Aswang /Fleischfresser
Etwa vier Kilometer Heimweg lag vor ihnen. Nicht nur das Training war länger ausgefallen, sondern auch der Abstecher in den dazugehörigen Jugendclub. Nichts Besonderes, ein Weg, den sie tagsüber oft gelaufen waren. Nun aber war es dunkel und leichter Nebel zog sich durch das feuchte Grün, was neben ihnen lag.
Autos fuhren so gut wie keine die kleine, unbefestigte Straße entlang. Nicht um diese Uhrzeit, wo längst alles in den Betten lag. Abgesehen von zwei Mädchen, die sich tapfer durch die Dunkelheit kämpften, einander an den Händen fasten, um sich nicht doch noch aus den Augen zu verlieren.
"Ich hasse diese Straße", murrte die eine.
"Und ich hasse es, wenn du beim Kaugummi kauen, laut schmatzt", nörgelte die andere.
Abrupt blieb eines der beiden Mädchen stehen. "Ich kau' überhaupt keinen Kaugummi."
"Nicht?"
"Nein", bekräftigte sie erneut und kam sogar näher, damit sich ihre Freundin davon überzeugen konnte, dass sie nicht log.
"Wenn du ..."
Erneut dieses Schmatzen. Nicht sehr laut, aber deutlich ein Schmatzen, was ganz in der Nähe sein musste.
Kalte Schauer liefen den Mädchen über den Rücken. Ihnen wurde bewusst, dass sie scheinbar nicht alleine waren. Irgendwo auf den Wiesen musste es sein. Irgendwer oder etwas war ganz in ihrer Nähe.
"Ich will hier weg", murmelte die eine, während die andere nicht in der Lage war, zu sprechen. Die Angst saß ihr tief in den Knochen, tiefer noch, als dieses Knurren klang, welches sich mit dem Schmatzen vermischte.
Zu viel für die Mädchen, die panisch zu kreischen begannen und nicht wussten, was sie damit zu sich lockten. Es fühlte sich wie ein starker Orkan an, der sie beide umriss, während der Gestank von faulen Eiern in der Luft lag. Obendrauf das Knurren, das Lechzen einer Zunge, die kaum später gierig über das noch warme Fleisch der Mädchen leckte.
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