11. Hope
Als dieser Beta weg war, fühlte ich mich nicht besser. Eher schlechter. Ich sollte eine Luna sein?
Das war nichts für mich. Ich wollte das nicht. Ich stand auf und sah mich um. Dort waren Häuser und dort war der Wald. Ohne zu überlegen steuerte ich auf den Wald zu. Ich wollte alleine sein! Nicht das ich auf der Wiese, nicht alleine gewesen wäre, aber ich hatte das Gefühl, als würde ich beobachtet werden.
Es wusste sicher schon das ganze Rudel, das ich da bin. Oder WAS ich bin.
Aber was war ich?
Ein Vampir?
Ein Wolf?
Ein Halbling?
Ein Hybrid?
Ein Bastard?
Eine Missgeburt?
Auf jeden fall nichts ganzes und nichts halbes!
Wo kam ich her?
Wer waren meine Eltern?
So viele Fragen und so wenig Antworten! Früher hatte es mich nicht sonderlich interessiert. Ich hatte meine Eltern und meine Geschwister.
Aber jetzt!
Ich kam immer tiefer in den Wald. An einer Stelle war es besonders schön. Ein kleines Bächlein, floss durch die Lichtung. Die Steine sahen wunderschön aus und glänzten in der Sonne. Ich setzte mich ins Gras und tauchte meine Hand in das kühle Wasser.
Ich überlegte was ich jetzt tun sollte. Ich dachte daran, als ich mich verwandelte.
Ein Wolf!
Ich war ein halber Wolf!
Plötzlich kam eine Idee! Ich wollte mich verwandeln und den Wald erkunden. Da könnte ich gleich trainieren in meiner Wolfsgestalt zu laufen, was ich bisher ja noch nicht wirklich getan hatte.
Ich schnupperte in der Luft, konnte aber nichts spezielles riechen, außer die Rehe und die Hasen die sich zur meiner Linken, irgendwo im Gebüsch versteckten.
Ich zog mir meine Kleidung aus und legte sie neben einen Baum unter ein Gebüsch.
Ich kniete mich ins Gras und schloss die Augen. Theoretisch musste es genauso funktionieren wie die Rückverwandlung.
Also konzentrierte ich mich auf meine Wolfsgestalt. Ich spürte wie es mir warm wurde, doch verflog dieses Gefühl schnell wieder.
Der plötzliche Schmerz war unglaublich. Ich schrie. Ich schrie meinen Schmerz hinaus. Ich bekam kaum mit, das alle Vögel aus den Bäumen flüchteten.
Ich lag zitternd und schmerzverkampft auf dem Boden. Ich krümmte mich vor Schmerz und schrie erneut. Es war kaum auszuhalten. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte nur noch, das es endlich aufhörte.
Aber es wurde nur noch schlimmer. Plötzlich spürte ich, das mich jemand berührte und mit mir sprach. Ich verstand zuerst kein Wort, denn mein stöhnen übertönt das Gesagte.
"Hope! Gib dich dem Schmerz hin! Kämpfe nicht dagegen an! Lass es zu! Lass die Verwandlung zu!": sagte eine männliche Stimme.
Er zog mich an sich und wiederholte die Sätze wie ein Mantra. Immer und immer wieder.
Ich versuchte das Gesagte umzusetzen, aber es fiel mir schwer. Der Schmerz machte jeden Gedanken zunichte. Ich konnte mich nicht mal mehr darauf zu konzentrieren, die Verwandlung abzubrechen.
Irgendwann gab ich einfach auf und ließ mich fallen. Mir schnürt es die Luft ab und ich hatte das Gefühl, ich müsste ersticken.
"Hope! Hope! Hey! Hörst du mich? Hope! Öffne die Augen!": sagte die Stimme.
Ich tat es. Ich hatte das Gefühl in einer anderen Welt zu sein. Die Farben waren so intensiv und die Gerüche. Ich stöhnte als ich versuchte aufzustehen.
Doch Moment! Was war los? Ich sah mich um. Zayn saß nackt vor mir. Warum war er nackt?
Ich sah schnell woanders hin. Dann fiel mir ein, ich war vor der Verwandlung auch nackt gewesen. Das hieße, er hatte mich nackt im Arm gehalten. Ich hatte keine Ahnung ob Wölfe rot werden konnten.
Ich wollte weg von ihm! Weit weg!
Der Versuch aufzustehen und zu laufen scheiterte kläglich. Ich fiel um wie ein Baum.
Zayn stand plötzlich neben mir.
"Hope! Dir brauch es nicht peinlich sein! Ich habe auch nicht geschaut! Ich wollte dir nur helfen, dich zu verwandeln! ": erklärte er.
Woher wusste er überhaupt wo ich war?!
Als hätte er meine Gedanken gelesen sagte er, das einer seiner Männer gesehen hätte in welche Richtung ich gelaufen war und er mich durch die Schreie gefunden hatte.
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm das glauben konnte. Doch jetzt war ich wirklich auf seine Hilfe angewiesen, denn ich konnte nur auf dem Bauch auf dem Boden lang rutschen.
Ich winselte und er kam lächelnd näher. Wo er die Hose plötzlich her hatte, war mir ein Rätsel. Doch das war mir jetzt egal.
"Ok! Ich umfasse jetzt dein Bauch und hebe dich hoch und du stellst dich hin! Dann warten wir noch ein paar Minuten! ": sagte er und ich spürte seine Hände unter meinem Bauch.
Sanft hob er mich an und ich stand auf allen Vieren. So standen wir eine weile. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor.
"Ok! Jetzt setzte eine Pfote vor die andere und das ganz langsam!": sagte er und lockerte seine Griff um meinen Bauch.
Ich tat, wie er es sagte und setzte eine Pfote vor die andere. Es war ein merkwürdiges Gefühl auf allen Vieren zu laufen.
Nach ein paar Minuten klappte es immer besser und ich wurde übermütig und sprintete los.
Doch irgendwie, verhedderte ich mich und stolperte über meine eigenen Pfoten und landete auf meiner Schnauze. Ein unzufriedenen winsler kam von mir.
Plötzlich stand ein schwarzer Wolf neben mir, der mich mit seiner Nase berührte. Er war wunderschön. Ich brauchte nicht lange darüber Nachzudenken, wer er war.
Ganz klar. Es war Zayn.
Zumindest musste ich ihn nicht mehr nackt sehen, obwohl er einiges zu bieten hatte.
Ich schüttelte den Gedanken von mir.
Ich versuchte aufzustehen, was mir auch nach einem Moment gelang. Langsam lief ich zurück zu der Stelle, wo meine Kleidung lag. Zayn hüpfte neben mir und forderte mich auf mit ihm zu spielen.
Ich blieb stehen und sah ihn ausdruckslos an. Er merkte es, legte sich winselnd auf den Boden.
Er sah traurig aus. Ich bekam schon ein schlechtes Gewissen, aber nur weil er mir etwas geholfen hatte, brauchte er nicht davon auszugehen, das alles vergessen war.
Es heulte in meinem Kopf!
Was war das? Ich schüttelte mich! Doch da war wieder was. Etwas winselte und ich spürte Trauer. Ich war total überfordert mit der Situation und musste mich setzten.
Ich sah zu Zayn. Er saß jetzt vor mir und sah mich prüfend an. Ich musste fast lachen. Er sah so süß aus mit den spitzen Ohren und dem schräg gelegten Kopf.
Da war es wieder! Schnaubend legte ich mich auf den Boden und legte die Pfoten auf meine Ohren.
Ich hörte ein winseln. Wieder und wieder.
"Hope! Was ist los? Ist es deine Wölfin?": sagte er und legte seine Hand auf meinen Kopf. Ich hatte gar nicht mitbekommen, das er sich wieder zurückverwandelt hatte.
Moment!
Meine Wölfin?
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