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P.o.V.: Harry
Anders als ich es mir erhofft hatte, hatte Louis für Samstag nichts geplant. Wir lagen kuschelnd und küssend bis fast halb 12 im Bett und schlenderten am Mittag durch die Stadt. Wir hielten dabei sogar Händchen, da ich mir sicher war, dass ich mir hier keine Sorgen machen musste, dass mich hier jemand kennen würde.
Wir aßen in der Stadt eine Kleinigkeit zu Mittag. Wir holten uns einen Döner, da es die einfachste und schnellste Variante war. Natürlich schmeckte es uns, aber je mehr Zeit wir einfach nur in London verbrachten, desto mehr kamen die Gedanken an den gestrigen Tag zurück.
Ich hatte mir erhofft, dass Louis für heute etwas geplant hatte bis wir Abends schließlich mit den anderen drei Jungs in einer Bar sitzen würden, allerdings passierte bis jetzt nichts. Die ganze Nacht hatte ich mir vorgestellt, was es wohl sein mag, was Louis heute machen würde. Immerhin wollte er schon nicht den Vorschlag annehmen zu seinen Eltern zu fahren.
Das ungute Gefühl machte sich wieder in mir breit. Ich genoss die Zeit, die ich hier mit Louis lief sehr. So ist es nicht, auf keinen Fall, aber es ist eben nicht das, was ich mir erhofft hatte. Wir liefen gerade durch einen Park, in welchem viele Leute bei dem schönen Wetter ebenfalls waren und die frische Luft genossen. Eltern waren mir ihren Kindern hier auf dem Spielplatz. Die Kinder hörte man lachen und toben. Hundebesitzer spielten auf der großen freien Wiese mit ihren Haustieren.
Die Blicke, die uns ein paar Passanten zuwarfen versuchte ich zu ignorieren. Es waren nicht viele, welche nicht verstanden, dass es normal ist als Junge die Hand eines anderen zu halten. Aber nachdem ich hinter meinem Rücken heute schon zum bestimmt fünften oder sechsten mal einen blöden Kommentar hörte, ließ ich Louis Hand los und vergrößerte den Abstand zwischen uns.
Ich hatte ohne hin schon kein gutes Gefühl im Magen und durch blöde und verletzende Kommentare ging es mir auch nicht gerade besser. "Harry.. Hör nicht auf die Leute. Die sind doch nur neidisch, weil sie niemanden haben, der sie liebt", versuchte Louis mich aufzumuntern. Er hatte den Kommentar von der Clique gerade bestimmt auch gehört und wusste deshalb, weshalb ich mich von ihm löste. Es waren vielleicht drei oder vier Jugendliche. So genau hatte ich sie nicht angesehen. Alle im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren. Eben das Alter, in dem die meisten denken, sie müssten "cool" rüber kommen und keinen Respekt mehr vor älteren haben.
Sanft griff Louis erneut nach meiner Hand, doch ich wich zurück. "Ich will zurück", murmelte ich. Mein Blick lag auf dem Boden.
Louis nahm mein Handgelenk in seine Hand und zog mich mit sich mit. Ich hatte keine andere Wahl als ihm zu folgen. Er führte mich zu einer Bank. Dort setzte er sich zu erst hin und zog mich neben sich. Mein Handgelenk ließ er los, aber tätschelte dafür für einen Moment meinen Oberschenkel. Fragend sah ich ihn an.
"Bitte lass dich von solchen Leuten nicht runter ziehen. Vor allem nicht von so Kindern, die wahrscheinlich noch nicht mal ihren ersten Kuss hatten. Die wollen einfach zeigen, dass sie Arschlöcher sind und wenn du ihnen zeigst, dass sie recht damit haben, was sie sagen, dann gibst du ihnen erst recht das Gefühl, dass du unterlegen bist", versuchte es Louis weiter. Ich wusste zu schätzen, dass er versuchte mich ein bisschen aufzubauen in meinem Selbstbewusstsein, aber es half nicht.
"Es ist ja jetzt nicht nur wegen denen gewesen. Die waren nicht die einzigen, die heute schon nen dummen Spruch abgelassen haben. Ich merke die Blicke. Von jedem einzelnen. Und es verunsichert mich. Es verletzt mich, weil ich genau weiß, dass es immer noch Leute gibt, die mich nicht so respektieren und akzeptieren können, wie ich bin. Die Blicke sind noch nicht mal das schlimmste. Das schlimmste ist dann, wenn Leute auch noch was sagen. Das ist noch verletzender. Ich fühl mich einfach unwohl.. Können wir bitte einfach zu dir nach Hause gehen und uns aufs Sofa setzen und kuscheln? Da wo uns keiner sehen kann" Ich spielte in meinem Schoß verlegen mit meinen Fingern. Ich fühlte mich schwach. Louis hatte viel mehr Selbstbewusstsein als ich, wenn es um dieses Thema ging.
Louis seufzte leise und nickte leicht. "Okay.."
Er stand auf und wartete, dass ich ihm folge. Gemeinsam gingen wir zu ihm nach Hause. Allerdings mit einem gewissen Abstand, ohne dass wir uns berührten. Ich fühlte mich ein bisschen schlecht. Das Gefühl, dass ich Louis verletzt hatte ließ mich nicht los.
Louis sperrte seine Wohnungstüre auf und ließ mich als erster eintreten.
Wir zogen uns die Schuhe und Jacke aus und gingen geradewegs ins Wohnzimmer. "Tut mir leid..", murmelte ich. "Nein.. Harry, du musst dich nicht entschuldigen. Ich kann verstehen, dass du noch nicht so sicher damit umgehen kannst. Wir werden das langsam angehen und erst wenn du dich wohl fühlst das in der Öffentlichkeit zeigen" Sanft strich er über meine Wange und küsste mich kurz. "Ich liebe dich. Und ich tu alles dafür, dass du glücklich bist", flüsterte er und küsste mich etwas länger. Ich erwiderte den sanften und unschuldigen Kuss sofort und vergaß ein bisschen meine Sorgen.
Ich umarmte ihn und schmiegte mich an seinen Körper. "Danke", nuschelte ich gegen seinen Pulli und umarmte ihn nur noch fester. "Nichts zu danken"
Immer noch in den Armen des jeweils anderen tapsten wir zum Sofa und ließen uns schließlich drauf fallen. Ich kuschelte mich an Louis, als er sich hinlegte und ich so nun auf ihm lag.
Louis streichelte meinen Rücken und hinterließ kleine Linien und Kreise.
Es blieb eine Weile still zwischen uns, was ich allerdings genoss. Die Ruhe war angenehm und überhaupt nicht bedrückend. Wir gingen einfachen unseren Gedanken nach und genossen die Nähe des jeweils anderen.
"Wieso sind wir heute nicht zu deinen Eltern gefahren..? Wir haben doch eigentlich nichts besonderes gemacht. Wir hätten die Zeit doch auch dort nutzen können..", murmelte ich. Ich dachte schon wieder an dieses Thema. Ich konnte es einfach nicht vergessen..
Louis blieb für eine kurze Zeit still. Ich merkte, wie er tief ein und aus atmete bevor er schließlich anfing zu reden.
"Wieso willst du denn so unbedingt zu meiner Familie?", fragte er lediglich.
"Weil ich dein Freund bin? Ich will sie einfach kennen lernen. Du kennst meine Mum doch auch und wieso sollte ich sie nicht kennen lernen dürfen?" Ich hob meinen Kopf leicht an um ihn ansehen zu können.
"Natürlich darfst du sie kennen lernen. Nur.." - "Nur was?", unterbrach ich ihn, als er nicht weiter redete. "Ich will die Zeit mit dir eben alleine genießen. Vor allem jetzt wo wir dann in knapp drei Stunden mit den anderen Jungs verabredet sind"
"Aber wir verbringen doch trotzdem Zeit zusammen. Selbst wenn wir bei deiner Familie sind. Ich hab doch schon gesagt, dass wir keinen ganzen Tag da sein müssen", wiederholte ich mich. Langsam hatte ich wirklich das Gefühl, dass Louis seinen Eltern noch nicht mal was von mir erzählt hatte.
"Muss es denn so dringend sein?", fragte er. "Wir haben doch Zeit", hing er hinten dran.
"Aber ich versteh deine Argumentation nicht", gab ich zu. Louis sah mich fragend an. "Wieso sagst du, dass du mit mir nicht zu deiner Familie fahren willst - nur für ein paar Stunden - und sagst ständig, dass es sich nicht rentiert oder so"
Ich sah wie Louis leicht schlucken musste. Er verheimlichte mir irgendwas. Da war ich mir sicher.
"Ich hab gestern nachgegeben bei der Diskussion, weil ich dachte, dass du für heute irgendwas geplant hast, was vielleicht nicht verschoben werden kann oder länger dauert. Aber nachdem wir heute "nur" in der Stadt waren.. da hatte ich irgendwie schon das Gefühl, dass da irgendwas nicht ganz stimmt..", gab ich zu. "Was meinst du bitte? Du willst also nicht einfach nur Zeit mit mir verbringen? Einfach gemütlich im Park spazieren gehen, zusammen essen und einfach miteinander reden und die Zeit genießen, die wir in den wenigen Tagen zusammen haben? Muss es denn immer was großes und spezielles sein, damit man jemanden glücklich machen kann?" Louis verdrehte leicht die Augen.
"Nein! So meinte ich das doch gar nicht. Natürlich hab ich die Zeit genossen. Ich genieße jede Minute mit dir. Scheiß egal wie und wo. Aber du hast einfach die ganze Zeit abgelehnt, dass wir zu deinen Eltern fahren, da dachte ich einfach, dass etwas wichtiges heute sein könnte.." Meine Stimme wurde etwas leiser und ich blickte nachdenklich zurück auf seine Brust. "Louis? Hast du deinen Eltern schon von uns erzählt..?", fragte ich schließlich. Ich hoffte auf eine Bestätigung, aber um ehrlich zu sein war meine Hoffnung nicht wirklich groß.
Louis schwieg wieder. Zu lange. Mir war bewusst, dass das bedeutete, dass er ihnen noch nichts von mir und ihm erzählt hatte. Wussten sie denn überhaupt, dass er jemanden kennen gelernt hatte? Oder dass er verliebt ist?
Ich setzte mich auf und stand schließlich ganz vom Sofa auf. Ich lief um den kleinen Tisch herum. Louis setzte sich ebenfalls auf und wollte gerade anfangen etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn. Ich wollte jetzt keine Ausreden von ihm hören. Ich wollte einfach gar nichts von ihm hören. Es war offensichtlich, dass er seinen Eltern noch nichts gesagt hatte und es verletze mich. Ich konnte nicht mal genau sagen aus welchem Grund es mich genau verletzte.
"Wieso?", fragte ich nur. "Wieso?", wiederholte ich etwas leiser.
Louis stand auch auf und lief ebenfalls um den kleinen Tisch herum. Jetzt waren wir auf Augenhöhe. Auch wenn Louis jetzt wahrscheinlich wieder sagen würde, dass er definitiv größer als ich ist.
"Ich kam einfach noch nicht dazu", meinte er schließlich. Ich schüttelte den Kopf. "Das ist kein Grund. Wieso hast du es nicht gesagt? Sind deine Eltern homophob?", fragte ich. Ich hoffte, dass dem nicht so ist, aber wenn es so wäre, dann würde ich ihn wenigstens verstehen. Wobei das immer noch keine Ausrede dafür war einfach meine Vorschläge mehrmals abzulehnen.
Louis verneinte meine Frage.
Erleichtert seufzte ich kurz auf. Das ist wenigstens etwas positives. Ich wollte gar nicht erst wissen, wie es weiter gegangen wäre, wenn seine Eltern uns nicht akzeptiert hätten. Irgendwann hätten sie es schließlich so oder so erfahren.
"Ich.." Louis stotterte und zuckte mit den Schultern. "Ich hab doch selbst keine Ahnung, wieso ich es noch nicht erzählt habe, okay? Ich dachte es wäre nicht so wichtig, dass sie es sofort wissen", redete er sich raus. Ich lachte kurz sarkastisch. "Du dachtest es ist nicht so wichtig?", wiederholte ich entsetzt. Ich drehte mich um und ging auf das Fenster zu. Ehrlich gesagt war es eine Türe aus Glas. Sie führte nach draußen auf einen kleinen Balkon.
Kurz sah ich auf die gegenüberliegende Straßenseite und dann auf die Straße selbst. Gerade schien es ziemlich ruhig auf den Straßen zu sein..
Ich drehte mich wieder um. Louis wollte gerade wieder dazu ansetzten etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn. Ich wusste, dass mein Verhalten in diesem Moment nicht richtig war, weil er auch ein Recht darauf hatte aussprechen zu dürfen, aber ich gab es nicht zu.
"Du denkst wirklich es ist nicht wichtig deinen Eltern zu sagen, wenn du dich verliebst? Oder wenn du jemanden kennen gelernt hast, den du zu mögen scheinst. Oder ist es dir nicht wichtig, weil du weißt, dass das zwischen uns sowieso nichts für die Ewigkeit ist?!" Mir stiegen Tränen in die Augen, als ich das so aussprach. "Bin ich dir nicht wichtig? Nicht mal so wichtig, dass du deinen Eltern sagst, dass du dich in jemanden verliebt hast und mit ihm jetzt zusammen bist. Bin ich für dich nur etwas um die Zeit zu vertreiben? So lange, bis ich dann langweilig werde und der nächste hübschere und attraktivere um die Ecke kommt?! Wieso zur Hölle sollte es nicht wichtig sein deinen Eltern davon zu erzählen, dass du mit mir zusammen bist?!" Ein paar Tränen kullerten mir über die Wange, doch ich ignorierte das. Ich war einfach verletzt. Ich wusste tief in meinem inneren, dass ich vielleicht etwas überreagiere, aber ich bin trotzdem verletzt. Er hat mich vor seiner Familie verschwiegen und wer weiß wie lange er das noch getan hätte, wenn ich nichts gesagt hätte.
"Das ist doch so ein Schwachsinn, was du da laberst. Ich bin einfach nicht wie du, okay? Ich bin einfach niemand der sofort nach dem etwas spannendes in meinem Leben passiert zu Mami und Papi rennt und es erzählt, okay?! Ich bin erwachsen. Ich will mein eigenes Leben leben ohne immer alles sofort weiter zu geben und unter dem Schutz meiner Eltern zu stehen! Ich bin kein Kind mehr, das 24/7 beobachtet werden muss und über das man alles wissen muss!", warf er mir an den Kopf.
Louis' Worte verletzen mich, was dazu führte, dass meine Tränen mehr wurden. Ich wusste, dass er von mir redete, als er sagte, dass er "niemand" ist, der sofort alles seinen Eltern erzählt. Es verletzte mich, dass er sagte, dass er nicht ist wie ich, weil ich genau wusste, wie er das meinte. Er meinte es negativ. Dass ich noch ein Kind bin. Ein Kind, was abhängig von seiner Mutter ist und noch lange nicht erwachsen.
"Aber wir sind zusammen! Das ist doch was anderes als alles andere! Wann hättest du es deinen Eltern gesagt, wenn ich dich nicht darauf angesprochen hätte?" Ich wurde lauter. Genau wie Louis es geworden ist.
"Persönlich. Ich erzähl doch meinen Eltern nicht übers Telefon, dass ich jemanden kennen gelernt habe! Wie kommt das denn bitte rüber?! Außerdem hätte ich dich vielleicht mit genommen um es ihnen zu sagen", meinte er. Seine Stimme war immer noch laut, aber dennoch etwas ruhiger. "Wieso dann nicht heute?! Wir hatten heute genügend Zeit um zu deinen Eltern zu fahren! Dann wäre es persönlich gewesen und auch mit mir zusammen!" Merkte er eigentlich, dass er sich selbst widersprach?! Er soll einfach zugeben, dass er mich seiner Familie nicht vorstellen wollte!
"Gott, du bist nervig, weißt du das? Wir sind ein bisschen mehr als zwei Wochen zusammen. Zwei Wochen, Harry. Zwei! Wann erwartest du denn von mir es meinen Eltern zu sagen? Nach einem Tag? Noch am selben?!"
Ich wischte mir die Tränen aus meinen Augen und wimmerte leise. "Du verstehst es doch überhaupt nicht!", schie ich ihn an. "Was soll ich denn bitte nicht verstehen?!", schie er zurück. "Ich versteh alles! Ich versteh dich! Ich weiß, dass du denkst, dass ich ein egoistisches Arschloch bin, weil ich noch nicht bei Mami und Papi war und ihnen gesagt hab, wie unsterblich verliebt ich doch bin! Wie alt bist du, Harry?! 12?! Ja, ich weiß, dass es dich verletzt, dass ich es ihnen noch nicht gesagt habe, genau aus dem Grund hab ich dir das auch noch nicht gesagt. Beziehungsweise wollte ich es nicht sagen, aber denk doch mal nach! Nur für einen kurzen Augenblick! Nach zwei Wochen, nach fucking zwei Wochen kann man noch nicht sagen, ob diese Beziehung was ist oder vielleicht doch nicht! Das hier ist alles noch frisch! Deswegen will ich warten bis es meine Eltern wissen, weil wenn es dann doch nichts war, dann heißt es am Ende von allen wieder, dass ich nur ein Fuckboy bin! Genau aus dem Grund will ich nicht, dass Leute sofort wissen, was in meinem privaten Leben ab geht!"
"Du denkst also, dass wir nicht zusammen passen? Du denkst, dass das vielleicht gar nicht passt zwischen uns? Also ich denke nicht mal daran, dass das hier enden könnte" Ich war wieder etwas ruhiger, was aber nur daran lag, dass ich nicht mehr konnte. Ich war jetzt schon fast heiser wegen dem Weinen und dem vielen lauten Diskutieren.
Louis verdrehte seine Augen. "Das liegt daran, dass du noch keine Erfahrung hast", meinte er trocken. Ich lachte kurz sarkastisch und schnieft leise. "Das- Du bist einfach.. Fick dich, Louis. Ganz ehrlich. Wenn du daran denkst, dass das hier eventuell nichts für immer sein könnte, dann liegt es daran, dass ich dir vielleicht nicht so wichtig bin wie du vielleicht denkst. Das hat überhaupt nichts mit Erfahrung zu tun! Du bist einfach ein Arschloch! Kein Wunder, dass dich niemand davor haben wollte! Weil sie wussten, wie scheiße du sein kannst!", schrie ich jetzt wieder.
Ich weinte und zitterte am ganzen Körper. Ich wollte einfach nicht mehr. Ich war verletzt und ich war mir sicher, dass ich noch nie so sehr verletzt wurde bisher.
Schnell wand ich mich von Louis ab und ging aus dem Wohnzimmer. "Wieso haust du denn jetzt ab?!", rief er mir hinterher. Ich ließ meinen Tränen jetzt einfach freien Lauf und verzog mich in sein Schlafzimmer. "Ich hasse dich!", schrie ich noch, bevor ich die Türe zu knallte und mich auf sein Bett schmiss. Verletzt und gebrochen von der Person, die ich liebte weinte ich in sein Kissen. Natürlich hasste ich ihn nicht. Aber ich wollte, dass er wusste, dass ich sauer auf ihn bin.
Wimmernd atmete ich den Duft von ihm ein, was mich nur noch mehr verletzte.
Ich wusste, dass Louis jeden Moment rein kommen könnte, aber er tat es nicht. Die Türe blieb zu.
Natürlich hätte ich auch einfach gehen können, aber wo hin denn? Hätte ich einfach meine Mutter anrufen sollen? Dann hätte ich gute 40 Minuten warten müssen und dann auch noch alles erklären und womöglich hätte ich damit alles noch schlimmer gemacht. Mir war klar, dass das hier Louis Zimmer ist und ganz sicher auch nicht meine Wohnung, aber ich wollte ihn jetzt einfach nicht mehr sehen. Er soll heute Nacht einfach alleine mit Liam, Zayn und Niall was trinken gehen. Vielleicht ist morgen dann alles wieder etwas besser.
Innerlich hätte ich mir vielleicht sogar gewünscht, dass Louis mir nach gelaufen kam, selbst wenn ich Ruhe wollte. Um so stärker wurden meine Tränen, als ich realisierte, dass es Louis anscheinend egal war, dass ich mir hier die Seele aus dem Leib heulte.
Für ihn war ich doch nur ein unerfahrenes Kind. Eigentlich bin ich das auch. Ich bin nun mal noch keine 18 und bin noch nicht so erfahren wie Louis es ist, aber das ist kein Grund mir das als Beleidigung an den Kopf zu werfen. Ich dachte, dass es ihn nicht interessieren würde wie alt ich bin oder dass ich bis gestern auch noch Jungfrau war.
Meine Tränen hörten nicht auf, vor allem weil ich realisierte wie sehr ich Louis doch liebte. Ich vertraue ihm. Blind sogar. Ich habe ihm meine Jungfräulichkeit geschenkt.
Das schlimmste daran war, dass ich dachte, dass Louis mich wirklich aufrichtig liebt und sich von seiner Vergangenheit verabschiedet hat. Aber anscheinend hatte er seinen Zweifel an eine glückliche Zukunft mit mir und das gab er sogar offen zu. Er hinterfragte es.. Er hinterfragte uns..
[3083 Wörter]
Ab wann würdet ihr euren Eltern sagen, dass ihr verliebt/in einer Beziehung seid? 🤔
Hätte Louis vielleicht etwas besser machen können?
~D 💕
P.S.: Danke für mehr als 5k reads mittlerweile 😊🦋
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