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02 Rauchgedanke

Einen schönen guten Abend!

Ich melde mich aus dem Urlaub zurück und habe ein Kapitel für euch im Gepäck!

Übrigens sind die Namen, die hier für Pauls Eltern genannt werden, die echten Namen von ihnen. Nur der Name der Schwester ist von mir selbst gewählt.

Nun wünsche ich euch viel Spaß dabei, bis zum nächsten Kapitel!


Kapitelname: Rauchgedanke

Wörterzahl: 1840

Vorkommende Personen: Sven (Richard) Kruspe, Heiko Paul Hiersche, Anton Hiersche, Erika Hiersche, OC

Sicht: Sven/Richard und Paul



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„Was meinst du damit? Hast du etwa keine Familie?", hakt Pauls Mutter nach.

„Nein, habe ich nicht. Ich habe schon seit Jahren keine Familie mehr. Ich schlage mich so gut es geht durchs Leben. Was man eben so mit 14 Jahren machen kann. Nun habe ich mein letztes Geld zusammengekratzt und bin nach Berlin gefahren."

„Und wo hattest du vor zu bleiben?", fragt Paul.

„Auf irgendeiner Parkbank oder unter einer Brücke. Mal sehen was ich dann mache. Entweder ich suche mir hier eine Arbeit oder ich fliehe in den Westen."

„Bist du völlig lebensmüde?! Das ist doch viel zu gefährlich, die Jäger bringen dich um!", Paul starrt mich an.

„So weit muss es ja nicht kommen. Du bleibst einfach erst mal hier. Wenn du wirklich kein zu Hause und keine Familie hast, dann können wir das bestimmt auch mit den Behörden hier klären. Ich möchte nicht, dass ein Junge wie du sich in solche Gefahren begibt. Das kommt gar nicht in Frage", bestimmt die Mutter.

„Danke, sehr nett von Ihnen, aber das kann ich doch unmöglich annehmen."

„Oh doch, du kannst. Meiner Mutter schlägt niemand etwas ab", Paul grinst.

Ich sehe zwischen den beiden hin und her. Sollte ich es wirklich wagen und einfach bei dieser Familie bleiben?

Ein Mann, etwas größer als Paul, tritt in den Raum und mustert Michael einem irritierten und gleichzeitig kritischen Blick. Er ist etwa so alt wie Pauls Mutter, wahrscheinlich ihr Ehemann und vermutlich Pauls Vater.

„Wer ist dieser Bursche? Heiko, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst uns vorher fragen, wenn du wieder welche von deinen Freunden herbringst", sagt er streng zu dem Jungen neben mir.

„Ich habe ihn doch heute erst kennen gelernt. Das ist Richard, er war bei dem Schweinewetter draußen unterwegs. Er hat keine Familie."

„Ein Waisenkind also. Wo kommst du her? Bist du hier aus Berlin?"

Ich schüttle einfach nur langsam den Kopf und rücke näher an die Wand. Er wirkt auf mich noch strenger, als mein Stiefvater und das mag schon was heißen.

„Wirst du nicht vermisst?", fragt er weiter nach.

„Nein. Mich vermisst keiner", ich sehe weg.

Eigentlich will ich nicht darüber reden, ich bin ziemlich müde. Außerdem habe ich die Befürchtung, dass sie doch noch rauskriegen, wie mein wahrer Name ist und wo ich genau herkomme. Danach muss ich dann wohl wieder zurück und das will ich auf gar keinen Fall.

„Anton, nun quetsch den armen Jungen doch nicht so aus. Du siehst doch, wie kaputt er ist. Ich mache jetzt das Abendessen und dann reicht das auch für diesen Tag. Richard muss uns ja nicht alles erklären und seine Familie zu verlieren ist schlimm genug."

„Du hast ja schon recht, Erika, aber was soll mit dem Jungen werden? Wieder zurück auf die Straße schicken. Da überlebt er doch nicht eine Nacht."

„Ich bin es gewohnt, aus Parkbänken zu schlafen. Ist in Ordnung", ich stehe auf, aber Paul drückt mich wieder runter.

„Nichts da, Berlin ist da was anderes. Entweder passiert dir irgendwas oder die Volkspolizei sammelt dich ein und bringt dich in so ein gruseliges Kinderheim. Du bleibst schön hier."

„So ist es. Manu müsste doch auch gleich nach Hause kommen", sie wirft einen Blick zur Uhr.

Ich sehe Paul verwirrt an.

„Manuela, meine ältere Schwester. Sie ist 20 und wohnt hier trotzdem noch, wegen ihres Studiums. Aber geht die heute nicht sowieso auf irgendeine Party? Es ist Freitag, Mutter", erinnert Paul Erika.

„Ich weiß, mein Sohn. Aber sie kommt trotzdem meist vorher noch zum Essen. Das weißt du auch. Und nun raus aus der Küche mit euch."


Paul zeigt mir das ganze Haus. Es ist viel schöner eingerichtet, als das Haus meiner Eltern. Generell scheint es in dieser Familie eine starke Verbindung zu geben. Das macht mich gleichzeitig etwas traurig, wie gerne hätte ich so etwas auch wieder. Richtige Harmonie.

Grade, als Paul mir das Zimmer seiner Schwester zeigt, betritt eben diese den Raum.

„Paul, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht in mein Zimmer!"

„Entschuldige, aber ich wollte Richard unser Haus zeigen."

„Ah ja. Mutter hat mir schon gesagt, dass wir wohl einen Gast haben. Hallo, ich bin Manu", sie streckt mir ihre Hand entgegen und lächelt.

An sich eine hübsche junge Frau. Sie streicht sich durch die welligen braunen Haare und platziert eine Hand auf der Hüfte, als würde sie posieren. Nur das Kleid ist mir eindeutig zu bunt.

„Ich glaube, das Abendessen ist fertig. Aber wehe, ich erwische euch noch mal in meinem Zimmer."


Während des Abendessens bestätigt sich meine Vermutung noch mehr, dass es hier eine ziemliche Harmonie gibt. Das macht mich ziemlich fertig. Ich esse nicht viel, da ich keinen Appetit habe.


Nach einiger Zeit verabschiede ich mich nach draußen. Als ich mich umgezogen habe, habe ich heimlich meine Zigarettenschachtel umgesteckt. Ich rauche schon seit einer ganzen Weile, es beruhigt mich und bringt mich runter.


Ich setze mich an die kleine Mauer vor dem Grundstück und zünde die Zippe an. Zum Glück hat es aufgehört zu regnen, so kann ich in Ruhe rauchen und auch nachdenken. Es ist wirklich nett hier, aber es ist auch gleichzeitig jetzt schon schwierig für mich. Ich weiß vor allem nicht, was sie noch von mir wissen wollen. Ich mag diese Familie jetzt schon, ja, aber ich habe Angst, dass ich zurück nach Hause muss, weil ermittelt wird, wer ich wirklich bin.


Paul kommt ebenfalls nach draußen und erwischt mich beim Rauchen. Er setzt sich neben mich.

„Alles in Ordnung bei dir?"

„Ja, schon. Ist nur alles ungewohnt."

„War deine Familie so anders? Rauchst du?"

„Hast du ein Problem damit? Ich entspanne mich damit. Um deine erste Frage zu beantworten, doch, meine Familie war so liebevoll. Bis ich sechs Jahre alt war. Danach hatte ich keine Familie mehr. Zumindest nicht richtig, meine Familie ist ziemlich... zerrissen."

„Lebst du deshalb auf dich allein gestellt?"

„Ich habe keine Familie mehr. Ich wollte sie nicht und sie wollten mich nicht. Mehr musst du nicht wissen."

„Okay..."

Er greift in seine Hosentasche und holt ebenfalls eine Schachtel Zigaretten heraus.

„Ach, du also auch", ich muss schmunzeln.


Wir rauchen entspannt und gehen dann wieder rein. Paul führt mich direkt in sein kleines Zimmer.

„Du musst auf einer Matratze schlafen, wir haben kein Gästezimmer."

„Ist in Ordnung, ich bin nicht anspruchsvoll. Wenigstens habe ich wieder ein Dach über den Kopf."

„Hast du wirklich auf Parkbänken geschlafen?"

„Parkbänke, unter Brücken oder für eine Nacht mal bei Freunden. Schön ist es oft nicht, grade wenn es kalt ist oder regnet. Aber ich lebe ja noch."

„Krass, ich weiß nicht, ob ich das könnte."

Ich nicke und gähne dann herzhaft. Ich bin wirklich fertig, der Tag war wirklich anstrengend. Normalerweise bin ich um diese Zeit noch nicht müde, aber heute ist das was anderes.

„Willst du schlafen?"

„Tag war kräftezerrend", antworte ich knapp.

„Warte, ich gebe dir Schlafsachen. Dann hole ich die Matratze", er geht zu seinem Schrank und reicht mir Schlafsachen.

Er verschwindet aus dem Zimmer, ich ziehe mich um – zum zweiten Mal an diesem Tag. Danach sehe ich mich noch mal etwas genauer um. Mich würde interessieren, was Paul so für Musik hört oder ob er vielleicht sogar ein Instrument spielt.


Paul kommt mit der Matratze wieder und legt diese neben seinem Bett ab. Kurz geht er noch mal raus und bringt mir ein Kissen und eine Bettdecke.

„Bitte sehr, der Herr."

„Danke. Sag mal, was für Musik hörst du so?"

„Rock, Punk und sowas. Ich gehe gerne zu Konzerten, um mir die Gitarristen anzugucken, damit ich Gitarre spielen lerne", er grinst mich an.

„Du spielst Gitarre?"

„Ja. Ich werde auch ab Januar an einer Musikschule in Friedrichshain E-Gitarre lernen. Außerdem spiele ich noch etwas Klavier und Klarinette. Meine Eltern haben mich zu den beiden gezwungen", er verdreht die Augen, „Was ist mit dir?"

„Ich bin ein großer Fan von KISS und ACDC. Aber ich spiele kein Instrument. Meine Musiklehrerin meinte zwar mal, ich habe eine musikalische Begabung, aber das interessiert keinen. Ich mache Sport."

„Echt? Was für welchen denn?"

„Ich ringe. Bin sogar ziemlich erfolgreich damit."

„Bist du so gut?"

„Ich will es nicht an dir ausprobieren. Aber ja, bin ich."

Wir müssen beide grinsen.

„Morgen erzähle ich dir mehr, jetzt möchte ich einfach nur noch schlafen, verstehst du?"

„Natürlich verstehe ich das. Gute Nacht, ich gehe noch kurz zu meinen Eltern, ich muss noch was klären und dann komme ich wieder. Schlaf gut."

Wieder verlässt er das Zimmer. Ich lege mich auf die Matratze und kuschle mich in die Decke. Wie schön das ist, wieder in einem warmen Bett zu schlafen, auch wenn dies nicht mal ein richtiges Bett ist. Ich schließe die Augen und schlafe kurz darauf ein.



POV Paul



Aus dem Wohnzimmer klingen bereits die diskutierenden Stimmen meiner Eltern. Ich betrete den Raum.

„Wie stellst du dir das jetzt genau vor? Der Junge wird doch mit Sicherheit irgendwo vermisst. Von einem Heim oder ähnlichem."

„Er macht nicht den Eindruck, als käme er aus einem Heim. Ich glaube, da steckt wirklich eine Tragödie hinter. Ich werde mich so schnell wie möglich mit der Jugendhilfe in Verbindung setzen, damit Richard bei uns bleiben kann. Mir tut er leid und ein Kind braucht eine Familie. Außerdem habe ich ein gutes, so vertrautes Gefühl bei ihm."

„Du und dein großes Herz, mein Liebling. Aber wie soll das gehen? Wir haben kein Zimmer mehr frei."

„Also entweder wir räumen das Arbeitszimmer aus oder er schläft einfach weiter bei mir", werfe ich ein, wodurch sie mich bemerken.

„Dein Zimmer ist dafür viel zu klein und wir brauchen unser Arbeitszimmer", argumentiert Vater dagegen.

„Dann muss eben aus meinem Zimmer was raus. Oder meine Schwester zieht endlich mal aus."

„Vielleicht könnten wir ja wirklich erst mal Heikos Zimmer so umräumen und ausräumen, dass noch ein Bett reinpasst und sobald Manu ausgezogen ist, kriegt er das Zimmer. Was sagst du, Anton?"

„Okay, ihr habt gewonnen. Ich möchte auch keinen Jugendlichen auf die Straße setzen."

„Da wird er sich bestimmt freuen!", ich muss wieder grinsen.

Ich kenne ihn grade mal ein paar wenige Stunden, doch ich finde ihn richtig klasse. Ich verspüre bei ihm so ein besonderes Gefühl, dass ich ihn unbedingt näher kennen lernen will und vor allem gar nicht gehen lassen möchte.


Ich verabschiede mich ins Bett und kehre zurück in mein Zimmer, wo Richard bereits tief und fest auf der Matratze schläft. Er hat einen entspannten Gesichtsausdruck und sein Atem geht ruhig.

Leise mache ich mich fertig für das Bett und lege mich dann unter meine Bettdecke. Ich beobachte ihn noch eine Weile, ehe auch mir dann die Augen zufallen. 

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