Müde trottete Honignase in den Bau der Krieger und fiel in ihr Nest.

Um sie herum schnarchten schon ihre Mutter Sommerbrise, Natterschweif, Ahornschweif, Adlerschwinge und Eulenbart.

Silberfuß kam in den Bau und setzte sich in ihr Nest. Sie war die frühere Mentorin von Honignase gewesen. 

Als sie Honignase sah nickte sie ihr freundlich zu und begann sich zu putzen.

Honignase rollte sich zusammen und schloss die Augen. 

Ihr fiel es schwer, einzuschlafen.

Ihre Gedanken wirbelten umher, wie ein Sturm, der nicht weiß, wo er hin möchte.

Wieso war die Mutter des Jungen nicht dabei? Ist sie vielleicht tot?

Erst eine gefühlte Ewigkeit später fiel Honignase in einen unruhigen Schlaf.

Plötzlich wachte sie auf. 

Sie lag auf einer saftigen, grünen Wiese. Um sie herum waren ein paar Bäume und der Himmel hatte kleine Wolken, die wie Schafe aussahen.

Verwundert stand Honignase auf. 

Sie sog die Luft ein. 

Es roch nach DonnerClan.

Um sie herum hörte man Bienen summen und Vögel zwitschern. 

Da trat eine Katze aus einem Gebüsch.

Sie war grau gestreift und hatte blaue Augen. 

Zielstrebig kam sie auf Honignase zu.

„Wo bin ich? Wer bist du?", fragte Honignase den Kater verwirrt. 

Der Kater schnaubte. „Wenn du nicht so viele Fragen stellen würdest, könnte ich sie dir vielleicht beantworten", murrte er. 

„'tschuldigung", murmelte Honignase. 

„Du bist im SternenClan", antwortete der Kater gelassen.

„Was!?", erschrocken stellte sich Honignases Fell auf. „Ich bin tot!?"

„Nein", sagte der Kater barsch, „du träumst."

Peinlich berührt legte sich das Fell der Kriegerin wieder. Wie dumm von ihr, soll der SternenClan Kater etwa von ihr denken, sie sei ein dummes Junge? 

Der Kater fuhr fort :„Ich heiße Häherfeder und bin hier um dich zu warnen."

Häherfeder! Als Honignase ein Junges war, wurden ihr oft Geschichten von dem blinden Heiler erzählt, der eine besondere Gabe hatte. In Träumen konnte er sehen. Deswegen vermutlich auch beim SternenClan. 

„Wieso kommst du zu mir und nicht zu Minzblatt?", fragte Honignase neugierig.

Häherfeder schnaube wieder. „Weil nur du diese Prophezeiung bekommen darfst."

Honignase bekam große Augen. Für sie eine Prophezeiung?

In einem Chor von mehreren Stimmen rief Häherfeder :„Eine Gefahr lauert hinter der Nacht. Gib gut acht!"

Irritiert sah Honignase ihn an. „Was meinst du damit?", miaute sie verzweifelt.

Aber Häherfeder verblasste bereits. Ein letztes Mal rief er warnend :„Eine Gefahr lauert hinter der Nacht! Gib gut acht!"

Erschrocken riss Honignase die Augen auf. 

Sie lag in ihrem Nest, im Kriegerbau.