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¦Jimin¦
Der Fremde zog mich unsanft mit sich. Sein Griff schmerzte, aber etwas zu sagen, traute ich mich nicht. Er trug eine Waffe bei sich. Wenn er wollte, konnte er mir jederzeit eine Kugel durch meinen Körper jagen. Meine Gedanken waren wie ausgeschaltet. Nur mein Herz schlug unregelmäßig und schnell.
Wir verließen das Gebäude. Er führte mich zu einem Auto. Vier weitere Männer standen bei diesem. Ihre Gesichter waren durch jeweils einem Mundschutz verdeckt. Kurz sahen sie einander an. Es waren Blicke, die ich nicht deuten konnte und auch nicht wollte. Meine Augen wandten sich schnell nach unten, als sie mich ansahen.
Der Mann hinter mir schob mich weiter zum Auto, in das er mich dann auch hinein schubste. Erschrocken riss ich kurz meine Augen und sog leicht etwas Luft ein. Meine Augenlider schlossen sich wieder verkrampft, als er mich erneut packte und dann hinunter auf einen der Sitze drückte. Die großen Hände verließen meine Schultern, nur um dann nach meinen Händen zu greifen. Mit wenigen Handgriffen bekam ich ein Seil um meine Handgelenke gebunden. Der Strick kratzte an meiner Haut und erzeugte einen unangenehmen Schmerz, wenn ich sie bewegte. Auch meine Füße wurden gefesselt.
Dann wurde ich in Ruhe gelassen. Es fand ein kurzer Wortwechsel statt. Mein Blick huschte zu dem jungen Mann, der die vergangene Situation kommentierte. Auffällig war das Tattoo, welches sich über seine Schulter zog. Erkennen, was es darstellen sollte, tat ich nicht, da ich meinen Blick wieder schnell abwandte. Meine Augen richtete ich auf meine Füße. Die Finger verharkte ich miteinander, um sie näher beiander zu halten.
Sie zitterten leicht. Ich versuchte ruhig zu bleiben, nicht meinen rasenden Gedanken im Kopf zu folgen. Meine Atmung kontrollierte ich auch so gut es nur ging. Nur fiel es mir sehr schwer. In meinen Augen spürte ich das verräterische Brennen. Noch nie hatte ich so viel Angst verspürt, wie gerade in diesem Moment.
Verzweifelt versuchte ich an etwas schönes zu denken, jedoch konnte ich es einfach nicht ausblenden, dass ich mit fünf Kriminellen in einem Auto saß. Was sollte man sich auch daran schön reden?
Ich senkte meinen Kopf noch weiter. Mein zerzaustes und dunkles Haar fiel mir in die Stirn und verdeckte meine Augen. Hin und wieder spürte ich ein leichtes Rütteln von dem, mittlerweile fahrenden, Auto.
Ich musste kurz an meine Mutter, meinen Vater, meinen Bruder und an meinen besten Freund denken.
Selbst an die Frau von dem Laden, bei dem ich beworben hatte, dachte ich kurz. Das Gespräch wäre sicher wieder am laufen. Das aber auch nur, wenn die Umstände anders wären.
Meine Mutter wartete sicher auf meinen Rückruf. Ob sie besorgt zu Hause saß und darauf wartete, dass ihr zweiter Sohn zur vereinbarten Zeit auftauchte? Nur würde ich wahrscheinlich nicht so schnell sie besuchen können. Mein Vater arbeitete sicher noch. Unwissend darüber, was im Center passiert war, in welchen sein Sohn unterwegs gewesen war.
Mein Bruder hatte sicherlich jetzt gerade seine letzte Stunde in der Schule. Übermorgen musste er eine Klausur schreiben.
Mit meinem besten Freund Hoseok hätte ich morgen wieder gemeinsam Vorlesungen. Wir hatten uns im ersten Semester kennengelernt. Morgen würde er festellen, dass ich nicht da war.
Sie alle machten sich sicher verdammt große Sorgen. Mir fiel ein, dass ich mein Handy noch bei mir trug. Vielleicht konnte ich später so Hilfe rufen. Erleichtert über diese Gedanken schloss ich meine Augen und öffnete sie dann wieder. Immer noch sah ich nur meine Füße. Ich traute mich nicht aufzusehen oder mich anderweitig großartig zu bewegen.
Selbst als das Auto hielt, blieb ich so sitzen. Die ersten stiegen aus. Nach einer Weile wurde ich dann auch wieder nicht gerade sanft hochgezogen und aus dem Auto gebracht. Diesmal hob ich meinen Kopf doch und kniff meine Augen sofort zusammen, da die Sonne grell schien. Meine Augen wanderten zu den Fremden. Alle trugen ihre Masken. Ich sah vorsichtig zu dem Mann, der mich aus dem Auto gezerrt hatte. Auch er trug sein Gesicht unter einem schwarzen Mundschutz versteckt. Graue Strähnen fielen ihm ins Gesicht.
Seine Augen richteten sich auf mich, weshalb ich meinen Blick zum Boden wandte.
„Lasst uns reingehen.“, meinte einer der Anderen. Wenige Sekunden danach hörte ich schon die Schritte.
„Warte mal.“, hielt der Grauhaarige ihn auf.
„Gib mir das bitte.“, forderte er dann schon gleich darauf. Wieder nahm ich Schritte war. Sie kamen auf mich zu. Leicht hob ich meinen Blick, traute mich aber nicht ganz hoch zu sehen. Im nächsten Augenblick wurde ich zu dem jungen Mann mit dem helleren Haar gezogen. Zügig zog er mir ein Bandana über den Kopf bis es über meinen Augen lag. Sofort versuchte ich zurückzuweichen, stolperte jedoch, da um meinen Füßen immer noch die Fesseln waren. Unsanft landete ich auf meinem Hintern. Leise zischte ich auf, da die Landung doch ziemlich hart war.
„Ist es so schwer, sich mal nicht zu bewegen?“, fragte die tiefere Stimme des Grauhaarigen. Sie war leicht genervt, aber auch unglaublich kühl. Ich blieb stumm.
Zwei Hände machten sich an den Fesseln um meinen zwei Füßen zu schaffen. Zügig wurde das Seil gelöst. Danach wurde ich auf meine Beine gezogen.
„Gut, da wir das nun auch geklärt haben, können wir endlich rein."
Guten Morgen,
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)
Sel
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