinnen im warmen ist dir kalt." Ich verdrehte die Augen. Er legte seine Hand auf mein Bein. Selbst durch den Stoff meiner Hose könnte ich spüren, wie kalt seine Hand war. "Halt durch." Raunte ich ihm zu und legte meine Hand auf seine.
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