[2]
Er lief durch die Straßen seiner Heimatstadt. Mit der Tüte mit dem Geschenken für das morgige Weihnachtsfest in der linken Hand schlenderte er zurück zu seiner Wohnung. Dort zog er sich die Jacke aus und legte die Geschenke auf den Tisch. Als er die Geschenke verpackt hatte bemerkte er, dass eines Fehlte. Er lief zurück in den Flur und band sich einen dicken Schal um. Mit seinen Schlüsseln in der rechten Jackentasche verließ er das Gebäude und lief runter zum Weihnachtsmarkt. Er bumelte an den Ständen vorbei als ihm etwas ins Auge fiel. Er blieb stehen und sah es sich genauer an. Es war eine kleine Skulptur aus Glas. Sie gefiel ihm gut und er bezahlte sie. Der Verkäufer verpackte sie ordentlich und vorsichtig überreichte er sie. Er hielt sie in der Hand um sicherzugehen, dass sie nicht kaputt ging. Da es ihm zu laut wurde beschloss er einen Umweg am Stadttand zu gehen. Die Straßen waren nur spärlich beleuchtet und aus einzelnen Gassen streckten die Schatten ihre kahlen schwarzen Finger aus. Er zog fröstelnd die Schultern hoch und beschleunigte seine Schritte. Auf einmal wird er am Arm gepackt und in eine der kleinen Gassen gezogen. Ein klirren hallte von den Wänden wieder. Die Skulptur aus Glas war auf den nass kalten Bodengefallen und zersprungen. Er wurde gegen die Wand gedrückt doch konnte er nichts und niemanden sehen. Er trat um sich und versuchte sich aus dem starken Griff zu befreien aber er schaffte es nicht. Erschöpft gab er es auf und lies seine Arme sinken. Dann wartete er. Er wartete auf das was kommen sollte doch es kam nichts. Langsam öffnete er seine Augen und konnte trotz der Dunkelheit der Nacht etwas auf sich zukommen sehen. Ein kräftiger Schlag traf ihn im Gesicht. Sein Kopf schlug gegen die Wand und Blut floss aus seiner Nase. Langsam hob er die Hand und führte sie zu seiner Nase. Sie war gebrochen. Werter starrte er in die Dunkelheit, versuchte in den Schatten eine Gestalt ausmachen zu können doch alles was er sah war das schwache Licht des Mondes, welches von den Scherben aus Glas reflektiert wurde. Er wollte gehen und stieß sich ab. Sein Kopf pochte und ihm wurde schwindelig. Stolpernd suchte er einen Weg. Weg von der Unheimlichen Gestalt die er nicht sah. Weg von den Schatten die sich nach ihm streckten und die ihn verfolgten. Nur langsam kam er voran und so holten ihn die Schatten ein. Sie stießen ihn in den Rücken und er fiel nach vorne. Seine Hände landeten in den Scherben. Die Scherben aus Glas schnitten seine Haut und bald war auf ihr ein rotes Muster aus feinen Linien entstanden. Er rappelte sich auf doch sie griffen seine Füße. Sie zerrten an seiner Kleidung und an seiner Haut. Sie schlugen und traten auf ihn ein. Aus seinem Mund tropfte Blut. Sein Körper verkrampfte sich unter den Schlägen und tritten. Die Augen geschlossen und die Knie angezogen wartete er. Er wartete und erwartete ein Ende doch es kam nicht. Schon lange hatte er aufgehört sich zu wehren. Er hatte aufgegeben. Den Schmerz spürte er nicht mehr, er hatte sich dran gewöhnt. Als sie von ihm abließen verschwanden sie aber nicht. Sie hörten auf auf ihn einzuprügeln, stellten die Schläge und Tritte ein, doch sie blieben. Seine Kleidung war vo seinem Blut gefärbt und getränkt. So lag er da. Blutend. Leidend. Neben seinem Kopf lagen sie Scherben. Sie glänzten im Mondlicht. Allein und doch nicht allein. Ein letztes mal sah er sich um. Immernoch konnten seine Augen niemanden entdecken. Er erkannte die entfernten Lichter des Marktes. Die Rufe der Händler und die Gespräche der Menschen drangen nur leise zu ihm durch. Langsam schloss er seine müden Augen wieder. Er atmete tief ein und dann kam sein letzter Atemzug. Sein Körper entspannte sich. Es war vorbei. Seine Lunge hörte auf sich so hektisch zu bewegen und sein Herz lag still. Vergib mir.
The end
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