5. Hope
Ich konnte es nicht fassen! Mein Vater bestand darauf, das ich mit ihm gehe.
Zu einem Alpha, der mich töten wollte. Ich konnte es einfach nicht glauben. Mir gingen tausend Dinge durch den Kopf. Mir wurde schon ganz schwindelig davon.
Wie konnte er mir das nur antun! Ich wollte immer bei ihnen bleiben. Sie haben mich aus dem Wald geholt und somit gerettet. Ich konnte nicht verstehen, warum er mich jetzt weg geben wollte.
Ich wollte nicht weg. Schon gar nicht zu ihm. Er war sicher wie die anderen, keinen Deut besser! Das er seine Keule nicht mit dabei hatte, war alles.
Ich musste eine Entscheidung treffen. Ich wusste mein Vater würde alles für das Mateband tun. Er war der Alpha und sah seinen Zweck. Aber ohne mich. Ich wollte frei und nicht an so einen primitiven Wolf gekettet sein.
Ich stand mittlerweile an der Tür. Mein Vater und ich brüllten uns an. Das hatte ich zuvor noch nie getan. Ich war meinem Vater immer unterwürfig und hatte immer alles getan, was er wollte.
Doch heute nicht.
Ich rechnete meine Chancen aus und kam auf ein gutes Ergebnis. Ich hadderte noch mit mir, ob ich es wirklich tun sollte.
Ich wollte es nicht wirklich, doch was blieb mir anderes übrig! Zu ihm wollte ich nicht und hier bleiben konnte ich mit Sicherheit auch nicht.
Also tat ich es!
Ich öffnete die Tür und stürmte hinaus.
Ich hörte meinen Vater brüllen, doch es war zu spät. Für mich gab es kein zurück mehr.
Ich stand in der Mitte des Platzes vor dem Rudelhaus. Ich sah viele der Rudelmitglieder, die mich erschrocken ansahen.
"Hope! Bitte komm sofort wieder rein! Wir können über alles reden!": bettelte mein Vater.
Reden!! Es gab nichts mehr zum reden. Sollte ich jetzt rein gehen, wird der Alpha mich mitnehmen und einsperren, das war mir klar.
Ich drehte mich in die andere Richtung und sah Coran bei seinen Freunden stehen.
Er sah mich genauso geschockt an, wie die anderen.
"Coran! Ich liebe dich und werde dich immer lieben! Finde deine Mate und mache sie glücklich! Lese ihr jeden Wunsch von den Augen ab und sei auf keinen Fall besitzergreifend!": rief ich ihm zu.
"Hope! Bitte! Ich flehe dich an! Komm wieder ins Haus!": rief mein Vater mir zu. Er klang verzweifelt, aber es war zu spät.
"Es ist zu spät! Vater ich liebe dich über alles und Mum auch! Sag ihr, das es mir leid tut!: schluchzte ich und in diesem Moment kam die Sonne zwischen den Wolken durch.
Ich stand in ihrem Strahl. Von weit weg hörte ich meinen Vater schreien.
Dann hörte ich nur noch meinen eigenen Schrei!
Der Schmerz war brutal! Ich konnte kaum noch atmen. Ich dachte mir schon, das es schmerzhaft sein würde!
Aber so arg?!
Ich konnte nicht mehr stehen und ließ mich zu Boden fallen. Die Dunkelheit überrollt mich und der Schmerz hörte schließlich auf.
So fühlte es sich an! Das Sterben!!!!
Ich fühlte mich leicht und dennoch stark. Ein seltsames Gefühl.
Ich hörte, wie jemand meinen Namen rief. Es klang weit weg und wunderschön.
Hoffnung! Da hatte jemand Hoffnung das ich zurückkehre! Aber warum sollte ich! Was hielt mich hier?
"Hope! Mach die Augen auf! Schatz! Bitte! Es tut mir leid! ": flüsterte mein Vater.
Mein Vater?
Ich schlug die Augen auf. Die Sonne stand hoch am Himmel! Sie blendete mich mit ihren hellen Strahlen. Ich wollte meine Augen schützen und hob meine Hand.
Ich stieß einen Schrei aus, doch der Schrei klang wie ein winseln.
Da wo meine Hand sein sollte, war eine weiße Pfote.
Ich wollte was sagen, aber wieder hörte ich nur ein winseln. Das winseln, kam das etwa von mir?
Ich bekam Panik! Mein Puls erhöhte sich und ich fing an zu hecheln.
Habe ich das wirklich gerade gedacht. Ich hechelte!!!
Ich befand mich sicher in einem Albtraum und wache gleich wieder auf.
"Hope! Es ist unglaublich! Du hast dich verwandelt! Du hast dich in einen Wolf verwandelt!
Du bist wunderschön!": sagte er und strich mir durch das Fell. Ich spürte seine warme Hand.
Ich hatte Fell! Tatsächlich!
Wie konnte das nur passieren?
Ich versuchte aufzustehen, doch irgendwie kam ich mit meinen Pfoten, Beinen, was auch immer nicht klar.
"Warte ich helfe dir!": sagte mein Vater und griff vorsichtig unter mich um meinen Körper anzuheben.
"Ich möchte auch helfen!": sagte Zayn und wollte gerade mich anfassen.
Ich drehte meinen Kopf und schnappte in seine Richtung. Ein tiefes Grollen verließ meinen Körper. Er zuckte zurück.
Ich konnte für einen Moment den Schmerz darin sehen. Aber mir war es egal. Ich wollte einfach nichts mit ihm zu tun haben.
Mein Vater schüttelte nur den Kopf. Mittlerweile stand ich auf allen vier Pfoten und versuchte ein paar Schritte zu gehen. Es funktionierte nur mittelmäßig und ich stieß ein unzufriedenes wimmern aus.
Vater lachte und hielt mich an den Flanken fest, als wäre ich ein Fahrrad mit Stützrädern. Er hob mich hoch und trug mich zum Haus zurück, in dem die andern warteten.
Silas war auch noch da und wollte es sich nicht nehmen lassen mich zu untersuchen. Vater stellte mich auf den Tisch und Silas begann auch gleich mit seinen Untersuchungen.
"Es ist alles in Ordnung! Ich konnte nichts ungewöhnliches feststellen! Ich bin gespannt, wie du dich weiter entwickelst! Ich hatte noch nie was von einem Hybriden in dieser Kombination gehört! Ich würde zu gerne wissen, welche Rasse welches Geschlecht hatte!": sagte er uns kaute nachdenklich an seinem Stift.
"So. Meine Tochter ist ein Hybrid! Dann wirst du sicher das Band bald intensiv spüren!": meinte mein Vater und zwinkerte Zayn zu.
Ist das sein verdammter Ernst? Ich will nicht zu ihm! Unter keinen Umständen! Hatte er schon vergessen was eben war?
Fassungslos sah ich ihn an. Zayn kam ein Schritt auf mich zu. Ich knurrte.
Ich knurrte tief und laut. Er sollte verschwinden. Von hier und aus meinem Leben.
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