Three
Three:
1.September:
„Pass bitte auf dich auf!", murmelte Mom und nahm mich erneut in den Arm.
Wir waren vor dem Bahnhof Kings Cross, wo normalerweise immer unsere Grandma und unser Grandpa mütterlicherseits ankamen.
Dads Eltern waren schon tot, leider.
Mom sollte mit meinem Bruder nicht reinkommen, weswegen wir uns hier nun verabschieden mussten. Nur Dad würde mich begleiten.
Sobald Mom mich wieder losließ umarmte ich Joshua noch einmal kurz, sagte ihm, er solle Brav sein und nahm Krappies Korb & meine Umhängetasche, während mein Vater meinen Koffer nahm.
Noch ein letztes Mal küsste Mom meine Wange, wobei ich das Gesicht verzog.
„Ich hab dich lieb, meine Kleine.", lächelte sie und ich nickte.
„Ich dich auch, Mama." Ab & zu kam es auch vor, das ich sie auf Deutsch ‚Mama' nannte, da mein richtiger Onkel und meine Tante mit meiner Cousine Cassandra in Berlin, Deutschland, wohnten und lebten.
Dad seufzte, hatte mit einem Mal ein Lächeln auf dem Gesicht und lief los, weswegen ich sofort hinterherstolperte und gleichzeitig versuchte, auf meinen Kater aufzupassen.
Auf halbem Wege trafen wir Marvin und seine Eltern wie abgemacht an einem kleinen Schnellimbiss, wo sie alle drei frühstückten.
Ich bekam schon den ganzen Tag nichts wirklich runter...
Letztendlich standen wir vor einer Wand zwischen dem Gleis neun & zehn.
„Und was jetzt?", fragte Dad und sah Cornelius irritiert an.
„Sieh zu und lerne, mein Freund.", zwinkerte Cornelius ihm zu, wobei ich der Meinung war, gesehen zu haben, wie Dad seine Augen verdrehte, und rannte mit Marvin einfach durch die Wand.
Ungläubig starrte ich ihnen hinterher.
„A-a-a-aber...", stammelte ich und zeigte auf die Wand, ehe Amany meinen Arm wieder runterschob.
„Die Muggel sollen nichts mitbekommen.", raunte Amany mir zu und stumm nickte ich mit noch immer großen Augen und sah die Wand an.
„Kinderspiel.", lachte Dad und lief entspannt dadurch, was mich wimmern ließ.
„Wo ist er hin?!", fragte ich panisch und drehte mich leicht um, während Amany ihre Hände auf meine Schultern legte.
„Schon okay.", flüsterte sie. „Wir laufen da jetzt auch durch und dann siehst du deinen Vater gleich wieder."
Auf der anderen Seite:
„Hey, Marvin!", rief Fred Weasley und winkte ihn zu sich heran.
„Ich bin gleich wieder da, Dad.", erklärte Marvin und verschwand mit dem Nicken seines Dads in die Richtung des rothaarigen Junges.
„Dir ist bewusst, dass sie es irgendwann herausfinden.", raunte Cornelius seinem Freund zu, der seinen Blick über den Bahnsteig wandern ließ, auf der Suche nach einer bestimmten Person.
„Solange sie sich von meiner Tochter fernhalten kann sie doch lassen, was sie möchte.", grummelte Jerry. „Ich mag sie nur und ihren Bengel jedoch nicht in Kontakt mit meiner Tochter wissen."
„Ich meinte nicht Alicia, Jerry.", meinte Cornelius und stellte sich vor Jerry, damit dieser nicht mehr suchte. „Ich meinte Bella!"
Jerry verdrehte seine Augen und Cornelius fasste sich genervt seufzend an die Nasenwurzel. „Sie wird es herausfinden und dich dafür hassen, wenn du nicht von alleine damit kommst!"
„Sie ist noch zu jung.", winkte Jerry es ab als er es rauschen hörte. „In ein paar Jahren vielleicht..."
Diesmal verdrehte Cornelius seine Augen. Er verstand seinen besten Freund einfach nicht.
Isabellas Perspektive:
Dann nahm mich Amany einfach an der Hand und rannte mit mir los. Gemeinsam hindurch, durch diese Wand.
Erst dachte ich, ich würde gegen die Wand laufen und wartete dementsprechend auf das scheppernde Geräusch, doch als keins kam, öffnete ich meine Augen und sah mich auf einem Gleis voller Hexen, Zauberer & Muggel wieder, die sich alle von ihren Kindern verabschiedeten.
Und vor uns auf dem Gleis war eine rote Dampflock auf der das große Wappen Hogwarts' existierte. Der Hogwarts-Express.
Weiter oben an einer Anzeige war eine Uhr, die uns selbstverständlich die Uhrzeit zeigte. Doch die Anzeige zeigte uns speziell, in wie vielen Minuten der Zug abfahren würde.
„Kommt, noch fünfzehn Minuten.", tauchte Marvin plötzlich neben mir auf und schrie leicht auf, ehe ich mir selbst die Hand auf den Mund presste.
Sobald Marvin mit Cornelius zu einer Tür geschritten war, lief ich ihnen mit meinem Korb und meiner Umhängetasche nach, genau wie Dad, der mir nach ihnen half, den Koffer in den Zug zu schieben.
„Wohin damit?", fragte ich ihn irritiert als er ihn an die gegenüberliegende Wand schob.
„Er bleibt hier.", erklärte Marvin. „Mitarbeiter des Zuges verstauen die Koffer am Anfang der Fahrt immer noch zusätzlich im Gepäckablageraum. Wir müssen nichts tun."
Ich nickte. Dann sah ich auf seinen Käfig und meinen Korb.
„Die Tiere geben wir aber nicht ab, oder?"
Er schüttelte den Kopf und streichelte seine Eule, die so schwarz wie Krappie war.
„Meinen Zeus würde ich niemals weggeben.", lachte er und die Eule schrie zufrieden auf und knabberte leicht an seinem Finger, ehe er wirklich zubiss und Marvin seinen Finger hastig zurückzog.
„Dämliches Viech."
„Marvin!", rief Amany tadelnd.
„Verzeihung, Mutter!", schrie er aus dem Zug hinaus auf den Bahnsteig.
Nach einigen Sekunden seufzte ich, sprang wieder aus dem Zug und lief schnell durch die letzten ankommenden auf meinen Dad zu, der nah an einer Wand lehnte und die Menschenmenge beobachtete.
Ich klammerte mich, bei ihm angekommen, an ihm fest.
„Komm mit.", nuschelte ich in seinen Bauch hinein und er schloss seine Arme um mich.
„Ich bin mir sicher, du wirst super fiel Spaß haben.", murmelte er und streichelte mir über mein Haar. „Lern fleißig, benimm dich.", ich sah zu ihm hoch. „Sollte ich sonst noch etwas von deiner Mutter zitieren?"
Ich fing an zu schmunzeln und zog an seinem Shirt, bis er sich zu mir herunterbeugte. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange.
Und letztendlich genoss ich dann noch die fünfminütige Umarmung von meinem Dad, ehe Marvin uns auseinanderriss und mit in den Zug schleifte. Ohne, dass ich meinem Vater richtig auf Wiedersehen hatte sagen können.
„Ich freue mich jedes Mal, wenn dieser Tag kommt und ich endlich von ihnen weg bin.", verdrehte Marvin seine Augen als ich ihm durch den Zug folgte. „Und du klammerst dich an ihm fest."
„Ich hab ihn halt mega doll lieb.", nuschelte ich leise und Marvin schnaubte.
„Ja, ja!", trotzte er und danach kehrte Ruhe ein, soweit man dies nennen konnte.
Zwar redeten wir nicht, aber alle anderen um uns herum, die an uns vorbeiliefen oder sich an uns auch noch vorbeidrängten.
Hinzu gab es auch noch mehrere Schüler, die bereits in ihrem Abteil saßen.
Die verschiedensten Altersklassen waren zusammen in ein Abteil gequetscht.
Wir gingen eine Weile den Gang entlang, bis er an einem Abteil dann hielt und diesen öffnete.
Sobald ich auch nur einen Fuß ins Abteil gesetzt hatte sprang mich schon ein blondhaariges Mädchen mit sehr großen Augenhöhlen an.
Diese grünen Augen machten mir etwas Angst...
<Ja, mir auch...
„Du musst Isabella sein!", rief sie und schloss plötzlich ihre Arme um meinen Oberkörper. „Oh, ich freu mich so dich kennenzulernen.", quiekte sie. „Ich bin Sarah, Sarah Zumbronn."
Sie nahm mich solange in die Arme und drückte weiter zu, bis ich keine Luft mehr bekam und an fing zu japsen und wimmern.
Als sie mich losließ holte ich keuchend Luft und stützte mich an Marvin ab, der mir auf die Schulter klopfte.
„Sarah, du weißt doch, dass wir eigentlich abgemacht hatten, nett zu sein."
„Ich bin doch nett!", rief sie und schmollte, doch winkte ich es husten ab.
„Nein, s-schon gut.", hustete ich leicht und rieb mir den Magen.
Kurz darauf stellte sich ein Junge an ihre Seite und streckte mir die Hand entgegen, was ein Willkommen war, welches ich gerne annahm, im Gegensatz zu dieser elangeladenen Umarmung!
„Cerdric Diggory, Hallo, Isabella.", sagte er und ich schüttelte seine warme Hand.
Cedric hatte dunkelblondes Haar, nicht so hell wie Sarahs und meins. Seine Wangen waren sehr gerötet, was ihn aber nicht dick, sondern eher noch schlanker wirken ließ.
Und seine grauen Augen fand ich sehr beeindruckend.
Ich kannte bisher kaum jemanden, der ansatzweise eine ähnliche Augenfarbe wie ich hatte.
Cerdric kam meiner schon gefährlich nahe.
Jedoch konnte niemand mit meinen strahlenden, grauen Augen mithalten.
Es war das einzige, was ich an mir mochte. Ich mochte meine hellen blonden Haare zum Beispiel nicht so sehr, egal welche Länge sie hatten.
Als ich plötzlich ein kaltes Lachen hinter mir hörte, durchfuhr mich ein kalter Schauer und ich bekam Gänsehaut.
Ich drehte mich um und sah Darcey in der Tür stehen.
„Wen haben wir denn da?", schmunzelte er und ich entdeckte hinter ihm zwei Jungs und ein fies dreinblickendes Mädchen.
Der eine Junge sah mich mit einem dreckigen Grinsen an, welches mir nicht ganz geheuer war, und der andere mit ausdrucksloser Miene, als sei er innerlich tot.
„Leute, das ist diese Hexe, die mir das Eis über die Kleidung geschmiert hat.", sagte Darcey und verengte seine Augen zu schlitzen.
„Und das mit Recht.", lachte hinter ihnen plötzlich jemand. „Geh uns Mal eben aus dem Weg, Darcey.", sagten zwei Rotschöpfe und drängten sich an ihm vorbei.
Tatsächlich waren es die Weasley-Zwillinge. Und neben ihm ein dunkelhäutiger Junge mit Dreadlocks.
„Hi.", sagte er und lächelte mich mit seinen strahlendweißen Zähnen an.
Doch sobald mein Blick auf Fred glitt war es mit allem anderen vorbei.
Als wenn mich jedes verflixte Mal diese wunderschönen Augen in ihren Bann ziehen würden.
„Hi.", formte er mit den Lippen und meine Wangen wurden rot.
„Hallo.", formte ich zurück.
„Die Weasleys und Jordan.", höhnte Darcey und ich schaffte es, den Blick von Fred loszureißen. „Habt ihr nichts Besseres zu tun, als-"
„Du hast es gehört, Darcey.", mischte sich Cerdric ruhig ein. „Geh bitte." Für seine Freundlichkeit und Ruhe musste er echt ein Lob von mir einstecken.
Ich hätte es nämlich nicht gekonnt. Gegenüber diesen widerlichen Bast-
„Bella?", rief jemand vom Fenster her und ich fuhr herum.
Neugierig und um dem Trubel im Abteil zu entkommen – und bevor ich etwas Dummes tat – lief ich zum Fenster des Abteils und sah hinaus.
Mein Vater stand davor.
„Ja?", fragte ich unschuldig und versuchte so zu tun, als ob nichts sei.
„Sei brav und pass auf dich auf.", warf er mir lächelnd einen Luftkuss zu. „Lern gut und viel und sei einfach du selbst.", meinte er noch zusätzlich und meine Sicht verschwamm plötzlich.
„Ich hab dich lieb!", rief ich als plötzlich ein Rucken durch den Zug ging.
Und dann ertönte ein lauter Pfiff und noch ein Rucken ging durch den Zug.
„Sag Mom und Joshi, ich habe sie lieb." Er nickte und winkte mir, während ich mich gegen die Scheibe drückte und zurückwinkte.
„Ich hab dich auch lieb, Bella!", rief er und wurde nochmal lauter. „Wir schreiben!"
Er winkte mir solange – was auf Gegenseitigkeit beruhte –, bis er und der Bahnhof nicht mehr in Sicht waren.
Dann zog ich meinen kleinen Kopf wieder zurück, wischte mir kurz unauffällig über die Augen und pustete die Luft aus meinen Lungen.
„Wo ist Darcey?", fragte ich als ich mich umdrehte und sah, das alle saßen.
„Gegangen, während du mit deinem Dad geredet hast.", zuckte Marvin mit seinen Schultern und klopfte auf den freien Platz neben sich.
Sofort lief ich dorthin und setzte mich neben ihn. Auf meiner anderen Seite Sarah.
„Warum seid ihr hier, Weasleys?", fragte Cedric, holte sich ein Buch aus seiner Tasche und lächelte sie kurz an als er hochsah.
„Wir fanden kein Abteil mehr.", zuckte George mit seinen Schultern.
„Es macht euch doch nichts aus, oder?", meinte Jordan, deren Vornamen ich noch nicht wusste.
„Nein.", erwiderte ich leise und streckte ihm mutig die Hand entgegen.
„Isabella Cambell."
„Lee Jordan.", lächelte er, ergriff sie kurz und drückte sie leicht.
Schnell stellte ich Krappie auf meinem Schoß ab, öffnete das Gitter und ließ zu, dass er zu mir hinaufkrabbelte.
Danach fingen alle sofort an zu labern.
Jedoch lauschte ich eine Weile nur den anderen und starrte nebenbei aus dem Fenster. Bis mich Marvin an der Schulter antippte.
„Hast du Heimweh?", fragte er mich leise.
„Nein.", antwortete ich und streichelte geistesabwesend Krappie, der es sich bequem gemacht hatte auf meinen Schoß.
Irgendwann schlief ich sogar ein – immerhin hatte ich die letzte Nacht kaum ein Auge zugemacht und war nun doch ziemlich müde –, ohne es zu bemerken, dass Fred mich ansah.
Als ich wieder aufwachte blickte ich in Sarahs Gesicht und blinzelte müde.
„Komm, wir müssen uns umziehen.", flüsterte sie und streckte mir ihre Hand entgegen.
Noch im Halbschlaf bemerkte ich kaum, wie Cedric Krappie gerade streichelte und Marvin Sarah meine Sachen gab.
Mit unseren Sachen in der Hand zog Sarah mich in Richtung Toiletten, wo wir uns schnell umzogen und ich meine Blase entleeren konnte.
Als wir wieder kamen waren alle schon umgezogen.
Alle bis auf Cedric hatten an ihren Säumen rot Streifen. Und ihre Krawatten waren Rot & Gold gestreift.
Cedric hatte am Saum gelbe Streifen und seine Krawatte war Schwarz & Gelb gestreift.
Als ich an mir heruntersah, merkte ich, das alles an mir schwarz war, meine Uniform. Und ich hatte nur das Hogwartswappen. Keine Farben oder Häuserwappen, wie die anderen.
„Ich hoffe, sie kommt nach Hufflepuff.", sagte Cedric feierlich und legte mir einen Arm um die Schultern sobald er mich im Abteil bemerkte.
Fred hob die Hand.
„Woah!", rief er. „Stopp, Diggory.", schüttelte er den Kopf und sein Bruder stimmte mit ein.
„Sie kommt selbstverständlich nach Gryffindor."
Was jedoch niemand wusste, war, dass mein heimlicher Wunsch darin bestand, nach Ravenclaw zu gehen.
Ich fände es toll einmal im Leben zu den schlauen zu gehören...
„Ist doch egal, wo sie hinkommt.", verkündete Lee. „Hauptsache, sie fühlt sich dort auch wohl."
„Pass lieber auf, was du sagst, Jordan.", merkte Marvin warnend an und versuchte, seine Krawatte richtig zu binden. Wortlos lief ich zu ihm und übernahm das für ihn. „Solche Sprüche haben schon dazu geführt, dass wunderbare Menschen nach Slytherin kamen."
„Sie ist auf keinen Fall ein Slytherin.", schüttelte Fred seinen Kopf und versuchte ebenfalls, seine Krawatte richtig zu binden.
„Und warum?", hakte George nach und Fred zuckte mit seinen Schultern, ehe ich fertig damit war, Marvins Krawatte zu binden.
„So ein Engel kann nicht nach Slytherin kommen.", schmeichelte mir Sarah und ich wurde rot.
„Dankeschön, für das Kompliment.", lächelte ich. „Aber ich bin kein Engel."
Ich sah Fred an. „Soll ich dir auch die Krawatte binden?", fragte ich schüchtern.
„Wenn du magst.", zuckte er mit den Schultern.
„Sie bindet auch ihrem Dad immer die Krawatten, wenn er ins Büro geht.", erzählte Marvin. „Das mag sie irgendwie."
„Es entspannt die Nerven, Marvin.", gestand ich. „Solltest du mal ausprobieren."
„Vorher mach ich lieber Yoga."
„Ha, ha.", meinte ich trocken und Marvin griff das Thema von eben nochmal auf.
„Und ja, du liegst richtig, Bella. Du kannst kein Engel sein."
„Warum denn?", fragte Cedric. „Die Ausstrahlung besitzt sie tatsächlich."
„Naja", sagte er nachdenklich und lehnte sich gegens Fenster. Draußen sah man nichts mehr. „Sagen wir's so, der äußere Schein trügt hierbei gewaltig."
Mein Mundwinkel zuckten. „So gemein war ich nie zu dir."
„Ich habe gelernt, mir einen Wecker zu stellen, wenn ich bei dir schlafe."
„Warum?"
„Möchte man morgens mit Edding im Gesicht aufwachen oder einen kalten Eimer Wasser zum Aufwecken haben, dann sollte man sich bloß nicht den Wecker stellen."
„Bei dir muss ich mal mit meinem Bruder übernachten.", haute George raus. „Percy, der Streber, ist nämlich immer vor uns wach."
Leicht strich ich über den Saum der Krawatte und sah hoch in Freds Augen.
„So, fertig.", lächelte ich leicht und er sah zum Fenster, welches unser Spiegelbild wiedergab.
„Danke, Isabella."
„Hab ich gerne gemacht."
Danach löste ich mich und nahm mir Krappie, der mauzte als ich ihn hochhob und an mich drückte. Ich verpasste ihm einen fetten Schmatzer an den Rücken.
„Ab in den Korb, Kleiner.", meinte ich und versuchte, ihn in den Korb zu zwingen.
Klappte erst als Cedric mir half.
Danach fingen alle an, ihre Sachen zu sammeln.
Und als wir ankamen musste ich mich von allen auch noch trennen.
So...ja...landete ich hilflos am Bahngleis neben einem schwarzhaarigem Mädchen, das mich schüchtern anlächelte.
Ein älterer rempelte mich aus Versehen, ein andere fing mich auf.
„Hoppla.", grinste er.
„Dankeschön.", sagte ich mit feuerroten Wangen.
„Keine Ursache, Kleine.", verwuschelte er mir den Kopf, lachte leicht und zog mit seinem Kumpel weiter, der mich angrinste.
Ich richtete mit zusammengezogenen Augenbrauen meine Mähne, ehe ein lauter Ruf übern Bahnsteig hallte.
„Erstklässler hierüber!"
Als ich dorthin sah, woher die Stimme kam, wurden meine Augen ganz groß.
Ein großer, großer, großer Mann mit verfilztem Bart, fettem Ledermantel, einigen toten Tieren an seinem Leibe und einer Laterne in der Hand, stand dort und winkte uns alle zu sich herüber.
Das Mädchen und ich sahen uns an, ehe ich mit den Schultern zuckte und sie es erwiderte.
Dann liefen wir zu ihm hinüber.
„Wie heißt'n ihr?", fragte er uns beide als wir bei ihm ankamen.
Ich nannte ihm meinen Namen. „Isabella Cambell."
Und leiser sagte das Mädchen: „Rebecca Mainson."
Als wir dann alle vollzählig waren, denn es fehlten noch eine Menge Erstklässler, setzten wir uns in Bewegung und uns erzählte der Riese, wer er war.
„Ich bin Rubeus Hagrid.", sagte er stolz und haute mir beim über die Schulter blicken beinahe die Laterne ins Gesicht. Hätte mich ein Schüler neben mir nicht rechtzeitig zurückgezogen, dann wäre dies definitiv der Fall gewesen! „Ich bin Wildhüter von Hogwarts.", erzählte er weiter, ohne mich weiter zu beachten und sah wieder nach vorne, womit ich mich kurz unter der Laterne hinwegbückte. „Und das dort vorne ist Hogwarts.", meinte er plötzlich und zeigte nach vorne.
Auf einem großen Hügel thronte ein Schloss dessen viele Fenster alle hellerleuchtet waren und mit dem sternebedeckten Himmel ein unglaubliches Szenario von sich gaben.
Es war traumhaft.
Sobald er stehen blieb, blieb auch ich stehen, so wie viele meiner Mitschüler.
Wir waren an einem Steg angekommen, an dem mehrere Boote im Wasser dahinglitten.
„Vier pro Boot.", erklärte Hagrid und beanspruchte für sich eins.
Ich seufzte und sah mich um, nach einem leeren Boot.
Sobald ich eins gefunden hatte eilte ich darauf zu und setzte mich einfach hinein.
Alle setzten sich einfach in ein anderes und plötzlich hatte ich das Gefühl, doch allein zu sein.
Bis das Mädchen von vorhin zu meinem Boot kam.
„Ist da noch Platz?", fragte sie leise und ich nickte eifrig.
„Natürlich.", fügte ich noch hinzu.
Am Ende kam noch ein rothaariges Mädchen hinzu, welches sich ohne ein Wort neben mich setzte und missmutig seufzte.
Und obwohl ich eigentlich wusste, dass ich Freundschaften knüpfen sollte, wenn sich schon doch noch Mädchen oder Jungs in meinem Bott befanden, sah ich mir nur das schöne, schöne Schloss an und war von Sekunde zu Sekunde faszinierter davon.
Ich verliebte mich regelrecht in dieses Schloss.
Es war das Schloss aller Märchen. Das Märchen, welches für mich gerade wahr wurde!
Ehe man sich aber versah standen wir schon in einer großen Eingangshalle und ich konnte schwören, dass unser Haus zweimal hier hereinpassen würde.
„Hagrid, mal pünktlich.", hörte ich eine kühle und distanzierte Stimme sagen und riss meinen Blick von den Fackeln und sich bewegenden Gemälden los.
Vor uns stand eine hochgewachsene Frau, die mit Sicherheit eine Hexe war. Alle waren hier Hexen & Zauberer. Das ging ja nicht anders, wenn es eine Schule für eben diese war.
„'Türlich, Professor.", lachte Hagrid, doch die Professorin hob lediglich skeptisch eine Augenbraue und ich schluckte geräuschlos. „Ich geh dann mal vor.", senkte er leicht den Blick und verschwand prompt in einer Nebentür, durch die er sich auch noch quetschen musste.
Einige kicherten oder lachten, was ich aber nicht angemessen fand.
Bestimmt gefiel ihm diese Körpergröße nicht und er hatte es sicherlich auch nicht immer leicht im Leben gehabt damit.
„Hallo", fuhr die Lehrerin fort und ich wandte ihr wieder mein Gesicht zu, „Mein Name ist Professor McGonagall."
Einige Sekunden hielt sie inne. „Ich bin die stellvertretende Direktorin der Schule, Hauslehrerin von Gryffindor und Lehrerin in Ihrem Fach Verwandlung."
Ich bekam große Augen. Von allen Büchern hatten mich Verwandlung und Zaubertränke am meisten angesprochen. „Gleich werden Sie sich zu Ihren Mitschülern setzten können, in die große Halle.", sie amtete kurz tief ein, für ihren nächsten Satz. „Doch davor werden wir bestimmen, in welches Haus Sie gehören werden."
Wispern ging durch die Reihen, während ich bereits an ihren Lippen klebte. „Egal was man Ihnen erzählt hat, es ist nichts Schmerzhaftes.", das Flüstern wurde lauter. „Nur ein alter Hut, den Sie aufsetzen werden müssen. Das Haus, in welches Sie kommen werden, wird gleichsam Ihre Familie sein. Sie werden mit Ihren Mitschülern in den Gemeinschaftsräumen des Hauses schlafen und Punkte für Ihr Haus sammeln. Wenn Sie unangemessenes Verhalten an den Tag legen oder gegen die Regeln verstoßen, werden Ihnen Punkte wieder abgezogen. Am Ende des Schuljahres werden wir die Punkte zusammenzählen und der Hauspokal wird verkündet."
Einige Sekunden hielt sie wieder einmal inne und machte eine Pause. „Noch irgendwelche Fragen?", fragte sie und mein Arm schoss automatisch in die Höhe.
„Ja?", fragte sie und wandte mich ruckartig und schemenhaft ihren Kopf zu, was meine Handflächen wieder jucken ließ.
Ihre Augen waren von einem kräftigen blaugrau beschenkt worden, mit dunklem Rand um die Iris herum.
Und ihre eckige Brille machte ihren strengen Eindruck nicht gerade wett.
„Was ist mit unserem Gepäck und unseren Tieren passiert?", fragte ich ohne Scheu und sie sah mich überrascht an.
„Ihr Gepäck ist bereits hier im Schloss.", antwortete sie zögerlich. „Sobald Sie Ihrem Haus zugeteilt wurden, wird es für Sie hochgebracht."
Ich nickte leicht und zufrieden.
„Wenn es weiter nichts ist, lassen Sie uns reingehen.", meinte sie wieder einige Sekunden später und ich runzelte meine Stirn. „Reiht euch bitte in zweier Reihen ein.", befahl sie und prompt reite ich mich neben einem rothaarigen Mädchen ein und atmete nochmal tief durch.
<Bloß jetzt keinen Fehler machen, du musst kultiviert und freundlich rüberkommen!
>Hoffe ich aufs Beste.
<Ich drück dir die Daumen!
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überarbeitetes Kapitel: 19.09.2016
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