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Scorpius x Joana

Joana P. o. V.

Nachdem ich mich von Mum und Dad verabschiedet habe, setze ich mich ein ein leeres Abteil. Dann atme ich erst einmal tief durch. Ich kann es immer noch nicht ganz glauben, dass ich eine echte Hexe bin. Aufgeregt hole ich meine Bücher heraus. Ich möchte alles über Magie erfahren und kann es kaum erwarten, in Hogwarts mit dem Lernen anzufangen! Ich schlage gerade „Geschichte der Zauberei" von Miranda Habicht auf, als sich die Tür öffnet und ein Mädchen mit roten Haar erscheint. „Hallo", sage ich schüchtern. „Hi, ich bin Lucy Weasley! Darf ich mich zu dir setzen?". „Klar!", antworte ich und räume einen riesigen Stapel Bücher weg. Lucy mustert all die Bücher und ich werde rot, bis sie selbst ihre dicken Wälzer heraus holt. Überrascht sehe ich sie an. „Ich finde es auch wichtig, mich auf den Unterricht vorzubereiten!", erwidert sie nur lächelnd. Ich erwidere ihr Lächeln und stelle mich auch vor: „Ich heiße Joana Shaw. Bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass ich zaubern kann, weil meine Eltern Muggel sind. Und wie ist es bei dir?". „Also, mein Vater Percy ist reinblütig, aber daraus macht er sich nichts. Und meine Mutter Audrey ist ein Halbblut. Ich wusste schon immer, dass ich später mal nach Hogwarts gehe!", erzählt Lucy munter. Ich nicke schweigend. „Aber das macht später sowieso keinen Unterschied, weißt du!", versucht sie mich zu beruhigen. „Hast du Geschwister, Joana?", will Lucy jetzt wissen. „Ja, eine große Schwester, aber die ist schon erwachsen", antworte ich, erleichtert über den Themenwechsel. „Ich habe eine jüngere Schwester namens Molly. Ansonsten habe ich echt viele Cousins und Cousinen, da meine Familie väterlicherseits riesig ist...", sagt Lucy. Meine Neugierde ist geweckt. „Echt? Und wie ist das so?", frage ich und beuge mich vor. Dann erzählt Lucy mir alles über ihre Familie, die Weasleys. „Wow, also bist du mit Ron Weasley verwandt? Dem besten Freund von Harry Potter?". Sie nickt stolz. Den Rest der Fahrt reden wir über Bücher und Schule.

Zusammen mit Lucy stehe ich in der Großen Halle. Nervös warten wir darauf, in die Häuser eingeteilt zu werden. Lucy hat mir während der Fahrt über den See erzählt, dass wir nur einen Hut aufsetzen müssen. Das stelle ich mir komisch vor. Lieber denke ich gar nicht daran. Schließlich werden wir in die Große Halle geführt. Dann beginnt eine junge Hexe, nacheinander unsere Namen in alphabetischer Reihenfolge zu verlesen. Zum Glück ist „Shaw" ziemlich weit hinten, sodass ich erst Mal über die verschiedenen Häuser nachdenke: Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Am liebsten würde ich nach Hufflepuff oder Ravenclaw. Doch dann wird meine volle Aufmerksamkeit von einem Jungen mit blondem, verwuscheltem Haar beansprucht. Er geht nach vorne, als die junge Frau „Malfoy, Scorpius" aufruft. Neben mir schnappt Lucy nach Luft. Dann beugt sie sich zu mir rüber und flüstert: „Das ist der Sohn von Draco Malfoy!". Der Name sagt mir natürlich gar nichts. „Er war mit meinem Onkel Ron und Harry verfeindet und war ein Todesser!". Über die Todesser und Voldemort weiß ich natürlich Bescheid. Doch dieser Scorpius sieht meiner Meinung nach gar nicht so böse aus. Er hat einen ruhigen Blick und wirkt etwas geheimnisvoll. Für einen Moment sieht er mich mit seinen eisblauen Augen an und die Welt bleibt einen Moment stehen. Ich wage kaum zu atmen. Dann geht er weiter und setzt sich auf den Stuhl. In der Großen Halle ist es still geworden. Zu Lucys Verwunderung braucht der Sprechende Hut länger als bei den anderen Schülern, bis er sich entscheidet: „SLYTHERIN!", schallt es anschließend aus der kleinen Öffnung des Hutes. Ich klatsche laut, obwohl ich weiß, dass Slytherin viele böse Zauberer und Hexen hervorgebracht hat, darunter auch Lord Voldemort persönlich. Aber seit der Schlacht von Hogwarts kommen nach Slytherin nicht nur reinblütige Muggel-Hasser. Lucy sieht mich etwas merkwürdig an, sagt aber nichts. Kurz darauf wird Albus Severus Potter aufgerufen, einer ihrer Cousins und Harrys Sohn, und kommt nach Gryffindor. Dann höre ich meinen Namen: „Shaw, Joana". Mit zitternden Knien gehe ich nach vorne uns lasse mich auf den Stuhl fallen. Einen Moment später spüre ich das Gewicht des alten Hutes auf meinem Kopf. Eine piepsige Stimme ertönt in meinem Ohr: „Ah, ich sehe Intelligenz, Fleiß und Weisheit! Ja, eine Menge Weisheit! Du bist treu gegenüber deinen Freunden und hast keine Vorurteile. Wenn es darauf ankommt, kannst du sehr mutig und stark sein, aber ansonsten bist du eher unsicher. Aber wo stecke ich dich hin?". Ich beiße mir auf die Lippe. Ich kann die Spannung kaum noch aushalten! „Ravenclaw erscheint mir eine gute Lösung. Oh ja, schließlich bist du eine Leseratte und sehr begabt in der Schule. Nun, dann soll es so sein: RAVENCLAW!". Überglücklich springe ich vom Stuhl und setze mich zu meinen Mitschülern.


Scorpius P. o. V.

Das hübsche Mädchen mit dem kupferbraunen Haar heißt also Joana Shaw. Bereits im Zug und auf dem See war sie mir aufgefallen. Ein bisschen enttäuscht, dass sie nicht nach Slytherin gekommen ist, bin ich schon. Egal. Ich bilde mir ein, ihre dunkelblauen Augen kurz zu mir rüberhuschen zu sehen, doch wahrscheinlich trügt der Schein. Das Festmahl beginnt. Der braunhaarige Junge neben mir stößt mich kurz an: „Kannst du mir bitte mal die Bratkartoffeln geben?". „Klar!", sage ich schnell und gebe ihm die Schüssel. „Ich bin übrigens Leo Nott. Du bist Scorpius, richtig?". Ich nicke nur und reiche Leo die Hand. „Ich bin Sarah Parkinson!", mischt sich ein Mädchen in unsere Unterhaltung ein. Sie hat dunkelbraunes, schulterlanges Haar und ein fieses Grinsen auf den mit Lippenstift beschmierten Lippen. Ich lächle beide kurz an. „Schön euch kennen zu lernen!". „Bist du etwa der Sohn von Draco Malfoy?", will Sarah neugierig wissen. „Ja, genau", kann ich nur antworten, bevor sie mich wieder mit ihrer schrillen Stimme unterbricht: „Ach, echt? Meine Mutter ist Pansy Parkinson, unsere Eltern waren früher in Hogwarts befreundet!". Ich erwidere nichts.


Joana P. o. V.

Scorpius unterhält sich mit einem Mädchen, das, wie ich von Lucy weiß, Sarah Parkinson heißt und dessen Mutter eine eingebildete Reinblut-Zicke ist. Ich schlucke meinen Zorn hinunter. Natürlich. Wahrscheinlich hat Lucy Recht und dieser Scorpius ist genau wie sein Vater. Verärgert darüber, dass ich mir eingebildet habe, ihn in irgendeiner Weise zu kennen, probiere ich von allen Tellern und Schüsseln etwas. Das Essen ist einfach grandios! Am Ende des Abends bin ich total satt und schleppe mich lachend mit Lucy, die übrigens auch in Ravenclaw ist, hoch zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Scorpius habe ich schon längst vergessen.

*Zeitsprung*

Gemeinsam mit Lucy gehe ich hinunter zum Quidditchfeld. Ich bin jetzt schon in der fünften Klasse und mittlerweile ist die besserwisserische Rothaarige meine beste Freundin geworden. Heute spielt Slytherin gegen Ravenclaw, aber eigentlich interessiere ich mich gar nicht so sehr für Quidditch. Viel lieber würde ich jetzt in der Bibliothek lernen, schließlich ist es nicht mehr lange bis zu den Prüfungen. Bis jetzt war ich jedes Jahr Jahrgangsbeste, dicht gefolgt von Lucy und ihrer Cousine Rose aus Gryffindor. Tatsächlich bin ich jetzt auch nur im Quidditchstadion, weil Lucy so sehr auf den Hüter von Ravenclaw, Jake Chang, steht. Wir setzen uns und ich seufze, während Lucy weiter von Jakes tollen Augen schwärmt. Ich unterdrücke ein Gähnen. Nichts langweilt mich so sehr wie das Thema Jungen und Liebe. Dafür interessiere ich mich nun wirklich nicht. Obwohl ich jetzt bereits schon 15 Jahre alt bin, hatte ich noch nie einen Freund und so richtig verliebt war ich auch noch nicht. Verehrer habe ich aber genug. Seit der Einweihungszeremonie vor vier Jahren ist viel Zeit vergangen. Ich bin, um die Wahrheit zu sagen, recht hübsch geworden. Naja, zumindest behauptet Lucy das immer. Sie findet mein kupferbraunes Haar und meine dunkelblauen Augen wunderschön. Mir selbst ist das nicht so wichtig. Viel stolzer bin ich auf meine guten Leistungen in der Schule. Trotz meiner Abstammung von Muggeln habe ich es geschafft, mir einen Namen in Hogwarts zu machen und darüber bin ich echt erleichtert.

Jetzt geht das Spiel los. Ich versuche ja wirklich, aufmerksam zu bleiben. Aber es gelingt mir nicht. Meine Gedanken schweifen ab und dann bleibt mein Blick an dem Sucher der Slytherins hängen. Scorpius Hyperion Malfoy. Auch er ist ein durchaus attraktiver junger Mann geworden, der ziemlich viele Bewunderinnen hat. Allen voran natürlich Sarah Parkinson, die genau wie ihre Mutter ist. Doch zu Scorpius Verteidigung muss man sagen, dass er bisher nicht viele Freundinnen gehabt hat, und Sarah gehörte nicht zu den Wenigen. Auch sonst ist er in Hogwarts weniger negativ aufgefallen: Weder durch fragwürdige reinblütige Ansichten, noch durch andere Unannehmlichkeiten. Allerdings spielt Scorpius ziemlich gut Quidditch als Sucher. Ich rutsche unruhig auf meinem Platz hin und her und versuchte, die lästigen Schmetterlinge in meinem Bauch zu ignorieren. Trotzdem werde ich aus ihm nicht schlau, er hat etwas Geheimnisvolles und Mystisches an sich, was kaum ein anderer Junge in unserem Alter von sich behaupten kann. Ich beobachte weiterhin die dunkelgrüne Gestalt, die ruhig und zielstrebig ihre Runden durch das Stadion zieht. Ehrlich gesagt könnte ich Scorpius stundenlang dabei zusehen. Schnell werfe ich Lucy einen Seitenblick zu. Natürlich ahnt sie nichts, sie kann ja keine Gedanken lesen! Beruhigt wende ich mich wieder Scorpius zu. Mein Blick ruht den Rest des Spiels auf ihm und ich bekomme gar nicht mit, dass es für Ravenclaw ziemlich schlecht aussieht. Auf einmal geht Scorpius in den Sinkflug und hält nach einem Beihnahe-Aufprall den Schnatz in der Hand. Beeindruckt muss ich mich zurückhalten, nicht zu klatschen. Die Reihen der Ravenclaws stöhnen auf. Der Punktestand ist einfach nur peinlich, 30:240 für Slytherin. Lucy schlägt entsetzt die Hände vor ihr Gesicht. Ich kann es ihr nicht verübeln, Jake hat wohl doch nicht so toll gespielt. Gemeinsam mit den anderen Adlern gehen wir niedergeschlagen nach oben zum Schloss. Auf dem Weg dahin werfe ich heimlich einen letzten Blick auf Scorpius. Seine Mannschaft trägt ihn auf Händen, während er ein bisschen verlegen drein schaut. Eingebildet ist er auch nicht. Ich muss mir ein dämliches Lächeln verkneifen und tröste stattdessen lieber Lucy.


Scorpius P. o. V.

Sarah umarmt mich stürmisch und Leo klopft mir kumpelhaft auf die Schulter. Er ist in den letzten Jahren ein echt guter Freund geworden, aber Sarah nervt einfach nur. Ich wimmle sie ab, in dem ich vorgebe, mir noch etwas Butterbier zu holen. Nachdem ich dies auch getan habe, lehne ich mich erschöpft gegen die Kerkerwand. Das Spiel war echt super! Fast könnten einem die Adler leid tun. Irgendwie hoffe ich, dass Joana auch zugesehen hat. Auch wenn seit der Einweihungszeremonie viel Zeit vergangen ist, habe ich sie nie vergessen. Wie denn auch, wenn sie immer Jahrgangsbeste ist! Joana ist jetzt noch hübscher als damals. Allerdings habe ich mich nicht getraut, sie je anzusprechen. Ab und zu ein verstohlener Blick, aber mehr nicht. Würde sie nach diesem Spiel überhaupt noch mit mir reden? Außerdem weiß ich auch nicht, wie meine Eltern darauf reagieren würden. Joana ist muggelabstämmig. Mich stört das herzlich wenig, meine Mutter würde damit auch noch klarkommen, aber mein Vater? Und Opa Lucius und Oma Zissy? Wohl eher nicht. Ich seufze und nehme einen großen Schluck. Leo gesellt sich zu mir. „Na, Alter! Geiles Spiel!", begrüßt er mich. Ich grinse müde. „Was ist los?", fragt er, dann lacht er laut, „Steckt etwa ein Mädchen dahinter?". Ertappt trinke ich noch mehr Butterbier. Leo kriegt sich kaum noch ein vor Lachen, dann beruhigt er sich und will wissen: „Kenne ich sie? Ist sie in Slytherin? Doch nicht Sarah, oder?". Widerwillen muss ich über Leo lächeln. „Ne, natürlich nicht Sarah!". Dann zögere ich. Ist es klug, ihm von Joana zu erzählen? So gut kenne ich sie ja gar nicht. Und richtig verliebt bin ich auch nicht. „Sie ist in Ravenclaw", sage ich kurz angebunden. Leo pfeift durch die Zähne. „Aha...Quidditch spielt deine Flamme aber nicht, oder?", feixt er. Genervt schüttle ich den Kopf, als zu allem Übel Sarah zu uns stößt. Misstrauisch mustert sie uns. „Deine Flamme, Scorpius?". Ich drehe mich einfach weg und gehe. Das muss ich echt nicht haben.


Joana P. o. V.

Am Morgen nach dem Quidditchspiel sitze ich mit Lucy in der Großen Halle und kaue auf ein paar Erdbeeren herum. Es ist Sonntag. Als eine Gruppe von Slytherins sich an den Schlangen-Tisch setzt, schaue ich möglichst unauffällig rüber, ob Scorpius unter ihnen ist. Tatsache. Ich seufze verheerend laut. So kann das nicht weitergehen. Ständig denke ich an ihn! An seine eisblauen Augen . . . An sein Lächeln . . . An seine Bewegungen . . . Ist das immer so, wenn man verliebt ist? Wenn ja, dann weiß ich schon, warum ich mich all die Jahre nicht verliebt habe. Lucy bemerkt meine schlechte Laune. Natürlich, vor meiner guten Lucy kann ich nichts verbergen! Ich erzähle ihr vorsichtig von meinen Problemen. Als ich fertig bin, schmunzelt sie: „Ach, Jo! Dass du dich mal verliebst...Und dann in einen Slytherin!". Hektisch sehe ich mich um. „Nicht so laut! Und Scorpius ist anders. Er ist nicht gemein oder hinterhältig oder fies! Er ist einfühlsam, bescheiden, witzig, intelligent und gutaussehend. Naja, zumindest glaube ich das", seufze ich. „Dann wird es langsam Zeit, herauszufinden, ob deine Vermutungen stimmen! Obwohl, zumindest dass er gutaussehend ist, brauchst du nicht zu überprüfen. Das ist ziemlich offensichtlich!", kichert Lucy und versucht, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Ich schüttle lachend den Kopf und werde im Anschluss wieder ernst: „Und wie soll ich das machen?". Lucy sieht mich schräg an. „Wie wäre es, wenn du ihn fragst, ob er mal mit dir nach Hogsmeade kommt?". Nervös spiele ich mit dem Saum meines Pullovers. „Mal sehen", erwidere ich nur. „Jetzt komm schon! Gib dir einen Ruck, Jo! Du siehst umwerfend aus. Wenn er nein sagt, ist er ein Idiot. Was hast du schon zu verlieren?". Eine ganze Menge. Insgeheim befürchte ich seine Reaktion, wenn er erfährt, dass meine Eltern Muggel sind. Dabei war ich bisher immer stolz darauf, anders zu sein. Jetzt wünsche ich mir nichts mehr, als ein Reinblut zu sein oder wenigstens wie Lucy halbblütig. Und dafür schäme ich mich umso mehr. Trotzdem: Lucy hat Recht. Ich werde ihn ansprechen.


Scorpius P. o. V.

Um Sarah aus dem Weg zu gehen, sitze ich mit Leo und ein paar anderen Jungen aus Slytherin nach dem Frühstück im Schlafsaal. Anschließend zwingen mich die anderen einfach, mein Bett zu verlassen und wir gehen hinunter zum See. Ab und zu drehe ich mich besorgt um, weil ich Angst habe, dass Sarah uns folgt. Sie nervt total und ist seit gestern Abend nur noch anhänglicher geworden. Ich lasse mich ins Gras fallen und versuche, mich auf „Quidditch im Wandel der Zeiten" zu konzentrieren. „Hey, schaut mal, da ist Victoire Weasley!", ruft Dylan dazwischen. Leo pfeift laut, doch Victoire dreht sich nicht einmal um. „Als ob ihr bei der eine Chance hättet!", widerspricht Brad lachend. Victoire ist in Gryffindor und ein paar Jahre älter. Gut sieht sie schon aus, ist aber nicht mein Typ. Das sage ich Leo, Dylan und Brad auch. „Auf wen stehst du denn?", will Dylan wissen. „Auf irgendeine Ravenclaw!", plappert Leo dazwischen. Ich sehe ihn scharf an. „Echt jetzt? Aber nicht auf Victoires Cousine Lucy, oder? Sie ist in unserem Jahrgang...", fragt Brad. „Nein!", antworte ich genervt. „Och, Scorpius, jetzt sag schon!", nörgelt Leo. Widerwillig zucke ich mit den Schultern. „Ich finde Joana Shaw ganz gut. Sie ist die beste Freundin von Lucy". Den anderen fällt vor Überraschung die Kinnlade runter. „Schlammblut", presst Brad nur hervor. Aufgebracht springe ich hoch. „Wie bitte?". „Sie ist muggelabstämmig, wusstest du das nicht?", fragt Leo ernst. „Natürlich weiß ich das. Na und?". Jetzt weiten sich die Augen meiner Freunde noch mehr. Wütend will ich zu einer Antwort ansetzen, als Joana plötzlich vor mir steht. Nervös sieht sie zu Brad, Leo und Dylan. „Hey", beginnt sie. Ich werde rot und murmle ein überraschtes „Oh, hallo...". Sie weiß offenbar nicht ganz, was sie sagen will. Mit einer unguten Vorahnung bemerke ich, dass Dylan auch aufgesprungen ist. „Was ist, Schlammblut?", fragt er und stellt sich neben mich. Ihr Mund verzieht sich zu einem gekränkten „Ähm", dann wird ihre Miene kühl und sie antwortet: „Nichts. Ich kenne euch ja gar nicht". Dann geht sie. Dylan legt mir eine Hand auf die Schulter. Mit einer unglaublichen Wut im Bauch ziehe ich meinen Zauberstab und schreie: „Petrificus Totalus!". Dylan fällt um und ich sehe mich nach Joana um. Doch sie ist schon längst weg.


Joana P. o. V.

Ich schniefe laut in ein Taschentuch. Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt. Scorpius ist ein muggelhassender Depp, der keinen Deut besser ist als seine blöden Slytherin-Freunde. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht meine Wut hinaus zu schreien. Lucy tätschelt mir den Rücken und ich stopfe mich weiter mit Kesselkuchen voll. Wegen ihm werde ich noch übergewichtig! „Erzähl bitte noch einmal genau, was passiert ist", fordert Lucy mich auf. Ich hole tief Luft und schildere ihr meine missglückte Einladung auf ein Date erneut: „Er saß mit drei anderen Slytherins am See und las in einem Buch. Als er mich sah, schien er recht überrascht". „Positiv oder negativ überrascht?", unterbricht Lucy mich. Ich denke kurz nach und antworte zu meinem eigenen Erstaunen: „Positiv, glaube ich". Lucy nickt knapp und bedeutet mir, fortzufahren. „Dann sprang einer seiner Freunde auf und fragte 'Was ist, Schlammblut?', und bevor du fragst; Das war negativ gemeint!", ergänze ich und fange schon wieder an zu heulen. „Aber das hat doch nur sein Kumpel gesagt, oder? Dylan Zabini?". „Ja", bestätige ich, „Und dann waren auch noch Brad Bullstrode und Leo Nott dabei". „Aber Scorpius selbst hat doch gar nichts Schlimmes gemacht, oder?". Ich überlege einen Moment. „Nein", sage ich dann verblüfft, „Aber er hat auch nichts unternommen". „Da wäre ich mir nicht so sicher!", schmunzelt meine beste Freundin, „Ich habe vorhin durch Zufall mitgekriegt, wie Zabini in den Krankenflügel gebracht wurde. Nichts Gefährliches, nur ein Ganzkörperklammerfluch, sowie Furunkel. Kann es sein, dass das vielleicht Scorpius war? Das würde doch passen". Neue Hoffnung wallt in mir auf. „Du bist die Beste, Lu!", lache ich und wische mir die Tränen vom Gesicht. Sie winkt grinsend ab. „Ach was! Jetzt kümmere dich besser um deinen Eisprinzen, bevor noch mehr Missverständnisse aufkommen!". Ich nicke zustimmend.


Scorpius P. o. V.

Dylan ist so ein Blödmann. Ich hätte ihm etwas anderes als einen Schockzauber aufhalsen sollen. Zu meiner Befriedigung kann ich sagen, dass er immer noch im Krankenflügel ist. Das ist wohl auch Leos Furunkelzauber zu verdanken, den er Dylan aufgehalst hat, nachdem dieser Joana beleidigt hatte. Nun sitzen wir beide in der Großen Halle beim Abendbrot. Leo entschuldigt sich zum gefühlten tausendsten Mal: „Sorry. Echt. Das war unnötig von mir. Ich wusste nicht, wie wichtig sie dir ist. Sorry". „Schon gut", murmle ich. „Dylan ist ein Idiot. Und du hast doch nichts falsch gemacht!", sagt Leo und mustert mich. „Ja, aber das weiß Joana doch nicht!", sage ich verzweifelt. Plötzlich sehe ich eine wütende Sarah auf mich zukommen.


Joana P. o. V.

Bis jetzt sind nur ein paar Ravenclaws, eine Hand voll Slytherins, vier Hufflepuffs und ein Gryffindor beim Abendbrot, doch nun wird Sarah am Slytherintisch lauter. Alle Gespräche verstummen prompt. Klar, wenn es um Beziehungsdramen oder Ähnliches geht sind in Hogwarts alle neugierig. Sarah deutet wütend und leicht hysterisch in unsere Richtung. Scorpius hebt abwehrend die Hände. „Hör schon auf, Sarah!", sagt er genauso verärgert. „Nein, ich beruhige mich nicht, verdammt! Wie lange schon renne ich dir hinterher, Scorpius, und jetzt erfahre ich, dass du auf irgendeine Ravenclaw abfährst!?", schreit sie. Brad Bullstrode sieht nicht allzu schuldbewusst drein. „Sarah, ich will nichts von dir!", meint Scorpius mit beherrschter Stimme. „Phhh!", lautet ihre Antwort, „Das sagst du jetzt nur so". „Nein, das sage ich dir bereits seit vier Jahren!", brüllt Scorpius fast, schnappt sich einen Apfel und geht nach draußen. Als er die Große Halle fast verlassen hat, stellt Dylan Zabini sich ihm in den Weg und schubst ihm, sodass Scorpius den Apfel fallen lässt. Scorpius lässt ihn liegen und wendet sich zu Dylan um. Dann sagt er etwas Spöttisches über dessen hässliche Furunkel und verschwindet. Lucy stößt mich an. „Deine Chance!", flüstert sie. Sie hat Recht. Ich springe auf und haste eilig durch die Große Halle. An der Tür hebe ich den Apfel auf und renne weiter. Gerade noch rechtzeitig sehe ich einen blonden Haarschopf die Treppen hoch rennen. Zum Glück bin ich recht sportlich und sprinte hinterher. Als ich ihn eingeholt habe, halte ich Scorpius am Arm fest. „Sarah, hör endlich auf-", beginnt er und stoppt dann abrupt. „Guten Abend", sage ich nur und reiche ihm den Apfel, „Du hast etwas verloren". Er schluckt. „Joana. Ich weiß, wir sind total verschieden und niemandem von unseren Freunden oder unseren Familien würde das gefallen, aber...Möchtest du vielleicht mal mit mir ausgehen? Oder einfach etwas Zeit verbringen?". In seinen eisblauen Augen liegt eine sanfte Wärme und ich weiß, dass ich mich nicht getäuscht habe. Er ist anders als die anderen Slytherins. Ich weiß es. Als Antwort küsse ich ihn einfach, während die Treppen anfangen sich zu bewegen und langsam einige Schüler näher kommen...




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