
Pochendes Herz
Ihr Puls steigt, ihre Atmung wird schneller. Wer ist hier? Der Clown? Bestimmt nicht, der hätte sie schon längst ausgelacht. Aber wer dann?
Egal, sie will nur hier raus. Also weiter!
Sie läuft zügig weiter, als sie eine leise Stimme vernimmt: „Warte auf mich!“
Die Stimme klingt nicht böse, sondern eher lieblich. Wie von einem Kind.
Soll sie stehen bleiben? Ihr Kopf ist klar dagegen: Lebensmüde oder was? Doch ihre Beine bleiben stehen. Im gleichen Moment zieht etwas an ihrem Pullover.
Sie richtet ihre Taschenlampe nach unten und traut ihren Augen nicht.
Neben ihr steht ein kleines Mädchen mit geflochtenen Zöpfen und schaut zu ihr hinauf.
„Ich bin Ella. Ich wohn hier, seit meine Familie hier vor zwanzig Jahren einen Unfall hatte und ums Leben gekommen ist. Ich find hier nicht mehr raus. Hilf mir.“
Sie spürt, wie sich ihr die Haare aufstellen. Ein kleines Mädchen also. Vor zwanzig Jahren? Verdammt, was ist hier denn los?
„Wie alt bist du?“, fragt sie das kleine Mädchen.
„Ich bin schon fünf Jahre alt.“
Scheiße, schießt es ihr durch den Kopf. Sie ist fünf und hatte vor zwanzig Jahren einen Autounfall.
Ihr Puls steigt, ihre Gedanken fliegen durch den Kopf, ohne dass sie einen fassen kann.
Wegrennen, das Kind wegstoßen, dem Kind helfen, Wegrennen,...
Dabei bleibt es auch. Sie nimmt ihre Beine in die Hand und läuft. Immer weiter und weiter.
Keuchend dreht sie sich um. Ist das Mädchen ihr gefolgt? Sie kann niemanden sehen.
Völlig erschöpft lässt sie sich auf den Boden fallen und schnappt nach Luft.
Da steigt ihr ein seltsamer Geruch in die Nase.
Als würde jemand grillen. Nein, nicht hier. Aber es riecht... nach Qualm.
Sie schaut in den Tunnel, aber sie kann nichts erkennen.
Also dreht sie sich auf de andere Seite... und da stockt ihr der Atem.
Feuer! Sie kann die Flammen sehen. Sie springt auf und läuft ohne Nachzudenken in die entgegengesetzte Richtung.
Wieder klopft ihr Herz unaufhörlich. Sie kommt an ihre Grenzen.
Immer langsamer wird sie und das Feuer kommt näher.
Inzwischen kann sie schon das Knistern der Flammen hören.
Wieder eine Abzweigung vor ihr.
Sie wählt links.
Keuchend versucht sie den Flammen zu entkommen, doch plötzlich schlagen auch vor ihr Flammen auf.
Entsetzt bleibt sie stehen. Wo soll sie hin?
Die Flammen kommen auf sie zu, näher und näher.
Der Rauch kriecht in ihre Lunge.
Sie hat das Gefühl keine Luft zu bekommen.
Schweißperlen bilden sich auf ihrer Stirn und sie kann nicht entkommen...
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