2. Schreiben und Formulieren
Wenn ihr ungefähr wisst, was so in eurer Story abgehen soll, dann könnt ihr euch auch schon daran machen, eure Geschichte zu schreiben.
Dabei müsst ihr auf Folgendes achten:
- Einstieg
- Kapitellänge
- Kapitelinhalt
- Entwicklung der Story
- Chronologie
- Gespräche
- Sprachliche Mittel
- Adjektive
Lasst euch zum Einstieg eines gesagt sein: Fangt eine Story niemals mit sowas an wie „Hallo ich bin der XY, bin drölf Jahre alt und wohne in Fluppenhausen". Niemals! Solche Informationen lassen sich ganz leicht in Gespräche einbauen und oft ist es spannend, nicht sofort zu wissen, wer der Protagonist genau ist.
Zur Kapitellänge will ich keine Vorgaben machen, ihr solltet nur darauf achten, dass die Kapitel zumindest ansatzweise dieselbe Länge haben. Natürlich kann das Variieren der Kapitellänge auch als Stilmittel genutzt werden, für den Anfang würde ich aber empfehlen, euch bei einem Kapitel zwischen 500 und 1000 Wörtern aufzuhalten.
Außerdem ist es meistens von Vorteil, darauf zu achten, dass ihr nicht extremst viele mini - Kapitel habt, denn das schreckt viele Leser ab.
Beim Kapitelinhalt ist zu beachten, dass ein Kapitel zum vorhergehenden passen sollte. Das hört sich jetzt dumm an aber ich hab durchaus schon Fanfictions gelesen, in denen die einzelnen Kapitel nicht zueinander gepasst haben, weil der Autor die Kapis in einem zu langen Zeitabstand voneinander geschrieben hat und nicht mehr wusste, was im letzten Kapitel passiert ist. Da gehen die Protagonisten zum Beispiel gerade los zur Schule und im nächsten Kapitel sitzen sie noch zu Hause und frühstücken. Sowas solltet ihr natürlich vermeiden, wenn ihr also nicht mehr wisst, was im letzten Kapitel passiert ist, dann lest es euch vor dem Weiterschreiben nochmal durch.
Für den Anfang kann es auch helfen, sich einen kleinen Schreibplan oder eine Gliederung zu verfassen. Und wenn ihr eine Story über Schüler schreibt, dann legt auf jeden Fall den Stundenplan des Protagonisten fest. Der muss nichts Besonderes sein, ihr könnt auch einfach euren eigenen Stundenplan übernehmen wenn euch spontan nichts einfällt.
Ich werde hier mal einen ‚Musterstundenplan' für eine zehnte Klasse am Gymnasium hin packen, den ihr gerne übernehmen könnt.
Ihr dürft das Bild auch gerne in eure eigene Story einfügen wenn ihr nicht abtippen wollt xD
Bei anderen Schulformen müsst ihr den Stundenplan natürlich verändern.
Wichtig ist auch, dass ihr immer im Hinterkopf habt, wo sich die Story hin entwickeln soll. Wie verändern sich die Charaktere? Welche Entscheidungen treffen sie? Knüpfen sie neue Kontakte, verlieben sie sich? All das ist wichtig und oft hilft es dem Leser, eine Entwicklung nachzuvollziehen, wenn sie schon früh angedeutet wird.
Entwickelt sich eine Figur zum Beispiel zu einem aggressiven Choleriker, dann lasst sie ruhig schon am Anfang der Story mal schlecht gelaunt und unfreundlich sein.
Außerdem solltet ihr auf die Chronologie achten. Klar könnt ihr Rückblicke, Zeitsprünge oder innere Monologe einbauen aber es sollte für den Leser immer ersichtlich sein / werden, was da gerade passiert. Wenn ihr einen Traum beschreibt, dann macht danach deutlich, dass die Person wieder aufwacht. Wenn ein Zeitsprung passiert, dann hilft es oft, direkt zu schreiben, dass eine gewisse Zeit vergangen ist, zB durch ein ‚zwei Tage später'. Auch gut sind Sätze wie "Die darauffolgenden Tage verbrachte ich weitestgehend in meinem Zimmer, wo ich nicht viel mehr tat als essen und schlafen", das ist flüssiger.
Klar könnt ihr die Kennzeichnung auch weg lassen, achtet dann aber darauf, dass es für jemanden der Die Story gerade zum ersten Mal liest nicht zu verwirrend ist.
Weiter geht's mit der wörtlichen Rede. Erstmal zur Zeichensetzung: Jede normale europäische Tastatur besitzt Anführungszeichen. Und die darf man auch benutzen xD
Ich lese ziemlich oft Storys, in denen die Anführungszeichen einfach durch irgendwas anderes zB eckige Klammern oder Bindestriche ersetzt werden. Klar kann man das auch machen aber es ist für den Leser im ersten Moment irritierend.
Außerdem würde ich davon abraten, in Chatform zu schreiben, also immer nur einen Namen mit Doppelpunkt und dann das Gesagte. Das ist zwar leichter zu schreiben, aber man kann nicht so gut Emotionen ausdrücken.
Der Unterschied zwischen
Manu: „Es tut mir Leid"
Palle: „Schon okay"
Und
„Es tut mir Leid", flüsterte Manu mit erstickter Stimme, während er seinen Kopf sinken ließ und versuchte, die Tränen zurück zu halten. „Schon okay", murmelte der Ältere und strich Manu beruhigend über die Haare.
Ist dann doch ein recht großer.
Natürlich sollte das nicht darauf hinaus laufen, dass einfach hinter jeder wörtlichen Rede ein ‚sagte er' steht, da dürft ihr dann gerne ein Bisschen kreativ werden.
Und zu guter Letzt möchte ich noch auf sprachliche Mittel eingehen. Sie dienen dazu einen Text abwechslungsreicher zu gestalten und das Geschehen möglichst realistisch zu beschreiben.
Natürlich müsst ihr jetzt nicht direkt die überkrassen Profi - Stilmittel auspacken, für den Anfang reicht es erst mal, sich auf die Grundlagen zu konzentrieren. Achtet zum Beispiel darauf, dass ihr unterschiedliche Konjunktionen und Satzanfänge benutzt. Wechselt zwischen langen und kurzen Sätzen und benutzt hin und wieder mal Redewendungen. Versucht, Wortwiederholungen zu vermeiden.
Und durchaus auch wichtig sind passende und vor allem abwechslungsreiche Adjektive. Wenn jedes zweite vorkommende Objekt schön und alle Menschen nett sind, ist das nicht besonders aussagekräftig, wohingegen ein paar passende Adjektive den Text sehr anschaulich machen.
Hier mal ein paar Beispiele für schwächere Adjektive, die sich leicht durch stärkere und aussagekräftigere ersetzen lassen:
Schön: anmutig, gut gebaut, wohlgeformt, nett anzusehen
Nett: fürsorglich, hilfsbereit, liebevoll, höflich
Schlau: kompetent, belesen, intelligent, professionell, erfahren
Und ich sag jetzt nicht, dass diese Wörter per se schlecht sind, ihr solltet sie nur nicht ständig benutzen, da es einen Text viel lebendiger und besser lesbar macht, wenn sich die Adjektive ändern. Und das gilt natürlich auch für alle anderen Adjektive, nicht nur für die drei.
(Wenn man einfach das betreffende Wort und danach 'Synonym' googelt, schenkt einem das Internet meistens ziemlich viele schöne Wörter, die man stattdessen verwenden kann, um keine Wortwiederholungen im Text zu haben)
Und damit wären wir auch schon wieder fertig, das sind so die Grundlagen zum schreiben ^^
Vielleicht noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Lasst euch nicht stressen. Wer unter Druck schreibt macht Fehler und kriegt die Handlung eventuell nicht so schön hin wie gewünscht. Legt euch auf keinen Uploadplan fest, wenn ihr euch nicht sicher seid, dass ihr es zeitlich auch schafft sondern nehmt euch so viel Zeit wie nötig.
Wie immer sind Fragen gern gesehen ^^
Bey ^~^
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