Eighty-four
Eighty-four:
„Amany Pack", ich seufzte lautlos, „War treu, eine gute Mutter, eine Kämpferin.", neben mir drückte Fred meine Hand. „Wir werden sie schrecklich vermissen.", schloss der Pfarrer. Und die Urne mit ihrer Asche wurde in ein kleines Loch gesteckt, mit Erde bedeckt. Sie wollte verbrannt werden.
Ich konnte es noch immer nicht glauben, das Amany tot war. Einfach so. Aus dem Leben gerissen. Ohne, dass wir etwas unternehmen konnten. Auf der anderen Seite neben mir weinte Marvin um seine Mutter. Es tat mir so unendlich leid, dass er sie verloren hatte. Ich fühlte mich dabei ins vorletzte Jahr zurückversetzt, als mein Vater gestorben war. Doch ich schwor mir, dass die Todesser dies büßen würden.
Und diesmal blieb ich nicht lange. Ein schneller Abschied war mir lieber, so ging ich mit Joshua & Fred dann davon.
„Sie war immer so fröhlich gewesen.", murmelte Joshua bedrückt.
„Ja, war sie.", bestätigte ich nickend. „Aber da, wo sie nun ist, ist sie auch noch fröhlich, Joshua.", erklärte ich ihm. „Und sie kann Dad wiedersehen.", fügte ich hinzu.
„Ich werde sie vermissen."
„Ich auch.", seufzte ich. „Ich auch.", ich drehte mich noch einmal zu Marvin und Cornelius um. Cornelius schien fast zusammenzubrechen. Doch er durfte es, wie Mom vorletztes Jahr. Und wie Mom vor mehr als einem Jahr hatte auch er nun seine große Liebe an den Tod verloren. genauso wie Mom vorletztes Jahr. Der Krieg forderte seine Opfer. Schon jetzt. Denn uns wurde im Nachhinein erklärt, dass sie für den Orden was getan zu erledigen hatte – und dies bitter bezahlen durfte. Doch sie hatte für die Guten gekämpft – und das war auch richtig so.
Zwei Wochen später:
Ich verabschiedete mich am Gleis von Fred, George und Mom. Marvin blieb bei seinem Vater Zuhause. Der Streit war nach dem Abend und der folgenden Nacht vergessen. Wir hatten es vergessen, da der Tod seiner Mutter für alle ein Schock gewesen war.
„Bitte pass auf dich auf.", flüsterte mir Fred zu, küsste meine Schläfe.
„Und du auf dich.", nuschelte ich, sog seinen Duft tief in mich ein und schloss kurz meine Augen. „Ich mag dich Ende des Jahres gerne wiedersehen.", ich seufzte als er sich löste und sah zu ihm auf. „Und das nicht tot.", ich gab ihm diesmal nur einen kurzen Abschiedskuss. Wir hatten heute früh schon verschlafen und waren nun spät dran.
„Ich liebe dich."
„Ich liebe dich.", und mit diesen Worten stieg ich mit Joshua leider auch schon in den Zug.
„Langsam macht mir der Krieg Angst.", kommentierte Joshua als sich die Zugtüren wie von Zauberhand schlossen, ich Fred nur noch winken könnte, der leicht seine Hand zum Gruß anhob.
„Angst zu haben ist vollkommen normal.", entgegnete ich, formte in Richtung Fred noch ein „ich liebe dich", ehe ich weitersprach. „Magst du noch immer kämpfen?", Joshua wandte sich ab, wollte loslaufen. Ich lief ihm aber erst hinterher, nachdem Fred von der Tür aus nicht mehr zu sehen gewesen war.
„Ja.", teilte er mir mit, blieb einige Minuten danach ruhig, während wir in die verschiedenen Abteile schauten, Ausschau hielten, wo unsere Freunde waren. „Ich werde kämpfen, für alle Gefallenen.", mit ernster Miene sah er mit und ich nickte einstimmig, entdeckte dann Katie & Mira, zu denen ich mich ins Abteil setzte.
„Wie waren eure Ferien?", lächelte Katie, sah von einem neuen Buch auf.
„Marvins Mutter wurde getötet.", platzte Joshi geradeheraus mit der Bombe.
„Oh", Katie sah auf, ließ ihr Buch in ihren Schoß sinken während Mira den Mund wieder öffnete, „Nein."
„Was ist passiert?", hakte Mira bestürzt nach.
„Es hieß, sie war im Namen des Ordens im Ministerium.", fuhr ich mir durchs Haar, setzte mich ihnen gegenüber. „Man fand dort irgendwo ihren Leichnam. Totgeprügelt.", erklärte ich traurig.
„Scheiße", ich zuckte zusammen, „Diese verdammten Todesser!", brüllte Katie los. So sahen wir die sonst so ruhige Katie überrascht an. „Sie töten auch alles und jeden. Ich hasse sie!", meinte sie und nach einigen Sekunden nickten wir.
Den Rest der Fahrt, also im Grunde den ganzen Tag, verbrachte jeder aber dann damit, in Gedanken woanders zu sein, und zu schweigen.
Die Wochen zogen sich so in Hogwarts wieder dahin. Das Quidditchtraining war hart zu uns – oder eher gesagt Harry. Er wollte um alles in der Welt den Quidditchpokal gewinnen, obwohl er Nachsitzen für den Rest des Schuljahres erteilt bekommen hatte.
Dann war es soweit, das Finale um den Pokal. Nur kam es anders als erwartet, als uns Ginny erzählte, sie hätte heute das Sagen, da Harry bei Snape nachsitzen musste, keine Ausnahme für das Finalspiel bekommen hatte.
„Das kann er nicht machen!", rief ich erschüttert.
„Leider haben wir keine andere Wahl.", seufzte Ginny, zuckte mit den Schultern. „So spiele ich heute als Sucherin.", teilte sie mit, als Dean plötzlich die Umkleide betrat. Auch schon umgezogen. „Dean spielt in meiner Position heute ausnahmsweise als Jäger.", teilte sie schnell mit. „Los", klatschte sie in die Hände und Fiona neben mir schreckte hoch, „Wenn wir das tun, was uns Harry beigebracht hat, dann schaffen wir es auch.", meinte sie ernst, versuchte aber ein Lächeln zustande zu bringen.
Ich nahm mir so aber nur augenverdrehend meinen Besen und nahm neben Fiona meinen Platz ein.
„Viel Glück.", raunte sie mir zu, errötete.
„Dir auch.", erwiderte ich leise, hob die Faust neben ihr an. Und sie haute leicht dagegen, mit flacher Hand. So flogen wir hinaus aufs Feld. Begrüßt wurden wir von einem lauten Geschrei unseres Hauses, den Gryffindors.
Madame Hooch sagte so noch ein paar Worte und wir fingen auch schon an, zu spielen. Gegen Ravenclaw.
So ging es einfach hin & her. Wir trafen, sie trafen. Doch die Sucher – in unserem Falle Ginny – sahen weder den Schnatz, noch fingen sie ihn.
Es dauerte bestimmt eine gefühlte Stunde, ehe plötzlich alle anfingen, zu jubeln. So wendete ich mit meinem Besen in der Luft, sah gerade noch zu, wie Ginny landete, die Faust in die Luft streckend, mit Schnatz darin. Und freudestrahlend machte ich dann auch schon einen Sturzflug, den ich noch stoppte, bevor ich Ginny umflog, ehe ich absprang, jubelnd zu ihr rannte und sie lachend dann doch noch mitumschmiss, ehe sie von uns allen hochgenommen und gefeiert wurde.
„Gryffindor gewinnt den Quidditchpokal!", rief Luna Lovegood durchs magische Megaphon und ich lachte glücklich als ich Ginny mitabsetzte. Fiona umarmte mich breitgrinsend, hüpfte kurz, womit auch ich notgedrungen hüpfte, ehe ich zu meiner Mannschaft sah, dann zur Seite, wieder zu meiner Mannschaft und dann doch wieder zur Seite. Denn dort stand er, hatte sein Wort gehalten.
Und so rannte ich ihm fröhlich entgegen. „Seit wann bist du hier?", fragte ich ihn, fiel ihm um den Hals.
„Denkst du, ich lasse mir genau dieses Spiel entgehen?", legte er seine Hände auf meiner Hüfte ab, ehe ich meinen Lieblingsduft in mir aufsog.
„Nein.", lachte ich.
„Du warst super.", schmeichelte er mir, ehe er sich löste. „Hättest zwar ruhig noch doller bei Madwes zuschlagen können, aber-"
„Fred!", tadelte ich ihn und Mira kam zu mir herübergerannt. Das wusste ich auch nur, weil Fred sich löste, zu ihr sah und sich ihr Spiegelbild in seinen Augen abbildete.
„Du warst spitze!", rief sie, obwohl ich nur einen Meter entfernt dastand.
Eine Stunde später:
Es gab eine riesige Feier im Gemeinschaftsraum. Alle lachten, feierten unseren Sieg. Naja, alle. Ich bekam kaum etwas mit, da ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachging.
Mich mit Fred zu unterhalten und rumzutollen, Witze zu reißen. „Und ich dachte, ich bekomme den Klatscher nicht mehr.", streckte ich beide Hände von mir. „Ich hätte das echt niemals gedacht, weil ich diesen Trick so lange jetzt trainiert hatte, es aber nie hatte hinhauen wollen."
„Das lag an meiner Anwesenheit.", hob Fred die Nase gespielt hochnäsig an und ich haute ihn.
„Spinner.", kommentierte ich lachend, legte kurz den Kopf in den Nacken. „Das lag sicher nicht an deiner Anwesenheit."
„Dann lag es an Harrys Abwesenheit.", korrigierte sich Fred und ich lachte erneut, ehe ich mich an ihn kuschelte.
„Das hab ich so vermisst."
„Mich?", strich Fred mir über den Kopf.
„Nein", schüttelte ich den Kopf, verdrehte die Augen und löste mich, „Ja, doch.", korrigierte ich mich schnell und seine Mundwinkel zuckten. „Aber ich meinte eher solche Gespräche zwischen uns. Ausgelassen und humorvoll."
„Jap.", nickte Fred einmal kräftig. „Und nun fehlen nur noch Marvin, Lee, George und deine Mädels.", stimmte er mir zu. „Wo sind die eigentlich."
„Machen im Schlafsaal bestimmt miteinander rum.", scherzte ich und er beugte sich vor.
„Eine schwere Anschuldigung, Miss Cambell."
„Na, und?", zog ich eine Augenbraue hoch. „Ich darf das."
„Aber nur, weil du zu viel mit mir zusammen abhängst.", beugte er sich kurz vor, stahl sich einen Kuss, als neben uns das Portraitloch aufging und Harry endlich mal hineinkam.
Und Ginny sah man gleich auf ihn zurennen, mit dem Pokal in der Hand. „Harry, wir haben gewonnen!", erzählte sie ihm stolz. Doch anstatt das er lächelte, eine Regung überhaupt von sich gab, wurde es noch viel verrückter. Denn ohne Vorwarnung küsste er sie einfach.
Und ich hob mein Glas, brükkte: „ENDLICH, POTTER!", und so sahen einige Gryffindors erst zu mir, ehe sie das knutschende „Pärchen" entdeckten.
So fingen sie nacheinander alle zu jubeln an.
„Ich darf ihm doch später das Genick brechen?", murmelte mir Fred zu und ich boxte ihm in die Bauchgegend.
„Nein.", antwortete ich kurzangebunden. „Das war nun zu viel Arbeit. Du ruinierst das nicht.", lächelnd schmiegte ich mich an ihn, beobachtete Harry & Ginny, die nicht aufhörten, sich abzuschlabbern. Irgendwann war es mir dann aber doch genug und ich sah zu Fred, der mich ansah. „Was hast du?", runzelte ich meine Stirn leicht.
„Ich hatte mit dir so ein verdammtes Glück.", lächelte er einfach los. „Einfach verdammtes Scheißglück.", ich grinste leicht, ehe er sich wieder vorbeugte und dann auch mich küsste. Und wir hörten leider erst auf als Fiona mich von meinem Verlobten wegzog, mich etwas bat.
„Was ist los?", murrte ich mit leichterröteten Wangen.
„Du sollst zu Dumbledore.", rief sie mir über den Lärm zu. „Er mag dich jetzt sprechen."
„Professor?", fragte ich als ich das Büro betrat. Ich fand das mir dargestellte Bild nicht richtig, wie er völlig erledigt aus dem Fenster sah, auf die Ländereien Hogwarts' hinab.
„Sie müssen mir einen Gefallen tun, Miss Cambell.", fing er direkt an und ich zog meine Brauen leicht zusammen, verschränkte die Arme hinterm Rücken.
>Ich tu Ihnen dauernd einen Gefallen.
„Worum geht's?", er sah zu mir, wobei seine Mundwinkel zuckten, seine Augen aber deftig müde wirkten, sowie er fette Augenringe aufwies. Anscheinend hatte unser Schulleiter nicht so gut geschlafen wie ich letzte Nacht.
„Achten Sie in nächster Zeit besonders auf Harry.", bat er mich. „Ich werde es bald nicht mehr können."
„Wie meinen sie das?", lachte ich unsicher.
Er sah kurz zu mir, dann wieder aus dem Fenster. „Ich werde Sie nicht belügen.", seufzte er, schüttelte den Kopf. „Ich werde sterben, Miss Cambell.", mein Herzschlag schlug etwas schneller. „Und ich bitte Sie, das folgende geheim zu halten."
„Natürlich.", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen und seine Mundwinkel zuckten.
„Achten Sie auf Harry, lassen Sie ihn in der nächsten Zeit nicht mehr alleine.", als ob ich das verhindern konnte. Der Kerl war schwerer zu fassen wie Fred auf einem Besen. „Das wäre wundervoll, wenn Sie das tun würden.", ich nickte dennoch. „Ich werde nicht mehr da sein, wenn es soweit ist, und", er drehte sich um, lief zum Schreibtisch, ehe er hinter diesem plötzlich ein Schwert hervorholte, „Geben Sie dies hier doch bitte Professor Snape. Er weiß schon, was er damit tun muss.", er übergab es mir. Doch erst in meinen Händen erkannte ich es. Ich hatte unzählige Legenden darüber gelesen. Deswegen war ich umso erstaunter, es nun tatsächlich in den Händen halten zu können. Denn es war das Schwert Godric Gryffindors. Einem Grüner Hogwarts'.
„Professor, aber das ist ja-"
„Ich weiß.", schmunzelte er. „Und es hat Hogwars nie verlassen.", ich sah auf, zog spitzbübisch eine Augenbraue hoch.
„Haben Sie eben meine Gedanken gelesen."
„Ich habe auch schon die Ihres Vaters gelesen.", zwinkerte er mir zu. „Und Sie sind ihm sehr ähnlich.", was er mir damit aber gerade hatte sagen wollen, verstand ich nicht. Noch nicht. „Nun, los.", er lachte, scheuchte mich etwas weg, womit ich loslief. „Die Zeit bleibt doch nicht stehen. Und bestimmt möchten Sie mit Mr. Weasley noch ein paar Stunden Zweisamkeit genießen.", dieser Zauberer wusste doch echt alles.
„Professor?", drehte ich mich aber nochmal um, bevor ich das Büro verlassen hatte, und stoppte im Laufen.
„Ja, Miss Cambell?", sah er vom Schreibtisch auf. Dort lag ein altes Stück Pergament.
„Es tut mir leid, dass Sie sterben.", sagte ich. „Sie sind ein guter Mensch."
Er lächelte mich lediglich freundlich an, so ging ich danach zurück. Doch wenn traf ich bereits unterwegs? Snape. Und ihm gab ich auch gleich das Schwert. Dann ging ich aber endgültig und noch immer irgendwie in Feierlaune, trotz Dumbledores schlechter Nachricht, zurück, wo ich aber erfuhr, dass Fred gegangen war, weil es einen dringenden Notfall gegeben hatte. So war mir dann doch die Lust nach Feiern vergangen, weil ich etwas traurig war, das er sich nicht einmal von mir verabschiedet hatte. Also ging ich einfach schon zu Bett.
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Tja, was glaubt ihr? Wer wird als nächstes sterben?
überarbeitetes Kapitel: 17.09.2017 00:55 Uhr
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