Fifty-six
Fifty-six:
„Passt auf euch auf.", rief uns unsere Mutter zum Abschied nach als wir den Zug betraten.
„Ja, ja.", entgegneten wir und warfen ihr ein Lächeln sowie auch einen Luftkuss zu, den sie erwiderte und theatralisch auffing.
In den restlichen Ferientagen hatten wir uns wieder relativ normal benommen und unseren Alltag versucht, aufzunehmen. Doch den Tag nach der Beerdigung hatten wir nochmal alle geweint, sogar Mom.
„Glaubst du, sie schafft es?", fragte Fred mich als der Zug losfuhr.
„Klaro.", nickte ich. „Sie ist eine starke Frau. Das hat Dad immer gewusst. Vielleicht hat er sie ja deswegen geliebt.", Joshua schlug mich leicht und ich sah kurz nochmal aus dem Fenster. „Ich bin ihr ähnlicher als ich manchmal denke."
„Du hast ihre Güte, doch den Humor und das Aussehen hast du von deinem Vater.", sagte er mir. „Und den irren Wahnsinn.", ich haute ihn.
Mit einer von Miras Spezialmischungen waren meine Haare waren mittlerweile wieder rotblond. Wie früher. Und ich hielt es in Ehren. Ich war zufrieden. Ich hatte seit drei Tagen mein blond wieder. Und auch Joshua gefiel dies. Er meinte, jetzt könne er sagen „Das sei meine Schwester" ohne das man skeptisch werden würde. Denn er sah Mom doch ziemlich ähnlich. Nase, Augenfarbe, Ohren, Gesichtsform, fast alles konnte man mit Mom vergleichen und in Verbindung bringen.
„Glaubst dum die anderen würden mich mit dem Thema in Ruhe lassen, wenn du sie drum bittest?", fragte ich.
„Was bekomm ich dafür?"
„'Nen Blowjob?", scherzte ich als er Joshua vorbeiließ und dieser weiter hinten im Zuge verschwand.
„Klingt gut, aber ich dachte eher an einen Kuss, Bella.", also jetzt war es nicht mehr Isabella, sondern Bella. Okay...
„Hm...ist das teurer?"
„Kommt drauf an.", beugte er sich vor. „Mit oder ohne Zunge?", ich verdrehte meine Augen als ich seine Lippen kurz berührte und mich dann löste.
„Also, eh...ich bin kurz auf der Toilette.", er verdrehte die Augen als ich ihm Krappie und meine Schultasche reichte.
Ja, ich ging mit Absicht kurz auf die Toilette...und, weil ich tatsächlich musste.
Als ich zurückkam, begrüßten mich aber alle mit geschocktem Blick.
„Deine Haare!", rief Katie überrascht.
„Ja, wollte meine Naturfarbe wieder.", grinste ich und schloss sie, und letztendlich auch Lee, in eine Umarmung.
„Sie steht dir, jetzt, wo du älter bist.", sagte George, der am Fenster saß und ich setzt mich ihm gegenüber.
„Ach, und vorher nicht oder wie?", zog ich eine Augenbraue gespielt wütend hoch.
„Naja", druckste er schnell herum, „Ich meinte, du sahst vorher auch nicht gerade schlecht damit aus...sogar sehr niedlich und-"
„Niedlich?", scheiße, meine Mundwinkel zuckten. Und ich verriet mich damit, womit er erleichtert kurz einmal ausatmete. „Du nimmst mich auf den Arm, hab ich Recht?", ich lachte los und fing an, alle Schokofrösche während der Fahrt zu verspeisen, die ich noch übrig hatte und teilte sie mit meinen Freunden.
Später am Abend, nach dem Festessen in der großen Halle, welches wegen Umbridge trostlos war, ging ich hoch in den Eulenturm und schrieb einen Brief an meine Mom, in dem stand, ich vermisse sie und werde in den Osterferien auf jeden Fall nach Hause kommen.
Die Tage vergingen und der Unterricht fing wieder an. Härter als zuvor, ich lernte & lernte. Ich machte meine Hausaufgaben wieder und versuchte auch noch nebenbei, Harrys Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu folgen. Ich hatte echt einen straffen Zeitplan. Viel zu selten konnte ich mir noch schnell ein Küsschen von Fred stehlen. Und, weil das einfach zu wenig war, schlief ich nachts bei ihm und kuschelte mit ihm. Wir hatten nach all dieser Zeit noch immer keinen Geschlechtsverkehr. Außerdem waren die Jungs ständig um uns herum. Wir waren ja keine Tiere, die diesen Drang nicht unterdrücken konnten.
Auf den Gängen wurde es schwieriger, auf die Liebhaftigkeiten zu achten, wenn Umbridges Organisation unterwegs war. Sie hatte mit Argus Filch eine Menge Slytherins zusammengetrommelt und suchte Dumbledores Armee. Doch fanden tat sie sie nie. Denn wir waren einfach schlauer. Dachte ich jedenfalls.
Eines Nachmittags, schon lange nach den Osterferien, waren wir im Raum der Wünsche und trainierten, da hörten wir einen lauten Knall und ein kleines Loch sprang aus der Wand. Joshi stellte sich davor, bis er von Harry weggezogen wurde und selbst durchsah.
„Ich mache kurzen Prozess."
<Lauf um dein Leben, die Schildkröte hat euch gefunden.
„Bombarda Maxima.", hörte ich 'Umbitchs' Stimme sagen und die Wand explodierte.
Aber ans weglaufen dachte in diesem Moment keiner von uns. Alle von uns starrten nämlich nur ungläubig dahin. Und warum? Weil Cho Chang erwischt wurde.
Von da an dachte ich, noch schlimmer könne es nicht kommen. Doch wurde es. Denn am Spiegel hing, wie mir einfiel, das Blatt, wo Dumbledores Armee draufstand. Gut, ich stand neben dem Spiegel. Alle hatten darauf unterschrieben und...es waren nicht alle im Raum.
So wollte ich sie davor bewahren, die restlichen Schüler, und den Zettel unauffällig entfernen, wurde dann aber von O'Sallivan erwischt, dem ich einen hasserfüllten Blick zuwarf. Doch ich hätte nie gedacht, zu sehen, wie Aaron seinem angeblich besten Freund auch solch einen Blick zuwarf. Er war der einzige Slytherin, der bei Dumbledores Armee mitmachte.
Danach wurden Harry, Hermine, Ron & Cho ins Büro des Direktors geschleift, während wir in der großen Halle unsere Strafe schreiben durften. Viele Mädchen – meist Zweitklässler oder Drittklässler – weinten, weil es einfach schmerzhaft war.
Ich sah, wie selbstgefällig die Schüler wirkten, die uns beobachteten und war einen Moment am Überlegen, sie alle zu verfluchen, ließ es dann aber sein.
Am Abend im Gemeinschaftsraum erzählte uns Harry dann, Dumbledore wird gesucht, weil er angeblich eine Armee erstellen wollte, die das Ministerium angreifen sollte. Totaler Schwachsinn.
Auf jeden Fall sei er ein gesuchter Verbrecher. Ganz bestimm. Hinzu kam, dass über die Weihnachtsferien vor wenigen Monaten ein Massenausbruch in Askaban stattfand und Sirius angeblich dahinterstehe.
Auch totaler Schwachsinn, wenn man mich fragte. Aber mich fragte ja niemand.
Wenige Stunden nach Dumbledores Verschwinden wurde bekannt gegeben, das Umbridge nun Direktorin der Schule sei. Und sie sagte, jede Lehrkraft habe jeden Schüler, beim Verstoß gegen die Regeln, ihr auszuliefern. Wegen der Loyalität oder so. Auch Schwachsinn.
Die Lehrer – sogar Snape, was ich ihm hochanrechnete – versuchten niemanden noch Punkte abzuziehen und Strafen oder Nachsitzen aufzuhalsen, denn es war für jeden Schüler schmerzhaft. Jeder musste diese Sätze schreiben.
Und die, die im Raum der Wünsche waren und auch auf der Liste standen, mussten jeden Abend in der großen Halle die Sätze schreiben, die jeder aufbekam. Ich hätt kotzen können, weil mir der Appetit wieder einmal mehr verging.
Ich hielt das aber bis zu den Prüfungen tapferer durch als ich selbst von mir erwartet hätte. Doch dann lief ich gerade mit Harry zur großen Halle, als wir sahen, wie Fred & George einen Erstklässler trösteten, weil dieser Sätze schreiben war und Schmerzen hatte.
„Es wird alles wieder gut.", sagte George ihm und Fred sah mich an. Automatisch sah ich auf seine Hand, die ebenfalls rot war.
„Mr. Potter, sehen Sie?", mein Blick fuhr zu ihr herum. „Sie sollen sich benehmen, dann passiert Ihnen auch nichts.", sagte Umbridge.
„Wir benehmen uns, wenn Sie sich benehmen, Sie fette Kröte.", nuschelte ich.
„Wie war das?", zog sie eine Augenbraue hoch, da trat ich auf sie zu.
„Wir benehmen uns, sobald Sie anfangen, uns nicht mehr zu quälen. Denn Sie werden noch früh genug erleben, was passiert, wenn Sie mit diesem Wahnsinn nicht bald aufhören.", es schepperte.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Fred ruckartig aufstand als meine recht Wange zu brennen begann und ich den Kopf in ihre Richtung zurückdrehte.
Sie war auf mich zugetreten, hatte mir eine Ohrfeige verpasst, jeder in der Eingangshalle zog scharf die Luft ein.
„Benehmen Sie sich!", drohte sie.
„Was, wenn nicht?", meinte ich leise und zog eine Augenbraue hoch als ich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich. „Wollen Sie dann weiter zuschlagen? Wollen Sie uns weiter Sätze schreiben lassen, mit diesen schrecklichen Federn?", sie hob ihre Hand erneut, doch setzte ich noch einen drauf. „Sehen Sie sich um, Professor.", lustiger weise tat sich dies auch noch. „Jeder einzelne hat eben mitbekommen, wie Sie mir eine verpasst haben. Denken Sie nicht, der Zaubereiminister würde bei rund dreißig Beschwerden von Schülern, Sie würden eine Schülerin geschlagen haben, nicht eingreifen?", sie ließ langsam aber sicher die Hand sinken. „An Ihrer Stelle würde ich mir gut überlegen, mit wem ich mich gerade anlege."
„Drohen Sie mir?", lachte sie.
„Nein.", schüttelte ich den Kopf. „Nur werden Sie mich definitiv nicht kleinkriegen. Ich lasse mir mein Mundwerk nicht verbieten, wenn ich etwas für falsch halte.", erklärte ich. „Und wissen Sie, wen ich für mehr als falsch halte? Sie. Sie sind eine falsche Schlange, die nichts an unserer Schule verloren hat."
„Amtsbeleidigung und schwerer Vorwurf von Misshandlung?", sagte sie gespielt betroffen. „Miss Cambell, was habe ich Ihnen nur getan, um solch ein Missfallen Ihrer selbst zu erhalten?"
„Sie haben ihr eben eine geklebt.", ertönte Snapes Stimme. „Ich hätt zurückgeschlagen.", er lief weiter. „Aber das ist nur meine Meinung."
„Die nicht gefragt war, Severus!", rief Umbridge ihm nach. „Und wagen Sie es, mich anzufassen."
Ich musterte sie kurz, ehe ich doch noch ein weiteres Mal zu weit ging. „Sie würde nicht einmal Lord Voldemort anrühren.", ihre Hand rutschte ihr anscheinend erneut aus.
„Ups.", schmunzelte sie. „Muss mir ausgerutscht sein."
„Anscheinend hatten Sie bisher nicht vielen Sex, wenn Sie so launisch sind.", entgegnete ich trocken. „Lassen Sie mich lieber in Ruhe. Ich denke, Sie haben sich nun schon genug strafbar gemacht.", sie wollte erneut zuschlagen als Fred plötzlich ihre Hand ergriff.
„Wagen Sie es, sie noch einmal anzurühren."
Sie riss ihre Hand los und strich sich kurz über die Kleidung, ehe sie sich in der Halle umsah und dann zu uns. „Sie beide dürfen heute extra lange schreiben, Miss Cambell und Mr. Weasley.", ich sah Fred an als sie ihre Stimme wieder erhob. „Und wagen Sie es, den Zaubereiminister auch nur in Kenntnis zu setzen, zerstöre ich das Leben Ihrer beider Familien von Grund auf."
Ohne weiteres verschwand sie die Treppen zügig hinauf.
„Weiß du, Fred, ich finde, unsere Schulzeit hier war schon immer eine vergeudete Zeit gewesen.", sagte George grinsend zu Fred und sah ihr nach als er uns beiden einen Arm um die Schultern schlang und ich mir meine rechte Wangenseite rieb. Au. Sie hatte ziemlich kräftig zugeschlagen.
„Seh ich genauso, George.", meinte Fred zustimmend.
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Alter, Umbridge wird es so sehr bereuen, Belle geschlagen zu haben.
überarbeitetes Kapitel: 14.04.2017 11:45 Uhr
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