#Prolog
Jasper-
Zumeist fing ein Morgen damit an, dass der Wecker klingelte und man nicht aufstehen wollte. Jedenfalls ging es mir so, sodass ich circa fünf Wecker brauchte bis ich überhaupt wach wurde. Bei meinem tiefen Schlaf kein Wunder...
Bis dahin lag ich weiterhin im Bett, blinzelte mit dem Auge. Meine schwarzen Haare waren verwuschelt und hingen mir ins Gesicht.
Erst nach und nach kam ich zu mir und bemerkte dann die Gefahr. Erschrocken krabbelte ich nach hinten und starrte dann auf das Messer, das etwa 10 Zentimeter von meinem linken Auge entfernt war. Es war ein flaches Messer, das nach vorne scharf gebogen war und innerlich bezweilte ich nicht, dass es mir vermutlich den Hals aufschlitzen würde.
Die kleine Person, die auf meinem Bett kniete, war niemand anderes als Mister Z, die seit kurzem versuchte meine unerforschten Kräfte zu erwecken, die weder vorhanden noch real sind.
»Jasper jetzt hast du geguckt«, schimpfte meine kleine sechsjährige Schwester Cassie. Jap sie war Mister Z oder wie ich sie angstvoll nannte, der kleine Psycho, der mich nachts immer mit einem Messer bedrohte. »Du hast schon wieder den Wecker verschlafen! Mom wird dich umbringen.«
Ich kann nur schmunzeln. »Ich dachte du willst das vielleicht tun.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht vielleicht... Oder ich mach es morgen.« Sie nimmt das Messer runter, gibt mir einen Kuss auf die Wange und hoppst dann eifrig vom Bett in Richtung Tür.
»Und wehe du stehst nicht auf Jasper! Ich komm in 5 Minuten wieder.«
Ein Grund mehr mich umzubringen. Oder mich von der Klippe zu stürzen.
»Mommm Cassie bedroht mich schon wieder mit einem Messer!«
Keine Antwort.
Also manchmal denke ich meine Mom ist froh über Cassies morgendlichen Weckdienst.
××××××
Kim & John
John-
»Ich hasse Campen«, sprach Kim und sah grimmig nach draußen. Es war mittlerweile dunkel geworden und die Lichter des Range Rovers erhellten den Weg. Schatten huschten hin und her, was mich mehr als einmal erschreckte.
Ich seufzte als ich zu Kim sah, denn normalerweise hasste ich, was sie immer mit mir machte. Mit mir shoppen gehen. Mit mir drei Tage lang eine Tour durch Rom machen. Diese Stadt war dermaßen voll und mit Autos verstopft, dass es wie ein Wunder schien, dass ich keine Kohlenstoff-monoxidvergiftung bekam.
Ich seufzte erneut und erntete einen genervten Blick von Kim. »Sind wir bald da?« Sie blickte aus dem Seitenfenster des Range Rover und betrachtete sorgenvoll den Wald. »Sie haben im Wetterbericht Temperaturschwankungen und Regen angesagt. Es ist Ende September und es wird nun mal kälter. Aber du musstest ja unbedingt jetzt campen gehen und nicht im Sommer! Mit einem undichten Zelt, das mehrere Löcher hat. «
Ich starrte auf die Straße und versuchte mich von Kim nicht ablenken zu lassen. Meine Frau hatte ein wunderbares Talent dies zu tun und ich wollte vermeiden in einen Baum zu krachen.
»Tut mir Leid, wenn das Zelt etwas klapprig ist. Wir werden nur eine Nacht draußen verbringen, da wird das schon gehen.«
Sie schnaubte. »Ich hab einen Regenschirm mitgenommen und wenn es regnen sollte, dann weiß ich jetzt schon, wer da nicht drunter stehen wird.«
»Gar kein Problem Schatzi. Ich werde im Auto pennen während du draußen unter deinem Regenschirm stehst.«
Sie sah mich grimmig an und für einen Moment konzentrierte ich mich auf sie und nicht auf die Sicht vor mir. Als ich wieder nach vorne starrte, machte mein Herz einen Sprung, denn vor mir stand ein Junge auf der Straße. Nicht mal 30 Meter von mir entfernt und ich fuhr 50 km/h. Ich reagierte sofort und bremste ruckartig, sodass der Wagen nicht mal 50 cm von dem Jungen entfernt zu stehen kam.
Mein Herz raste vor Schreck und ich war vollkommen neben der Spur als ich den Sicherheitsgurt löste, die Tür öffnete und nach draußen stolperte...
Hinter mir hörte ich Kim aussteigen. Sie stolperte hinter mir aus dem Wagen. Der Junge drehte sich zu uns um und da bemerkte ich seinen zitternden Körper. »Der Schreck wohl«, nahm ich an und ging langsam auf ihn zu, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern. Der Junge sah mich mit aufgerissenen Augen an. »Bleib weg. Es ist zu gefährlich.« Am Rande des Wegs, der durch die Scheibwerfer des Range Rovers sah ich einen Schatten, der hin und her huschte. Vermutlich ein wildes Tier, dass im Wald herumstreifte.
»Steig in den Wagen. Hier draußen ist es nicht sicher«, sprach ich und lief langsam im Rückwärtsgang zurück zum Ende.
Der Junge sah mich aus diesen traurigen braunen Augen an.
»Zu spät.«
Ich sah ihn mit aufgerissenen Augen auf, denn im nächsten Moment rannte etwas in Turbogeschwindigkeit auf ihn zu und riss ihn von Füßen. Das Wesen bewegte sich so schnell, dass ich erst bemerkte, dass der Junge tot war, als ich das Krachen seines Schädels vernahm.
Der Schatten hatte ihn gegen einen breiten Ast eines Laubbaumes geschleudert. Ich starrte unentwegt auf den Wegen und bemerkte erst Kims Schrei, als ich zurück zum Auto rannte. Gleichzeitig sprangen wir in den Wagen und bevor wir uns anschnallen konnte, startete ich den Wagen und fuhr in einem Affenzahn rückwärts.
Ich fluchte, denn es war verdammt schwer in dem Tempo keinen Unfall zu bauen. Die Bäume ragten überall mit ihren Ästen auf die Fahrbahn und die dünnen Äste kratzten über die Fensterscheibe.
»Anschnallen!«, befahl Kim. Ich fluchte, denn gleichzeitig lenken und anschnallen, ging bestimmt nicht gut. Trotzdem schaffte ich es irgendwie. Ich sah nach hinten und bewegte den Range Rover zu einer Stelle an der ich den Wagen drehen konnte, um mit dem Vorderteil des Wagens zurückzufahren. Gerade als ich drehte, traf etwas den Wagen und ich verlor die Kontrolle...
Das Auto begann sich zu überschlagen und ich war zum ersten Mal froh, dass ich auf meine Frau ab und zu hörte, denn ansonsten hätte ich dies wohl kaum überlebt. Das Auto überschlag sich mehrere Mal bis es schließlich auf dem Dach liegen blieb. Ich keuchte, denn mein Nacken schmerzte und der Aufbrall war so abrupt gewesen, dass ich nahe dran war das Bewusstsein zu verlieren. Mit letzter Kraft begann ich mich abzuschnallen und saß dann auf dem Dach. Ich versuchte Kim zu befreien, die das Bewusstsein verloren hatte. Ihre Beine waren eingeklemmt und ich fluchte, denn ich musste ihren Sitz zurückschieben um sie zu befreien.
»Oh man. Das darf nicht wahr sein.«
Mit einem grimmigen Blick bemerkte ich, dass der Sitz sich irgendwie verklemmt hatte. Ich spannte meine Armmuskeln und biss die Zähne zusammen. Es knirschte, doch mehr tat sich nicht.
»Verdammt!«
Trotz der Enttäuschung gab ich nicht auf und versuchte es noch einmal. Mein Frust und die angestaute Wut tat das Übrige und nach ein paar Sekunden bewegte sich endlich der Sitz. Ich wischte mir erleichtert den Schweiß von der Stirn und atmete erst einmal durch. Das schwierigste war geschafft jetzt musste ich sie noch aus dem Sitz befreien. Vorsichtig schnallte ich Kim ab und schob-halb trug ich sie- vom Stuhl. Doch für ein Durchatmen blieb mir keine Zeit, denn aus der Ferne sah ich den Schatten auf mich zu rasen. Seine Raubkatzen leuchteten gelblich in der Dunkelheit. Er legte pro Sekunde fast 50 Meter zurück, sodass es mir Angst und Bange wurde. Es kam und würde uns töten.
Ich dachte an den kleinen Jungen und unterdrückte ein Schlucken. Mit anzusehen wie das Monster dem Kleinen innerhalb von Sekunden das Genick gebrochen hatte, war furchtbar gewesen.
Meine Hand zitterte und ich sah zu Kim. Sie atmete schwach, schien aber sonst unverletzt zu sein. Kurz entschlossen schlug ich das Fenster auf Kims Seite ein. Ich fluchte, denn meine Hand fing anzubluten und ein paar Spitter steckten in meiner Hand. Ich schluckte meine Tränen hinunter. Es tat zwar höllisch weh, aber im Augenblick hatte ich andere Sorgen als dieser Schmerz. Ohne lange herum zu überlegen, was ich tun sollte, riss ich mein Hemd von meinem Körper und wickelte es um meine verletzte Hand. Mit letzter Kraft schob ich mich und Kim durch das Fenster nach dem ich die Splitter entfernt hatte , die immer noch in meiner Hand steckten.
Schmerz schoss erneut durch meine Hand, aber wieder einmal ignorierte ich ihn. Es ging mir nur darum Kim und mich sicher aus dem Auto zu bringen. Sekunden später lagen wir auf dem Boden und ich schob uns in eine kleine Erdmulde, die nur ein paar Meter neben dem Auto versteckt lag. Nur durch den Zufall, dass ich auf dem Boden lag und genau in die Richtung sah, konnte ich die Mulde erkennen. Sie war nicht sehr groß und würde kaum Platz für zwei Menschen bieten. Ich unterdrückte meine Verzweiflung und hoffte, dass es uns Schutz bieten würde.
Es musste funktionieren!
Ich hoffe euch hat der Prolog neugierig gemacht und ihr freut euch aufs nächste Kapitel👍🏼
Feedback/ Kommentare immer gerne💘
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Nicht das Kommentar vergessen😁
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