Kapitel 14
Honignase wachte auf. Es war noch dunkel. Neben ihr schnarchen leise ihre Clangefährten. Honignases Hals kratzte. Sie hatte durst.
Leise rappelte sie sich auf und wollte aus dem Bau schleichen, da flüsterte eine Stimme :,,Wo willst du hin?"
Honignase drehte sich um. Es war Wolfsherz. ,,Ich will etwas trinken. Ich gehe zum See."
,,Warte, ich komme mit", miaute Wolfsherz und kletterte vorsichtig über die schlafenden Katzen rüber.
Dann verließen beide sden Bau.
Der kalte Nachtwind tat gut. Die Sterne glitzert am Himmel. In der Ferne hörte man eine Eule rufen.
Honignase und Wolfsherz kamen nun an Federpelz und Spatzenpelz vorbei, die Nachtwache hielten.
,,Wo wollt ihr hin?", fragte Federpelz verwundert.
,,Zum See", antwortete Honignase.
,,Passt aber auf", sagte Federpelz sanft.
,,Machen wir", versprach Wolfsherz.
Spatzenpelz musterte die Freundinnen noch kurz, sagte aber nichts mehr.
Zusammen gingen Wolfsherz und Honignase weiter. Im Dunkeln sahen die Bäume bedrohlich aus, aber mit Wolfsherz fühlte Honignase sich sicher.
Wolfsherz war immer wie Taufluss für sie gewesen- wie eine Schwester. Sie waren zusammen in der Kinderstube, im Schülerbau und schließlich auch im Kriegerbau.
Man hörte schon vom weiten Wellen regelmäßig gegen das Ufer schwappen und roch die frische Brise.
,,Du schläfst in letzter Zeit immer ziemlich schlecht", stellte Wolfsherz fest, ,,ist alles in Ordnung?"
Ihr kann ich es doch sagen oder? Aber wird Häherfeder dann sauer, wenn ich einer anderen Katze davon erzähle?
,,Honignase?"
Honignase schüttelte sich. Sie musste sich konzentrieren. Konnte sie Wolfsherz ihr Geheimnis verraten?
,,Ich...also...", stammelte Honignase und überlegte, was sie sagen sollte.
,,Honignase, du musst es mir nicht sagen. Aber ich kenne dich mittlerweile schon sehr lange. Bitte lüg mich einfach nicht an, ja?", Wolfsherz klang verbittert. Anscheinend war sie gekränkt, dass ihre Freundin sich ihr nicht anvertrauen wollte.
Honignase fühlte sich schlecht. Ich muss es ihr sagen!
Nun erzählte sie ihr alles. Von ihrem Traum, der Prophezeiung und von den Tieren, die den Wald bedrohten und das sie vom SternenClan auserwählt worden war.
,,Ist das war?", flüsterte Wolfsherz.
Sie waren beim See angekommen und setzten sich ans Ufer.
,,Ja. Ich lüge dich nicht an.", Honignase sah der grauen Kätzin in die blauen Augen.
,,Und was soll diese Gefahr sein?"
,,Ich weiß es nicht. Und ich habe ehrlich gesagt ziemlich Angst", Honignases Stimme bebte.
Trösten legte Wolfsherz ihre Schwanzspitze auf Honignases Schulter. ,,Ich glaube dir. Und ich helfe dir."
,,Danke", hauchte Honignase.
Nun hockte sie sich hin und trank einen Schluck Wasser. Es war kalt und erfrischend. Als Honignase aussah, blickte sie in das Spiegelbild des Wassers. Sie sah die Sterne vom Silbervlies auf der Wasseroberfläche glitzern und den Mond, Vollmond. Und da sah sie es. Wolfsherz spiegelte sich ebenfalls im Wasser. Sie saß unter dem Mond. Ihr graues Fell sah leicht zerzottelt aus.
Honignase stockte der Atem.
,,Honignase, was ist?", fragte Wolfsherz irritiert.
,,Ich weiß es!", jaulte Honignase, ,,die Gefahr!"
,,Was denn?", Wolfsherz riss die Augen auf.
Honignase sah ihre Freundin aufgeregt an. ,,Es sind Wölfe."
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