sechs.
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Harry
Als Malfoy nach fünf Minuten immer noch nicht antwortet, beschließe ich, ein wenig die Augen zu schließen und versuche, zu schlafen.
Ich bezweifle wirklich, dass das in dieser unangenehmen Position mit den zwei Gipsen, den unzähligen Verbänden, die um sämtliche Schürfwunden und kleine Verletzungen gewickelt worden sind, vernünftig geht. Zusätzlich die Halskrause...
Das wird ein ziemlich langer Aufenthalt hier.
Doch ehe ich's mich versehe, fallen mir auch schon richtig die Augen zu und in Null Komma Nichts bin ich eingeschlafen. Das liegt wahrscheinlich vor allem an den ganzen Medikamenten und Tränken, die ich die ganze Zeit eingeflößt bekomme, um den Heilungsprozess zu verschnellern.
Am nächsten Morgen werde ich von einem Stimmengewirr geweckt.
Neben mir am Bett steht eine Krankenschwester, die gleiche von gestern mit dem Klemmbrett, während ein Doktor vor Malfoys Bett steht und sich mit diesem unterhält.
Der Doktor redet ununterbrochen, die Schwester murmelt nur manchmal vor sich hin.
„Gut, Malfoy. Wenn Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich. Wie ich gestern schon gesagt habe, momentan sind Sie noch in dem gelben Bereich. Aber Sie müssen sich uns öffnen, sonst können wir Ihnen leider nicht helfen und dieses Traumata wird auf ewig Ihre Psyche belasten. Bis morgen dann." Er verabschiedet sich von Mister Malfoy, ohne mir oder der Krankenschwester auch nur einen Blick zuzuwerfen. Traumata? Trägt er etwa immer noch die Geschehnisse vom Krieg mit sich herum?
Malfoy stellt sich an das Fenster, welches von weißen Gardinen umgeben ist. Ein ebenso weißer Blumentopf mit rosa Rosen steht darauf. Wohl das einzig farbige in diesem Zimmer.
Er sieht... erschöpft aus. Die Krankenschwester reißt nicht aus ihren Gedanken.
„Mister Potter, gestern hatten wir noch gar nicht richtig das Vergnügen, da es einen dringenden Notfall gab, aber ich bin Lia und für Ihre Aufenthaltszeit Ihre Ansprechpartnerin und persönliche Krankenschwester. Wenn Sie also irgendwas brauchen, drücken Sie einfach auf diesen Knopf und ich bin so schnell wie möglich da."
Ich nicke einmal. Lia also. Sie lächelt zaghaft.
„Einige Angehörige stehen draußen vor der Tür. Sie haben gewartet, bis Sie wach sind, um Sie zu besuchen. Wenn Sie nichts dagegen habe, lasse ich sie zu Ihnen herein, ja?"
Ich nicke einmal. Ein bisschen Abwechslung kann bestimmt nicht schaden. Malfoy will ja nicht mit mir reden.
Und wie auf's Stichwort ertönt seine Stimme vom Fenster her.
„Lia, dürfte ich für diese Zeit das Zimmer verlassen? Ich würde gerne noch einmal mit dem Therapeuten sprechen."
Lia guckt ihn erst verdutzt und auch ein wenig erschrocken an, dann beginnt sie aber zu verstehen.
„Oh ja, das wird sicher kein Problem sein. Ich werde kurz dem Doc Bescheid geben. Einen Moment bitte." Dann schickt sie eine Nachricht in einem Patronus los. Es ist ein Schwan. Schönes Tier.
Nach einigen Minuten erhält sie eine Antwort.
„Der Doktor wird Sie vor der Tür abholen, Mister Malfoy. Ich werde jetzt gehen und Ihren Angehörigen Bescheid geben, Mister Potter.", richtet sie sich an mich, ehe sie aus dem Zimmer verschwindet.
Ich versuche gar nicht, irgendwas zu Malfoy zu sagen und ein Gespräch anzufangen. Er wird es eh wieder abblocken, außerdem klopft keine Sekunde später schon der Doktor an der Tür, um Malfoy abzuholen.
Kaum dass er weg ist strecken Ginny, Hermine und Ron den Kopf zur Tür herein.
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