Ein bisschen?
Müde saß Max in der Küche und sah den Schwaden zu, die aus seiner Kaffeetasse kamen. Er hatte nicht wirklich geschlafen. Die Angst, Bella im Schlaf zu verletzen, hatte ihn einfach nicht zur Ruhe kommen lassen.
Daher hatte er es auch sofort gespürt, als Bella wach wurde. Wie sehr sie sich selbst quälte,... und all das nur wegen diesem Schwein. Statt wütend auf ihn zu sein, verurteilte sie sich selbst.
Max rieb sich über die Augen. Wie ähnlich sie sich doch waren. Er war nicht viel besser. Nur er wusste rein logisch, dass er nichts dafür konnte. Trotzdem kam er nicht gegen das Gefühl der Schuld an.
Er musste unbedingt wieder zur Therapie gegen. Max spürte, dass sie sonst keine Chance haben würden. Wie sollte er ihr helfen, ihr eine Stütze sein, wenn er selbst kurz davor war, zusammenzubrechen?
Erschöpft schloss er die Augen, riss diese aber erschrocken wieder auf. Er durfte hier nicht einschlafen. Wenn Bella wach wurde und er war nicht da,... sie würde es sofort auf sich und das Gespräch heute Nacht beziehen.
Wie sollte er ihr begreiflich machen, dass er sie nicht verurteilte, für das, was sie getan hatte? Worte schienen kaum bei ihr durchzudringen.
„Ist alles okay?"
Max zuckte zusammen, als er Bellas leise Stimme vernahm. Hastig drehte er sich zu ihr um. Verwirrt blinzelte sie, die Unsicherheit war ihr anzusehen! Mist! Er hätte im Bett bleiben sollen!
Mit einem Schritt war er bei ihr und zog sie in eine enge Umarmung.
„Ja, Bella! Es ist alles okay. Ich konnte nur nicht schlafen."
Müde legte er sein Gesicht in die Kuhle zwischen ihrem Kopf und ihrer Schulter und atmete den beruhigenden Duft von Yasmin ein.
Er spürte wie sie sich langsam aber sich in seinen Armen entspannte. Bella löste sich aus der Umarmung und sah zu der Tasse Kaffee rüber.
„Mit Koffein wird das auch nichts mit schlafen, mein Lieber."
Belustigt hoben sich ihre Mundwinkel. Max musterte Bella. Ihre Augen waren noch leicht geschwollen, aber sie wirkte wieder etwas positiver. Vielleicht waren seine Worte doch zu ihr durchgedrungen?
„Kommst du wieder mit ins Bett?"
Fragend hob sie eine ihrer Augenbrauen.
Max haderte mit sich. Er hatte solche Angst einzuschlafen. Erschrocken nahm er war, wie ein trauriger Ausdruck über ihr Gesicht huschte.
„Du musst nicht, Max. Ich verstehe, wenn du nicht mehr willst."
Max packte sie bei den Schultern und sah ihr tief in die Augen.
„Bella, das hat mit dir nichts zu tun. Bitte glaube mir! Ich meinte das alles ernst. Wenn ich könnte würde ich jede Sekunde an deiner Seite verbringen."
Stirnrunzelnd sah sie ihn an.
„Wenn das so ist,... wieso willst du dann nicht ins Bett kommen?"
Überfordert fuhr Max sich durch seine zerstrubbelten Haare.
„Ich habe Angst dir weh zu tun. Nicht mit Absicht! Das würde ich niemals tun, Bella! Ich verspreche es! Aber ich,... ich habe Alpträume. Sehr fiese Alpträume! Deshalb schlafe ich kaum und erst Recht nicht, wenn jemand mit mir im Bett liegt. Besonders nicht, wenn du,..."
Bella legte ihre Hand an seine Wange. In ihren Augen laß Max Mitgefühl, aber keinerlei Angst.
„Was sind das für Träume?"
Sanft fasste er nach ihrer Hand an seiner Wange.
„Träume vom Einsatz. Dinge, die ich noch nicht verarbeitet habe. Ich habe dir gesagt, dass wir uns ziemlich ähnlich sind. Das habe ich nicht nur einfach so gesagt, mein Goldkehlchen. Ich,... ich war in Therapie, wegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung und ich werde diese wieder aufnehmen. Ich hatte gedacht ich wäre drüber hinweg, es wäre vorbei. Aber dem ist nicht so. Ich verspreche dir, irgendwann werden wir zusammen schlafen,... ich werde mich drum kümmern."
„Ist es so schlimm? Was genau heißt das?"
Max nickte und schluckte. Es fiel ihm schwer darüber zu reden. Aber er musste es zumindest ein wenig. Sie durfte nicht glauben, dass es ihre Schuld war, dass es wegen ihr und ihrer Vergangenheit war.
„Ja,... in meine Träumen bin ich wieder da,... sehe diese Menschen, Tod, Leid, höre die Schreie, das Weinen. In den Träumen habe ich wieder diese Todesangst."
Bella streckte sich und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund.
„Es tut mir leid, Max. In den letzten Wochen ging es immer um mich, meine Sorgen. Dabei hast du ebenfalls so viele."
Er sah die Trauer in ihren Augen.
„Bella, du tust mir gut! Seitdem du in mein Leben getreten bist, bewegt sich was. Ich,.. es war, als würde ich auf der Stelle stehen. Ich lebe, ja,... aber ist es ein Leben, wenn man nicht fühlt, wenn man keine Veränderungen zulässt? Das Leben ist doch eine einzige Veränderung."
„Aber du brauchst doch deinen Schlaf! Soll ich nach Hause fahren?"
„Nein! Bitte, bleib."
Bella zuckte hilflos mit den Achseln.
„Aber ich kann nicht schlafen, wenn ich weiß, dass du wegen mir nicht schlafen kannst. Das funktioniert so nicht."
Max sah sie hilflos an. Er wusste sie hatte Recht, aber alles in ihm sträubte sich gegen den Gedanken, sie nach Hause gehen zu lassen. Für ihn war sie der Anker, der ihn vor dem ertrinken bewahrte. Jede Nacht, in der er nicht in ihrer Nähe gewesen war, war die reinste Hölle gewesen. Ständig die Gedanken an das, was einmal gewesen war, sie Sorge um sie,...
„Ich schlafe auf der Couch,... ich möchte dich hier bei mir haben."
Zweifelnd sah Bella rüber. Sanft packte er ihr Gesicht und zog sie zu einem Kuss heran. Diesmal war er nicht vorsichtig, diesmal legte er fast brutal seine Lippen auf ihre. Er brauchte diese Verbindung. Er konnte ihr mit Worten nicht deutlich machen, was er fühlte, aber über den Körperkontakt. Bella schien dies zu begreifen und öffnete ihren Mund, überließ ihm die Kontrolle über ihren Mund.
Jeden Millimeter kostete er. Während er sie küsste, blieb die Zeit stehen. Nur sie und dieser Kuss, dieses Gefühl, was ihn dabei durchströmte, zählte. Ihre Zunge spielte mit seiner, es wirkte wie ein Tanz. Bella drückte sich eng an ihn, ihre Hände klammerten sich in sein T-Shirt.
Ein Stöhnen entrann ihm, als er ihr leises, kehliges Stöhnen hörte. Hastig löste sie sich von ihm und sah ihn keuchend an.
„Wir,... wenn wir,... wenn du mich weiter so küsst, reicht mir das nicht mehr."
Sie wurde rot während sie das sagte und Max hob belustigt eine Augenbraue.
„Aha, wieso?"
Ihr Gesicht nahm die Farbe eines Feuermelders an und wäre Max nicht schon gnadenlos in sie verliebt gewesen, wäre er es spätestens jetzt.
„Du weißt was ich meine."
Grinsend zog er sie an sich und drückte sich leicht gegen die Wand, kesselte Bella zwischen sich und der Wand ein. Er wollte es von ihr hören. Er wollte hören, dass sie sich nach ihm sehnte,... so wie er sich nach ihr sehnte.
„Erklär es mir, mein Goldkehlchen."
Ihr Atem ging schnell, ihre Lippen waren wieder geschwollen und ihre Augen waren dunkler als sonst. Max erkannte die pure Lust darin. Die Erkenntnis, dass sie ihn wollte, ließ ihn leise stöhnen. Wie sehr er es sich wünschte,...
Seine Erektion drückte gegen seine Hose. Da er sehr viel größer war als sie, musste sie den Kopf zurücklegen, um ihn zu sehen. Aber es war noch zu früh dafür,... sie war noch nicht so weit,... sie hatte doch noch so vieles zu verarbeiten,...
Aber ihr Blick sagte ihm was anderes. Es gab ja noch andere Möglichkeiten,...
Sie mussten ja nicht miteinander schlafen,...
Nervös sah er sie an. Wollte sie es überhaupt? Vielleicht war es ja nur so dahin gesagt gewesen? Er musste sich erst sicher sein.
Fordernd legte er seinen Mund erneut auf ihren. Das Prickeln auf seinen Lippen nahm zu. Ihr beider Atem vermischte sich miteinander, wurde eins.
Die Angst, die Bella damals wie ein Schatten begleitet hatte, war nicht mehr zu spüren. Voller Vertrauen drückte sie sich gegen ihn und öffnete sich ihm. Er spürte wie sie anfing sich leicht an ihn zu reiben. Immer wieder drückte sich ihre Brüste an seinen Körper. Da sie nur ein dünnes Shirt trug, spürte er genau, dass sie keine Bh trug. Ihr Becken bewegte sich hin und her und machte ihn wahnsinnig.
„Verflucht! Goldkehlchen, willst du mich um den Verstand bringen?"
Härter drückte er sie gegen die Wand, stoppte ihre Bewegungen. Mit beiden Händen vergrub er sich in ihr langes Haar und zwang ihren Kopf nach hinten.
Mit einem knurrenden Geräusch, küsste er sich von ihrem Mund runter zu ihren kleinen, süßen, entblößten Hals. Spielerisch leckte er über diesen, um dann nur ganz leicht, mit den Zähnen, daran zu schaben.
Er spürte Bella zittern. Prüfend sah er runter in ihr Gesicht. Hatte sie Angst? Nein! In diesem Blick lag keine Angst. In diesem Blick lag die pure Leidenschaft.
„Ein bisschen?"
Schüchtern lächelte sie ihn an. Ihre Stimme klang kratzig. Mehr brauchte er nicht. Ohne etwas zu sagen, eroberte er erneut ihre Mund und hob sie hoch. Bella erwiderte den Kuss und schlang ihre Beine um seine Hüften. Blind lief Max, mit Bella im Arm ins Schlafzimmer.
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Hey ihr Süßen 💋 es geht weiter und ich hoffe es gefällt euch 🙈 vielen Dank fürs fleißige voten und kommentieren! Ich habe die besten Leser überhaupt 😘
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