Überraschung
Max stand nachdenklich vor dem Club. Er hatte Bella nicht gesagt, dass er heute mit am Start war. Sie war ja fast vor ihm geflüchtet...
Er wollte ihr auch ein bisschen Zeit geben. Vielleicht würde sie ja heute Abend mal etwas entspannen? Er hatte sie schließlich auch mal anders kennengelernt.
Immer noch hatte er Angst um diese kleine Frau. Vielleicht hatte sie ja nicht gelogen, dass sie nicht springen würde, aber es musste einen Grund geben, weshalb sie überhaupt schon mal darüber nachgedacht hatte.
Auch die Macke, dass sie keine Nähe mochte,...einfach so..., nahm er ihr nicht ab. Er würde sie beobachten, ob es bei anderen auch so lief. Sie hatte noch müder ausgesehen als gestern, als hätte sie gar nicht geschlafen.
Mit großen Schritten betrat er den Club von Joshua. Wie viele Stunden er schon hier verbracht hatte...
Da er nachts selten zur Ruhe kam, war er viel unterwegs. Die Clubs von Joshua und Samuel boten sich da am besten an. Hier kannte er sich aus, er kannte die Mitarbeiter und wusste, dass das Gesocks gar nicht erst hier reinkam.
Schnell hatte er die Truppe ausfindig gemacht. Mia, Kim, Sarah und Bella standen mitten auf der Tanzfläche und schienen sichtlich Spaß zu haben. Mit einem Blick sah Max, dass die Männer am Rand standen, einen Whisky in der Hand.
Doch Max blieb wo er war und betrachte Bella. Sie nippte an einem Cocktailglas. Ihre Augen wirkten leicht glasig und sie lachte. Bei dem Anblick wurde es Max warm ums Herz. Er hatte sie die letzten zwei Tage noch nicht einmal lächeln sehen,...
Sie bewegte sich sanft zur Musik und anhand der Bewegungen erkannte Max, dass sie einen im Tee hatte. Die Bewegungen waren nicht voll daneben, aber sie waren nicht mehr ganz so sicher, wie es wirken sollte.
Freudig warf sie sich Mia an den Hals und Max schmunzelte. Sie mochte also generell keine Nähe, so so... er hatte das Gefühl, dass es heute ein interessanter Abend werden könnte.
Grinsend ging er zu den Männern.
„Max, altes Haus. Wird ja auch Zeit. Wir sind eindeutig in der Unterzahl. Vier Frauen und nur drei Männer, das ist anstrengend."
Samuel rollte gespielt genervt mit den Augen.
Max klopfte ihm auf die Schulter.
„Wo ist euer dritte Mann? Wo ist George?"
Joshua drückte Max ein Bier in die Hand, dass er von einer Kellnerin bekam.
„Er wollte noch mal alles checken. Seit er deinen Job macht, ist er etwas angespannt. So wie du früher."
Amüsiert zwinkerte Joshua ihn zu. Max nahm einen Schluck aus der Flasche.
„Es ist ja auch nicht leicht euch Haufen zu sichern! Wir hatten genug Stress in den letzten Jahren. George war hautnah dabei. Gebt ihm Zeit. Er braucht die, um zu realisieren, dass es vorbei ist."
Er sah George durch den Club kommen. Freundschaftlich klopfte er ihm auf die Schulter und reichte ihm sein Bier.
„Komm, alter Freund. Entspann dich was. Der Club ist sicher. Wir haben selbst das Sicherheitskonzept entwickelt. Hier darf noch nicht einmal jemand einen Kugelschreiber mit reinbringen."
Anfangs hatten seine Leute ihn doof angesehen, als er diese Regel einführte. Aber innerhalb von Sekunden hatte er jeden gezeigt, wie ein Kugelschreiber zur Waffe werden konnte und das Thema war durch.
Es war vielleicht etwas übertrieben, aber Max hatte schon zu viel in seinem Leben sehen müssen. George nickte und nahm einen Schluck.
„Du bist da nicht anders, Max. Aber es scheint alles in Ordnung zu sein."
George brummelte vor sich hin und sah zu den Mädchen rüber, die scheinbar viel Spaß hatten.
„Gibt es was neues, bezüglich deines Mädchen mit dem Schutzpanzer?"
Neugierig sah Joshua Max an.
Max lächelte und zuckte mit den Schultern.
„Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Aber ich bleibe dran."
Wissend nickte Joshua.
„Solltest du! Eine Frau die dich so fesselt, wird es wert sein."
Nachdenklich sah Max auf die Tanzfläche. Da hatte Joshua recht. Noch nie hatte ihn eine Frau so gefesselt, wie Bella es tat. Irgendwas hatte sie an sich, was ihn nicht los ließ. Bella drehte lachend ihr Gesicht in seine Richtung.
Gespielt gelassen setzte er die Bierflasche an den Mund und beobachtete ihre Reaktion genau, als sie sah, wer da am Rand stand. Er sah, wie ihr Lachen auf den Lippen erstarb und sie verwirrt den Kopf schüttelte. Die Ungläubigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Mia hängte sich an den Hals von Bella. Sie schien die Veränderung bei Bella nicht bemerkt zu haben. Doch Max hatte alles gesehen. Jede noch so kleine Bewegung entging ihm nicht. Steif drehte sich Bella, so dass er nur noch ihre Rückenansicht genossen konnte. Das würde ihr so passen. Er wollte ihre Augen sehen.
„Jungs, sollten wir nicht mal tanzen gehen? Die Frauen könnten noch als Singles gelten."
Samuel und Joshuas Kopf fuhren herum. Wie Tiger beobachteten sie die Männer, die sich um die Frauen versammelten hatten. Max grinste. Er kannte ihre Schwachstelle. Ohne noch etwas sagen zu müssen stürmten die beiden auf die Tanzfläche. Max lief langsam mit George hinterher.
Er sah, wie Samuel sich an Mia schmiegte. Es hätte kein Blatt mehr zwischen ihnen gepasst. Joshua griff nach Kim und zog sie so dicht zu sich, dass es aussah, als würde er mit ihr verschmelzen wollen. Beide Männer blickten wütend zu den anderen Kerlen, die mit offenen Mündern zusahen. Max schmunzelte über ihr Neandertalerverhalten und doch war es ihm ganz Recht so.
George stellte sich unbeholfen hinter Sarah und sah stirnrunzelnd auf die kleine rothaarige Frau, die ihm beschwipst um den Hals fiel. Er war sichtlich überfordert.
Max stellte sich einige Zentimeter hinter Bella. Er sah wie sie sich versteifte und mit einem Ruck herumdrehte.
„Hi, kleine Kellnerin."
Sanft lächelte er auf sie hinunter. Bella stockte in ihrer Bewegung. Wieder hatte sie den Blick einer verschreckten Katze.
„Verfolgst du mich? Was machst du hier?"
Max schüttelte den Kopf.
„Nein, ich war mit meinen Jungs verabredet. Aber nachdem du vorhin ja schon fast geflüchtet bist,... konnte ich dir nicht sagen, dass wir uns Wiedersehen würden. Überraschung! So können wir auf unsere neu gewonnene Freundschaft anstoßen."
Lächelnd breitete er die Arme aus.
„Umarmung?"
Mit großen Augen schüttelte Bella den Kopf. Max blieb so stehen wie er war. Überfordert sah Bella um sich. Wenn sie nicht auffallen wollte, würde sie es machen müssen. Wütend warf sie sich in seine Arme.
„Das ist ein ganz mieser Trick! Ich habe mehr von dir erwartet."
Wütend zischte sie die Worte in sein Ohr.
„Ein Mann nimmt alles, was man ihm gibt."
Kurz legte Max seine Arme um sie und atmete ihren Duft ein. Sie roch ganz leicht nach Yasmin.
„Schön dich mal wieder lachen gesehen zu haben, du Trauerkloß."
Lächelnd ließ er sie los. Er musste es ja nicht übertreiben. Er spürte wie sie aufatmete, wieder hatte sie während der Umarmung die Luft angehalten. Aber er hatte das Gefühl gehabt, sie war nicht so verspannt wie sonst gewesen,... aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein....
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Juhuu :-) wieder voll im Schreibfieber ❤️❤️❤️ aber irgendwie macht es einfach Spaß mit den beiden 🙈 ich hoffe euch gefällt es 💋
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