Eine kurze Zeit hört sie noch seine Lache, dann wird es still. Mucksmäuschenstill. Nicht einmal das Radio rauscht.

Vorsichtig versucht sie wieder los zu fahren. Doch das Auto rührt sich nicht vom Fleck. Sie versucht es nochmal und nochmal. Nichts.

Durch die Spiegel checkt sie die Umgebung ab. Niemand zu sehen.

Langsam öffnet sie die Tür. Sie steigt aus. Alles ganz langsam und vorsichtig. Doch es bleibt ruhig.

Sie geht zur Motorhaube und versucht das Problem zu lokalisieren, doch ihre Autokenntnisse reichen nicht aus. ADAC rufen, schießt es ihr durch den Kopf. Mein Handy!

Schnell springt sie zurück ins Auto und sucht ihr Handy. Als sie es schließlich in der Hand hält, überkommen sie unendliche Glücksgefühle. Ihre Finger fliegen über den Bildschirm und sie wählt eine Nummer. Nur noch der grüne Knopf trennt sie von der Rettung. Ihr Finger zittert, als sie den Anruf absetzt.

Doch es kommt, wie es kommen musste. Kein Empfang. Nichts.

So ein Mist. Durch ihren Körper schießt das Adrenalin. Ich muss hier raus!

Sie öffnet wieder die Tür und verlässt langsam das Auto. Schritt für Schritt läuft sie weiter.

Alles ist dunkel, zum Glück hat sie ihre Handy-Taschenlampe.

Nach wenigen hundert Metern kommt wieder eine Abzweigung. Sie entscheidet sich für rechts.

Diese Stille ist nicht zum Aushalten. Sie kann ihren eigenen Atem hören und je mehr und schneller sie läuft, desto lauter wird dieser.

Plötzlich hört sie ein Geräusch, ein ganz feines Geräusch, aber in dieser Stille nicht zu überhören.

Sie hält den Atem an und lauscht. Doch zu ihrem Erschrecken kann sie ihren Atem weiterhin hören.

Ganz bewusst verhindert sie Luft zu holen, doch das Atem-Geräusch bleibt.

Sie ist sich sicher, hier atmet noch jemand anderes...