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P.o.V.: Harry
Der Tag am Strand war die Entspannung pur. Die Temperatur war perfekt, um sich, sobald man aus dem Wasser stieg sonnen konnte, damit man ein bisschen braun wird.
Im Wasser hatten meine Mum und ich genauso viel Spaß, wie als wären wir zwei Teenager, welche die besten Freunde waren. Wir tauchten uns gegenseitig, spritzten uns nass, spielten mit einem Wasserball oder tauchten mit Schnorchel und Taucherbrille unter um das Tierleben im Mittelmeer zu beobachten.
Einmal hatte ich bestimmt über eine Stunde geschlafen und genoss einfach die heißen Sonnenstrahlen auf meinem Rücken. Nebenbei hörte ich auch noch Musik, damit ich von Geräuschen aus dem Umfeld nicht gestört wurde.
Was ich heute leider erste realisiert hatte war, dass wir jetzt nur noch 8 Tage hier sein werden. Auch wenn ich mir am Anfang immer gewünscht hatte, dass der Urlaub so schnell wie nur möglich vergehen soll, wünschte ich mir jetzt, dass ich doch noch ein bisschen länger Zeit hier hätte.
Ich wollte das Drama zwischen Louis und mir unbedingt noch beseitigen, auch wenn ich das heute definitiv nicht mehr machen werde. Insgeheim wünschte ich mir auch, dass er auf mich zukommen würde, doch innerlich wusste ich bereits, dass das niemals der Fall sein würde. Louis ist bestimmt nicht die Sorte Mensch, die sich bei einem Streit als erstes entschuldigt und einen Vorschlag zur Wiedergutmachung hat. Bestimmt war dafür sein Ego viel zu hoch. Oder er hatte es nach gestern sowieso schon aufgegeben sich an mich ran zu machen. Immerhin hatte ich ihm jetzt hoffentlich das Gefühl gegeben, dass ich eben nicht dafür da war, dass man mich einfach für Spielchen benutzen konnte.
Gerne würde ich auch einfach das zwischen uns vergessen was passiert ist und ganz normal eine Freundschaft schließen. So wie ich es mit Niall, Liam und Zayn habe.
An dem Strand wo wir waren gab es außerdem noch eine Strandbar, bei welcher wir uns Pizza bestellten und diese schließlich am Platz bei unseren Handtüchern aßen.
"Wie gehts dir?", fragte mich meine Mum. Ich lächelte sie an und wank ab. "Ist schon okay", meinte ich. "Du denkst an Louis, oder? Was überlegst du? Vielleicht kann ich dir helfen", bot sie an. Ich seufzte leise. "Ich weiß nicht, wie ich ihn ansprechen soll. Oder ob ich so egoistisch bleiben soll und warten sollte, bis er auf mich zu kommt", gab ich zu.
Meine Mutter schien einen Moment zu überlegen, während sie ihr nächstes Stück Pizza aß. "Ich finde nicht, dass das egoistisch wäre. Immerhin ist es nicht deine Schuld gewesen, dass ihr euch geküsst habt. Er hätte einfach fragen sollen und sicher gehen, ob das auch in Ordnung für dich ist. Du brauchst dir deshalb also nicht die Schuld geben. Wenn du es schnell abgeschlossen haben möchtest, dann solltest du wohl auf ihn zu gehen. Ich kenne sture Männer, die ihren Fehler nicht einsehen können. Louis braucht da einfach einen kleinen tritt in den Hintern, meinst du nicht?" Meinte Mutter grinste leicht, was mich zum Lachen brachte.
"Ich glaube Louis wäre da so einer, ja. Aber ich will eigentlich nicht so gemein über ihn reden.. Er ist eigentlich ein echt netter Kerl.." Ich seufzte verzweifelt. "Da bin ich mir auch sicher. Aber du solltest dir keine Gedanken darüber machen, wer jetzt den ersten Schritt macht bei einer Entschuldigung. Warte doch einfach ab. Vielleicht kommt er ja heute Abend, wenn wir zurück kommen vorbei. Und wenn nicht, dann kannst du ja morgen mal zu ihnen rüber gucken", schlug sie vor.
Leicht nickte ich. "Das.. hört sich glaube ich ganz vernünftig an. Ich weiß aber nicht, wie ich das finden würde, wenn er mit mir nur befreundet sein will.. Meine Gefühle sind ja schon am ausrasten, sobald er mich nur ansieht. Das wird ja wohl nicht einfach so aufhören", seufzte ich. "Mach dir doch wieder nicht über alles gleichzeitig einen Kopf. Mach erstmal das eine und dann kannst du immer noch gucken, auf was es herauslaufen wird. Wer weiß, vielleicht hat Louis ja doch auch Gefühle für dich und du hast nur die Anzeichen dafür nicht gesehen. Hast du nicht gesagt, dass er mit dir geflirtet hat?", fragte sie mich mit verwirrtem Blick.
Ich nickte. "Ja aber das war zu 100% nicht so gemeint, wie er es gesagt hat. Es war immer so offensichtlich, dass er das nur aus Spaß meinte. Und wenn nicht, dann bin ich wirklich doof und dann schlage ich mich dafür selbst" - "Nein, das machst du nicht. Du wirst jetzt erstmal spätestens morgen herausfinden, für welche Richtung ihr euch entscheidet. Entweder Freundschaft oder Daten und dann kannst du dir immer noch über alles anderen Gedanken machen. Es muss nicht immer alles auf einmal durchgeplant werden. Es wird sowieso alles immer anders kommen, als man es sich vorstellt"
Damit hatte meine Mutter leider recht. Es ist immer so. Egal, wie man sich ein Szenario vorgestellt hatte, es würde immer anders kommen.
Das beste Beispiel dafür ist wahrscheinlich sogar mein gestriges Outing. Ich hätte nie gewollt, dass ich ihr das unter solchen Umständen sagen werde. Ich wollte immer auf den richtigen Moment warten, in dem ich mit einem netten Jungen zusammen bin, vielleicht schon ein zwei Wochen und ihr dann sagen, dass Person XY mein Freund ist. Aber definitiv nicht so, wie es gestern passiert ist.
Doch es ist leider so passiert und ehrlich gesagt bin ich trotzdem froh, dass es nun endlich über die Lippen ist. Sonst hätte ich jetzt hier nicht sitzen können und hätte keine Person, mit der ich so darüber reden konnte.
Mit Ben konnte ich zwar auch über meine Gefühle reden, aber es war schon ein großer Unterschied, ob das über Whatsapp oder von Angesicht zu Angesicht passiert.
Außerdem musste ich mich jetzt nicht länger verstellen und konnte mir sicher sein, dass mich meine Mutter unterstützen würde, wenn ich hoffentlich bald mal einen Freund nach hause bringen sollte. Am liebsten wäre mir da Louis, aber das konnte ich mir natürlich nicht aussuchen.
Nachdem wir unsere Pizza aufgegessen hatten, gingen wir nochmal zusammen ins Wasser. Im ersten Moment war es wieder verdammt kalt und mein Körper musste sich erstmal wieder auf die Temperatur einstellen, doch im zweiten Moment hatte mich meine Mutter von hinten nass gespritzt.
Mit einem wirklich unmännlichen Ton schrie ich erschrocken auf und drehte mich sofort zu ihr um. "Das hast du nicht getan?!" Ich sah sie entsetzt an und machte schon anstalten das gleiche bei ihr zu machen, doch sie rannte nur an mir vorbei, weiter ins Wasser rein.
Die wusste einfach nicht, was es hieß, wenn man sich ans Wasser gewöhnen muss. Solche Leute verstand ich beim besten Willen nicht. Ich war nämlich definitiv keiner davon.
* * *
Wir kamen erst Abends gegen 22 Uhr nach Hause, da wir uns nach dem Baden am Strand noch dazu entschlossen haben in die nächstgelegene Stadt zu fahren. In Pontedera schlenderten wir zur Dämmerung durch die Straßen. Abends fand ich es immer am schönsten die Städte anzugucken. Man musste nicht mehr so schnell schwitzen und außerdem waren viel weniger Menschen auf den Straßen unterwegs.
Um 20 Uhr hatten wir uns noch kurzfristig dazu entschieden in einem kleinen gemütlichen Restaurant Essen zu gehen und nachdem wir bezahlt hatten, machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg.
"Ich glaube nicht, dass Louis jetzt noch kommen wird", überlegte ich laut, als ich gerade durch die Haustüre eintrat. "Das vermute ich auch. Wir hätten vielleicht ein bisschen früher nach Hause fahren sollen", meinte meine Mutter entschuldigend. Sofort schüttelte ich den Kopf. "Nein nein. Der Tag war perfekt so"
"Es freut mich, dass dir der Urlaub doch noch gefällt" Meine Mutter lächelte und räumte die immer noch feuchten Badesachen vom Strand aus der Badetasche. Damit sie bis morgen trocken waren half ich ihr meine Badeshorts und mein Handtuch aufzuhängen.
"Ich geh dann glaube ich mal ins Bett..", meinte ich und gähnte gleich daraufhin.
"Gute Nacht mein Schatz. Schlaf gut" Meine Mutter gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und ließ mich dann in mein Zimmer gehen.
Ich schrieb Ben noch eine lange Nachricht davon, was wir heute alles gemacht hatten und freute mich, als er sie sofort laß.
Gestern hatte ich noch mit Ben telefoniert. Ich hatte ihm teilweise vorgeweint, was alles in Pisa und auf der Autofahrt zurück passierte. Von meinem Outing hatte ich ihm auch erzählt. Er war unglaublich stolz auf mich, dass ich es endlich geschafft hatte und sprach mir Mut zu, dass ich das mit Louis niemals aufgeben sollte. Wenn ich mir etwas so dringend wünschte wie eine Beziehung mit dem braunhaarigen Jungen mit den kräftigen blauen Augen, dann sollte ich auch darum kämpfen.
Das werde ich auch machen. Ich werde es zumindest versuchen. Spätestens Morgen Mittag werde ich mit ihm reden.
Ob ich ihm vielleicht eine Nachricht schreiben sollte?
Ich entschied mich dagegen. Sonst würde ich mir womöglich noch viel zu viele Gedanken machen, wenn er antworten würde.
Nachdem ich Ben eine Gute Nacht geschrieben hatte, legte ich mein Handy weg, drehte mich auf den Rücken und sah an die Decke.
Ich konnte es nicht verhindern, da dachte ich schon wieder an Louis.
Ich dachte darüber nach, was er gerade wohl machte? Ich wusste nicht, ob er schon früh schlafen ging, oder ob er eher ein Nachtmensch war. Wenn er schläft, da sieht er so unglaublich süß und harmlos aus.
Ich erinnerte mich an die Hinfahrt nach Pisa zurück. Leicht schmunzelte ich. Louis kann so unglaublich süß sein, aber auf der anderen Seite hatte er so seine Macken.
Mich störte es eigentlich nicht, wenn jemand Macken hatte. Nur bei Louis waren es die, dass er Sachen machte, die ich nicht einschätzen konnte. Ich hasste es, wenn ich Mimiken von Leuten nicht lesen konnte. Selbst wenn ich es auf der anderen Seite ein bisschen attraktiv fand. Es war einfach komisch und kompliziert. Dennoch.. Viel lieber stand ich vor einer Person, der ich wenigstens ein bisschen etwas aus dem Gesicht alles ablesen konnte als vor Louis, bei dem ich wirklich nur wusste, dass er müde war, wenn er schlief.
Wenn ich mir jetzt etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass ich die Gedanken von Menschen lesen könnte. Das würde die Sache mit Louis um einiges einfacher machen. Beispielsweise wüsste ich dann sofort, ob er mich auch mag. Auf die Art und Weise, wie ich ihn mochte. Dann würde ich mich sogar vielleicht trauen den ersten Schritt zu wagen.
Ben hatte auch gemeint, dass ich unbedingt nochmal mit Louis reden soll und ihm am besten auch von meinen Gefühlen erzählen sollte. Dann würde Louis sich vielleicht anders verhalten. Er würde vielleicht etwas bedachter handeln und mich nicht random küssen oder zum flirten anfangen. Wenn es ganz gut laufen würde, dann würde er es sogar erwidern. Aber das bezweifelte ich. Ich wollte mich vor ihm nicht lächerlich machen. Genau aus dem Grund warte ich lieber damit, bis ich von ihm eindeutige Zeichen bekam.
Gerade tauchten vor meinen Augen die Bilder auf, wie Louis in Pisa meine Hand gehalten hat. Ich hatte ein unglaublich starkes kribbeln in meinem kompletten Körper. Ich wollte nicht, dass es aufhört. Louis hatte ich nicht erwischt, wie er auf unsere Hände sah. Womöglich tat er das auch nicht.
Leise seufzte ich. Ich weiß noch ganz genau, wie ich mir geschworen hatte, dass ich mich im Urlaub nicht verlieben werde. Und jetzt liege ich hier in meinem Bett nur eine Woche später und könnte weinen, weil ich nicht wusste, ob die Liebe erwidert oder unerwidert ist.
Wieso mussten die vier auch ausgerechnet hier auf dem Campingplatz sein und dann auch noch ausgerechnet das Bungalow direkt gegenüber. Wären sie in einem anderen Haus, dann wären wir wahrscheinlich nie in Kontakt gekommen und ich hätte mich nie in Louis verliebt.
Ich rieb mir verzweifelt mit den Händen über mein Gesicht und seufzte laut auf. Antworten. Ich wollte Antworten und zwar schnell!
Meine Augen hielt ich geschlossen. Ich versuchte mich zu beruhigen und hoffentlich bald einschlafen, doch plötzlich erinnerte ich mich wieder an den Tag, an welchem ich bei den vier Jungs Pizza gegessen hatte. Speziell an den Moment, als Louis und ich alleine waren.
Ich erinnerte mich noch ganz genau daran, als er zu mir gesagt hat, dass er an mich gedacht hat, während er duschen war. Das war der Moment, in welchem ich ausnahmsweise mal ganz genau wusste, was er damit meinte und vor allem wie er es meinte. Zumindest interpretierte ich es so, dass er sich in der Dusche befriedigt hatte. Während er dabei an mich dachte.
Diesen Moment nochmal durch zu gehen lösten in meinem Kopf und meinem Körper ein ganz anderes Gefühl aus. Speziell in meinem Körper unterhalb meiner Hüfte.
Ich presste die Augen zusammen und wünschte mir schnell, dass das aufhört. Ich wollte einfach nur schlafen und jetzt nicht an einen nackten Louis unter der Dusche denken.
Doch die Gedanken ans Schlafen halfen genau gar nichts. Es löste nur aus, dass sich noch präzisere Bilder vor meinem bloßen Augen abspielten.
Wie automatisch wanderte meine rechte Hand etwas weiter nach unten. Über meine Brust, meinen Unterkörper bis hin zu meiner Boxershorts.
Ich konnte es nicht abstellen und stellte mir vor, wie Louis sich gerade anfasste, an der kalten nassen Duschwand lehnte und langsam seine Hand bewegte.
Ich zog mir wie Louis in meinen Vorstellung die Boxershorts aus. Da es selbst Nachts hier noch über 20° hat, hatte ich sowieso kein Oberteil mehr an, weshalb ich jetzt nackt auf meinem Bett lag. Wie Louis es tat, tat ich es ihm gleich. Ich fasst mich an, drückte den Rücken leicht durch und begann damit meine Hand langsam auf und ab zu bewegen.
Ich gab mich meinen Vorstellungen hin und hielt die Augen geschlossen. So war das Bild von dem Menschen, in den ich verliebt war noch klarer.
Sobald ich mir vorstellte, dass Louis schneller wurde, wurde ich es auch. Damit ich keinen Ton von mir gab, biss ich mir feste auf die Lippen. Wenn mich meine Mutter hörte hatte ich morgen sonst einiges zu erklären. Dass wollte ich so gut es ging vermeiden.
Ehrlich Gesagt hatte ich das Gefühl von Selbstbefriedigung schon lange nicht mehr gespürt, weshalb es mir noch intensiver vor kam.
Meine Gedanken vermischten sich plötzlich. Louis stand nicht mehr unter der Dusche. Louis und ich befanden uns im Bett. Er über mir mit seinem gewohnten breiten grinsen. Ich stellte mir vor, wie er mich anfasste und gut fühlen ließ.
Da ich das Gefühl hatte, dass ich nicht mehr lange leise sein konnte, drehte ich mich einmal um und drückte den Kopf in mein Kissen. Leise stöhnte ich vor mich hin, mein Hintern ging leicht in die Höhe, während meine Hand nicht aufhörte mich zu befriedigen. Ich stellte mir vor, wie Louis und ich miteinander schliefen. Nicht unschuldig. Sondern fordernd, schnell und laut. Louis hatte bestimmt einen großen, was mich noch mehr anturnte.
Ich merkte, wie ich meinem Höhepunkt immer näher kam, wurde etwas schneller und fester um meine Länge und spritze im nächsten Moment ab, als ich mir den erregenden Schmerz vorstellte, wenn Louis mich mit seiner Länge zum kommen bringen würde.
Ich biss in das Kissen und beruhigte meinen Atem langsam.
Langsam setzte ich mich auf. Oh fuck. Fuck Fuck Fuck Fuck!
Sofort griff ich auf meinen Nachttisch und nahm mir Taschentücher zur Hand. Schnell wischte ich die Sauerei, die ich verursacht hatte auf. Ich konnte von Glück sprechen, dass das Bettlaken weiß ist. Trotzdem sollte ich morgen irgendwie unauffällig meine Bettwäsche wechseln..
Ich schmiss das Taschentuch vorerst auf den Boden. Ich hatte hier in dem Zimmer keinen Mülleimer und aufstehen, um es in der Küche oder im Bad zu entsorgen, wollte ich auch nicht.
Nachdem ich mir noch einen frische Boxershort angezogen hatte, ließ ich mich langsam zurück in die Kissen gleiten.
Das war.. Intensiv..
Genau aus dem Grund war ich jetzt allerdings auch endgültig am Ende und war innerhalb von wenigen Minuten ins Land der Träume abgetaucht.
[2620 Wörter]
Oops 🤭 Harry hatte wohl ein bisschen intensive Zeit mit sich alleine..
~D 🏳️🌈
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