Kapitel 18
Es begann zu dämmern, als die Patrouille zurück zum Lager kam.
Sie hatten den ganzen Tag trainiert, zwischendurch waren noch Sommerbrise und Federpelz dazugekommen.
Mittlerweile war Aurora in den Heilerbau gezogen, da sie mit den Wölfen im Wald nicht dort bleiben sollte.
Schwalbenschweif hatte das Kommando übernommen, solange Flammenstern unterwegs war.
,,Nehmt euch was zu essen, ihr müsst euch stärken", sagte er zu seiner Patrouille.
Honignase und Wolfsherz schlenderten zum Frischbeutehaufen.
,,Wollen wir uns ein Kaninchen teilen?", schlug Wolfsherz vor.
,,Gerne", Honignase gähnte. Ihre Muskeln taten von dem Training weh und sie war erschöpft.
Sie hockte sich hin und biss in das Kaninchen. Der warme Geschmack stillte den Honignases Hunger.
,,Honignase, ich muss dir etwas sagen", schmatzte Wolfsherz, ,,ich befürchte, die anderen Clans werden nicht mitkämpfen."
Honignase schüttelte den Kopf. ,,Nein, dass denke ich nicht. Die Clans haben schon immer zusammengehalten, wenn Gefahr drohte. Schließlicch könnten die Wölfe ja auch in ihr Territorium eindringen."
Wolfsherz blaue Augen fixierten das Kaninchen, als ob sie darin eine Antwort finden würde, die sie suchte. ,,Ja, stimmt, vermutlich hast du recht."
Da raschelte es im Dornentunnel und Nebelnase, Sprenkelblatt, Himbeerfall und Spatzenpelz kamen wieder.
Aufgeregt sprangen die beiden Freundinnen auf und liefen auf die Patrouille zu.
Der restliche Clan sammelte sich ebenfalls wie eine Traube um die Katzen.
Schwalbenschweif schob sich durch die Katzen hindurch, bis er vor der Patrouille stand. ,,Und? Habt ihr den Bau gefunden?"
Nebelnase hob sein Kinn und antwortete:,,Ja, haben
,,Aber es ist komplizierter, als wir dachten", sagte Sprenkelblatt.
,,Wieso?", Schwalbenschweifs Augen blitzten neugierig auf.
,,Wir haben quer durch das Territorium Makierungen gesehen. Am meisten waren bei der SchattenClan Grenze und am verlassenen Zweibeinernest. Wir vermuten, dass sie nachtaktiv sind", erklärte die schildpattfarbene Kätzin.
,,Und wo befindet sich nun der Bau?", fragte Schwalbenschweif.
Sprenkelblatt atmete aus. ,,Wenn man dem kleinen Bach an der Zweibeinerlichtung folg, kommt man auf eine Lichtung. Sie ist sehr geschützt. Dort haben wir einen großen Fels gefunden, der ein riesiges Loch hat. Eine Höhle. Von dort aus roch es am stärksten nach Wolf."
,,Ihr meint also, sie sind in dieser Höhle?", nachdenklich starrte Schwalbenschweif in den Himmel.
Honignase hielt es nicht mehr aus. Sie drängelte sich nach vorne und maunzte:,,Das ist doch unser Vorteil! Wenn sie nachtaktiv sind, greifen wir sie am besten am Tag an."
Schwalbenschweif fuhr zu ihr herum. ,,Du denkst, dass wir einen Vorteil haben? Wir kennen zwar unser Territorium, aber diese Lichtung ist außerhalb der Grenzen."
Honignase hielt dem Blick ihres zweiten Anführers stand. ,,Wir müssen diese Wölfe vertreiben. Oder willst du, dass noch mehr Katzen sterben?", zischte sie leise.
Schwalbenschweif kniff die Augen zusammen. Dann sagte er:,,Gut. Wir werden Patrouillen losschicken, die das Territorium um die Lichtung herum auskunden- aber nur tagsüber! Du kannst eine anführen, Honignase. Aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Flammenstern wird spätestens in zwei Sonnenaufgängen wieder da sein."
Honignase neigte den Kopf,,Ich danke dir."
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