Irgenwann
Bella wurde wach, irgendwas hatte sie geweckt. Sie sah an sich hinunter. Max! Er lag mit dem Kopf immer noch auf ihren Bauch und schlief. Sie mussten beide übernächtigt eingeschlafen sein. Immer noch kribbelte ihr ganzer Körper von dem Erlebnis.
Sie hatte mit Max geschlafen!
Bella spürte wie ihr Herz, bei der Erinnerung daran, bis zum Hals klopfte. Sie hatte es tatsächlich getan... und es war unglaublich gewesen. Ein Glücksgefühl durchströmte sie. Bella bereute es nicht, es war perfekt gewesen.
Nachdenklich sah sie auf Max hinunter. Eigentlich schlief er nicht bei ihr,...
Max musste wirklich müde gewesen sein. Um seine Wünsche zu respektieren, drehte sie sich unter ihm hervor. Max gab Geräusche dabei von sich, wachte aber nicht auf. Leise stand sie auf und schlüpfte in seinen Pulli, der ihr bis zu den Knien ging. Sein Duft hüllte sie ein und glücklich schnupperte sie an dem ihr mittlerweile so vertrauten Geruch.
Liebevoll sah sie auf Max, der sich im Schlaf ein Kissen geschnappt hatte, und es nun umarmte. Sie würde ihn schlafen lassen. Leise tapste sie nach draußen und setzte sich mit einer Decke auf die Couch.
Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster. Sehen konnte sie nichts, immerhin war es noch stockdunkel. Bella nahm wahr, wie ihr einige Tränen übers Gesicht liefen. Aber sie ließ es geschehen, denn es war nicht weil sie traurig war. Nein!
Irgendwie hatte sie in diesem Moment das Gefühl, dass alles gut werden würde. Eine Zentner schwere Last war ihr von den Schultern gefallen. Selten hatte Bella so eine innere Ruhe empfunden. Es war, als wäre sie endlich angekommen, als wäre eine Reise ohne Ziel endlich zu Ende.
Bella sprang auf, als sie Geräusche an einer Tür vernahm. Ihr Herz pumpte hart gegen ihre Brust, als sie realisierte, dass es die Eingangstür war. Angespannt hörte sie, wie jemand an dieser herumfummelte.
Ein Einbrecher? Ängstlich sah sie zu ihrem Zimmer. Max, würde er wach werden? Sollte sie ihn holen? Doch bevor sie sich bewegen konnte, öffnete sich polternd die Tür und eine grinsende Liz stand wankend im Türrahmen. Kichernd pustete sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
„Sorry,... aber irgendwie werden dieses Schlüssssellööcher immer winziger, findest du nicht?"
Bella stemmte ihre Hände in die Hüften und verengte ihre Augen zu Schlitzen. Immer noch war ihr Puls auf hundertachtzig.
„Hast du eine Ahnung wie spät es ist?"
Liz hielt sich am Türrahmen fest und zog einen Schmollmund.
„Nööööpp! Ist doch egaaaal. Ich bin heile zu Hause. Ich wollte euch nur etwas Freiiiiraum geben, wenn du verstehst wasschhh ich meine."
Sie versuchte mit den Augenbrauen zu wackeln, doch durch ihren Alkoholpegel, hatte Liz ihre Gesichtsmuskeln alles andere als unter Kontrolle.
Ein sanftes Lächeln huschte über Bellas Gesicht. Gott sei Dank hatte sie nicht gewusst, dass Lizzy noch unterwegs gewesen war, sonst wäre sie wohl vor Sorge die Wände hoch gegangen.
„Außerdem hatte ich meine Bodyguards dabei. Samuel, hat mir zwei seiner Leute zur Seite gestellt, als sie müde waren. Die haben mich bis nach Hause gebracht."
Innerlich machte sich Bella eine Notiz, dass sie Samuel danken musste.
„Und wieso bist du nicht auch nach Hause, als Samuel und Mia gegangen sind?"
Lizzy wankte durchs Wohnzimmer zur Küche.
„Nööö, da waren noch soooooo viiiiiele Leute. Nur weil ihr alt werdet, muss ich das doch nicht auch. Bella, alles ischt gut."
Liz nuschelte vor sich hin und Bella kam ihr zur Hilfe, als diese versuchte eine Flasche Wasser zu öffnen.
„Wieso bisscht du noch wach?"
Liz sah Bella stirnrunzelnd an und setzte die Flasche Wasser, die Bella ihr reichte, an die Lippen. Gierig trank diese einige Schlücke.
„Ich bin wieder wach, Liz. Ich habe zwischenzeitlich schon geschlafen."
„Und wie war es?"
Erschrocken riss Bella die Augen auf.
„Wie war was?"
„Beeeella! Was wohl?"
Bella spürte wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Lizzy war schon immer offener gewesen als sie. Ungeduldig sah Liz sie an.
„Sehr schön, kleine Schwester. Aber da können wir uns ein anderes Mal drüber unterhalten. Jetzt gehörst du ins Bett."
Liz zog eine Schnute.
„Sag mir nur, war es dein erstes Mal? Ich meine mit Max?"
Bella schlang ihre Arme um sich. Was sollte sie antworten? Dass es nach vier Jahren ihr erste freiwilliges richtiges Mal mit einem Mann war?
„Ja, Lizzy. Max und ich haben uns Zeit gelassen."
Lizzy kam auf Bella zu und schlang ihre Arme um diese.
„Isch freu mich so für disch, große Schwester. Ich hatte Angst, dass dich niemand mehr knacken würde, du harte Nusschh. Du hascht dich lange genug vor dem Leben versteckt, Bella. Ich weisch nicht wer dir so weh getan hat, dass du so discht gemacht hast, aber Max ist toll, Bella. Er wird dir gut tun. Gib ihm eine ehrliche Chance."
Bewegt hielt Bella Liz fest. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Auch wenn alles sehr genuschelt war und Lizzy eindeutig Probleme hatte geradeaus zu reden, war die ehrliche Botschaft und die ehrliche Freude von Liz, klar und deutlich herauszuhören.
„Ich werde mich bemühen, Lizzy."
„Nischt nur bemühen! Machen!"
Bella grinste und nickte.
„Ja, Sir!"
„Dasch hascht du mir bei,... beigeeebracht. Papa,..."
Sanft strich Bella ihr eine Locke aus der Stirn.
„Ja, das hat Paps immer gepredigt. Wer nur versucht geht vom Negativen aus. Einfach machen war seine Devise. Geht man direkt positiv an eine Sache, gelingt diese auch eher, als wenn man negativ ran geht."
Bella spürte den Knoten in ihrer Brust. Immer noch vermisste sie ihn jeden Tag, aber in diesen Moment besonders. Lange hatte sie nicht mehr an diesen Rat von ihm gedacht. Wie Recht er doch gehabt hatte.
Lizzy nickte und löste sich von Bella.
„Und jetzt ab mit dir, zu deinem Adonisch. Wir sehen uns naschher. Schlafen, isch brauch mein Bett,... gleich wieder fit."
Lizzy lief murmelnd zu ihrem Zimmer und Bella sah ihr lächelnd hinterher. Lizzy war zu einer tollen Frau heran gewachsen. Und sie wusste intuitiv; diese würde ihren Weg gehen.
Langsam ging sie zu ihrem Zimmer und lugte durch die Tür. Max saß im Bett und musterte sie, eine Sorgenfalte im Gesicht.
„Alles gut?"
Bella krabbelte zu ihm ins Bett und kuschelte sich in seine Arme.
„Du bist eingeschlafen. Ich wollte nur deinen Wunsch respektieren, dass wir getrennt schlafen. Lizzy kam gerade nach Hause."
„Jetzt erst?"
Sanft strich er ihr über den Rücken.
„Ja, sie hatte wohl ein paar Gläser zu viel."
„Danke Bella, dass du das für mich getan hast. Ich meine, dass du rausgegangen bist,...
mich schlafen lassen hast. Aber du kannst und sollst mich ruhig wecken. Du solltest nicht aus deinem eigenen Bett flüchten müssen."
„Ich konnte sowieso nicht schlafen. Außerdem schläfst du oft genug auf der Couch. Meinst du nicht, wir sollten es nicht einfach probieren?"
Max zog Bella in eine enge Umarmung.
„Gib mir Zeit, mein kleines Goldkehlchen. Noch ist mir das Risiko zu hoch, dass ich dich verletzen könnte."
Bella verspürte einen kurzen Stich in ihrer Herzgegend, bei der Ablehnung. Trotzdem nickte sie. Sie musste es akzeptieren, auch wenn es ihr weh tat. Sie wollte den Mann, den sie liebte an ihrer Seite wissen.
„Ich werde daran arbeiten, Bella. Ich verspreche es. Mir setzt es genauso zu wie dir, so etwas eigentlich normales, nicht mit dir teilen zu können. Ich liebe dich."
Sanft küsste Max sie und Bella konnte fühlen, wie die Stiche langsam weniger wurden. Irgendwann,...
Irgendwann würden sie vielleicht einmal glücklich zusammenleben,...
Aber jetzt,...
Jetzt galt es, diesen Moment zu genießen, ihn festzuhalten und darauf aufzubauen. Beide hatten sie ihre Baustellen und diese galt es zu beseitigen.
Es tröstete Bella, dass er ebenfalls seine Päckchen hatte. Nicht, dass sie ihm das gewünscht hätte,... aber irgendwie fühlte sie sich nicht mehr so allein. Miteinander würden sie es vielleicht schaffen, dem anderen den nötigen Halt zu geben.
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Hey ❤️❤️❤️❤️ I'm back! Sorry für das unregelmäßige updaten, aber meine Zeit lässt es momentan nicht anders zu🙈 ich hoffe ihr freut euch trotzdem... und es gefällt euch 🙈
Das Buch neigt sich sicher seinem Ende entgegen,... zwei bis drei Kapitel ungefähr noch😘
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