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P.o.V.: Louis
Die Tage verstrichen hier in Italien schneller als sonst. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, da hatten wir schon wieder Montag und die erste Woche unseres Urlaubs war vorbei.
Ich musste zugeben, dass es uns allen hier gut ging. Wir hatten Spaß bei den Städtetrips, welche wir am Donnerstag und Samstag machten und genossen die Zeit am Strand, in welcher wir entweder im Wasser waren oder uns einfach in der Sonne auf unserem Handtuch bräunten. So wie heute beispielsweise.
Es tat wirklich gut. Der Abstand zu London. Wir schalteten alle ein bisschen ab und vergaßen so etwas schneller unsere Sorgen und Probleme. Zayn hatte völlig recht. Urlaub war wie ein Wundermittel.
Doch leider war es immer noch komisch zwischen mir und Harry. Wenn wir allein waren redeten wir kaum ein Wort miteinander und seit Donnerstag Abend war er jeden Tag noch für bestimmt eine Stunde allein am Strand unten. Ich wusste nicht genau, was er dort machte, aber ich war mir fast sicher, dass er mit Max telefonierte.
Gerade im Moment waren Harry und ich wieder alleine. Die Kinder waren mit ihrem Opa im Wasser und spielten mit einem Wasserball umher. Harry lag auf dem Bauch gedreht auf seinem Handtuch, den Kopf auf seinen verschränkten Armen abgelegt und Kopfhörer in den Ohren.
Ich wusste nicht, ob ich richtig lag mit meiner Annahme, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er unglücklich war. Aber er redete nicht mit mir und auch nicht mit meinem Vater. Der hätte mir bestimmt sofort gesagt, wenn etwas mit Harry nicht in Ordnung sein sollte.
Ich seufzte leise und setzte mich auf.
Kurz sah ich zu Harry rüber und musterte ihn. Ich konnte nicht beurteilen, ob er schlief, da er mit dem Kopf in die falsche Richtung gewandt war.
Erneut fiel mein Blick ins Wasser. Die drei schienen mit sich selbst beschäftigt zu sein..
"Worüber denkst du nach?", holte mich Harry plötzlich wieder aus meinen Gedanken in die Realität zurück. Erschrocken sah ich zu ihm. Er war also doch nicht am Schlafen.
Er setzte sich langsam auf und rieb sich die Augen leicht.
Okay, vielleicht hatte er doch geschlafen..
"Ist nicht wichtig", lehnte ich ab.
Leicht nickte Harry.
Ich sah wieder weg. Diesmal in meinen Schoß.
"Viel eher sollte ich dich fragen, wieso du dich plötzlich wieder von mir abwendest sobald wir unter uns sind", murmelte ich.
Ich hörte, wie Harry seufzte. "Es ist einfach- Ich muss nachdenken", meinte er.
"Ich hab doch gesagt, dass du einfach vergessen sollst, dass ich dich noch liebe. Ich werde mich nicht zwischen dich und Max stellen oder von dir verlangen, dass du meine Gefühle erwiderst. Und bei dem Wort bleibe ich auch", wiederholte ich.
Leicht nickte Harry. "Weiß ich ja" - "Aber?" Fragend sah ich ihn an. Harry zuckte leicht mit den Schultern und spielte mit dem Sand unter seinen Füßen.
"Sag schon. Was immer es ist, ich kann es verkraften", forderte ich ihn auf.
Harry atmete tief ein und aus.
"Max glaubt mir nicht, dass mich das kalt lässt", meinte er schließlich. "Wie meinst du das?", fragte ich nach. "Ich hab ihm davon erzählt. Und jetzt in den letzten Tagen meinte er, dass wir vielleicht, sobald ich wieder zuhause bin eine Pause machen sollten. Damit ich über das von dir in Ruhe nachdenken kann. Und das stresst mich. Max will nur das beste für mich, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass er mich mit dir verkuppeln will oder was auch immer. Aber so leid es mir tut. Ich liebe dich nicht mehr und ich will auch keine Pause zwischen Max und mir machen, weil ich weiß, dass ich ihn liebe. Ihn und nicht dich" Harry schüttelte den Kopf und schnaufte. "Ich hab ihm versucht klar zu machen, dass er falsch liegt, aber er denkt er weiß alles besser!" Er war offensichtlich sauer, denn im nächsten Moment steckte er sich wieder seine Kopfhörer in die Ohren und sah in den Himmel. "Das ist alles deine Schuld. Nur wegen deinen scheiß Aktionen verliere ich jetzt womöglich auch noch den Menschen, den ich liebe, obwohl weder er noch ich Schuld sind. Dein Egoismus ist schuld", sagte er gerade aus, schloss dann seine Augen und machte die Musik so, dass ich es ganz offensichtlich sehen konnte an seinem Handy lauter.
Das tat weh..
Ich sah wieder auf meine Füße und schluckte.
Ich wusste nicht mal, was ich jetzt darüber denken sollte. Ich hatte Schuldgefühle. Es war definitiv nicht meine Absicht, dass ich das zwischen Max und Harry kaputt mache. Ich wollte nie daran schuld sein, dass sie sich trennen müssen.. Und jetzt war ich doch der Schuldige.
Ich blickte in den Himmel und fuhr mir durch die Haare.
Gerade in dem Moment, als ich schon aufstehen wollte und gehen, kamen die Kinder und mein Vater wieder aus dem Wasser. Kichernd stellte sich Lilly über Harry und windete über seinem Körper ihre Haare aus. Sofort schreckte Harry mit einem lauten - etwas unmännlichen - Schrei hoch. Schnell rannte Lilly zu ihrem Handtuch und lachte sich kaputt.
Harry musste auch lachen. "Das bekommst du zurück. Ich hoffe das weißt du"
Lilly nickte eifrig, streckte ihm dann aber die Zunge raus.
"Hat jemand Lust Karten zu spielen?", fragte Nele und hielt schon ein Kartendeck hoch.
Ich ergriff meine Chance und stand auf. "Ich werd mal ein paar Snacks herrichten. Spielt ruhig ohne mich", entschuldigte ich mich.
Harry schenkte mir einen undefinierbaren Blick, wand sich dann aber schnell wieder seinen Töchtern zu.
"Oh Dad?!" Nele sah auf.
Ich nickte. "Kannst du Melone aufschneiden und mitbringen?", fragte sie. Ich nickte lächelnd. "Und Erdnussbutter Sandwiches!", hing Lilly hinten dran. "Mit Marmelade!", ergänze Nele. "Es wird was vernünftiges gegessen. Obst und Sandwiches", fiel mir Harry ins Wort, bevor ich eigentlich mein Okay geben wollte.
Er ist schon wieder so streng. Würde mich persönlich aufregen, aber ich bin ja nicht sein Sohn und konnte Essen und machen, was ich wollte.
"Was euer Vater sagt", meinte ich mit den Schultern zuckend. Eigentlich hatte ich gerade selbst Lust auf ein Erdnussbutter-Marmelade Sandwich.
Die Mädchen schmollten und wendeten sich dann den Karten zu.
"Ehm, Nele. Ich muss mal kurz mit dir unter vier Augen reden", meinte ich und wank sie zu mir. Sofort stand sie auf und lief zu mir rüber. "Is was?", fragte sie. Ich schüttelte sofort mit dem Kopf. "Du hast doch bestimmt die Nummer von Max.. Kannst du sie mir schicken? Es ist was dringendes", murmelte ich, damit Harry mich auch ja nicht hören konnte.
Nele nickte. "Klar. Aber was ist denn los?", fragte sie etwas unsicher. Ich wank ab. "Ist nicht so dramatisch. Sag bitte deinem Vater nichts.."
Zu meinem Glück verschloss sie grinsend ihre Lippen und nickte. "Danke. Du bist ein Schatz" Ich küsste ihre Wange und ging dann schnell zu unserem Ferienhaus.
Sobald ich dort ankam hatte ich schon eine Nachricht von Nele. Max' Nummer.
Schnell speicherte ich ihn ab und machte dann erstmal ein Erdnussbutter-Marmeladen Toast. Was für Obst und gesunde Sandwiches? Wenn ich Hunger auf meine Erdnussbutter habe, dann will ich auch meine Erdnussbutter und nichts gesundes.
Trotzdem schnitt ich die Melone auf und ließ mir viel Zeit mit den gesunden Sandwiches. Heimlich machte ich trotzdem jeweils einen mit Erdnussbutter und Erdbeermarmelade für die Kids. Ich packte es zur Tarnung in Alufolie und schrieb ihre Namen drauf. Die sollten sie einfach Essen, wenn Harry im Wasser ist.
Damit Harry auch genügend Vitamine zu sehen bekam schnitt ich noch einen Apfel auf und packte alles in einen Korb.
Und heute Abend, wenn ich meine Ruhe habe und raus gehen werde, werde ich Max anrufen und ihm sagen, dass er keine Pause mit Harry einfordern soll.
Irgendwie musste ich ja meine Fehler wieder geradebiegen können..
[1278 Wörter]
I KNOW it's sooo short....
Aber es ist einfach wieder ein Übergangskapitel 🙈
~D 💜
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