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P.o.V.: Harry

Montags hatte ich den Schultag überlebt. Ja, überlebt. Ich versuchte einfach alles zu ignorieren und mir in der Pause friedliche 20 Minuten mit Ben zu gönnen. Ich erzählte ihm von dem sorgenlosen Wochenende, was auch fast so lange wie die Pause dauerte. Danach konzentrierte ich mich so gut es eben ging auf den restlichen Unterricht. 

Olivia und Ben waren die ganze Zeit um mich herum und sagten immer mal wieder, wenn wir auf den Gängen waren etwas zu den Leuten, die hinter meinem Rücken lachten und redeten. Ich war ihnen dankbar dafür aber auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, dass es nur noch viel mehr Aufmerksamkeit auf mich zog. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass auch Olivia von ihren Freundinnen verstoßen wurde. Sonst war sie wirklich immer - und wenn ich sage immer, dann meinte ich immer - mit den anderen Mädchen unterwegs. Selbst wenn es nur der übliche Gang zur Toilette war. Sie machten immer alles zu viert. 

"Gingen neue Bilder rum, oder was war heute den ganzen Tag los?! Ich fühlte mich von allen Seiten angeguckt! Ich hab doch gar nichts gemacht!", fluchte ich, als Ben und ich bereits wieder auf dem Weg nach Hause waren. "Ich weiß es nicht, aber Harry vielleicht solltest du wirklich mit einem Lehrer reden. Nicht mal ich ertrage diese Blicke. Selbst wenn sie nicht an mich gerichtet sind..", murmelte er. Ich schüttelte den Kopf. "Das macht doch alles nur schlimmer" Und damit war ich mir auch ziemlich sicher. Wenn nicht mal meine Mitschüler und der Großteil der kompletten Schule tolerant ist, wieso sollten es dann die Lehrer sein?

"Was ist mit Mr. Williams?", fragte Ben. Verwirrt sah ihn ihn an. "Was soll mit ihm sein?" Mr. Williams war unser Geschichtslehrer letztes Jahr. Dieses Jahr hatten wir ihn nicht mehr. Leider. Ich mochte ihn eigentlich immer gerne. Er ist jung und gestaltete einen eigentlich normalweise langweiligen Geschichtsunterricht ziemlich unterhaltsam und spannend. 

"Also ich bitte dich, Harry. Er ist ja wohl offensichtlich schwul. Und wenn nicht schwul, dann zu 100% bi oder irgendwas anderes", meinte Ben. Ich zuckte die Schultern. "Ja und jetzt?", hackte ich nach. Ben stöhnte auf. "Harry, wenn er tolerant ist, dann werden es die meisten anderen Lehrer auch sein. Du könntest mit ihm darüber reden.. Und vielleicht wird es dann besser. Vor allem.. Was hast du denn bitte zu verlieren? Richtig, nämlich gar nichts. Kann es denn noch schlimmer werden? Ich glaube nämlich nicht", redete er auf mich ein. 

Ben blieb stehen. Ich tat es ihm gleich und drehte mich in seine Richtung. "Ich muss Timmy noch vom Kindergarten holen. Ich muss hier jetzt abbiegen", meinte er. "Aber kannst du bitte darüber nachdenken, was ich gesagt habe?" 

Leicht nickte ich, doch eigentlich stand mein Entschluss schon fest. Ich brauchte nicht darüber reden. Was würde es denn bringen? Gar nichts. Das wird schon irgendwann aufhören.

"Gut, dann sehen wir uns morgen. Tschau, Tschau" Mit einem Lächeln auf den Lippen wank er mir zu, während er langsam in die Straße einbog, welche zum Kindergarten führte. Ich lächelte zurück und ging dann auch. 

Zuhause hatte ich nicht erwartet, dass meine Mutter da ist. Sie musste noch bis vier Uhr arbeiten. Deshalb zog ich einfach meine Schuhe aus, hing meine Jacke an ihren geordneten Platz und schmiss meinen Rucksack in die nächste Ecke.

Als ich auf sah erschreckte ich mich. Ein lauter schrei entwich mir, als plötzlich Gemma vor mir stand. "Heilige Scheiß!", schrie ich und fasste mir an mein Herz. Gemma lachte und grinste breit. "Hey, du" 

Ich funkelte sie gespielt wütend an. "Was schleichst du dich denn so an? Und was machst du überhaupt hier?", fragte ich. "Also erstens warst du einfach extrem in Gedanken und zweitens hab ich von deiner Mum den Schlüssel bekommen. Sie meinte du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst" 

Ich lachte. "Seit wann brauch ich denn einen Babysitter? Ich war schon oft genug alleine zuhause" Ich ging an ihr vorbei und in die Küche. Auf dem Herd stand ein Topf und eine Pfanne. Auf beiden jeweils ein Deckel drauf. "Anne meinte, dass sie in letzter Zeit das Gefühl hatte, das dich irgendwas bedrückt", meinte Gemma, die plötzlich wieder hinter mir stand. "Du hast gekocht?", fragte ich um der Frage auszuweichen. Meine Mutter hatte also wirklich bemerkt, dass ich in letzter Zeit nicht die besten Tage in der Schule hinter mich bringen musste.. Aber deshalb brauch ich doch jetzt keinen Babysitter. 

"Ich hoffe Kartoffeln und Fischstäbchen geht klar" Sie lachte und nahm gleich darauf erst den Topf und dann die Pfanne vom Herd. "Klar" Ich lächelte und setzte mich an den Tisch. "Musst du nicht eigentlich in die Uni?", fragte ich und nahm mir ein paar Kartoffeln. "Doch aber ich muss erst wieder heute Nachmittag in die Uni. Hatte nur bis 11, bin dann direkt hier her und hab "gekocht"" Sie lachte leicht. "Das ist kochen. Ich hätte, wenn du nicht da wärst wahrscheinlich nur einen Pudding gegessen"

"Aber jetzt erzähl mal, Harry.. Was ist los? Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass sich Anne nicht umsonst sorgen um dich macht" Ich wank ab und aß den panierten Fisch. "Aber da ist was", redete sie weiter. Ich zuckte die Schultern. "Mehr oder weniger", murmelte ich. "Aber doch nicht schon wieder was mit Louis, oder? Ich schwöre, ich bring ihn um!" Leise musste ich lachen. "Nein. Mit Louis ist alles perfekt. Ich war von Freitag bis Sonntag bei ihm", erzählte ich. "Ja, hat mir Anne erzählt" Ich rollte die Augen. "Was erzählt sie eigentlich nicht?", fragte ich sarkastisch. Gemma kicherte leise.

"Du willst es also nicht erzählen?", fragte sie noch einem kurzen Moment der Stille. Ich seufzte und stocherte in den Kartoffeln rum. "Es ist einfach.. Ich weiß auch nicht. Es ist einfach was in der Schule. Aber das wird schon", murmelte ich. "Hey, wenn du Hilfe bei etwas brauchst, dann kannst du mich jeder Zeit fragen. Naja, außer vielleicht in Französisch. Da bin ich eine Niete" Ich schmunzelte. 

"Das ist es nicht" 

"Sondern?"

"Ein.. ein paar Leute aus meiner Klasse haben irgendwie herausgefunden, dass ich.. dass ich halt- schwul bin.. Und dann.. innerhalb von einem Tag wusste es irgendwie die komplette Schule und das hat angefangen vor nicht mal zwei Wochen, aber ich komm jetzt schon nicht mehr damit klar. Jeden Tag werde ich mit den gleichen Sprüchen und Wörtern beleidigt, hinter meinem Rücken lästern und lachen die meisten und jeden Tag bekomm ich im Unterricht, wenn der Lehrer nicht hin sieht Papierkügelchen an den Kopf geworfen und es gingen auch schon Bilder rum.. Aber fake.. Aber halt so, dass es auch ich sein könnte.. Das einzige, was noch nicht war, dass mich jemand angefasst hat. Wahrscheinlich wollen sie das gar nicht mal.. Es sind nicht alle. Aber die Mehrheit. Aber keiner, der tolerant ist traut sich etwas zu sagen, was den ganzen Unsinn stoppen würde..", erzählte ich dann doch. 

Gemma schien im ersten Moment sprachlos. "Oh Gott, Harry..", murmelte sie und stand von ihrem Stuhl auf. Sie kam um den Tisch gelaufen und setzte sich auf den Stuhl neben mich. Sofort schloss sie mich in ihre Arme. Ich erwiderte die Umarmung. Gerade war ich wirklich ein bisschen erleichtert, dass ich ihr davon erzählt habe. "Das ist.. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das für dich sein muss..", murmelte sie. "Kannst du meiner Mum bitte nichts davon erzählen? Ich will nicht, dass sie sich sorgen um mich macht..", flüsterte ich. Gemma nickte leicht und sah mich dann an. "Aber du kannst das alles definitiv nicht einfach so hinnehmen, wie es ist. Du kannst nicht warten und hoffen, dass es vorbei geht. Wer weiß schon, wann das ein Ende nimmt" 

Ich schluckte leicht und nickte.

Gemma seufzte leise und schien nachzudenken. "Hast du schon irgendwas versucht?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Wie sind eure Lehrer so drauf?", fragte sie. Ich zuckte die Schultern. "Ben meint, dass sie ganz okay wären und einer, Mr. Williams sogar eventuell schwul" 

"Du musst mit jemanden darüber reden, der etwas ändern kann und ich bin mir sicher, dass die Lehrer etwas ändern würden, vor allem wenn sie zu hoher Wahrscheinlichkeit hinter dir stehen", meinte sie. "Ich weiß nicht.. Was ist, wenn das alles nur noch schlimmer macht?", fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. "Was soll denn bitte noch schlimmer werden?" Ich zuckte die Schultern und aß meinen Fisch und die Kartoffeln auf. 

Vielleicht haben Ben und Gemma ja recht. Aber ich konnte doch nicht einfach auf einen Lehrer zugehen und sagen, dass ich gerne mal mit ihm reden würden. Das kommt doch total doof. Außerdem stellt mich das dann noch mehr als Versager da, wenn ich schon nach nicht mal zwei Wochen Hilfe brauche. Ich bin mir sicher, dass sich andere ihre komplette Schullaufbahn durchquälen und ich jammere schon nach ein paar Tagen rum.. 

* * *

Am Dienstag tat ich nichts von dem, was Gemma und Ben vorschlugen. Ich überlebte den Tag genau wie den Montag. Ich zwang mich dazu keine Emotionen zu zeigen. Ich versteckte, dass mich jedes einzelne Wort traf wie ein Schlag ins Gesicht. Ich schluckte einfach alles runter. Das einzige, was mir den Tag ein bisschen versüßen konnte war, dass wir eine Arbeit in Biologie zurück bekommen haben. Mir hätte nur ein Punkt gefehlt zur vollen Punktzahl. Aber Bio war auch wirklich nicht schwer. Da muss man einfach lernen. Außerdem hatten wir die letzte Stunde keinen Unterricht, da der Lehrer krank ist und genau deshalb war ich etwas früher von meinem Leid erlöst.

Wieder ging ich mit Ben ein Stück zusammen nach Hause, bis sich unsere Wege trennten. Er redete wieder auf mich ein, dass ich doch mit einem Lehrer reden sollte, am besten mit Mr. Williams. Erneut hatte ich abgelegt und gesagt, dass ich darüber nachdenken werde. Wieder stand mein Entschluss fest. Ich werde nicht darüber reden.

* * *

Am Mittwoch und Donnerstag ging es genauso weiter wie die ersten zwei Tage der Woche auch. Außer das ich am Mittwoch das Vergnügen hatte, dass sich jemand während dem Umziehen in der Sporthalle über mich lustig gemacht hat. Er hat mich bloß gestellt und irgendwie kam es dazu, dass dann in der Stunde danach unzählige Zettel in meinem Spind lagen. Ich hatte nicht alle angesehen, aber auf den meisten standen Beleidigungen drauf und das ich mit meinem Körper nicht mal einen Cent als Prostituierter verdienen würde. 

Zuhause musste ich mir ein lächeln aufsetzen, damit sich meine Mutter keine Sorgen machen musste. Gemma war auch hier all die Tage, was mich verwunderte. Ob es vielleicht schon so weit ist, dass meine Mutter mit Robin zusammen ziehen möchte? 

Doch irgendwie konnte ich mir darüber keine Gedanken machen und meine Mutter fragen wollte ich auch nicht. Ich hielt Abstand. 

Und auch wenn ich mir jeden Tag mehrmals einredete, dass es nur halb so schlimm ist, wie es vielleicht aussieht, musste ich mir am Donnerstag in der Nacht eingestehen, dass es mir damit auf keinen Fall gut ging. Das ganze belastete meine Psyche mehr als mir lieb war und ich mir das vorstellen konnte und auch wenn ich nie auf das hörte, was viele zu mir sagten, hatte sich das irgendwie in mir verinnerlicht. 

Ich wusste teilweise, dass es nicht die Wahrheit war, doch trotzdem hallten die Sprüche und Wörter in meinem Kopf, sobald ich versuchte an nichts mehr zu denken. 

Da Niall der einzige neben Ben, Olivia und Gemma war, der von meinen aktuellen Problemen in der Schule wusste, schrieb ich ziemlich viel mit ihm. Es war einfacher, da ich nicht vor ihm stehen musste. Ich konnte das vor ihm verstecken, was ich nicht zeigen wollte, da er mich nicht sehen konnte. Ich konnte so lange, wie ich wollte über eine Antwort nachdenken, da ich nicht den gleichen Druck hatte wie bei jemand, der direkt vor mir stand und nur darauf wartete, dass ich etwas sage.

Doch leider war auch Niall der Meinung, dass ich wirklich mit jemandem reden sollte. Selbst wenn es nur meine Mutter ist. Doch ich hatte die Befürchtung, wenn sie wüsste, was ich im Moment für Schwierigkeiten hatte, dass sie mir vorschlagen würde die Schule zu wechseln. Doch das wollte ich nicht. Es war nur noch dieses Jahr und dann wäre sowieso alles vorbei. 

Louis wusste immer noch nichts von dem ganzen. Er würde wahrscheinlich sofort vorbei kommen und jedem einzelnen, der mich auch nur schräg ansah verprügeln. Aber das war noch das aller letzte, was ich wollte. Ich möchte nicht noch mehr die Aufmerksamkeit auf mich lenken.

Wenigstens würde Louis morgen übers Wochenende zu mir kommen. Dann hatte ich wenigstens gleich nach der letzten Stunde am Freitag einen Trost.

Ich sah auf meine Uhr von meinem Handy. Schon halb eins.. Wann hatte ich mir eigentlich den Schlafrhythmus angetan? Ich seufzte leise und legte mein Handy auf die Seite. Sogar Niall und Louis waren schon am Schlafen.

Nachdenklich sah ich an die Decke. 

So kann es nicht weiter gehen, das stand fest. Aber irgendwas in mir sträubte sich noch immer mit den Vertrauenslehrern oder Mr. Williams zu sprechen.

Ob Ben wenigstens mitkommen würde, wenn ich mit einem Lehrer sprechen würde? Alleine will ich da ganz sicher nicht hin gehen. 

Ich nahm mir nochmal mein Handy zur Hand und schrieb Ben ohne wirklich darüber nachzudenken eine Nachricht.

Wir gehen morgen zu Mr. Williams. Aber du kommst mit oder du kannst vergessen, dass ich über meine Probleme rede

Mir war fast schon klar, dass er auch schon schlafen würde, weshalb ich mein Handy wieder weg legte und mich in meine warme Decke kuschelte. 

Ob das dir richtige Entscheidung war..? 

Vielleicht sollte ich die Nachricht doch schnell wieder löschen..

Oder ich mache morgen früh noch einen Rückzieher..

[2250 Wörter]

Es tut mir echt leid, das hier in diesem Kapitel einfach eine komplette Woche zusammen geschrieben ist, aber ich hab irgendwie keine Lust das alles noch weiter raus zu zögern und jeden einzelnen Tag aufs Neue in ein einzelnes Kapitel detailliert auszuschreiben.

Ich hoffe ihr verzeiht mir das.. 

Man sieht sich im nächsten Kapitel 😌

~ D🏳‍🌈

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