Max und Liz
Max saß auf der Couch im Wohnzimmer. Bella war müde ins Bett gegangen und er hatte ihr gesagt, dass er Wache halten würde, bis Liz zurück war. Entweder war sie zu müde gewesen, sich seinem Vorschlag zu widersetzen oder aber sie mochte ihn doch mehr, als er es sich erhofft hatte.
Irgendwas hatte sich zwischen ihnen beiden verändert, aber er konnte noch nicht sagen was es war. Er hatte bemerkt, dass sie in seiner Gegenwart lockerer geworden war und nicht mehr bei jeder Berührung zusammenzuckte. Zwischendurch berührte sie ihn sogar!
Müde strich er sich über den drei Tage Bart. Die letzten Tage waren intensiv gewesen. Ohne dass Bella es mitbekommen hatte, hatte er ein Team gebildet, dass beide rund um die Uhr bewachte. Natürlich nur so, dass sie es nicht mitbekamen.
Zwei seiner alten Freunde versuchten etwas über Bellas Vater in Erfahrung zu bringen und ein anderes Team beschattete Carter. Bis jetzt hatte er sich unauffällig verhalten, aber würde Bella tatsächlich den Schritt wagen, diesen Vertrag einzugehen, dann würde er es wohl nicht mehr lange tun.
Er wusste nicht, ob er mit Bella darüber reden sollte. Sie schien Carter völlig verdrängt zu haben. Aber die Befürchtung, dass wenn Bella erfolgreich war, er sie nicht mehr in Ruhe lassen würde, stieg. Solche Menschen wie Carter würden nicht locker lassen.
Aber er hatte bis jetzt nicht mit ihr darüber geredet. Sie wirkte irgendwie befreit, seitdem sie umgezogen war. Er konnte sehen, dass das ihr Traum war,... Musik zu machen. Er würden den Teufel tun und ihr das wegnehmen. Also musste er schauen, dass Carter nie Gelegenheit bekam ihr nahe zu kommen.
Max runzelte die Stirn, als er ein Geräusch wahrnahm. Es war ein Schluchzen. Hastig sprang er auf und rannte zu Bellas Tür und blieb hilflos vor der Tür stehen. Leise drückte er ein Ohr an ihre Tür. Er hörte sie leise weinen. Entweder war sie wach und weinte oder sie träumte. Was sollte er tun?
Hilflos ballte er die Fäuste. Ging er rein, konnte es nach hinten los gehen und sie schrie ihn an, weil er in ihrem Zimmer war, weil er sie weinen sah,... ging er nicht rein, würde es sein Herz bluten lassen. Er konnte sie doch nicht sich selbst überlassen.
Leise legte er eine Hand auf die Tür. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Er wollte ihr die Trauer, jeden bösen Gedanken nehmen, aber noch waren sie sich nicht nahe genug dafür. Als seine Gefühle überhand nahmen und er die Tür öffnen wollte, hörte Max, wie sich ein Schlüssel in der Tür drehte.
Hastig wich er einen Schritt zurück von Bellas Tür und fuhr sich durch die Haare. Liz kam herein und zuckte zusammen, als sie Max im Wohnzimmer sah.
„Wow! Was machst du denn noch hier?"
Überrascht runzelte sie die Stirn. Max sah zwischen ihr und Bellas Tür hin und her.
„Ich,... ich sollte warten, bis du zu Hause bist. Bella war müde, aber sie hat sich Sorgen gemacht. Ich habe ihr versprochen zu bleiben, bis du wieder da bist."
„Okay, lass uns mal reden, Max."
Liz ließ sich auf die Couch fallen. Zögernd kam Max auf sie zu, immer noch Bellas leise Schluchzer im Ohr. Liz sah ihn erwartungsvoll an und klopfte neben sich.
Nachdem Max sich hingesetzt hatte, spürte er ihren prüfenden Blick.
„Was läuft da zwischen euch? Ich meine, Bella hat noch nie so viel Zeit mit einem Mann verbracht, wie mit dir. Ich habe mich falsch ausgedrückt,... sie hatte noch nie einen Mann in ihrer Nähe, zumindest nie offiziell. Ich meine, meine Schwester ist sechsundzwanzig und ich glaube sie hatte sicherlich schon,... ach du weißt was ich meine. Also wer bist du und was läuft da zwischen euch?"
Max sah lächelnd auf die kleine Liz runter. Sie war das komplette Gegenteil zu ihrer Schwester. Sie trug ihr Herz auf der Zunge und sagte geradeaus was sie fühlte und dachte. Wie konnte zwei Schwestern im Charakter so unterschiedlich sein?
„Ich bin ein Freund deiner Schwester."
Liz hob ungeduldig ihre Augenbrauen.
„Freund! Mehr nicht? Willst du mich,..."
Max schüttelte den Kopf und unterbrach Liz in ihrem Anfang sich zu echauffieren.
„Noch bin ich ein Freund, Liz. Es ist nicht so, dass ich mir nicht mehr vorstellen könnte, aber deine Schwester,... Bella braucht Zeit. Es war ein schwieriger Weg bis hierhin."
„Sie macht es einem echt nicht leicht oder? Max,... sie mag dich sehr gern. Sie redet mit mir zwar nicht darüber, aber wie gesagt, hat sie noch nie so viel Zeit mit einem Menschen, außer mit mir, verbracht."
Max sah lächelnd zu Liz.
„Weißt du warum sie so ist?"
Liz schüttelte traurig den Kopf.
„Nein! Darüber redet sie nicht mit mir. Weißt du, nachdem Paps für tot erklärt wurde,... danach hat sich alles verändert. Ich war noch sehr klein und habe kaum Erinnerungen an ihn. Aber Bella, sie hat ihn heiß und innig geliebt. Meine Mutter, sie hat damals sehr schnell einen neuen Mann ins Haus geholt. Ab da, hat Bella sich immer mehr zurück gezogen und irgendwie Mamas Rolle übernommen."
Traurig starrte Liz an die Wand.
„Ich glaube sie hat sich immer wegen mir zurück genommen, obwohl sie das nicht hätte tun müssen. Ich bin richtig erleichtert, dass sie nun endlich etwas für sich tut. Max, sie muss diesen Vertrag unterschreiben. Ich weiß, dass sie sicherlich noch mit sich ringt,... wegen mir. Das darf sie nicht! Ich kann gut auf mich alleine aufpassen. Mein Studium beginnt, ich kann selbst kochen, mich selbst versorgen. Ich werde schließlich übermorgen achtzehn. Sie darf sich nicht selbst im Weg stehen!"
„Sie liebt dich Liz. Sie liebt dich wohl mehr, als alles andere. Aber auch ich hoffe, dass sie den Weg geht. Wenn sie singt,..."
Max starrte auf seine Hände. Er wusste nicht wie er es beschreiben sollte.
„Max, du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß, was du meinst. Versprich mir, dass du bleibst, dass du nicht aufgibst. Ich,... du tust ihr gut. Ich habe sie selten so gelöst gesehen."
Sanft packte Max Liz Hand.
„Solange deine Schwester es zulässt, gehe ich nirgendwo hin."
Ob sie wirklich wegen ihm so gelöst war oder aber nur wegen der Tatsache, dass sie ausgezogen war, konnte er nicht sagen. Die Hoffnung, dass es auch was mit ihm zu tun haben könnte, keimte in ihm auf.
„Was macht ihr denn hier?"
Max fuhr herum, als die ihm mittlerweile sehr bekannte Stimme erklang. Skeptisch zog Bella die Stirn in Falten. Ihr Haar war zerzaust und sie hatte rote Augen. Er erkannte sofort, dass sie geweint hatte. Also hatte er es sich nicht eingebildet. Die Frage ob sie wach gewesen war oder schlecht geträumt hatte, ließ ihn nicht los.
„Ich habe den guten Max mal unter die Lupe genommen. Immerhin verbringt er viel Zeit bei uns."
Max sah, wie Bella errötete.
„Ja,... er hilft mir bei den ganzen Formalitäten, die gerade wegen des Vertrages auf mich zukommen, Liz. Ich,..."
„Schon gut, Schwesterherz. Ich mag ihn! Er passt zu uns! Ihr habt meinen Segen!"
Grinsend sprang Liz auf und ging zu ihrem Zimmer.
„Gute Nacht ihr beiden. Morgen Abend werden wir hoffentlich was zu feiern haben."
Max sah unentwegt zu Bella, die überfordert im Wohnzimmer stand und Liz hinterher sah. Liz ließ Bella keine Möglichkeit etwas dagegen zu sagen und schloss die Tür hinter sich. Bella drehte sich stirnrunzelnd zu Max um.
„Worüber habt ihr geredet?"
Max schüttelte den Kopf.
„Zuerst ich! Wieso hast du geweint?"
Bella zuckte erschrocken zusammen und öffnete ungläubig den Mund. Er sah wie es in ihr arbeitete.
„Ich hab nicht geweint. Ich krieg immer rote Augen, wenn ich so aus dem Schlaf gerissen werde. Ich,... ich habe Stimmen gehört,..."
Traurig seufzte Max. Wieder machte sie dicht. Er hatte sie gehört und sicherlich kamen die roten Augen nicht davon, dass sie aus dem Schlaf gerissen wurde. Aber er wusste, er durfte sie nicht drängen. Er brauchte Geduld.
Aber er würde ihr auch nichts von Lizzy's Gedanken sagen. Er hatte das Gefühl, dass es ihr zusetzen würde, wenn sie wüsste, wie Liz über alles dachte. Das war ein Moment zwischen ihnen beiden gewesen und das würde es auch bleiben.
„Wir haben nur über morgen geredet. Deine Schwester wünscht sich sehr, dass das morgen klappt. Sie ist eine tolle Frau, Bella. Du hast ganze Arbeit geleistet."
Bella sah lächelnd zu dem Zimmer von Liz. Sobald es um sie ging, bekam Bella einen Glanz in den Augen. Die Liebe, die sie für Liz empfand, war ihr anzusehen.
„Das ist sie von ganz allein,... sie ist ganz der Papa."
Ein trauriger Ausdruck erschien in ihren Augen. Max sah, wie sich Bella schüttelte.
„Na dann! Ich gehe wieder schlafen. Du,... du kannst dann auch gehen. Du musst ja auch mal was schlafen. Wir sehen uns ja morgen. Danke fürs warten,..."
Ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten hechtete Bella in ihr Zimmer. Nachdenklich sah Max ihr hinterher. Er musste einen Weg finden, an Bella ranzukommen,...
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Hey meine Suchtis! 😘
Ein intimes Gespräch zwischen Liz und Max ❤️ ich mag Liz Charakter 🥰 ich hoffe es gefällt euch auch!
Ich wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche! Lasst euch nicht ärgern! 😘
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