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Das Leben ist kein Ponyhof

Es geht von nun an um Spaßvermeidung. Denn Spaß ist, wie du ja schon weißt, ein anderes menschliches Grundbedürfnis, dient dem Organismus als Ausgleich bei Belastungen und ist daher für unsere Zwecke Gift. Hinaus damit aus deinem Leben!

Und hier eine schrittweise Anleitung: Nimm dir ein Blatt Papier. – Ja, wirklich. Und zwar sofort! – Und jetzt schreibst du dort alle Dinge auf, die dir in der letzten Zeit oder auch schon jemals in deinem Leben Spaß gemacht haben. Nächster Schritt: Streich sie alle durch. Und zwar auf dem Blatt und in deinem Leben. Sportverein? Weg damit, kostet doch eh nur Geld. Hobby? Reine Zeitverschwendung. Freunde? Pff, wer braucht das schon?

Es fällt dir schwer, diese Strategie umzusetzen, weil sich alles in dir dagegen sträubt, wirklich keinen Spaß mehr zu haben? Hier zwei Möglichkeiten, wie du dich selbst davon überzeugen kannst, dass Spaß nichts für dich ist: 1. Spaß ist nichts wert, oder, 2. du bist es nicht wert, Spaß zu haben.

Für die erste Möglichkeit musst du dir nur bewusst machen, dass Spaß dich daran hindert, in den wirklich wichtigen Punkten des Lebens weiterzukommen. Denn während du deine Zeit mit Spaß vergeudest, dreht sich die Erde weiter und der Zug fährt ohne dich ab, du kommst auf der Karriereleiter nicht voran, deine Dreckwäsche wird nicht sauber und die Fenster sind auch noch nicht geputzt. Natürlich darfst du durchaus planen, irgendwann mal Spaß zu haben, aber eben erst dann, wenn alle, wirklich alle anderen Aufgaben erledigt sind.

Die zweite Möglichkeit ist beinahe genauso simpel: Du hast es einfach nicht verdient, Spaß zu haben, und zwar nicht, weil du vorher noch irgendetwas leisten musst, sondern weil du es einfach nicht wert bist und es auch nie sein wirst. Spaß dürfen nur all die anderen Menschen haben, für die ist das in Ordnung, aber die sind ja auch wichtig und richtig und gut genug. Du hingegen wirst das nie sein, und deshalb hast du auch gefälligst die Finger vom Spaß zu lassen. Leide lieber noch ne Runde!

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Stattdessen füllst du deine Zeit besser mit Dingen, die dir keinen Spaß machen, aber ansonsten auch möglichst keinen Zweck erfüllen – komm also nicht auf die Idee, deine Steuererklärung zu machen. Da könntest du ja Geld vom Finanzamt kriegen und das ist nun wirklich nicht Sinn der Sache.

Überleg dir stattdessen lieber folgendes: Du hattest früher mal ein Hobby, was dich mittlerweile aber nur noch langweilt und dir zu den Ohren rauskommt? Dann los, mehr davon. Wolltest du nicht schon immer mal deine Bücher nach Titel sortieren, nur um sie dann nach Farbe zu sortieren, nur um sie dann nach Größe aufzustellen? Komm nur bloß nicht auf die Idee, irgendein Buch davon tatsächlich zu lesen.

Eine gute schlechte Strategie ist es auch, eine eigentlich sinnvolle Tätigkeit zu beginnen, dich dann in Details zu verlieren und schließlich ganz damit aufzuhören – nur bitte nicht zu Ende bringen.

Denk nur an das Ausmisten des Kleiderschrankes: Du nimmst also alle Kleider aus dem Schrank, teilst sie in verschiedene Stapel, verteilst sie noch ein bisschen durch die ganze Wohnung, ... nur um dich dann von etwas anderem ablenken zu lassen, bevor du auch nur ein einziges Shirt aussortiert hast, ein paar Tage mit den Stapeln zu leben, sie dabei ständig von A nach B räumen zu müssen, mehrfach umzuwerfen und irgendwann entnervt alle Klamotten total verkrumpelt und mittlerweile eingestaubt und mit Bröseln übersät wieder in den Schrank zu werfen.

Kombinieren lässt sich diese Taktik übrigens auch gut mit der „Zu viel oder zu wenig des Guten"-Strategie. Zu wenig Spaß habe ich ja schon erklärt. Zu viel Spaß geht tatsächlich auch und ist teilweise sogar noch effektiver.

Sagen wir, du magst ein bestimmtes Computerspiel und zockst gerne mal ein paar Runden. Dann ist der Plan ab jetzt, nur noch dieses Spiel zu zocken, und zwar 24 Stunden am Tag. Okay, du darfst noch etwa 4 Stunden schlafen und eine halbe Stunde pro Tag gebe ich dir, um etwas zu essen zu bestellen und gelegentlich mal aufs Klo zu huschen. Wobei wahre Profis auch gerne mal auf der Tastatur schlummern und sich eine Flasche neben den Tisch stellen, um den Gang zur Toilette zu kürzen.

Ansonsten gilt: Nur noch zocken! Und zwar nur das eine Spiel. Keine Pausen, keine Abwechslung, keine Ausrede! Immerhin macht dir das Spiel Spaß. Es muss dir Spaß machen, du bist dazu verpflichtet Spaß dabei zu haben. Außerdem ist natürlich klar, dass du in diesem Spiel perfekt sein musst. So viel Übung, wie du hast.

Wer das schon mal versucht hat, weiß, dass der Spaß nach einer Weile von alleine aufhört. Egal wie toll das Spiel am Anfang noch war. Mit genug Ausdauer kriegt man das immer hin. Ist es nicht super? Du verbringst deine gesamte Zeit vor dem PC, ohne etwas Produktives zu tun und ohne es genießen zu können. Was gibt es schlechteres?

Funktioniert übrigens auch mit allen anderen Tätigkeiten, oder anderen Dingen die einem Spaß und Freude bereiten. Iss mal eine Weile nur dein Lieblingsessen, morgens, mittags, abends. Irgendwann kommt es dir so zu den Ohren raus, dass dir allein der Anblick Übelkeit bereitet. Und ist es nicht herrlich, wie man sich so auch noch die letzten Wohlfühlinseln im Alltag ruinieren kann?


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