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P.o.V.: Louis
"Da ist er ja wieder", bemerkte Niall sofort lachend.
Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf mein Handtuch. Ich hatte ihm doch nur die Karten wieder gebracht. Daran war doch wirklich nichts besonderes anzumerken. Ist doch lächerlich.
"Na, was habt ihr geredet, weil das so lange gedauert hat?", fragte Liam lachend. Ich verdrehte die Augen erneut. "Kommt schon. Stellt euch nicht so an wie 13-jährige Teenager. Ich hab ihm nur die Karten gebracht. Und?", redete ich mich raus. "Sorry, Louis. Aber hättest du ihm nur die Karten gebracht, wärst du schon seit längerer Zeit wieder hier. Also. Über was habt ihr euch unterhalten? Hast du ihm deine Nummer gegeben?", fragte Zayn. Ich seufzte auf. Leider hatte er recht. Ich hatte ihm nicht nur die Karten vorbei gebracht. Wieso ich mehr als nur das gemacht hatte war mir allerdings irgendwie ein Rätsel. Aber irgendwas hatte der Junge an sich, was mir gefiel. Doch das ist ein anderes Thema. Darüber will ich mir ungerne jetzt Gedanken darüber machen.
"Also~ Erzählst du uns, was ihr geredet habt?", fragte Liam und sah mich dabei mit unglaublich süßen Knopfaugen an. Ich gab mich geschlagen und nickte leicht. Was solls? Sie sind meine Freunde.
"Ich hab mich halt eben dafür bedankt, dass wir das Kartenspiel ausleihen durften und hab mich eben dann vorgestellt" Ich lachte kurz auf, als ich zurück dachte. "Der Lockenkopf war total verlegen, als ich ihn fragte, wie er denn heißt", gab ich zu. "Der Lockenkopf", wiederholte mich Niall grinsend. Ich räusperte mich und schüttelte schnell den Kopf. "Wie dem auch sei. Ich hab ihn gefragt, woher er kommt. Er kommt aus England. Was ich aber ja eigentlich schon wusste, weil ich ja am ersten Tag schon bei ihnen war und. Ach egal. Ich weiß halt noch, dass er zur Schule geht und 17 Jahre alt ist. Und sonst.. Ich hab mit ihm halt Smalltalk gehalten. Halt über Italien und so. Das es mir hier halt irgendwie gefällt und so. Und dann bin ich auch schon gegangen. Ähm.. Ja okay ich hatte einen Punkt vergessen zu erwähnen. Ich hatte ihm angeboten, dass er bei uns vorbei schauen darf, wenn er Langeweile haben sollte", erklärte ich.
Niall grinste breit und wackelte mit den Augenbrauen. "Das wird noch was zwischen euch beiden. Das versichere ich dir" Ich wank ab und schüttelte den Kopf. "Mit Sicherheit nicht. Er hat sicherlich keine Interesse an Typen" - "Woher willst du das wissen? Hast du nicht erwähnt, dass er total verlegen war, als du dich ihm vorgestellt hast?", fragte Niall weiter. Ich zuckte mit den Schultern. "Hat das denn was zu bedeuten? Vielleicht ist er allgemein einfach ne schüchterne Person und nicht so der offene Typ, was Smalltalk angeht", stellte ich meine Vermutung auf. "Das aller wichtigste ist doch. Was hältst du von ihm? Wie ist sein Name eigentlich?", fragte Liam aufdringlich und interessiert. "Er heißt Harry. Ich ähm" Ich lachte verlegen. "Weiß nicht so recht. Er ist.. ganz niedlich?", gab ich unsicher zu. "Aww Louis hat nen Crush auf Harry!", jubelte Niall. "Ja soll es vielleicht gleich der ganze Strand erfahren, oder was?! Ich hab keinen Crush auf ihn, okay?!", zischte ich und verdrehte die Augen. Dieser Idiot.
"Du findest ihn aber süß", wiederholte Niall. "Ja und. Dann find ich ihn halt süß. Aber-" Liam unterbrach mich. "Louis das bist du nicht", meint er schlicht. "Was soll das denn jetzt heißen? Natürlich bin ichs. Ich werd das ja wohl besser wissen als du.", gab ich pampig zurück. "Ach komm schon Louis. Belüg dich doch nicht selbst. Wenn dir bisher jemand mal aus der Uni gefallen hat, dann war es dir auch scheiß egal, ob er gay ist oder nicht. Zumindest hast du dir davor keine Gedanken darüber gemacht. Wenn dir jemand gefallen hat, dann hast du ihn angesprochen und es durchgezogen bis du eindeutig wusstest, ob er was von dir wollte oder nicht. Also, was ist jetzt los? Seit wann machst du dir darüber Gedanken?", fragte Liam ernst. Und damit hatte er etwas angesprochen, womit er leider in jedem Punkt recht hatte. Aber ich konnte nicht sagen, was mich geändert hatte. Ihn allerdings den Sieg überlassen, dass er recht hatte wollte ich nicht. Dafür war mein Ego viel zu hoch.
"Ich will nichts von ihm, okay? Ich find ihn süß, aber ich will nichts von ihm. Wer weiß, wo er wohnt. London ist groß. Ich will keine Fernbeziehung" Wobei das ja wirklich absolut keine Fernbeziehung wä- Ach, was rede ich da? Ist doch schwachsinnig im Urlaub mit jemandem etwas an zu fangen.
"Die Einstellung wird sich noch ändern, glaub mir", meinte nun auch Zayn. Was hatte das Universum eigentlich gegen mich? Hatten sich heute alle gegen mich verschworen? Ich kannte Harry ja gar nicht. Darf ich denn nicht einfach jemanden gut aussehend finden, ohne dass ich direkt ein Kind von ihm will? Okay.. Das würde sowieso nicht gehen. Aber es geht ums Prinzip.
"Wetten du bekommst ihn noch bis zu deinem Geburtstag rum?" Liam lachte. "Ich bin dabei", stimmte Zayn ihm zu. Ich verdrehte die Augen und legte mich mit dem Bauch auf mein Handtuch. "Wettet doch worüber ihr wollt aber ohne mich" Und damit steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und drehte die Musik auf, sodass ich nicht mehr mitbekam, über was die drei Jungs philosophierten.
P.o.V.: Harry
Mittlerweile war es schon wieder abends und ich half meiner Mutter beim Kochen. Wir wollten Thunfisch Nudeln machen. Ich wusste nicht, was genau meine Einstellung änderte, aber ich hatte Spaß daran mit meiner Mum gemeinsam zu kochen. Und normalerweise hasste ich kochen. Also wirklich abgrundtief. Ben konnte es noch am ehesten nachvollziehen. Selbst, wenn er genauso faul wie ich war.
Einmal vor ungefähr eineinhalb Jahren, war meine Mutter auf Geschäftsreise. Es war irgendwas total wichtiges, was sie auch nicht absagen konnte. Da sie schon immer viel vertrauen in mir hatte und wusste, dass ich ein anständiger Junge war, ließ sie mich alleine Zuhause. Mit einem Budget von 150 £. Das sollte für sieben Tage reichen. Das hat es. Aber ich habe nicht das damit gemacht, was meine Mutter sich dachte. Eigentlich sollte ich lernen wie ich selbst für mich koche und den ganzen Haushalt und so weiter schmeiße. Aber das habe ich gekonnt umgangen. Schließlich wollte ich, dass wir noch länger in dem Haus wohnen.
Wie ich das ganze vermieden habe? Ganz einfach. Ich hab mich am ersten Tag dazu überredet Tiefkühlpizzen und Instantnudeln zu besorgen und habe mich damit die nächsten Tage satt gegessen.
"Harry? Holst du mir mal schnell eine Zwiebel? Und wenn du schon dabei bist etwas Basilikum. Da reichen allerdings drei Blätter", holte mich meine Mutter zurück in die Realität. Sofort nickte ich und pflückte drei Basilikum Blätter von dem kleinen Strauch ab. "Mama, wo sind die Zwiebeln?", fragte ich sie und guckte in einem Gemüsekörbchen nach. "Na in dem Gemüsekörbchen. Bei den Kartoffeln und dem Knoblauch", antwortete meine Mutter abwesend, während sie das Wasser für die Nudeln aufsetzte. "Da sind aber keine", meinte ich und legte ihr den Basilikum hin.
Zur Sicherheit, dass ich auch richtig geguckt hatte musste sich meine Mutter noch selbst davon überzeugen lassen. "Hm.. Mist. Ich dachte ich hätte noch eine da gehabt. Wärst du so lieb und würdest zu dem kleinen Supermarkt laufen und noch schnell eine holen gehen? Ich geb dir Geld mit" Sie wendete sich von der Arbeitsplatte ab und suchte ihren Geldbeutel.
Mein Blick huschte über die Uhr. "Der hat aber seit ner viertel Stunde schon zu", fiel mir auf. Da es nur ein Campingplatz Supermarkt war, hatte er nicht bis 20 Uhr offen, sondern nur bis 17:30 Uhr. Da Mama und ich heute doch etwas zu lange am Strand gewesen sind und bevor wir angefangen haben zu kochen noch duschen waren, hatten wir ganz die Zeit vergessen.
"Du hast recht. Geh doch schnell rüber zu den Jungs, ja? Geb ihnen das, wenn sie eine Zwiebel für dich haben" Meinte sie und drückte mir einen Euro in die Hand. "Aber Mama.. So wichtig ist die Zwiebel für das Abendessen nun auch wieder nicht", versuchte ich sie zu überreden. "Natürlich. Da fehlt doch sonst der ganze Geschmack. Also? Wärst du so lieb?", fragte sie mich mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Innerlich sträubte ich mich dagegen. Aber ihr widersprechen konnte ich sowieso nicht. Da hatte ich keine Chancen.
Mit einem schnaufen wand ich mich ab und ging in mein Zimmer. "Harry. Die Türe ist wo anders", rief mir meine Mutter hinterher. "Ich muss mir aber noch was anderes anziehen!", rief ich zurück. Ich konnte doch nicht mit so nem ausgeleierten T-Shirt zu den Studenten rüber gehen. Und zudem hatte ich nur eine Boxershorts an, weil ich nach dem Duschen keine Lust hatte noch eine Hose anzuziehen. Dafür war es sowieso viel zu warm.
Schnell zog ich mich um und schnappte mir noch mein Handy. Da ich wusste, dass Ben online sein musste, schrieb ich ihm.
Ben!
Meine Mum hat vergessen Zwiebeln zu kaufen und jetzt soll ich zu den Studenten rüber und sie fragen, ob sie was für uns haben 😭
Das ist so peinlich!
Ach komm schon Hazza. So schlimm ist es doch nicht. Mit dem einen hast du doch eh schon so n bisschen Kontakt gehabt. Alsoooo. Beweg deinen Arsch nach draußen und frag die Jungs nach ner scheiß Zwiebel
Du bist echt keine große Hilfe.. Ich hatte eigentlich erwartet vielleicht etwas Mitleid zu bekommen :c
Dein Ernst? xD Ach Hazza du musst lernen mal aus deiner schüchternen Haut zu schlüpfen
Ja pff. Dann geh du doch -.-
xD Schon vergessen? ich bin hier in London
Halt die Klappe.. Ich geh ja schon
BESORG MIR DIE NUMMER VON DEM IREN!
N scheiß XD
Dann besorg du dir wenigstens die Nummer von Louis 😉
Nein. Ich muss jetzt gehen. Meine Mum stresst mich
Somit legte ich mein Handy zurück ins Kopfkissen und ging aus meinem Zimmer. "Würdest du dann bitte los? Vielleicht kommst du so mal in Kontakt mit ihnen", meinte meine Mutter. "Ja..", murmelte ich und zog mir noch schnell meine Flip-Flops an.
Ich überquerte den Kiesweg und ging die wenigen Stufen hoch bis zur Eingangstür ihres Apartments. Da es keine Klingeln gab, musste ich klopfen.
Innerlich war ich schon am Hoffen, dass keiner da war, doch gerade als ich zu Ende gedacht hatte, öffnete sich die Tür. "Habt mir mal wie- Oh, hey Harry. Sorry ich dachte du wärst einer der anderen Jungs, die ihren Schlüssel vergessen haben. Was gibt's?", fragte er fröhlich.
Im ersten Moment konnte ich mich gar nicht konzentrieren, da ich zu sehr davon abgelenkt war, was Louis anhatte. Nämlich gar nichts. Nichts außer ein Handtuch um die Hüfte. Seine Haare waren noch nass, woraus ich schloss, dass er gerade duschen war.
"Ähm.. also.. Ich wollte fragen ob ihr- also du vielleicht eine Zwiebel habt", stotterte ich.
Man Harry. Reiß dich zusammen! Das ist doch schon wieder viel zu peinlich! Was dachte Louis denn bloß von mir, wenn ich die ganze Zeit rum stotterte.
"Warte ne Sekunde. Oder ne. Komm schnell rein", bot er mir an. Er trat zur Seite und ging auf den Kühlschrank zu. Er öffnete ihn und holte eine Zwiebel raus. "Seit wann bewahrt man denn Zwiebeln im Kühlschrank auf?", fragte ich mich. Oh shit. Ich hatte es laut ausgesprochen. Sofort hielt ich mir die Hand vor den Mund und lief wahrscheinlich auch noch rot an. "Gute Frage. Ich hab selbst keine Ahnung. War wahrscheinlich Niall oder Zayn. Aber hier" Er reichte mir mit einem Lächeln auf den Lippen die Zwiebel und schloss die Tür vom Kühlschrank.
"Danke..", nuschelte ich und holte den Euro aus meiner Hosentasche. "Ach. Lass stecken. Ich bezweifle sowieso, dass wir mal was mit Zwiebeln kochen", scherzte er. Ich schüttelte meinen Kopf. "Ist von meiner Mum", versuchte ich es noch einmal. "Dann sag deiner Mum, dass ich das Geld dankend angenommen habe" Louis grinste und überließ mir trotzdem das Geld.
Ich steckte es verlegen zurück in meine Hosentasche und nickte leicht. "Okay, dann.. Danke", murmelte ich. "Kein Problem. Man sieht sich ja vielleicht mal wieder" Louis lächelte und fuhr sich durch die immer noch nassen Haare. Erneut nickte ich und ging vor zur Haustür.
Gerade, als ich diese öffnen wollte, wurde sie von jemand anderem von der anderen Seite geöffnet. Ich zuckte leicht vor Schreck zusammen und entfernte mich einen Schritt davon. Die restlichen drei Jungs; Liam, Niall und Zayn betraten das Bungalow. "Uhh, wir haben also Besuch?", bemerkte Liam grinsend. "Also eigentlich-", begann ich. "Hat's Louis also doch noch geschafft? Wow, so schnell hätte ich es ja nicht erwartet", lachte Niall und klopfte ihm auf die Schulter. Louis verdrehte die Augen und schubste Niall weg. "Ich wollte eigentlich gerade wieder gehen..", murmelte ich mit erhitzten Wangen. "Achso. Schade aber auch. Willst du nicht heute Abend vorbei kommen? Je mehr Leute, desto besser", meinte Liam schmunzelnd.
Ich überlegte. "Ich.. weiß nicht.. Eigentlich-" - "Ist nicht schlimm. Liam macht nur Witze. Wenn du kommst ist es toll, wenn nicht, ist es nicht schlimm. Mit Sicherheit hast du sowieso besseres zu tun, als mit uns was zu machen", wank Louis ab. Eigentlich stimmte das nicht ganz, was Louis meinte, aber das konnte ich mir gerade nur denken. "Ähm.. mal sehen.. Tschau" Ich lächelte verlegen und verschwand dann auch schon aus der Tür.
"Also ich weiß ja nicht, ob noch jemand denkt wie ich. Aber der "Lockenkopf" ist echt knuffig", hörte ich noch Niall sagen.
Wenn es möglich war, dass ich in dem Moment noch roter werden konnte, war ich es wahrscheinlich auch. Ich bin nicht knuffig..
"Da bist du ja endlich. Und? Hast du was bekommen?", fragte meine Mutter, sobald ich das kleine Haus betrat. Ich legte die Zwiebel auf die Arbeitsfläche und nickte. Doch sobald ich sah, was neben Louis Zwiebel lag, sah ich meine Mutter entsetzt an. Dort lag auf einem Brett bereits eine fertig in Stücke geschnittene Zwiebel.
"Mama, was soll das?! Du hast mich reingelegt!" Sie kicherte nur und zog mich in ihre Arme. "Ach Schätzchen. Ich wollte doch nur, dass du hier vielleicht für die letzten zwei Wochen Kontakte knüpfst. Hat es denn wenigstens funktioniert?", fragte sie.
Ich schmollte und zuckte die Schultern. Wieso hat meine Mutter es geschafft mich rein zu legen? Und wieso hab ich ihr das ganze abgekauft. "Sei bitte nicht beleidigt. Ich hab dich doch lieb", entschuldigte sie sich. Ich schnaufte und nickte leicht.
Ich hätte niemals gedacht, dass es in diesem Urlaub so weit kommen würde, aber anscheinend hatte ich falsch gedacht. Nach dem Essen räumten wir zusammen die kleine Küche auf und machten uns zusammen einen schönen Abend. Wir spielten alle möglichen Spiele, die wir dabei hatten. Natürlich auch Kniffel, wo ich selbst verständlich gewann! Nebenbei hörten wir ein bisschen Musik und lachten.
Der Urlaub, welcher heute Morgen noch so schleppend langsam vorbei ging machte langsam wirklich Spaß und ich genoss die Zeit, die ich mit meiner Mutter verbrachte.
[2480 Wörter]
Und so schnell kann es gehen, dass Harry sogar schon bei den Jungs im Haus war🤭
~D 🏳🌈
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