Feierabend
Tipp, tipp, tipp… die Computertastatur wird wieder unaufhörlich gedrückt.
Das Geräusch ist für sie unausstehlich. Den ganzen Tag…tipp, tipp, tipp.
Sie schaut schon gar nicht mehr auf die Tastatur, sondern starrt auf den Bildschirm und verfolgt müde die erscheinenden Buchstaben, die zu Wörtern und schließlich zu ganzen Sätzen werden.
Erschöpft schaut sie auf die Uhr. Der Sekundenzeiger kriecht langsam voran. Noch eine halbe Stunde, dann kann sie endlich Feierabend machen. Wie sehr sie sich schon darauf freut, das Radio anzumachen und nach Hause zu fahren, um dort dann einen warmen Tee zu trinken.
Verträumt blickt sie wieder auf ihren Bildschirm.
Plötzlich sieht sie die Uhrzeit am unteren Rand des Bildschirms. Feierabend, schießt es ihr durch den Kopf. Wo ist die Zeit denn so plötzlich hin? Ganz egal, Feierabend heißt Feierabend und genau das macht sie jetzt auch.
Schnell räumt sie den Schreibtisch auf, schaltet den Computer ab und läuft zum Auto.
Als sie aus dem Parkhaus fährt, dämmert es schon und die Sonne verabschiedet sich mit den letzten Strahlen hinter dem Berg.
Es wird sofort düster, unheimlich düster. Egal, denkt sie sich, bald bin ich daheim.
Sie dreht das Radio auf und fährt die Straße entlang. Geradewegs in den Tunnel.
Plötzlich knarzt das Radio. Nur ein Rauschen dringt noch an ihr Ohr, und nur wenige Sekunden später flackert das Licht im Tunnel. Genervt schaltet sie das Radio ganz aus. Das kann doch nicht schon wieder ein Stromausfall sein? „Nein.“
Nein? Wer zu Hölle hat ihr da geantwortet? Das Radio hat sie doch grad selbst ausgeschalten.
Doch plötzlich rauscht das Radio wieder. Verwirrt schaltet sie es wieder aus, doch es rauscht weiter. Wann ist nur dieser verdammte Tunnel zu Ende?
„Du hast doch keine Angst?“
Die belustigte Stimme kommt von der Rückbank. Entsetzt dreht sie sich nach hinten und schaut geradewegs in ein fies grinsendes Gesicht. Ein Clown-Gesicht.
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