Neuanfang
Glücklich sah sich Bella im Zimmer um. Es war klein, aber fein! Und dieses Zimmer, diese Wohnung und diese ganzen Menschen, in dieser Wohnung, standen für einen Neuanfang.
„Danke Mädels! Ohne euch, wäre ich wohl nächste Woche noch nicht fertig geworden."
Mia grinste und sah in die Runde.
„Da wir immer noch Kinderfrei haben, Dank ihrer wunderbaren Großeltern, schlag ich vor, dass wir jetzt in den gemütlichen Teil übergehen. Sollen wir noch was trinken gehen?"
Liz klatschte aufgeregt in die Hände.
„Ja, bitte! Das muss gefeiert werden."
Bella runzelte die Stirn.
„Liz, hast du nicht morgen Schule?"
Liz zog ein Schüppchen und sah sie aus großen Augen an.
„Maaaaan, biiiiiiitteeeee! Ich steh auch auf, versprochen. Wir sind kurz vor dem Ende, alle Klausuren sind geschrieben, wir machen sowieso nichts wichtiges mehr."
Kim stellte sich ebenfalls zu Liz und machte ebenfalls den Dackelblick.
„Komm schon! Vernünftig sein, können wir auch morgen noch!"
Bella grinste und nickte. Wie sollte man diesem Blick widerstehen.
„Okay, aber das ist eine Ausnahme!"
Liz sprang aufgefegt auf und ab und flitzte ins Wohnzimmer.
„Wir gehen noch aus Männer!"
Bella folgte ihrer Schwester und sah sich glücklich um. Tatsächlich hatten sie alles fertig. Sie würde vielleicht endlich wieder Ruhe in der Nacht finden. Vielleicht endlich wieder durchschlafen können... ohne Angst.
Die Männer liefen schon mal nach draußen und holten die Autos, während sich die Frauen ins Badezimmer drängten, um sich frisch zu machen. Bella betrachtete sich im Spiegel.
Sie sah nicht mehr ganz so müde und ausgelaugt aus. Ein Glanz lag in ihren Augen, ihre Wangen waren leicht gerötet. Sie sah auf ihre Klamotten, die im Gegensatz zu den anderen, eher bequem und praktisch für den Umzug gewesen waren.
„Mädels, ich brauch fünf Minuten."
„Wird ja auch mal Zeit, dass du aus diesen Lumpen kommst."
Kim klopfte ihr wohlwollend auf die Schulter und Bella huschte in ihr Zimmer.
Da ihr Kleiderschrank sehr spärlich gefüllt war, griff sie nach einer schwarzen engen Jeans und einem roten Pulli, der eng am Körper anlag. Sie wuschelte sich einmal durch die Haare. So musste es gehen,...
Endlich unten angekommen, sahen sich Bella nach den anderen nach um.
Kim schüttelte verwirrt den Kopf.
„Also! Bella, die nächste Mission ist es, dass wir einkaufen gehen. Ist das deine Kleidung zum ausgehen?"
Verlegen nickte Bella. Sie hatte nie viel Wert auf Kleidung gelegt.
„Du siehst in allem scharf aus, Baby. Aber,... du brauchst was besseres!"
Kim scannte sie ab und Bella spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Vielleicht hatte Kim ja Recht. Jetzt begann ihr neues Leben,... da könnte sie mit solchen Dingen anfangen!
Schnell hatte Bella Max ausgemacht. Irgendwie hatte sie sich schon an seine Nähe gewöhnt. Es war als hätte sie Sensoren, die nur auf ihn gerichtet waren. Immer wieder hallte der Satz in ihren Ohren nach.
Hatte er das ernst gemeint? Bella schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein. Das war bestimmt ein Scherz gewesen. Trotzdem spürte sie einen Kribbeln, das immer wieder auftauchte, wenn sie sich an diesen Moment erinnerte. Sie spürte seine Blick auf sich und unsicher, trat sie von einem Fuß auf den anderen.
Joshua, Mia, Kim und Samuel stiegen in den einen Wagen. Somit blieben Liz und Bella übrig, die mit Max fahren würden.
„Hey Leute! Ich bestimme den Club!"
Liz schrie zu den Vieren rüber. Max runzelte die Stirn.
„Aber Joshua und Samuel besitzen jeweils ihre Clubs, Liz."
„Das ist mir egal! Ich weiß wo wir hingehen."
Vergnügt springend, stieg Liz ein.
„Wo geht es denn jetzt hin, junge Dame?"
„Ich spiele Navi! Es wird hier nichts verraten. Es ist eine Überraschung!"
Bella runzelte die Stirn. Was heckte Liz jetzt schon wieder aus? Max zuckte mit den Achseln und nickte. Er fuhr so an Samuels Wagen vorbei, dass er ihnen deuten konnte, ihm zu folgen.
Bella sah nachdenklich aus dem Fenster, während Liz, Max durch London lotste. Eine irrer Tag lag hinter ihr. Innerhalb von Minuten hatte sich ihr ganzes Leben gewandelt. Immer noch konnte sie nicht fassen, wie schnell das alles gegangen war. Auch wenn sie mal mit Mia befreundet gewesen war, hatte sie einfach nicht mit solch großer Hilfe von allen gerechnet.
„Max, wir sind da!"
Liz klatschte in die Hände und riss die Tür auf, bevor der Wagen zum stehen kam. Verwirrt sah sich Bella um.
„Wo sind wir hier?"
Liz grinste und zeigte auf eine kleine Kneipe.
„Das ist ein Insidertip. Hier gehen viele Studenten hin. Ich habe gedacht, ich könnte mich schon mal auf die Uni vorbereiten und,..."
Liz breitete theatralisch die Arme aus.
„Heute ist hier offene Musiknacht! Bella singt für uns."
Bella fiel die Kinnlade runter. Diese kleine,...
Mia und die anderen kamen und Mia nickte zustimmend.
„Gute Wahl, Liz. Hier war ich früher auch ab und an mal. Wir werden wohl nur den Altersdurchschnitt ordentlich anheben, wenn ich mich zurück erinnere."
Die Männer sahen stirnrunzelnd auf die Kneipe. Kim grinste und hängte sich an Joshuas Hals.
„Kommt Leute, wir sind ja noch keine Greise. Das hält jung!"
Joshua sah auf den kleine Wildfang runter und Bella sah die Liebe, die zwischen den beiden greifbar war.
Gemeinsam gingen sie rein und Bella sah sich mir großen Augen um. Es war voll! Mehr als voll. Doch die Männer hatten solch eine Wirkung, dass eine Schneise entstand und sie nach hinten in einer Ecke gelangen konnten. Es gab hier nur Stehtische. Bella zog an ihrem Pulli, der eindeutig zu warm, für diesen Laden war. Auch Joshua und Samuel in ihren Designerklamotten, wirkten irgendwie fehl am Platz, was sie jedoch nicht zu stören schien.
Schneller als sie gucken konnte, hatte jeder von ihnen ein Bier in der Hand. Max stand neben ihr. Überfordert drückte sie ihm ihr Bier in die Hand und zerrte an dem warmen Pullover. Gott sei Dank hatte sie ein Top darunter. Max sah ihr zu und sie bemerkte, wie sein Blick dunkler wurde, während sie sich aus dem Pullover schälte.
Sie spürte wie sie im Gesicht rot wurde und griff hastig nach der Flasche Bier. Unsicher zog sie an ihrem Top, als Kim ihr auf die Schulter klopfte.
„So ist es besser, Bella. Du hast eine Wahnsinns Figur. Du musst zeigen, was du hast. Kleider! Wir müssen dir Kleider besorgen!"
Bella lächelte unsicher und sah aus den Augenwinkeln wie Max sie musterte.
„Bella, jetzt musst du dein Versprechen einlösen."
Liz hängte sich an Bella und sah sie mit ihrem Dackelblick an. Diese schüttelte panisch den Kopf.
„Lass uns erst einmal anstoßen und ein wenig den Abend genießen. Nachher, wenn es was ruhiger ist,... versprochen."
Liz nickte und alle stießen an.
„Auf einen wunderbaren Tag! Das Leben beginnt!"
Liz sah glücklich von einem zum anderen und Bella ging das Herz auf. Endlich hatte sie Liz aus der Hölle raus, ohne das ihr was passiert war. Liz würde studieren und Bella würde alles dafür tun, dass sie ihre Träume realisieren konnte.
Bella sah in die Runde und lehnte sich leicht an Max, der wie eine Wand hinter ihr stand. Sie bemerkte gar nicht was sie tat. Max blieb wo er war.
Was für ein seltsamer Tag,... aber eins musste sie noch tun.
Hastig löste sie sich aus der Gruppe.
„Ich bin sofort wieder da!"
Mit dem Handy in der Hand lief sie vor die Kneipe. Unsicher holte sie die Visitenkarte aus ihrer Tasche und wählte die Nummer. Doch ihr Finger blieb über dem Hörer stehen. Vielleicht wusste der Typ gar nicht mehr, wer sie war. Und es war abends, vielleicht sollte sie doch besser bis morgen warten?
„Nicht verzagen, Bella. Tue es!"
Max stand lächelnd hinter ihr und sie spürte, wie ihr Herz aussetzte, als sie seine Stimme vernahm und sich umdrehte. Wie vertraut er ihr schon war. Sie erschrak sich schon längst nicht mehr, wenn er sich so anschlich.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht weiß der Mann gar nicht mehr, wer ich bin."
Max fasste sie sanft an den Schultern.
„Neuanfang, Bella. Der Tag heute, ist der Beginn und du hast nichts zu verlieren und glaube mir, er wird wissen wer du bist. Deine Stimme,... du,... dich kann man nicht vergessen."
Mit großen Augen nahm Bella wahr, wie sich eine leichte Röte über sein Gesicht zog.
Die Ehrlichkeit in seine Worten, legte sich wie eine warme Decke, um ihre geschundene Seele. Sie nahm noch einmal tief Luft und drückte den Hörer,...
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Hey ihr Süßen ❤️ immer noch leicht angeschlagen, aber auf dem Weg der Besserung. In diesem Kapitel passiert nicht ganz so viel,... ich hoffe es ist euch nicht zu langweilig?
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