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P.o.V.: Louis
Der Flug wieder zurück nach England war wie zu erwarten viel schneller vorbei als ich es mir wünschen würde. Ich hätte sehr gerne noch ein paar Tage oder Wochen in Italien verbracht. Der Urlaub war wirklich perfekt und ich war mir fast schon sicher, dass ich sehr bald wieder nach Italien in den Urlaub fliegen würde.
Niall hatte während dem Flug geschlafen. Zayn und Liam saßen nebeneinander auf einer anderen Bank. Sie sahen sich irgendwas auf Zayns Laptop an. Ich glaube es war eine Serie, aber ich kannte sie nicht. Mittlerweile hatte mich Niall so beeinflusst mit seinem ständigen geschwärme über Liam und Zayn, dass jetzt selbst ich manchmal zwischen den beiden keine normale Freundschaft mehr sehen konnte. Nur manchmal. Ich habe trotzdem noch meine Zweifel.
Sie verhielten sich so komisch. So unauffällig auffällig. Das hört sich unglaublich kompliziert an, aber ich wusste selbst nicht, wie ich es anders beschreiben sollte.
Liam hat seit Samstag kein Wort mehr mit seiner Freundin gewechselt - soweit ich es mitbekam. Er verbrachte den ganzen Tag mit uns aber die meiste Zeit hing er an Zayn. Zwar konnte ich mir immer noch nicht ganz vorstellen, dass Liam was von Zayn wollte, aber andersherum definitiv.
Was Liam jetzt wohl macht, sobald wir alle wieder zuhause sind?
Das Flugzeug machte sich zum Landen bereit und langsam begann ich meine Sachen zusammen zu suchen und richtete mich anständig auf.
Etwas frustriert sah ich aus dem kleinen Fenster des Flugzeuges. Das Wetter war schrecklich. Dunkel graue Wolken zierten den Himmel. Es regnet zwar noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass es bald dazu kommen würde.
Ich vermisste das tägliche warme Wetter jetzt schon. Aber was sollte man von England im September auch anderes erwarten? Der Herbst steht schon fast bevor. Eigentlich wird es fast schon wieder Zeit dickere Jacken und Schuhe aus den Schränken zu holen und durch die sommerliche Kleidung einzutauschen.
Sanft stupste ich Niall an, damit er wach wird bevor wir schlussendlich wieder Boden unter den Füßen hatten.
Müde rieb er sich die Augen und sah sich kurz fragend um. "Wir sind gerade am Landen", klärte ich ihn auf. Leicht nickte er und gähnte. "Du hast den ganzen Flug verpennt" Ich musste lachen. Es war so typisch für Niall. Er rieb sich die Augen und blinzelte erstmal kurz um sich zu orientieren. "Ja, sorry. Was hätte ich denn sonst machen sollen?" Auch er lachte leise und sammelte auch seine Sachen zusammen, die um ihn herum lagen.
"Du hast sogar die Waffeln verpasst, die uns angeboten wurden", meinte ich beiläufig. Sofort drehte er seinen Kopf in meine Richtung. "Und du hast mir keine mitgenommen?!", fragte er entsetzt. Ich lachte. "Doch natürlich"
"Glück gehabt", grinste Niall und sah mich nur auffordernd an. "Ich hab sie in meinen Rucksack eingepackt. Ich geb sie dir sobald wir aus dem Flugzeug sind"
Niall nickte schnell und gab sich damit zufrieden.
Kurz ruckelte das Flugzeug, was uns allen das Zeichen gab, dass wir nun auf der Landebahn waren. Es dauerte nicht mehr lange und es rollte an seinen richtigen Platz, damit wir alle aussteigen konnten.
Der Pilot machte kurz bevor wir schlussendlich zum Stehen kamen noch eine Durchsage. Er wünschte den Gästen, die hier in London Urlaub machten einen schönen Aufenthalt und bedankte sich bei allen Gästen, dass wir mit dieser Airline geflogen sind.
* * *
Als ich zuhause angekommen bin, musste ich erstmal feststellen, wie unangenehm diese Stille ist, wenn man plötzlich wieder alleine ist. Ich war jetzt die letzten drei Wochen nie alleine und hatte immer jemanden um mich herum und jetzt bin ich wieder auf mich alleine gestellt.
Ich musste mich wieder alleine um den Haushalt kümmern und musste mich selbstständig darum kümmern, dass ich die Wohnung so stehen ließ, ohne etwas zu beschädigen. Wer sollte mich denn jetzt bitte daran erinnern, wenn die Milch leer geht eine neue zu kaufen.
Ich fuhr mir durch die Haare und hievte meinen vollen und schweren Koffer auf mein Bett.
Wieso wohne ich nochmal alleine? Ach ja richtig. Weil ich meinen Eltern unbedingt beweisen wollte, ich dass ich sehr verantwortungsvoll sein kann mit meinen knappen 19 Jahren, als ich ausgezogen bin.
Eigentlich wäre eine Wohnung gar nicht nötig gewesen. Meine Eltern wohnen nur knappe 10 Minuten mit dem Auto von mir entfernt. Ich könnte locker auch von dort aus zur Uni kommen. Aber nein. Ich musste mir ja einbilden, dass es so viel besser ist.
Vielleicht sollte ich die Wohnung kündigen.. Und wieder nach Hause ziehen..
Allerdings hat meine Mutter doch schon viel zu viel arbeit mit meinen Geschwistern. Da will ich ihr nicht auch wieder zur Last fallen. Außerdem bin ich jetzt 20! Ich werde es ja wohl auf die Reihe bekommen einen Haushalt alleine zu schmeißen!
Zudem habe ich jetzt Harry. Da ist es doch um einiges praktischer, wenn ich eine eigene Wohnung habe. Da sind wir ungestört, wenn er bei mir ist und wir müssen nicht darauf achten, dass jemand uns bei etwas stört.
In dem Moment vermisste ich Harry wieder. Jetzt wo ich so daran denke, wie es wohl sein wird, wenn ich ihn wieder sehen kann..
Ich schob meine Pflichten beiseite eventuell den Koffer aus zu leeren und die dreckige Wäsche in die Waschmaschine zu stecken und ging mit meinem Handy in das kleine Wohnzimmer, welches ans Esszimmer angrenzte. So konnte ich auch kein schlechtes Gewissen bekommen, denn hier ist keine Arbeit weit und breit zu sehen. Erst wenn ich heute Abend wieder in mein Zimmer komme werde ich mich ärgern, dass ich nicht sofort meine Arbeit erledigt hatte.
Kopfschüttelnd suchte ich Harrys Nummer aus meinen Kontakten und rief ihn sofort an. Ich wollte jetzt einfach seine Stimme hören und nicht einfach mit ihm schreiben.
Harry ging nach ein paar Sekunden an sein Handy und sofort musste ich lächeln. "Hey!", begrüßte ich ihn freudig. "Hey, Lou. Bist du schon in London?", fragte Harry sofort. Ich wusste, dass er auch lächelte. Das hörte ich an seiner Stimme sofort heraus. "Jap. Vor knapp einer Stunde angekommen. Jetzt sitz ich hier alleine auf dem Sofa und hoffe, dass irgendjemand kommt und meine Pflichten erledigt" Ich schmollte leicht und hörte Harry am anderen Ende nur lachen.
Sanft schlich sich wieder ein lächeln auf meine Lippen. Dieser Junge macht mich noch verrückt. Wie kann man ihn denn bitte nicht lieben?
"Du bist faul", meinte er nur. "Pff. Na und? Irgendwann mache ich es halt. Ich bin aber so erschöpft" Ich seufzte übertrieben und ließ mich zurück aufs Sofa fallen. Mit dem Handy am Ohr sah ich grinsend an die Decke. Ich glaube ich war noch nie so sehr in jemanden verliebt.
"Jetlag?", fragte Harry wieder lachend. Ich lachte auch. "Jap. Genau das ist es"
Mir war bewusst, dass der Flug überhaupt nicht lange dauerte und das die Zeitumstellung gerade mal eine Stunde war. Aber Harry und ich machten ja nur Spaß.
"Wo bist du gerade? Es ist ziemlich laut um dich herum", bemerkte ich. "Oh, tut mir leid. Ich bin noch in der Schule. Hab noch 10 Minuten Mittagspause" Ich sah auf die Uhr. Zwanzig nach eins.
"Stimmt ja, es ist Mittwoch. Wie lange hast du heute Schule?", fragte ich. "Bis um fünf" Ich nickte leicht, auch wenn er es nicht sehen konnte. "Aber nur Mittwochs. Sonst habe ich immer bis um eins. Ach und Freitags sogar nur bis um Viertel nach zwölf", berichtete er fröhlich. "Das hört sich gut an. Sag mal.. hast du am Wochenende schon was vor?"
Ich wusste zwar nicht mal, was ich dieses Wochenende eigentlich vor hatte, aber was spricht dagegen Harry einfach mit zu nehmen, bei was auch immer eigentlich anstand. Ich wusste, dass am Wochenende irgendwas war. Deshalb sind wir auch nur bis Mittwoch in Italien geblieben und nicht bis Freitag oder Samstag.
Mir wird es sicherlich wieder einfallen, wenn ich in meinen Kalender gucke.
"Nein" Harry kicherte. "Was hältst du davon, wenn ich dich am Freitag von der Schule abhole und wir dann gleich zu mir fahren?" Ich lächelte vor mich hin. Ich wusste, dass sich Harry gerade freut. Ich hörte ganz genau, dass er sich das freudige quietschen verkneifen musste.
"Natürlich hab ich nichts dagegen! Ich freu mich!"
Ich kicherte leise. "Ich liebe dich, Hazza"
"Ich liebe dich auch. Telefonieren wir heute abend wieder?", fragte er mit etwas Hoffnung. "Natürlich. Versprich mir aber, dass du mich an meine Hausarbeit erinnerst" Harry lachte. "Werde ich. Ich werde dich motivieren es heute Abend zu machen. Bis dann"
"Bis dann, ich liebe dich", wiederholte ich. Harry erwiderte es schnell und legte dann auch auf.
Immer noch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen legte ich mein Handy auf meine Brust. Ich freute mich riesig auf das Wochenende. Ich bin mir sicher, dass es perfekt wird.
Gerade wollte ich mich normal hinsetzten, als mich mein Handy ablenkte. Es vibrierte und leise ertönte der Klingelton dafür, dass mich jemand anrief.
Ich lehnte mich wieder entspannt zurück und hob es hoch. Liam? Was wollte Liam denn jetzt von mir.
Verwundert über einen Anruf von ihm, nahm ich ihn entgegen und hielt mir erneut mein Handy ans Ohr. "Liam?", fragte ich um nochmal sicher zu gehen.
Doch statt einer Antwort von ihm blieb es still. Ich hörte lediglich ein leises rauschen.
Ich setzte mich doch auf und vergewisserte mich, dass ich überhaupt einen Ton an hatte. Aber der war an. Schließlich hatte ich bis vor wenigen Sekunden auch noch mit Harry telefoniert.
"Liam? Bist du da?", fragte ich erneut.
[1571 Wörter]
Nanu? Komischer Anruf von Liam? Um was es wohl geht? 🤔
~D 🏳️🌈
P.S.: Danke Danke Danke für 4k reads😊
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