Twenty-six
Twenty-six:
Ich goss mir ein Glas ein, ehe ein Rumps ertönte und ich aufschrie.
Neben dem Küchenfenster waren zwei Eulen gelandet. Die eine saß noch brav auf dem Fensterbrett. Doch die andere schüttelte sich und schwankte leicht.
„Errol.", seufzte ich nur und fasste mir an die Nasenwurzel, ehe ich das Fenster öffnete und beide Eulen in die Küche tapsten.
Hauptsache, Errol trank erst mal aus meinem Glas Wasser, während die andere professionell ihr Bein ausstreckte und Errol überlegen ansah.
„Sei brav.", warnte ich sie und sie schnaubte leise.
Danach band ich ihr die Briefe ab, die sie mir vorbeigebracht hatte, und sah zu, wie sie sich wieder umdrehte und durchs Küchenfenster hinausflog.
„Was macht denn die Eule hier?!", zischte Mom und ich drehte mich um.
„Schule und Fred.", zuckte ich mit den Schultern und streichelte Errol übers Gefieder.
„Ja, aber Cass ist gleich fertig damit, ihren Koffer zu packen!", warnte Mom mich vor und ich seufzte, ehe ich mich zu Errol hinabbeugte.
„Du musst schon wieder los.", sagte ich leise und er klapperte leise mit dem Schnabel. „Tut mir leid, Errol."
Es war so, als ob er seufzen würde, ehe er zum Fensterbrett wieder tapste und ein paar Mal mit den Flügeln um sich schlug. Danach erhob er sich in die Lüfte, schwankte leicht, und flog dann davon.
In diesem Moment trat Cassandra auch schon wieder in die Küche und streckte sich.
„Ich mag übermorgen noch nicht fahren.", jammerte sie und gähnte, ehe ich ihr kurz einen Blick widmete.
„Denkst du ich?", entgegnete ich. „Aber ich verbring die restlichen Ferien noch woanders.", zuckte ich dann mit meinen Schultern.
„Wo eigentlich?", hakte sie nachdenklich nach.
„Bei meinen besten Freunden, Fred und George.", antwortete ich und widmete mich Freds Brief. „Hatte dir doch von ihnen erzählt."
„Sind das nicht die, die die Stinkbomben beim Mittagessen losgelassen haben sollten?", fragte sie und Mom verschluckte sich an ihrem Glas Wasser, welches sie sich gerade eingegossen hatte.
„Ja, ja das sind sie.", nickte ich und öffnete den Brief.
>Fred, du musst ordentlicher zu schreiben beginnen.
Belle,
vielleicht erhältst du die Nachricht schon zu spät, aber egal.
Sollte es klingeln, mach nicht auf! Draußen stehen zwei Idioten, die dich sehen möchten.
Gut, nur ein Idiot, namens Fred.
In aller Liebe und Eile geschrieben,
George Weasley
>Kein Wunder, das es mir seine Schrift noch schlimmer als in Erinnerung vorkam.
<George, schreib ordentlicher.
„Mom?", hob ich meinen Kopf.
„Ja, Bella?"
„Fred und George wollen noch vorbeikommen, dürfen sie?"
„Wie schnell ist die Post denn bitte?", lachte Cass und ich zuckte mit den Schultern.
„Wahrscheinlich genauso schnell wie Rohpost."
„Ah ja.", sagte sie knapp und ich wandte mich wieder an die Post.
Seufzend legte ich den Brief von George beiseite.
„Ja, sie dürfen vorbeikommen.", seufzte Mom. „Aber benimmt euch."
„Tun wir immer.", verdrehte ich meine Augen und löste die Schnur von den Briefen, ehe ich Hogwarts' Wappen darauf entdeckte.
„Was, bin ich Vertrauensschülerin?", schmunzelte ich und öffnete schnell meinen üblichen Brief, ehe ich mir den anderen ansah und danach mehr als stutzte.
„Alles okay?", fragte Mom nach und ich sah zu ihr hoch.
Danach schüttelte ich den Kopf und rannte an meiner Mutter und meiner Cousine vorbei ins Wohnzimmer, wo Joshua saß und gerade Fernsehen wollte.
Ich stellte mich eiskalt vor den Fernseher und wedelte damit herum, während Joshua mich behämmert ansah, als sei ich bescheuert.
Gut, meine Hormone spielten seit einer Woche wieder verrückt, aber das lag nicht daran, dass ich meine Tage hatte.
„Ich mag das sehen, Bella!", beschwerte sich Joshi und zog beschwerend seine Augenbrauen zusammen, während ich fett zu grinsen anfing, mich zu ihm hinabbeugte und ihm den Brief vor die Nase hielt.
„Nicht, wenn du den Brief hier gelesen hast!", rief ich fröhlich und er runzelte seine Stirn.
Als er dann endlich seinen Namen gelesen hatte, sah er mich erst ungläubig an, sprang dann von der Couch auf und fiel mir jubelnd und schreiend um den Hals.
„Herzlichen Glückwunsch, Joshua.", flüsterte ich grinsend und drückte ihm einen Schmatzer gegen die Wange.
„Was ist denn los?", fragte mein Vater als wir durch das Zimmer zu hüpfen begannen.
„Ich lerne zaubern, ich lerne zaubern, ich lerne zaubern!", sang mein Bruder durch das Zimmer und tanzte wild herum.
„Was?", rief mein Vater laut und ihm fiel die Kinnlade herunter.
„Zaubern?", hörte ich Mom skeptisch in der Küche sagen. „Übertreib nicht."
Plötzlich nahm Dad Joshua hoch und stellte ihn auf den Kopf.
„Du kannst zaubern?", lachte er. „Beweis es!"
„Man darf doch nicht in den Ferien zaubern, Jerry.", drohte Mom lächelnd und Cassandra runzelte ihre Stirn.
„Die bescheuertsten Regeln, die ich je mitbekommen habe.", kommentierte sie in der Tür stehend und ich zuckte grinsend mit den Schultern.
„Ist auch nur ein Insider.", lächelte ich sie an. „Erklär ich dir später mal."
Seufzend lächelte ich Cass an, die mit ihrem Kopf auf die Küche deutete.
Ich nickte und ließ dann mal meine Eltern und meinen kleinen Bruder zurück im Wohnzimmer, ehe wir uns in der Küche an den Esstisch setzten.
„Scheint so, als sei die Schule echt gut.", überlegte sie und ich nickte.
„Joshua wollte dort zufällig schon seit vier Jahren rauf und nun wurde er halt endlich angenommen.", erwiderte ich und sie lächelte leicht.
„Freut mich für ihn.", sagte sie und setzte ihre Stirn in Falten, ehe sie leicht rot wurde. „Sag mal, kommt Marvin heute noch vorbei? Ich muss in zwei Tagen ja wieder abreisen und ich dachte, wir treffen ihn heute nochmal."
„Bist du verknallt?", fragte ich erstaunt und zog meine Augenbrauen hoch.
„Quatsch!", winkte sie es ab. „Ich mag ihn nur, das ist alles.", zuckte sie mit ihren Schultern und ich öffnete meinen Mund für den Gegenspruch.
Doch plötzlich klingelte es an der Haustür und ich schreckte auf.
„SOLL ICH GEHEN?", brüllte ich im nächsten Moment durch das Haus.
Aber da mir keiner antwortete ging ich mit Cassy dann einfach zur Tür.
Als ich an der Tür angekommen war sah ich kurz zu Cassandra, der man irgendwie im Gesicht richtig ablesen konnte, wie sehr sie hoffte, es sei Marvin vor der Tür.
>Und dann nicht verknallte sein? Ja, ja.
<Du freust dich auch auf George und bist nicht in ihn verknallt.
>Ja, aber das ist was anderes.
Ich atmete kurz ein und öffnete die Tür.
Davor standen...die Idioten!
„Was macht ihr denn hier?!", verdrehte ich die Augen und fing zu grinsen an, was Fred irritierte.
„Du wusstest es?" Ich nickte, während George grinste.
„Sorry, ich kann die Klappe nicht halten.", lachte er dann doch los und umarmte mich, ehe er ab ins Haus flitzte.
„Josh!", rief er und platzte ins Wohnzimmer, wo mein Bruder anfing zu lachen.
„George!"
„Woher wusstest du-"
„Fred ist nicht so laut.", schnitt ich ihm das Wort ab und sah zu Fred hoch, der rot wurde.
„Da irrst du dich.", formte er mit den Lippen, während George es durchs Haus brüllte.
Ich breitete leicht die Arme aus, weswegen Fred die Augen verdrehte und ich losschmollte.
„Bekomme ich keine Umarmung, Frede-", mit einem Mal wurde ich an der Hand vorgezogen und landete an Freds Brust gekuschelt, was mich schmunzeln ließ.
Doch plötzlich schrie ich überrascht auf als er mich hochhob und auf der Schwelle herumwirbelte.
Cassandra stand noch immer unschlüssig an die Haustür gelehnt da.
„Wir sind zu Besuch, haben dich nämlich ganz doll vermisst.", sagte Fred leise.
„Du oder ihr beide?", lachte ich leise und atmete seinen Duft tief ein.
„Beide.", murmelte er, doch hatte George noch ein Wörtchen mitzureden.
„Bitte!", rief er lachend. „Du hast mich seit einer Woche vollgelullt, bis ich ja gesagt habe, hierherzukommen, Fred."
Ich wurde etwas rot, war aber gerade dankbar, an Fred gedrückt zu sein.
„Halt die Klappe, George.", nuschelte Fred und faltete seine Hände auf meinem Rücken zusammen.
„Ach so", vernahm ich plötzlich Georges Stimme hinter mir, an der Tür, „George Weasley."
„Cassandra Weber.", sagte mein Cousinchen schüchtern und ich kicherte.
So war sie sonst nie.
„Jungs?", sagte ich laut. „Das ist meine Cousine Cassandra.", ich wandte an meine Cousine und wies dann erst auf George, ehe ich auf seinen Zwillingsbruder wies. „Cassandra, Fred und George Weasley."
Cassandra winkte Fred zu.
„Freut mich, Schulfreunde von Bella kennenzulernen.", sagte sie und ihre Wangen wurden etwas rot.
„Wir sind nicht nur Schulfreunde.", zwinkerte George und ich wurde auch etwas rot, ehe er wieder ins Haus lief.
Ich sah ihm nach, wie er in die Küche lief, ehe Cassandra anscheinend etwas einfiel, da sich diese gegen die Stirn haute.
„Ach, jetzt fällt es mir ein!", sagte sie, als Fred und ich zu ihr liefen und wir ins Haus eintraten, die Tür hinter uns schlossen. „Das sind Fred und George! Du hattest mir ja von den beiden reichlich erzählt..."
Ich wäre am liebsten im Boden versunken.
In der Küche angekommen stellte ich mich an die Küchenanrichte neben dem Kühlschrank.
„Wollt ihr was zu trinken?", fragte ich sie.
„Wasser!", antworteten beide grinsend und ich füllte ihnen das gewünschte Trinken in die Gefäße, ehe ich es ihnen hinstellte und mir ein Glas mit Ananassaft und Eiswürfeln nahm.
Danach goss ich, weil ich wusste, dass sie es mochte, Cola in ein Glas und stellte es noch meiner Cousine hin.
Danach setzte ich mich wieder an einen der Stühle rund um den Küchentisch.
Das Telefon klingelte, doch einige Sekunden darauf verstummte es auch schon wieder.
Und gut eine Minuten später, in der schweigen geherrscht hatte, rief mein Dad: „Cassandra, dein Vater!"
Cass stand wortlos auf und lief aus der Küche, womit die Zwillinge fett zu grinsen anfingen.
„Du hast deiner Cousine von uns erzählt?", fragten die Zwillinge grinsend.
„Klappe!", zischte ich und mein Errötungslevel wurde erheblich überstiegen.
„Sind eigentlich schon wieder drei Wochen rum?", fragte Josh und kam schmollend in die Küche.
„Nein.", schüttelte George lachend den Kopf. „Wir sind nur zu Besuch, haben die kleine Belle vermisst."
„Ich bin nicht klein.", nuschelte ich eingeschnappt und stand auf, ehe ich den Kühlschrank öffnete.
Doch im nächsten Moment war ich im Schwitzkasten von Fred und mir wurden die Haare verwuschelt.
„Ach, nein? Na los wehre dich!", forderte er und Joshi, sowie auch George, begannen zu lachen.
Er hörte einfach nicht auf, mir die Haare zu verwuscheln...bis ich doch zuboxte und ihn in der Magengegend traf.
Da hörte er dann auf.
„Unfair!", beschwerte er sich und rieb sich den Bauch.
„Du hast es doch herausgefordert!", streckte ich ihm die Zunge raus.
Und dann bemerkte ich eine entscheidende Sache.
„Habt ihr euch Extensions in die Haare geklatscht?", zog ich eine Augenbraue hoch und sie zogen ihren Augenbrauen zusammen.
„Was sind Extinos?", hakten beide nach und Mom musste lachen als sie in diesem Moment die Küche betrat.
„Das ist Haarverlängerung.", erklärte sie den beiden schmunzelnd und schloss den Kühlschrank wieder, während ich mich kurz entschuldigte und sie es abwinkte. „Schon gut."
„Nein.", schüttelten beide den Kopf und Fred zeigte auf meine Haare. „Aber du hast wieder silberne Haare."
Ich nickte grinsend und fuhr mir durch meine Haare, ehe ich auf meinen Zopf wies und sie irritiert ihre Stirn runzelten.
„Ich hab sie auch abgeschnitten.", verdrehte ich meine Augen.
„Wie kurz?", weiteten beide ihre Augen und ich zuckte mit den Schultern, ehe ich genau dort eine Linie mit meinem Finger zog.
„Vielleicht so kurz, keine Ahnung."
„Sie hat selbst zur Schere gegriffen.", meinte Mom unzufrieden und ich grinste ironisch, ehe ich erneut mit meinen Schultern zuckte.
„Brauchte 'ne Veränderung im Leben."
Als Fred sich seufzend wieder auf den einen Stuhl setzte trat ich grinsend hinter ihn und fuhr ihm durch die Haare, während George eine Augenbraue hochzog.
„Kann ich dir Zöpfe flechten?", fragte ich verträumt und Fred entzog mir seine Haare.
„Vergiss es!", beschwerte er sich lachend.
„Dann schneid sie lieber ab, bevor sie in Versuchung dafür kommt.", rief auf einmal Dad und wir sahen auf.
Alle schienen uns beobachtet zu haben...
Sofort war der Boden wieder einmal mehr mit meinen geröteten Wangen für mich interessanter.
„Man, ihr bringt sie in Verlegenheit.", lachte Joshi und Cassandra kicherte.
„Ich glaube, das mag sie nicht.", murmelte Cassandra, die mir zuzwinkerte als ich den Kopf hob.
Sobald meine Eltern und mein kleiner Bruder wieder aus dem Raum verschwanden setzten wir uns wieder an den Küchentisch und augenblicklich war es auch wieder so still im Raum wie vorher.
Wir starrten Löcher in die Luft.
Und ab & zu wechselte ich einen Blick mit Fred, der dann lächeln musste.
„Hast du auch schon den Brief erhalten?", fragte George um ein Thema anzusprechen und ich ging erleichtert darauf ein.
War schon komisch, sie und Cassandra in einem Raum zu wissen...
„Besser.", lächelte ich. „Wir haben die Briefe erhalten.", ergänzte ich ihn und einige Sekunden später machte es bei ihnen klick.
„Nicht dein ernst.", sagte Fred fassungslos und er platzierte seine Hände auf dem Tisch.
„Doch.", grinste ich stolz über das ganze Gesicht und sah von einem zum anderen. „Joshi ist angenommen."
„Wir freuen uns für dich, Joshua!", riefen die Zwillinge laut im Chor und es klingelte erneut an der Tür.
Und diesmal war es Marvin.
Und dieser freute sich ebenso sehr für Joshi, wie alle anderen.
Als er Cassandra begrüßte, wurde er leicht rot, weswegen es die Zwillinge als ihr Stichwort sahen, mit den Augenbrauen um die Wette zu wackeln und erst aufhörten, als ich sie mit meinen Blicken zu töten versuchte. Laut ihr waren sie ja nur Freunde. Und wenn dem tatsächlich so war, dann sollten die Jungs nicht immer gleich vorwitzeln.
„Was ist hier los?", fragte Krappie verschlafen und betrat die Küche.
Ich hatte mich mittlerweile ‚etwas' dran gewöhnt, das ich die Katzen verstehen konnte.
Auch wenn es mir nicht gefiel.
Denn das Buch, welches Marvin sich über die Ferien ausgeliehen hatte, hatte mir nur aufgelistet, ein sogenanntes Halbblut zu sein.
Ein Mensch – vorzugsweise eine Hexe und ein Zauberer reinblütiger Abstammung – konnte mit Tieren sprechen. Nicht immer allen, da einige auch nicht kontaktfreudig waren, aber fast allen eigentlich.
Und das hatte mir Angst bereitet. Denn ich war muggelstämmig. Wieso also konnte ich zum Teufel nochmal mit Tieren sprechen und sie verstehen?
„Alles in Ordnung, Bella?", riss mich Fred aus den Gedanken und ich blinzelte irritiert, ehe ich meinen Blick von Krappie abwandte, der zu seinem Napf lief.
„Das ist noch immer das essen von heute früh.", schmatzte er und ich seufzte.
<Du hast ja auch nicht aufgegessen.
„Ja.", nickte ich verlegen und wurde wieder mal etwas rot, während ich die Luft aus meine Lunge ließ.
>Ob das auch mal aufhört mit dem rotwerden?
<Niemals!
>Ach, halt den Mund, du hast doch sowieso keine Ahnung.
<Vielleicht ja doch?
>Nein.
„Wie waren eure Ferien bisher?", fragte Marvin die Zwillinge und eine Weile konnte ich mich entspannen und vor mich hinstarren.
Oder besser gesagt, Fred unauffällig anstarren, der neben mir saß. Denn wenn ich erwischt werden sollte, konnte ich sagen, ich hätte auf die Uhr hinter ihm an der Wand gestarrt.
„Pass auf, sonst fängst du noch an zu sabbern.", flüsterte mir Cassandra irgendwann zu und ich schreckte hoch.
Und bei meinem Glück – ich weiß, ich war halt ein Profi! – schaffte ich es, vom Stuhl zu fliegen.
„Alles in Ordnung, Belle?", fragte Fred und half mir lachend auf.
„Belle?", gluckste Cassandra los und sah mich fragend an.
„Unwichtig.", nuschelte ich und richtete mich mit hochrotem Kopf wieder auf.
„Und wie das wichtig ist!", kicherte sie und Marvin tat überkreuzte die Finger, ehe er sie aneinander rieb und ich ihn resigniert ansah.
<Genau, schäm dich!
>Fresse!
<Gedanken sind frei!
>Wird mich das jetzt ewig verfolgen?
„Obwohl", überlegte sie und tippte sich gegens Kinn, „Der Name passt irgendwie zu dir."
„Ja.", grinste Fred, ehe er die Aufmerksamkeit aller anderen bekam und rot wurde. „Hab ihn nachgeschlagen.", verteidigte er sich murmelnd.
„Und was bedeutet er?", grinste Cassandra.
„Die Schöne.", nuschelte Fred und zuckte mit den Schultern.
„Fehlt nur noch", hob Cassandra einen Finger, „Dass das Biest durch das Haus schleicht und plötzlich auftaucht."
„Also auf ein Monster hab ich jetzt nicht so Lust.", verdrehte Marvin seine Augen und sah mich für den Bruchteil einer Sekunde panisch an, während ich mit den Schultern minimal zuckte.
„Wie meinst du das?", fragte George interessiert, der mich und Marvin nicht mitbekommen hatte.
„Kennt ihr nicht die Schöne und das Biest?", fragte sie verwundert und die beiden schüttelten den Kopf.
„Wenn du jetzt aber denkst, ich würde mit denen einen Kinderfilm schauen, dann hast du dich geschnitten.", sagte ich, sobald ich ihren Blick in meine Richtung deutete.
Es dauerte fünf Minuten, bis sie mich überredet hatten.
„Ich geh den Film holen.", grummelte ich und Cass klatschte begeistert in die Hände.
„Ich liebe Disneyfilme.", schwärmte sie.
„Wir lieben Filme aller Art.", sagten die Zwillinge und ich stöhnte.
„Verschont mich mit der Vorliebe für Arielle."
„Mein Lieblingsfilm?!", horchte die violette Barbie in der Küche auf und seufzend erklomm ich die Treppen hoch in mein Zimmer.
Dort lief ich zu meinem Regal neben dem Fernseher und schaute, wo ich den Film abgelegt hatte, den Cass mir mal zum Geburtstag geschenkt hatte.
„Du hast den Film in der Hand.", wies mich jemand hinter mir daraufhin und ich sah auf meine Hand, in der ich vier Filme auf einmal umklammert hielt.
>Aber ich hatte die doch gerade angesehen?!
„Danke.", seufzte ich, stellte die restlichen wieder ins Regal und drehte mich um, ehe ich mich auch noch aufrichtete und in Freds Gesicht sah.
Entspannt lehnte er am Türrahmen und ich zog eine Augenbraue hoch.
„Meinst du nicht, das Haarfärben schädigt ihnen nur?", wies er auf meine Haare hin und ich zuckte mit den Schultern.
„Es gibt schlimmeres."
„Zum Beispiel?"
„Keine Ahnung.", verdrehte ich schmunzelnd meine Augen. „Eine zerstörte Freundschaft?"
Okay, das hätte ich vielleicht nicht sagen dürfen. Denn sowohl ich als auch Fred seufzten trübselig und wurden etwas rot.
„Sorry, meinte ich nicht so.", nuschelte ich und er lief zu mir.
„Schon okay.", lächelte er leicht und breitete seine Arme leicht aus, ehe ich mich in sie hineinbegab.
„Warum bist du eigentlich so gemütlich?", fragte ich nuschelnd an seiner Brust und er lachte leise, womit mein Kopf vibrierte.
„Keine Ahnung.", stützte er sein Kinn auf meinem Kopf ab. „Wieso bist du denn so klein?"
Ich haute ihm mit dem Film in der Hand gegen den Bauch.
„Deine Eltern machen Mikrowellenpopcorn.", erklärte er und ich stutzte.
Die Mikrowelle war ganz neu auf dem Markt und gerade Popcorn war eigentlich extrem teuer zu besorgen.
Und da ich in diesen Ferien schon fast alle Packungen daran weggefuttert hatte, fragte ich mich gerade, wie sie auf die Idee kamen, noch eine Schale zu machen, in dem Gewissen, das ich sie in drei Minuten leergefressen hätte!
„Und sie holen was, was Chips heißt und dann noch Eis aus einer Tiefkühlblase-"
„Tiefkühltruhe.", verbesserte ich ihn schnell.
„Und Cola. Und-"
„Okay, ein Filmabend, ich hab's verstanden.", schnitt ich ihm leise lachend das Wort ab.
Und von einem auf den anderen Moment stimmte irgendwas mit mir nicht. Als ob ich zum Tier geworden wäre.
„Wie lange brauchen sie eigentlich dafür?", fragte ich leise nach als ich mich kurz von ihm löste.
„Vielleicht...keine Ahnung, Minuten?", vermutete er und ich lachte leise.
Ich wusste nicht, was diesen Drang versuchte, aber ich wollte ihn einfach nur noch küssen.
Obwohl ich mir gesagt hatte, ich würde in nächster Zeit erst mal die Schnauze voll von Jungs haben.
Aber Fred war schon lange nicht mehr nur ein Junge. Er war der Junge für mich.
Also stellte ich mich einfach hoch auf die Zehenspitzen und küsste sein Kinn, was ihn die Stirn runzeln ließ, ehe Georges Stimme ertönte.
„Genug gekuschelt, los!", rief er begeistert und Fred verdrehte seine Augen als ich meine Lippen von seinem Kinn löste.
Da schnappte er sich die DVD und warf sie nach hinten, ehe sie einfach traf.
„Hey!", beschwerte sich George.
„Wir kommen gleich nach.", grinste Fred seine andere Hälfte an, ehe diese die Augen verdrehte.
„Braucht ja nicht zu lang.", zwinkerte er uns zu und stieß die Tür komplett auf. „Wir sehen alle alles."
Fred & ich verdrehten gleichzeitig die Augen, ehe George kopfschüttelnd die Treppen nach unten verschwand, sobald er den Flur entlanggerannt war, wie ein kleines Kind.
„Ja, sorry.", murmelte ich als ich Fred in die Augen sah. „Ich komm halt an deine Lippen nicht ran.", entschuldigte ich mich dann und wurde rot.
>Habe ich es vielleicht doch übertrieben?
<Du übertreibst immer, also kann ich nicht mal sagen, wann du untertreibst.
Und plötzlich beugte er sich zu mir herunter und weil es so schnell ging hielt ich überrascht die Luft an. Doch mit einem Mal wurde ich vorgezogen und aus meinem Zimmer hinaus.
„Die anderen warten!", grinste Fred und ich haute ihm gegens Handgelenk.
„Blödmann!", lachte ich kopfschüttelnd und ließ mich mitziehen, nach unten, ins Wohnzimmer.
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Also heute wohl doch kein Kuss des niedlichen Fred Weasleys mehr :/
überarbeitetes Kapitel: 27.09.2016 19:50 Uhr
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