Vergessene Bilder
Teil 3 der Lesenacht/ Leseabends ❤️❤️❤️ schön, wie viel dabei sind 😍😍😍
Max sah angespannt auf die Tür. Sie war nun schon eine gute halbe Stunde da drin. Es juckte ihn in den Fingern, das Haus zu stürmen. Aber Bella hatte ihm nicht Bescheid gesagt, was wohl hieß, dass sie ihn nicht dabei haben wollte. Die Tür ging auf und eine leichenblasse Bella kam heraus.
Er sah wie sie zitternd den Reißverschluss ihrer Jacke hochzog. Max rutschte in seinem Sitz runter. Er wollte wissen, was sie jetzt tat.
Traurig beobachtete er, wie sie sich übers Gesicht fuhr und Richtung Westen lief. Ihr ging es alles andere als gut. Unsicher setzte sie einen Fuß vor den anderen und er sah, wie ihre Schultern bebten.
Da sie zu Fuß war, ließ er das Auto stehen. Ein sehr langsam, hinterher fahrendes Auto, würde zu sehr auffallen. Also musste er auch zu Fuß gehen.
Sehr schnell wurde Max bewusst, wohin sie lief. Sie lief zum Hochhaus. Zu dem Hochhaus, wo er sie von der Brüstung gezogen hatte. Sie wollte doch nicht,...?
Als die Tür hinter Bella zuging rannte Max um sein Leben. Wie ein Irrer rannte er die Stufen nach oben. Er durfte keine Zeit verlieren. Er wusste, vom letzten Mal, dass der Fahrstuhl aus einer älteren Generation stammte und dass dieser überhaupt noch fuhr, grenzte an ein Wunder.
Oben angekommen, lief ihm der Schweiß über den Rücken. Das duschen hätte er sich sparen können. Aber er sah, dass er schneller als der Fahrstuhl war. Atemlos starrte er auf die Anzeigetafel des Fahrstuhls.
Herrgott nochmal, wie lange brauchte dieses verschissene Ding denn? Dann endlich öffneten sie die Türen des Fahrstuhls. Max baute sich mir verschränkten Armen davor auf. Immer noch war sein Puls auf hundertachtzig.
Er sah wie sich Bellas Pupillen weiteten, in dem Moment, als sie ihn erkannte. Sie hielt inne in ihrem Schritt und er sah die Panik in ihrem Gesicht. Er sah wie sie einen Knopf drückte. Sie wollte vor ihm flüchten? Ungläubig stellte er einen Fuß zwischen die Türen, als diese sich wieder schließen wollten und trat zu ihr in den Fahrstuhl.
Bella drückte sich gegen die Wand und sah ihn mit offenem Mund an. Die Türen gingen hinter ihm zu und ohne darüber nachzudenken, drückte Max auf Stop. Der Aufzug hielt an und Max stand so vor der Tür, dass sie nicht flüchten konnte. Wobei es keinen Sinn machte, da sie zwischen den Stockwerken steckten. Sie konnte nirgends hin.
Er versuchte sich zu sammeln, da immer noch eine ungeheure Wut durch seine Adern rauschte. Während er sich sammelte, beobachtete er jede Regung von ihr. Er sah ein Schauspiel an Gefühlen über ihr Gesicht huschen. Ungläubigkeit, Angst, Schock und Wut, all das konnte er sehen. Was würde wohl heute die Oberhand erlangen?
„Lass mich sofort hier raus!"
Ihre Stimme war leise und angespannt. Max schüttelte stumm den Kopf.
„Verflucht noch mal, Max! Lass mich hier raus! Was machst du überhaupt hier?"
Sie wurde wütend. Das war in Ordnung, denn auch seine Wut war noch nicht abgeklungen. Hatte sie ängstlich reagiert, hätte es ihm das alles schwieriger gemacht.
„Hattest du nicht gesagt, dass du heute zu Hause bleibst? Was wolltest du hier?"
Er sprach sehr leise, aber die Wut war nicht zu überhören. Bella verschränkte stur ihre Arme vor der Brust und starrte ihn aus zu Schlitzen verengten Augen an.
„Das geht dich nichts an!"
Max hob seine Augenbrauen und versuchte das Gesagte zu verdauen.
Der Fahrstuhl war klein und so stand er relativ dicht vor Bella, die noch kleiner und zerbrechlicher wirkte als sonst. Laut knirschte er mit den Zähnen und malte mit seinem Unterkiefer.
Wieder war es einer der Momente, wo er sie packen und so richtig durchschütteln wollte.
„Wie kann man so dumm sein?!"
Bella riss ungläubig die Augen auf, ihr süßer Mund formte ein lautloses Oh.
„Ja, dumm! Du bist so unglaublich blöd, Bella! Du hast Angst, Angst die du selbst immer wieder schürst. Warum warst du bei dir zu Hause? Warum bist du zurück gegangen? Ausgerechnet nachdem du Carter gestern gesehen hast? Was hast du da gemacht und wieso hast du mir nicht Bescheid gegeben? Wie soll ich dich beschützen, wenn du gegen mich arbeitest? Wie?"
Wütend ballte er die Fäuste und schlug gegen die Wand. Bella zuckte erschrocken zusammen. Überfordert drehte er sich von ihr weg und lehnte sich gegen die Fahrstuhltüren.
Bella,... sie kostete ihm seine ganze Kontrolle. Schon lange war er nicht mehr so ausgerastet. Das letzte Mal,...
Max versteifte sich. Er musste hier weg. Wie ein Irrer drückte er auf die Knöpfe, nachdem er den Notknopf wieder gelöst hatte. Er musste hier raus! Sofort!
Die Tür ging auf und Max sprang aus dem Fahrstuhl. Sie waren nicht im Erdgeschoss, aber das war ihm egal. Den Rest würde er laufen.
„Max,...?"
Bellas Stimme erklang hinter ihm und ließ ihn in seiner Flucht stocken. Überfordert ballte er die Fäuste. Er sagte nichts, drehte sich nicht um, sondern blieb einfach dort stehen und versuchte seine Gefühle in den Griff zu bekommen. Einatmen, ausatmen! Er konzentrierte sich nur auf seine Atmung.
„Max, was ist los?"
„Das fragst du noch? Bella, ich,..."
Wütend ballte er erneut die Fäuste. War sie wirklich so naiv?
„Du machst es mir verdammt schwer, Bella. Ich kann dich und Liz nicht beschützen, wenn du nicht ehrlich zu mir bist!"
Er hörte wie Bella eine Schritt auf ihn zumachte.
„Nein! Das meine ich nicht. Woran hast du gerade gedacht?"
Max schloss gequält die Augen und seufzte.
„Glaubst du nicht, du solltest mir zuerst meine Fragen beantworten?"
Er spürte Bella, bewegungslos stand sie hinter ihm. Keiner sagte ein Wort, die Stimmung war zum zerreißen gespannt. Wie in einem Film liefen die alten Bilder, sie er so lange verdrängt hatte, vor seinem inneren Auge ab. Alte Gefühle, alte Bilder, die er vergessen geglaubt zu haben,....
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Hey meine Suchtis❤️❤️❤️ ich hoffe das Kapitel gefällt euch... wieder einmal, ist die Situation sehr verzwickt. Ob Bella endlich sagt, was ihr solche Angst macht? Und an was erinnert sich Max?
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