Geplatzte Bombe
Aufgeregt sah Bella auf die Uhr. Gleich würde Lizzy endlich wieder zu Hause sein. Bella hatte sich wirklich für ihre Schwester gefreut, als sie erfuhr, dass sie nach Barcelona durfte. Aber irgendwie war sie ruhiger, wenn Liz in ihrer Nähe war.
Nervös knetete sie ihre Hände. Immer noch wusste sie nicht, wie sie Liz erklären sollte, dass sie und Max, irgendwie ein Paar geworden waren.
„Was ist los, mein Goldkehlchen?"
Bella spürte die starken Arme von Max, die sich von hinten um sie schlangen. Er jetzt spürte sie, dass sie die ganze Zeit von einem Bein aufs andere getreten war. Durch Max und dadurch, dass er sie eng an sich hielt, konnte sie das nicht mehr tun.
„Ich freue mich einfach, dass Lizzy wieder nach Hause kommt."
Ihr Blick huschte unruhig zu Uhr. Eigentlich hatte sie selbst Liz abholen wollen. Aber diese hatte ihr nur geschrieben, dass sie von einem Klassenkameraden gebracht wurde.
„Aha! Und das hat nichts damit zu tun, dass wir zusammen sind und du nicht weißt, wie sie reagieren wird oder wie du ihr es beibringen sollst?"
Bella zuckte zusammen und machte sich hastig von Max los. Als sie sich umdrehte, sah sie seine Mundwinkel zucken. Er fand das lustig?
„Das ist nicht zum lachen. Ich weiß einfach nicht, wie sie reagieren wird."
Sie spürte Max's großen Hände, die sich sanft um ihr Gesicht legten. Liebevoll blickte er sie an. Sein Daumen malte beruhigende Kreise auf ihrer Wange.
„Wir müssen es nicht tun, Bella. Wenn du nicht willst,..."
„Nein! Doch!"
Bella kämpfte mit ihren Gefühlen. Sie wollte diesem Mann nicht vor den Kopf stoßen. Max hatte es nicht verdient. Die letzten Tage,... all das war toll gewesen. Aber sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wie es weiter gehen sollte und ob es funktionieren würde. Was war, wenn es nicht klappte?
„Ich will ja,... aber Liz,... ich,... wir waren..., wir hatten immer nur uns beide. Ich hatte noch nie einen festen Freund."
Sie spürte wie sie rot wurde.
„Wenn es dich beruhigt, ich habe mit Liz vor ein paar Wochen geredet."
Bella riss überrascht ihre Augen auf und sah ihn fragend an.
„Naja,... sie meinte, dass wir ihren Segen haben. Dass ich nicht aufgeben soll. Ich musste ihr versprechen, dass ich dran bleibe. Sie sagte damals, dass ich dir gut tun würde."
Erstaunt öffnete Bella den Mund, aber klappte ihn überfordert wieder zu.
„Bella, sie kennt dich besser als du glaubst und sie hat Recht. Ich liebe dich und ich weiß, wie schwer das alles für dich sein muss. Ich will nicht, dass du dich gezwungen fühlst, es öffentlich zu machen. Das was wir haben, kann uns keiner nehmen. Es ist real, ob die anderen es nun wissen oder nicht."
Bella schlang ihre Arme um Max's Nacken und legte hart ihre Lippen auf seine. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Wie schaffte er es nur immer, genau das Richtige zu sagen? Mit diesen paar Sätzen hatte er ihr die Angst, den Druck für einen kurzen Moment genommen. Er liebte sie, auch wenn sie noch nicht so weit war, es öffentlich zu machen.
Sie stöhnte, als sie spürte, wie Max seine Lippen öffnete. Sofort erkundete ihre Zunge, den ihr mittlerweile so bekannten Mund. Max schmeckte irgendwie herb und doch süß zugleich. Gierig drückte sie ihren Körper gegen seinen, versuchte so jeden Abstand zwischen sich und ihm zu minimieren und ihm so zu zeigen, was sie fühlte. Sie wusste nicht, wie sie ihre Gedanken in Worte fassen sollte.
Mal davon ab, wer wusste schon, wann sie heute noch einmal die Gelegenheit dazu hatten?
„Donnerwetter, was hab ich denn verpasst?!"
Bella fuhr erschrocken zurück und drehte sich um. Liz stand mit großen Augen in der Tür und musterte die beiden. Bella spürte, wie ihre Wangen anfingen zu glühen. So hatte sie es Liz eigentlich nicht beibringen wollen. Jetzt hatte sie wohl keine Wahl mehr,...
Liz ließ ihre Tasche fallen und grinste über beide Backen. Doch Bella konnte nicht sagen, ob es tatsächlich Freude war,
„Gute Arbeit, Mäxchen! Kannst du mir erklären, wie du die harte Nuss geknackt hast?"
Lizzy rannte auf Bella zu und warf sich in ihre Arme. Diese spürte sofort die Erleichterung ihre Kleine wieder bei sich zu haben, auch wenn Lizzy einen Kopf größer als sie war, blieb sie doch ihre Kleine und doch spürte sie auch die Angst, wie Lizzy auf die Beziehung reagieren würde.
„Schön, dass du wieder da bist. Ich habe dich vermisst."
Bella sah Lizzy mit feuchten Augen an und scannte mütterlich sofort ihren Körper ab. Aber Liz sah gesund und munter aus. Braun gebrannt und mit leuchtenden Augen.
„Wie ich sehe, hast du genug Ablenkung gehabt, Schwesterherz. Aber jetzt erzähl, wie ist das passiert? Haben sie dir eine Gehirnwäsche unterzogen?"
Bella hörte nur Freude aus Lizzys Stimme heraus. Sie schien sich wirklich darüber zu freuen. Überfordert zuckte Bella mit den Achseln.
„Es ist einfach passiert?"
Sie spürte, wie sie erneut rot wurde. Lizzy umarmte Max innig und zwinkerte ihm grinsend zu.
„Verrate mir das Geheimnis, Max!"
Max stellte sich hinter Bella und zog diese in seine Arme. Mit dem Rücken schmiegte sich Bella an seine Brust.
„Ein Gentleman genießt und schweigt, du neugieriges Monster."
Lizzy zog eine Schnute und seufzte.
Dann sah sie zu ihrer Schwester.
„Du wirst mir alles erzählen, meine Liebe! Wir haben uns geschworen immer alles zu erzählen!"
Lächelnd nickte Bella.
„Versprochen! Aber jetzt erzähl du erst mal. Wie war es?"
Lizzy klatschte in die Hände und ging zum Kühlschrank.
„Auch wenn du das Thema jetzt wechselt, wirst du nicht daran vorbei kommen! Ich kenne dich, Bella! Einzelheiten!!!! Jede noch so schlüpfrige Einzelheit will ich wissen. Vielleicht kann ich noch lernen, wie ich mir auch so ein Exemplar von Mann angeln kann."
Lizzy musterte Max mit hochgezogenen Augenbrauen und zwinkerte ihm zu.
„Aber, um auf deine Frage zurückzukommen. Es war meegaaaa! Den ganzen Tag Sonne und Barcelona, die Stadt, ist einfach nur toll! Ich würde da auf der Stelle hinziehen."
Bella verspürte plötzlich einen Kloß im Hals, bei der Vorstellung Lizzy könnte so weit wegziehen.
Lizzy griff während sie sprach nach einer Cola und drehte sich erneut um. Stirnrunzelnd sah sie zu Bella.
„Ach, Bella! Das war doch nur ein Joke. Ich könnte dich doch niemals verlassen!"
Eilig rannte Lizzy zu ihr und umarmte sie.
Bella atmete aus und fühlte sich gleichzeitig ertappt.
„Liz, wenn du es eines Tages möchtest,... ich,... dann werde ich dich unterstützen, dass weißt du hoffentlich! Es ist nur ein komischer Gedanke, dass du eines Tages so weit weg sein könntest, dass du mich nicht mehr brauchst."
Liz gab Bella einen Kuss auf die Wange.
„Du bist meine Schwester, Bella! Ich werde dich immer brauchen, egal wo mich das Leben hin verschlägt. Noch brauchst du dir aber keine Sorgen machen. Erst einmal studiere ich und falle dir weiter auf die Tasche."
Sie zwinkerte ihr beruhigend zu.
Es klingelte und überrascht sah Bella auf.
Das mussten die anderen schon sein!
„So ihr beiden. Ihr könnt nachher weiter reden. Jetzt müssen wir los."
Sanft griff Max nach Bellas Hand und verschränkte sie mit seiner. Sofort kribbelte die Stelle, wo sich ihre Körper berührten.
Lizzy rannte verwirrt zu Tür, sie wusste noch nichts von dem Plan für heute. Kim, die in der Tür stand, quietschte und umarmte Liz.
„Ahhhh, da ist meine kleine Künstlerin wieder. Du musst mir alles erzählen. Warst du in Kunstausstellungen? Hast du dir einiges an Input holen können? Barcelona soll soooo toll sein! Ich hoffe ihr seid fertig?! Mama hat Durst!"
Lizzy lachte und schüttelte überfordert den Kopf.
„Wofür fertig? Ich war erst einmal beschäftigt die Neuigkeiten zu verdauen."
Bella stand stumm, immer noch mit Max, im Hintergrund und klammerte sie an seine Hand. Ihr Herz pochte so laut, dass es jeder hätte hören müssen.
„Was für Neuigkei,..."
Kims Blick glitt hinter Lizzy und ihre ohnehin schon großen Augen, wurden noch größer und traten ungläubig hervor, als sie die verschränkten Hände sah.
„Da brat mir doch einer ein Storch! Waaaaas?"
Max zog Bella zu sich heran und mit einem kurzen Blick sah Bella, dass Max schmunzelte. Er schien damit keinerlei Probleme zu haben.
Kim schob sich an Lizzy vorbei und stellte sich mit den Händen in den Hüften vor den beiden hin.
„Seit wann geht das schon? Wieso erfahre ich das jetzt erst? Wie ist das passiert?"
„Was ist denn hier los? Wo bleibt ihr denn?"
Eine schnaufende Mia kam durch die Tür.
„Hallo, Lizzy. Schön, dass du wieder da bist. Können wir,..."
Mia verstummte, als ihr Blick ebenfalls auf Bella und Max fiel. Bella schloss überfordert die Augen. Jetzt war das Durcheinander perfekt.
„Was habe ich denn verpasst?"
Ungläubig kam Mia auf die beiden zu und stellte sich neben Kim, die ungeduldig mit den Fuß auf dem Boden tippte.
„Hallo? Hat es euch die Sprache verschlagen?"
Bella nickte stumm. Ja, hatte es tatsächlich. Was sollte sie auch sagen? Kims Augen blitzten und Mia sah mit einem Lächeln auf die verschränkten Hände.
„Sollen wir nicht vielleicht erst mal los? Wir haben den ganzen Abend noch Zeit, darüber zu reden. Um schon mal kurz einen Einblick zu geben, da ihr ja sonst keine Ruhe geben werdet. Ja, wir sind zusammen und ja, es geht schon etwas länger, ihr neugierigen Weiber. Aber wir wollten erst einmal schauen, wie es läuft."
Max Stimme klang belustigt. Bella konzentrierte sich auf seine ruhige Stimme und auf seinen Daumen, der unaufhörlich, beruhigende Kreise auf ihrem Handrücken malte. Stumm sah sie zu, wie nun alle durcheinander redeten. Max zwinkerte ihr amüsiert zu.
„Wusste es einer von euch?"
Kim sah zu Lizzy und Mia, die beide mit dem Kopf schüttelten.
„Nein, kein Plan. Für mich ist das genauso überraschend, wie für euch!"
Lizzy drehte sich zu Bella und Max.
„Ich hab ja gedacht, nur ich wüsste es nicht, weil ich in Barcelona war, aber die anderen wussten es auch nicht?"
Ungläubig schüttelte Lizzy den Kopf und Bella zog den Kopf ein. Wieso machten jetzt alle ein Drama daraus?
„Meint ihr,.... Jooooooooooooshua!?"
Brüllend lief Kim die Treppe runter.
„Na warte! Wehe er wusste etwas!"
Bella kicherte belustigt. Der arme Joshua. Immer noch war es Bella ein Rätsel, wie zwei so unterschiedliche Menschen wie Joshua und Kim, eine Beziehung führen konnten.
Mia lief ebenfalls schimpfend die Treppen runter. Lizzy sah immer noch fragend die beiden an.
„Wohin gehen wir denn jetzt?"
Max zog Bella mit sich und schob Lizzy, mit einer Hand an ihrem Rücken, Richtung Tür.
„Wir feiern deine Rückkehr Lizzy, was sonst?"
„Wie cool ist das denn? Ahhhhh, ich habe die beste Schwester der Welt! Danke, danke, danke!"
Aufgeregt flitzte Liz die Stufen runter.
Bella lief stumm neben Max durch die Tür. Im Flur spürte sie Max's prüfenden Blick.
„Noch können wir uns verschanzen und die anderen feiern ohne uns."
Liebevoll strich er ihr über den Rücken.
„Du glaubst doch nicht, dass die Horde das zulässt. Nein! Jetzt ist es raus, die Bombe ist geplatzt! Stellen wir uns dem Haufen."
Sanft zog Max sie in seine Arme und küsste die Stelle hinter ihrem Ohr.
„Wie fühlst du dich damit?"
Bella hörte in sich hinein, während sie Max in die Augen schaute.
„Alles gut, Max. Es sollte so sein,... ich werde mich dran gewöhnen."
„Es tut mir leid,... ich hätte achtsamer sein müssen. Ich hätte Liz kommen hören,..."
Bella drückte ihre Hand auf seinen Mund und unterbrach ihn damit. Kopfschüttelnd runzelte sie die Stirn.
„Das muss dir nicht leid tun! Erstens habe ich dich geküsst, zweitens, hätten wir es so oder so irgendwann nicht mehr geheim halten können. Du liebst mich und ich,..."
Bella stockte. Die Worte fielen ihr immer noch schwer. Kurz schloss sie ihre Augen und lehnte sich mit dem Kopf gegen seine Brust.
„... und ich liebe dich! Es ist gut so, wie es jetzt ist."
Die letzten Worte flüsterte sie nur. Aber sie spürte Max's Reaktion auf ihre Worte. Er hatte sie verstanden, denn sie hörte, wie er zischend die Luft rausließ.
Sanft legte er seine Hände um ihr Gesicht und hob es an, um hart seine Lippen auf ihre zu drücken,....
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Hey meine Süßen 💋💋💋 heute viel Zeit gehabt zu schreiben ❤️ daher auch was länger geworden als geplant 🤷♀️ ich hoffe es gefällt euch! Jetzt ist es offiziell 😉 wie findet ihr es? Zu viel? Hatte Spaß bei den Szenen, wo Kim und Mia mit dazu kamen 🙈🙈🙈🙈
Ich wünsche euch allen ein Wunder Wochenende ❤️❤️❤️❤️
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