23. Hope
Ich streckte mich und gähnte. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Es roch merkwürdig und letztlich blinzelte ich in den Raum. Ich war auf der Krankenstation! Doch warum war ich hier?
Plötzlich kam mir die Erkenntnis. Ich wollte abhauen, aber Zayn hatte die Tür abgeschlossen und ich bin durch die Terrassentür durch. Genauer gesagt durch die Scheibe.
Ich hatte mich verletzt, aber dennoch war ich weit gekommen. Ich spürte hinter mir eine Präsenz und wusste sofort, dass es Zayn war. Wie konnte er es wagen, meine Lage so auszunutzen!
Ich knurrte tief und laut.
Er schreckte auf, fiel aus dem Bett und es gab beim Aufprall einen dumpfen Schlag. Ich versuchte aufzustehen, scheiterte kläglich und winselte. Ich probierte es immer und immer wieder, doch ich schaffte es nicht.
Erschöpft blieb ich liegen und hechelte. Ich hatte nicht mal die Kraft, mich zurückzuverwandeln. Außerdem wollte ich nicht nackt vor Zayn oder Wesley liegen. Dann viel mir ein bekannter Geruch auf und ich schnüffelte an meinem Bauch.
Es roch nach Elias!
Aber wie konnte das sein? Zayn riss mich aus meinen Gedanken.
"Hope! Es tut mir leid! Ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber als ich bei dir war und dich berührt hatte, waren deine Werte gestiegen! Deshalb dachten wir, dass du schneller heilst, wenn ich bei dir bin!": sagte er niedergeschlagen und er tat mir fast leid.
"Dann kam noch Elias hierher und wollte sich unbedingt sehen! Er hatte oft mit dir gekuschelt und ich muss zugeben, dass ich ziemlich eifersüchtig war! Aber es war Ok! Wir beide hatten dir gut getan!": sagte er und ich winselte.
Zayn trat vor mich. Er sah mir besorgt in die Augen. Mir war noch nie aufgefallen, wie schön sie waren. Sie waren grün mit leichten grauen Sprenkel.
Elias? Elias war echt hier gewesen! Ich wollte wieder aufstehen und versuchte hoch zu kommen. Doch ich hatte keine Kraft. Ich heulte und jaulte. Ich wollte zu Elias.
"Hope! Was ist los? Du kannst noch nicht aufstehen! Was soll ich tun? ": fragte er und streichelte meinen Kopf.
Ich hob ihn an und er zog schnell seine Hand weg. Er dachte wohl, dass ich nach ihm schnappte. Gut! Unter anderen Umständen hätte ich es auch getan. Doch wollte ich momentan nur eins.
Ihn!
Elias!
Ich jaulte und bekam eine Antwort. Vor der Tür jaulte es ebenfalls und man hörte es an der Türe kratzen. Ich sah, wie Zayn zu Tür ging und sie öffnete.
Elias kam sofort hereingerannt, als hätte er Angst, dass er wieder rausgeworfen würde. Nun saß er vor meinem Bett und winselte.
Zayn kam zurück und hob Elias hoch und setzte ihn neben mich. Beide winselten wir. Elias schleckte mir über die Schnauze und freute mich zu sehen. Dann kuschelte er sich an mich und ich begann seinen Kopf zu lecken.
Mir fiel ein, dass Zayn immer noch da stand und uns beobachtete. Er lächelte!
Warum lächelte er?
Er kam ans Bett und kraulte Elias hinter den Ohren, er fand es toll.
Elias begann sogar zu schnurren. Ich liebte diesen kleinen Kerl und war froh, dass er da war. Trotz alledem fragte ich mich, warum er hier war.
Zayn streichelte Elias nochmal über den Kopf und zog dann seine Hand wieder zurück. Ich wusste nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber ich konnte sehen, dass er Elias mochte. Ich hob meine Schnauze in Zayns Richtung. Beinahe zaghaft streckte er seine Hand aus und berührte er mich. Ich leckte über seine Hand und lächelte innerlich über seine Reaktion.
Er starrte mich an, als hätte ich meinen Verstand verloren. Eigentlich war er ein guter Kerl, bis auf die Tatsache, dass er mich eingesperrt hatte. Da mussten wir nochmal darüber reden.
Ich würde klare Regeln aufstellen und die Tatsache das Jarek dabei war und es für gut befand, da musste auch nochmal darüber gesprochen werden.
Elias kuschelte sich noch weiter an mich und ich genoss es in vollen Zügen. Es war das erste Mal und es fühlte sich mehr als gut an. Langsam kehrte die Müdigkeit zurück und ich schloss einfach die Augen. Ich wusste, dass ich in Sicherheit war und schlief auch augenblicklich wieder ein.
Als ich wieder erwachte, schlief Elias immer noch bei mir. Er hatte sich zurückverwandelt und hatte mich in seine Arme gezogen. Eine Decke wärmte uns. Schlaftrunken schmatzte ich und wollte mich auf die Seite drehen. Vorsichtig rutschte ich aus Elias Armen, ohne dass er aufwachte. Ich hatte die Breite des Bettes unterschätzt und schlug auf dem Boden auf.
"Hope! Luna! Ist alles in Ordnung?": fragte mich Wesley und ich legte meinen Kopf wieder auf den Boden. Mir war schlecht. Es konnte aber auch an dem kurzen Gefühl der Schwerelosigkeit gelegen haben.
Ich hörte ein Geräusch von oben und Elias Gesicht kam über dem Bettenrand zum Vorschein.
"Hope! Alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?": fragte er mich. Er war so süß. Ich liebte diesen Jungen über alles. Er schaute immer noch besorgt nach unten. Seine rötlichen Haare, die grünen Augen und die Sommersprossen auf der Nase. Ich war so froh, dass er hier war. Aber auch gleichzeitig wieder traurig, wenn er ging.
"Hope! Ich werde dich jetzt hochnehmen! Ok?": fragte Wesley und ich hörte nur ein Knurren.
"Was ist hier los!": donnerte Zayn und ich hörte nur ein Wimmern.
Elias! Er hatte Angst vor Zayn, also knurrte ich in Zayns Richtung.
"Zayn beruhige dich! Hope ist aus dem Bett gefallen, ich wollte sie nur wieder ins Bett legen! Bevor du Elias Angst machst, kannst du mir lieber helfen!": sagte Wesley gelassen und fasste mir unter die Schulter.
Zayn nahm mein Hinterteil und zusammen legten sie mich wieder ins Bett.
Vorsichtig tastete Wesley mich ab und sah auf meine Reaktionen. Aber Schmerzen hatte ich vom Sturz keine. Aber mein Bauch tat weh, also schleckte ich daran und winselte.
"Hast du da Schmerzen?": fragte Wesley und ich winselte wieder. Er trat näher und löste den Verband. Er verzog das Gesicht und ich wusste Bescheid. Irgendetwas muss aufgegangen sein, denn ich spürte, wie etwas herunterlief.
"Ok! Die Naht ist ein Stück aufgeplatzt! Ich Tape es zu! Wenn es nicht hält, dann muss ich nochmal nähen! Du solltest dich jetzt nicht mehr großartig bewegen!": sagte er und ich sah ihn entgeistert an.
Ich musste mal und das ganz dringend.
Ich versuchte aufzustehen und Wesley bekam fast 'nen panischen.
"Du sollst dich nicht bewegen! Was hast du daran nicht verstanden?": fragte er mich verständnislos.
Ich hob meinen Kopf und jaulte leise.
"Was hat sie denn?": fragte Zayn und sah mich besorgt an.
Mühsam versuchte ich wieder aufzustehen, doch Wesley drückte mich sanft nach unten. Mir blieb nichts anderes übrig, als nach ihm zu schnappen.
"Hey! Was sollte das?": fragte er mich entrüstet.
"Vielleicht muss sie mal wohin!": sagte Elias und sprang vom Bett.
Ich begann zu hecheln. Spätestens jetzt sollte es klar sein. Zayn hob mich hoch, trug mich aus der Station raus und setzte mich vorsichtig in die Dusche.
Er drehte sich um und verließ das Bad, wo ich ihm sehr dankbar dafür war. Ich erleichterte mich und fühlte mich gleich besser. Ich gab einen laut von mir und Zayn kam wieder rein. Er lächelte und streichelte mir über den Kopf, bevor er mich aus der Dusche holte und stellte mich kurz ab, um die Dusche zu reinigen.
Ein wenig war es mir schon peinlich, aber was sollte ich sonst machen. Er nahm mich wieder hoch und trug mich zurück. Ich spürte das er mich leicht an sich drückte und den Körperkontakt genoss.
Auf dem Weg zurück machte ich mir so meine Gedanken. Hier im Rudel hatte ich bisher nur nette Leute kennengelernt und dachte darüber nach, dass ich ihnen eigentlich nie eine Chance gegeben hatte. Aber wie auch.
Ich fühlte mich, als ich hier herkam in das Rudel sehr alleine gelassen und wie eine Gefangene. Dennoch wollte ich Zayn und seinem Rudel eine Chance geben und beschloss, sobald es möglich war, mich zu verwandeln und mit meinem Mate zu reden.
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