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P.o.V.: Harry
Das Drehen des Schlüssels in der Haustüre war kaum zu überhören. Wie auch? Es war totenstille im Haus. Ich hatte nur darauf gewartet, dass sich etwas rühren würde.
Sofort stand ich vom Stuhl auf, schob ihn wieder an den Tisch und machte die italienische Playlist auf meinem Handy an, welche Max und ich heute über den gesamten Tag verteilt zusammengestellt hatten. Es waren ruhige Lieder, die nun über die Stereoanlage in einer angenehmen Lautstärke im Hintergrund liefen.
Ich richtete mein Hemd und meine Haare noch schnell, roch nochmal kurz an mir selbst und wartete in der Türschwelle zum Esszimmer auf Louis.
Louis schloss hinter sich die Türe, streifte sich die Schuhe von den Versen, hing seine Jacke an den Haken und blickte dann auf. Sofort trafen sich unsere Blicke.
Ich fing sofort an schüchtern zu lächeln und merkte, wie meine Wangen langsam aber sicher heiß wurden. Ich kam mir wieder wie ein Teenager vor.
Louis sagte nichts. Er kam auf mich zu und lächelte mindestens genauso breit wie ich.
"Hier riechts gut", hauchte er gegen meine Lippen.
Ich sah unsicher zur Seite und nickte. Ich wusste nicht, wie ich die aktuelle Lage einschätzen sollte. Es war ein bisschen merkwürdig. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Louis etwas weniger gut gelaunt nach Hause kam und mir eventuell sogar Vorwürfe machte, weil ich ihn bis Abends ohne Antworten zurück ließ. Aber vielleicht hat sich Niall auch verplappert.
Oder es war das gute Essen, dass er roch.
"Ich dachte mir wir könnten ein paar Angelegenheiten beim Essen klären", murmelte ich.
"Soll ich mich auch so schick anziehen?"
Sofort schüttelte ich mit wahrscheinlich hoch roten Wangen den Kopf. "Du siehst perfekt aus"
Louis lächelte. "Danke. Zeigst du mir, wo wir sitzen werden?"
Ich nickte und drehte mich um. Hinter meinem Rücken griff ich nach Louis' Hand, an welcher ich ihn an den gedeckten Tisch führte. Ich ließ sie wieder los und zog ihm seinen Stuhl vor. "Bitte sehr"
Louis' Lächeln schien für keine Sekunde von den Lippen zu weichen. "Danke" Er setzte sich und keinen Augenblick später saß ich vor ihm.
"Oh Gott.." Ich schüttelte hastig den Kopf und stand sofort wieder auf. "Das Essen. Der Wein. Oh, Louis.. Es tut mir so leid. Ich war so nervös, dass ich vergessen habe den Wein einzuschenken. Und ich hab das Essen noch gar nicht aus der Küche geholt aber mich schon hingesetzt, ich-"
"Harry" Louis unterbrach mich mit einem Lachen. "Ist schon okay" Er strahlte. "Ich hab doch noch gar nichts bestellt"
"B-bestellt..?"
Louis nahm sich die Speisekarte und tat so, als würde er jedes einzelne Wort studieren. "Ich denke als Vorspeise würde mich das Bruschetta anlachen oh und ein Gläschen Rotwein bitte" Er grinste mich an und legte die Karte wieder neben seinen Teller.
Ich lächelte unsicher und nickte. "Kommt sofort"
In der Küche atmete ich tief ein und aus.
Das läuft doch gar nicht so schlecht. Es hätte definitiv schlimmer ausgehen können. Louis nimmt es mit Humor. Louis ist so perfekt..
Ich seufzte leise und griff nach dem Teller, auf welchem ich die Brote schon angerichtete hatte.
Ich liebe ihn so sehr..
Der Wein!
Bevor ich den Wein nochmal vergessen würde, nahm ich ihn direkt mit und stellte beides auf dem Tisch ab.
"Der Wein" Ich lachte leise und schenkte uns beiden ein Glas ein.
Erneut setzte ich mich und lächelte unsicher meinen Gegenüber an.
"Harry, das sieht perfekt aus"
"Danke.. Nimm dir" Ich deutete auf den Teller.
Louis nahm sich sofort eins der Brote und legte es auf seinem Teller ab.
"Zuerst möchte ich anstoßen", meinte er und hob sein Weinglas.
Ich tat es ihm gleich.
"Darauf, dass ich den besten Freund hab. Egal ob es gerade Höhen oder Tiefen in unserer Beziehung sind. Ich kann immer auf dich zählen"
"Aber, Louis.. Ich hatte doch noch gar nicht die Möglichkeit mich zu entschuldigen"
Louis schüttelte sanft seinen Kopf. "Cheers" Leicht stieß er unsere Gläser aneinander und gleichzeitig tranken wir einen kleinen Schluck.
"Eigentlich hatte ich eine kleine Rede geplant", schmollte ich.
Louis kicherte. "Ich höre dir zu, Darling. Aber ich hab wirklich Hunger. Ich hatte noch nichts heute zu Essen außer dein wirklich wunderschönes Frühstück. Niall hat mich verhungern lassen und jetzt weiß ich, dass es sich gelohnt hat fast zu sterben"
Meine Wangen wurden wieder heiß und verlegen sah ich auf meinen Teller. "Gern geschehen", murmelte ich.
"Also, was wolltest du sagen? Nein, warte. Zuerst ich", begann er.
Ich nickte und sah auf.
"Ich liebe das hier. Das ist so wunderschön. Da steckt überall so viel Liebe drin und die Musik, das Essen, die Deko. Italien.."
"Ich bin froh, dass es dir gefällt. Aber ich will ehrlich sein. Ich hab das nicht alleine auf die Beine gestellt. Vor allem nicht das Essen. Ich hatte Unterstützung", gab ich zu.
Louis sah mich fragend an.
"Max hat mir mit all dem hier geholfen und vor allem mit dem Essen. Die schön klein geschnittenen Tomatenstückchen sind die von Max und die groben hässlichen sind meine", murmelte ich.
Louis lachte sanft und sah sein Bruschetta genauer an. "Ich liebe auch die groben und hässlichen Tomatenstückchen"
Sobald Louis anfing zu Essen ergriff ich erneut das Wort.
"Ich weiß, dass ich dich gestern sehr verletzt habe und ich möchte mich für alles entschuldigen. Ich bin heute auf den Entschluss gekommen, dass ich einfach loslassen muss. Aber ich kann nicht alleine loslassen. Ich werde nie aufhören an unserer Vergangenheit festzuhalten, wenn wir es nicht beide einfach fallen lassen. Ich will, dass wir beide nie wieder daran denken, wie sehr wir uns gegenseitig mit der Trennung wehgetan haben. Ich will nicht mehr, dass wir das Paar sind, was 14 Jahre zusammen war, drei Jahre getrennt und wieder bis zum Tod zusammen war. Ich will nicht, dass es irgendwelche Zahlen gibt, die sagen wie lange wir zusammen sind und wie lange wir getrennt waren und so weiter.. Ich will einfach nur abschließen", erklärte ich mich.
Louis legte seine Hand sanft auf meine und lächelte mich breit an.
"Ich kann loslassen", flüsterte er.
Sanft drückte ich seine Hand. "Ich auch"
Auch wenn genau jetzt der womöglich perfekte Zeitpunkt gewesen wäre um ihm mein Geschenk zu geben, ließ ich das Samtsäckchen mit den Ringen darin noch in meiner Hosentasche.
"Ich liebe dich, Harry. Und ich verzeihe dir"
"Ich liebe dich auch, Louis"
Vorsichtig lehnte ich mich über den Tisch, was mir Louis gleich machte und küsste ihn. Es war perfekt. Nichts hätte in diesem Moment schlechter laufen können.
"Na dann. Buon Appetito, Sweety", hauchte Louis und lehnte sich wieder zurück. "Dir auch", erwiderte ich schmunzelnd.
* * *
Die Vorspeise war schnell aufgegessen und weil Louis dank Niall noch immer einen riesen Hunger hatte, nahm ich gleich nach dem letzten Bissen seine neue Bestellung auf und brachte für den Hauptgang die Spaghetti ala Frutti di Mare.
"Oh, Harry~"
Louis' Mund stand offen, weshalb er in den nächsten Sekunden wahrscheinlich fast gesabbert hätte, wenn ich ihn nicht darauf hingewiesen hätte.
"Das sieht so gut aus"
Er verfolgte jeden meiner Bewegungen und freute sich riesig, als ich ihm etwas aus der Pfanne auf den Teller schöpfte.
"Ich hoffe es schmeckt auch so gut, wie es riecht und aussieht" Ich kicherte leise und setzte mich auf meinen Stuhl, nachdem auch ich mir eine gute Portion auf den Teller schöpfte.
"Mit Sicherheit. Lass es dir schmecken"
Ich erwiderte seine Worte und gleichzeitig probierten wir die erste Gabel des Hauptgangs.
"Hmm~" Louis lehnte sich zurück und stöhnte leise.
Ich lachte. "Das verletzt mich fast ein bisschen, dass der Orgasmus heißer war als manche im Bett", scherzte ich.
Louis lachte auch und schüttelte den Kopf. "Meine Orgasmusse-" - "Orgasmen, mein Schatz" Ich warf ihm einen Kuss zu und kicherte. Leise äffte er mich nach. "Meine Orgasmen sind immer heiß, ja"
Ich grinste und nickte.
"Apropos Orgasmus.. Wann kommt Gemma mit den Kids eigentlich? Haben wir Stress?", fragte er plötzlich.
Ich lachte. "Wie zur Hölle verbindest du Orgasmus mit unseren Kindern?!"
Louis lachte auch und zuckte die Schultern. "Kinder werden nach einem Orgasmus gezeugt", meinte er schlicht.
"Solider Punkt.. Ehm, aber ich hab Gemma eingeweiht. Die Kids schlafen bei ihr und kommen morgen in der Früh um ihre Schulsachen zu holen", klärte ich ihn auf.
Louis nickte. "Dann haben wir den schönen Abend nur für uns"
Ich lächelte und darauf mussten wir erstmal ein zweites mal anstoßen.
* * *
"Hast du noch Hunger?" Ich schmunzelte und nickte zur Speisekarte rüber.
Louis sah rüber und sofort nickte er. "Nachtisch hat immer Platz. Ich hab grad so Lust auf Tiramisu, das glaubst du gar nicht", versicherte er mir. "Willst du vielleicht wieder einen Orgasmus haben?" Ich lachte und stand auf.
"Arsch" Louis lachte auch und zog mich an meiner Hand zu sich.
"Ich liebe dich", flüsterte er dicht gegen meine Lippen. "Und ich dich erst"
Louis zog mich in einen langen Kuss, was ich sofort mehr als nur freiwillig erwiderte. Doch ich musste mich leider von ihm als erstes lösen. Ich konnte nicht riskieren, dass er mir an den Hintern fasste und dann die Ringe zu spüren bekam.
"Ich hole das Tiramisu", flüsterte ich, küsste ihn nochmal kurz und ging schnell den Dessert holen.
Bevor ich zurück ging hielt ich inne.
Wann sollte ich ihm die Ringe zeigen? Wann soll ich meine Ansprache halten?
Ich griff in meine Hosentasche und holte das Säckchen heraus.
Wann ist der nächste richtige Zeitpunkt? Was ist, wenn es heute keinen guten Zeitpunkt mehr geben wird? Aber heute ist schon der perfekte Tag dafür. Ich kann es nicht aufschieben..
Ich versuchte mich zusammenzureißen, steckte das Säckchen wieder weg und ging mit dem Nachtisch zurück ins Esszimmer.
"Voilà" Ich lächelte breit und stellte den Dessert in die Mitte des Tisches.
"Ich müsste lügen, wenn ich nicht schon allein bei dem Anblick stöhnen könnte", murmelte er.
Ich kicherte und reichte ihm das Messer, damit er das Tiramisu anschneiden konnte. "Nimm dir, soviel noch reinpasst"
Mit Vergnügen schnitt Louis den Nachtisch an und übernahm die Ehre uns beiden ein Stück auf den Teller zu heben.
"Danke, mein Schatz" Ich warf ihm einen Luftkuss zu und gemeinsam aßen wir den letzten Teil unseres italienischen Dinners.
"Okay, Louis. Ich muss es dich jetzt fragen", begann ich.
Neugierig sah Louis auf. "Was?"
"Habe ich gestern Nacht irgendwas dummes gemacht? Oder hast du überhaupt mitbekommen, dass ich bei dir geschlafen habe? Was ist passiert?", fragte ich ihn.
"Du erinnerst dich an wirklich gar nichts mehr?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. "Das letzte was ich weiß, ist, wie ich versucht habe den Alkoholschrank ein zweites mal zu öffnen"
"Ach, deshalb hab ich den Schlüssel dafür heute Morgen in Krümels Körbchen gefunden?" Er lachte.
"Wie kommt der denn da hin?" Auch ich lachte und schüttelte meinen Kopf. Was auch immer ich gestern angestellt habe, es war definitiv nicht sinnvoll.
"Ehm.. Aber um deine Frage zu beantworten. Nein, du hast eigentlich nichts dummes gemacht", meinte er.
"Eigentlich?" Etwas unsicher sah ich ihn an.
Louis wank ab. "Es ist nicht so schlimm gewesen. Du kamst ins Zimmer, als ich schon geschlafen habe, aber ich bin aufgewacht und dann meintest du aus welchen Gründen auch immer, dass du auch ein Recht darauf hast in unserem Bett zu schlafen und nicht auf der Couch oder so, nur weil wir einen Streit hatten", erzählte er.
"Oh Gott, wie peinlich.."
Louis kicherte. "Dann kamst du ins Bett und meintest-" - "Ach die Geschichte geht noch weiter?!" Total beschämt hielt ich mir die Hände vors Gesicht. "Jap" Louis kicherte. "Jedenfalls kamst du dann ins Bett gekrabbelt und meintest, dass wir jetzt Sex haben müssen, weil die Leute im Film das auch nach dem Streit gemacht haben"
Ich kniff die Augen zusammen und nickte. "Ich erinnere mich an den Film. Grottenschlecht", murmelte ich. "Naja, offensichtlich hab ich abgelehnt und nicht mit dir geschlafen und dann wolltest du dich nur hinlegen und schlafen, wenn ich dich in den Arm nehme, dir Gute Nacht und einen schönen Schlaf und süße Träume wünsche", erzählte er zu ende.
Ich wurde rot. "Wie peinlich", nuschelte ich.
"Ist halb so wild. Ich hab's gemacht und tatsächlich bist du sofort eingeschlafen"
"Danke..? I guess?"
"Gerne" Louis lächelte breit und aß weiter an seinem Tiramisu.
Ich ließ mir Zeit mit meinem Dessert. Ich wollte ihm definitiv den Ring geben, bevor wir aufstehen und den Tisch abräumen würden. Doch ich wusste immer noch nicht, wie ich damit anfangen sollte. Ich hätte mit Max üben sollen.. Ich hätte es schon den ganzen Tag üben sollen, damit ich auch ja keine Fehler machte. Ich habe mir noch nicht mal Gedanken um den Anfang gemacht. Von dem Rest erhoffte ich mir irgendwie, dass er von ganz alleine kommen würde, aber der Anfang.. Der ist doch die Hauptherausforderung.
"Ich kann es nicht oft genug sagen, aber das Essen war perfekt. Alles. Wirklich. Und auch wenn du das nicht ganz alleine gemacht hast, es ist trotzdem perfekt. Mehr als das", lobte mich Louis.
Ich lächelte unsicher und aß den letzten Löffel von meinem Tiramisu. "Danke", murmelte ich.
Ich wusste, dass Louis kurz davor war aufzustehen. Er wollte mir jetzt bestimmt die Arbeit abnehmen und den Abwasch machen.
"Louis, bevor wir aufstehen.. Ich möchte etwas loswerden", begann ich.
Sofort lag seine Aufmerksamkeit wieder auf mir und er setzte sich aufrecht hin. "Ja?"
Ich räusperte mich leise und atmete tief ein und aus.
Wie soll ich anfangen? Was ist der beste Einstieg?
"Ehm..", murmelte ich.
"Okay" Ich lachte kurz um meine Nervosität zu überspielen.
"Wie unschwer zu Erkennen war alles hier an diesem Abend italienisch. Und ich glaube du weißt ganz genau aus welchen Gründen Italien und nicht irgendein anderes europäisches Land"
Louis nickte, schien aber etwas verwirrt zu sein.
"Ehm.. Naja, neben der Musik, dem Wein und den Gerichten gibt es noch eine weitere Sache, die einen italienischen Bezug hat"
Louis sah sich verwirrt im Raum um.
"Ich muss irgendwie die Kurve zu einer guten Rede finden..", murmelte ich.
"Also.. Louis. Wir sind extrem lange zusammen gewesen, wir hatten Höhen und Tiefen aber es war schon immer so, dass wir es nach einem Streit oder irgendeinem anderen Drama wieder zusammenschafften. Wir waren schon immer unzertrennlich, Couple Goals, wie Niall so schön sagen würde. Selbst nachdem du aus Amerika zurückkamst und es für uns eigentlich schon so aussah, als würde es kein wir mehr geben, haben wir es jetzt doch wieder geschafft. Wir haben es nach gestern auch wieder geschafft. Und wir werden es nach jedem noch so kleinen oder großen Streit in Zukunft immer wieder schaffen am nächsten Tag gegenüber voneinander zu sitzen, glücklich zu sein und einfach nur zu strahlen. Und ich bin ehrlich. Mir ist es egal wie sinnlos unsere Auseinandersetzungen sind oder wie lange wir manchmal unseren Sturkopf durchsetzen müssen, bis wir uns wieder in die Augen sehen können und zugeben können, dass wir den anderen lieben und nicht ohneeinander können. Mir ist es egal, weil ich jetzt weiß, dass es nichts anderes mehr als ein uns geben wird. Wir sind eine Familie. Wir beide, zusammen mit Nele, Lilly und Krümel"
Ich wischte mir meine eigenen Tränen aus den Augen und blickte kurz auf meinen leeren Teller.
"Manchmal, da wünsche ich mir, wenn ich Abends im Bett liege, dass ich damals mehr dafür gesorgt hätte, dass du dich hier in London wohler gefühlt hättest. Manchmal, da denke ich darüber nach, wie wir geendet hätten, wenn ich mit dir mit gegangen wäre. Und manchmal, da sitze ich einfach auf meinem Bett und denke an die Zeit zurück, als wir zusammen in Italien waren. Gott, Louis.. Wir waren so jung. Wir waren so verliebt"
Ich schniefte leise und musste feststellen, dass auch Louis die Tränen kamen.
Kurz musste ich lachen. "Jedes mal wenn ich an die zwei Wochen mit dir zurück denke, dann geht es mir gut. Ich weiß noch, wie du am Anfang mit mir zu flirten angefangen hast und ich war so nervös, als du mit mir das erste mal gesprochen hast. Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, wie unglaublich glücklich ich mich schätze, dass ich dich kennenlernen durfte? Und weißt du eigentlich, wie hin und weg ich von dir schon nach der ersten Begegnung war? Naja.. Ich hab's mir zwar nicht eingestanden, aber es war so. Der womöglich nächste Zeitpunkt, in welchem ich mich wieder glücklich schätzen durfte, dass du mein Freund bist, war an dem Tag, als du mir einen Antrag gemacht hast. Danach unsere Hochzeit natürlich und dann der Tag, als wir unsere Mädchen adoptiert haben. Ich erinnere mich heute noch an den Tag, als wäre es erst ein paar Tage her, als Nele und Lilly das erste mal zu dir Daddy gesagt haben. Und jedes mal, wenn mir bewusst wurde, dass ich das Glück habe mit dir zwei wundervolle Kinder großzuziehen, dann denke ich daran, was du für ein wundervoller Vater bist. Ich weiß, dass es vielleicht nicht die allzu große Bedeutung für den ein oder anderen haben mag, aber jedes mal, wenn ich daran erinnert werde, dass ich die Ehre habe deinen Nachnamen zu tragen, dann weiß ich, dass es die beste Entscheidung war, die ich je treffen konnte. Dich zu heiraten war eines der größten und schönsten Momente in meinem Leben"
Kurz machte ich eine Pause.
"Louis.. Ich weiß, dass ich schon viel in meinem Leben verbockt habe. Und ich weiß genauso gut, dass mir jede falsche Entscheidung bis auf den letzten Millimeter in mir leid tut. Auch wenn ich mit Max zusammen war, habe ich wahrscheinlich nie aufgehört dich zu lieben. Du bist und bleibt meine aller erste und letzte Liebe. Ich kann mir keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen. Und weißt du wieso?"
Ich wischte mir erneut meine Tränen weg und schniefte leise.
Kurz schüttelte Louis mit Tränen in den Augen seinen Kopf.
"Weil du mich in allem ergänzt, was ich nicht habe. Wir sind in manchen Sachen so unterschiedlich, dass ich froh bin dich zu haben. Ich könnte jetzt so viel aufzählen, worin wir uns gegenseitig tag täglich ergänzen, aber vielleicht reicht es, wenn ich dich an den Tag erinnere, als du verzweifelt darum gebettelt hast, dass ich dir deine Schokopops ganz hinten und oben im Schrank runterhole, weil du wohl oder übel ein paar viele Centimeter kleiner bist als ich"
Kurz musste ich lachen, was Louis ebenfalls erwiderte.
"Aber.. um darauf zurück zu kommen, was ich damit meine, dass es eine weitere Sache gibt, die einen Bezug zu Italien hat, das Land, was uns in vielerlei Hinsicht immer im Gedächtnis bleiben wird.."
Ich holte aus meiner Hosentasche das Samtsäckchen und öffnete es. Ohne, dass Louis sehen konnte, was ich raus nahm, legte ich die beiden Ringe in meine Hand und schloss sie nochmal für einen Augenblick.
"In Italien schenkt man sich - meistens zum Jahrestag - etwas, was die Ewigkeit und Liebe symbolisiert. Es wird Veretta genannt, also frage ich dich jetzt, Louis William Tomlinson-?"
Ich sah ihm tief in seine Augen, was Louis sofort erwiderte. Vereinzelt kullerten ihm ein paar Tränen die Wange herab. Seine Augen waren ein bisschen rot und so auch seine Nase.
"Möchtest du von nun an immer an meiner Seite sein, in Guten, wie in Schlechten Zeiten, so lange, bis wir alt, dick und grau sind und in unseren Schaukelstühlen auf der Terrasse sitzen?"
Ich öffnete meine Hand und hielt ihm mit beiden Zeigefingern und Daumen den Ring entgegen.
Louis wischte sich über die feuchten Augen und nickte hastig. "Ja", hauchte er. Kurz räusperte er sich. "Ja, Harry. Gott, ja natürlich will ich"
Louis stand auf, was ich ihm sofort gleich machte.
Wie an dem Tag im Standesamt, als wir uns gegenseitig die Ringe anstecken durften, taten wir es auch heute und anschließend besiegelten wir unsere Liebe mit einem langen leidenschaftlichen Kuss.
[3249 Wörter]
Als ich den Teil geschrieben habe, wo Harry angefangen hat seine Rede zu halten habe ich mit ihm mitgeweint, weil ich es irgendwie schön fand (man muss dazu sagen, dass ich das Nachts geschrieben habe)
Und jetzt lese ich das Kapitel ein paar Tage später Korrektur und finde, dass es absolut unemotional ist. Aber ich hab es auch nicht mehr ungeschrieben, weil mir keine besseren Worte eingefallen sind. Deshalb hoffe ich einfach mal, dass es trotzdem okay zu lesen war 😇
Ist jemandem aufgefallen, dass ich dieses besondere Kapitel am 28.09. hochgeladen habe?
ANNIVERSARY 🥳🎉
Well. Ich freu mich auf jeden fall eure Kommentare zu lesen und dann auch die Kommentare im nächsten Kapitel. Ich hoffe sehr, dass ihr nicht all zu enttäuscht von mir sein werdet XD
Lots of love
~D ❤
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