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Kapitel 13

Ich war Emily sagenhaft dankbar dafür, dass ich mich ihr anvertrauen durfte. Sie war die erste Person, der ich mich gegenüber mit meinen Sorgen geöffnet hatte. Emily hatte mir Kraft gegeben und mir zur Seite gestanden, wie eine echte Freundin. Dabei hatten wir vor zwei Tagen zum ersten Mal miteinander gesprochen. Dennoch fühlte ich mich mit ihr verbunden.

Die Kekse waren nicht einmal fertig gebacken, als meine Mom mich anrief und mich daran erinnerte nach Hause zu kommen. Ich wollte nicht. Jared war noch nicht zurück und ich musste die Sache unbedingt klären. Aber gegen Kayla Connweller kam ich nicht an und schweren Herzens verabschiedete ich mich von Emily und ging zurück nach Hause. Vorher tauschten wir beide noch unsere Handynummern aus. Sie war der erste Kontakt in meinem Telefonbuch, der nicht mit mir verwandt war. Ein seltsames Glücksgefühl stieg in mir hoch und begleitete mich auf dem Rückweg.

Der Duft von Hühnersuppe lag in der Luft, als ich die Haustür öffnete. Stöhnend zog ich die Schuhe aus und hing meine Jacke, sowie den Schal auf. Das würde Ärger zwischen Mom und meiner Schwester geben.

Ein kalter Luftzug fegte über mich hinweg, als Alex kurz nach mir das Haus betrat. Ihrer Kleidung nach war sie Joggen gewesen. Auch sie roch das Essen und runzelte so gleich die Stirn.

„Ist jemand krank?", fragte sie und entledigte sich ihrer Straßenkleidung.

„Mom denkt, ich sei krank", murrte ich und wurde eines skeptischen Blickes untersucht.

Als sie fertig war, stöhnte auch sie auf und stapfte in die Küche. „Mom! Kimmy ist nicht krank!"

„Woher willst du das wissen? Ich bin schließlich ihre Mutter!" Schüsseln klapperten und ich überlegte, ob ich nicht einfach in meinem Bett verschwand und die Decke über mich zog. Das Hochgefühl von gerade eben, war dabei abzuflauen, als der Streit zwischen den beiden begann.

„Und ich ihre Zwillingsschwester!" Ihr Stimmlage hatte sich bereits erhöht und ich musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass sie die Augen verdrehte. „Kim hat einfach nur nen schlechten Tag!"

„Und das hast du auf einen Blick festgestellt? Ich bitte dich, Alex." Jetzt war es Mom, die genervt aufstöhnte.

Abermals kam die frische Luft von draußen hinein. Die Stimmen im Hintergrund wurden lauter. Dad sah mich fragend an, während er seine Jacke auf einem Kleiderhaken hängte.

„Mom denkt, ich bin krank. Deswegen gibts Hühnersuppe und keine Lasagne", klärte ich auf und ging unwillig in die Küche.

„Du hast mir etwas versprochen!"

Dad seufzte nur auf und folgte mir sogleich. Alex und Mom funkelten sich über den gedeckten Tisch hinweg an.

„Meine Güte, du bist keine sechs mehr!"

„Was hat mein Alter damit zu tun?!"

Mom schnaubte und Alex tat es ihr nach. Schien, als wäre die Munition vorerst aufgebraucht. Gleich würden sie sich ignorieren.

„Guten Appetit", brummte Dad und setzte sich.

Schweigend folgten wir seinem Beispiel und schöpften uns die Suppe in die Schüsseln. Das Klirren des Löffels und das gelegentliche Schlurfen von Dad unterbrachen die Stille. Die Begeisterung von Alex und Dad teilte ich. Ich hätte mir auch was Besseres vorstellen können, als Hühnersuppe zu essen. Insbesondere, weil ich jetzt eigentlich bei Emily und Sam zu Hause sein wollte.

Unsere Schüsseln waren schon halb leer, als Alex sich zu mir wandte. „Ich fahre nachher ins Kino. Willst du mit?"

„Alex", zischte Mom.

„Ähm" – ich wollte wirklich nicht in den Streit mit reingezogen werden.

„Wär doch lustig. Ein paar Freunde aus Forks sind auch dabei." Dass sie mich fragte, nur um Mom zu beweisen, dass ich gesund war, war uns allen am Tisch bewusst. Ich ging nie mit, wenn andere dabei waren.

„Alex", startete ich, wurde aber unerwartet von Dad unterbrochen.

„Das ist eine tolle Idee."

Perplex blinzelte ich ihn an. Wie bitte?

„Manteo!"

„Und wir beide machen uns einen schönen Tag zu zweit, Kayla", bestimmte er und brachte Mom dazu, dass sie wutschnaubend ihre halbvolle Schüssel abräumte. Am liebsten hätte ich es ihr gleichgetan. Dad hatte nie drauf bestanden, dass ich Zeit mit Alex Freunden verbrachte! Hier lief ganz eindeutig was verkehrt. Er und Mom mussten ihre Rollen über Nacht getauscht haben.

Alex dagegen grinste ihn gewinnend an und hob ihren Daumen.

Wenige Stunden später saß ich mit verschränkten Armen auf dem Beifahrersitz und sah, wie die Bäume an uns vorbeirasten. Wir hatten La Push schon längst hinter uns gelassen. So hatte ich mir den Tag nicht vorgestellt.

„Jetzt hör schon auf zu schmollen. Ich hab mich doch schon entschuldigt", sagte Alex mit einem Seitenblick zu mir.

Ich rutschte tiefer in den Sitz. „Ich will nicht ins Kino."

„Ich weiß", seufzte sie. „Aber so schlimm wird es nun auch wieder nicht. Die anderen sind nett. Mit ein paar von ihnen gehe ich vielleicht ans College."

„Ich aber nicht." Während Alex schon genaue Zukunftsaussichten hatte, waren meine ungewiss. Ich wusste nicht, auf welches College ich gehen oder gar studieren wollte. Doch konnte ich mir nicht vorstellen, weit weg von La Push zu ziehen. Es erschien mir absurd und ich verstand nicht einmal weshalb.

„Ich finde es ja schön, dass du die Woche endlich mal Kontakt mit anderen Menschen hattest. Aber mit der La Push Gang wirst du dir nicht mehr Freunde anlachen, als deine beiden Wachhunde und vielleicht Sam Uley."

Neugierig richtete ich mich auf. „La Push Gang?"

„Kimmy, du bist dabei ein Teil der La Push Gang zu werden und weißt nicht mal davon?" Sie lachte amüsiert auf. „Typisch."

„Was meinst du?", hackte ich nach. „Ich habe dir schon gesagt, dass sie nichts mit Drogen zu tun haben!" Donnerstagabend, nachdem Paul mich zu Hause abgesetzt hatte, war sie in meinem Zimmer erschienen und hatte das Thema nochmal aufgegriffen. Sie tat es, um mich zu beschützen, aber ich hatte ihr deutlich gemacht, dass im Haus von Sam keinerlei Hinweise auf Drogen zu finden waren. Ich hatte angenommen, damit hätte sich das Thema erledigt. Nun, offensichtlich nicht.

„Ich sprech doch gar nicht von Drogen. Wobei das Gerücht immer noch umgeht." Sie setzte den Blinker, um zu überholen. „Die Anderen nennen die Jungs jetzt so. Weil sie so schweigsam und abweisend zu allen reagieren und unter sich bleiben. Du bist da die Ausnahme und mit ihren alten Freunden hat keiner mehr was zu tun. Idiot!", rief sie, als der Fahrer sie nicht in die Spur ließ. „Sie lassen nicht mal Leute mit an eurem Tisch sitzen."

„Was?", fragte ich verwundert.

„Also wirklich, Kimmy. Sie funkeln jeden total abweisend an, der auch nur zu euch blickt."

Wow. Das war mir gar nicht aufgefallen. Ganz im Gegenteil, ich hatte mich schon gewundert, weshalb sich niemand zu uns setzte.

„Worauf ich hinaus will; ich finde es schön, dass du scheinbar Freunde in den beiden gefunden hast."

Ich biss mir auf die Lippe. Zum jetzigen Zeitpunkt war das Geschehene von gestern noch nicht mit Jared geklärt und ich wusste nicht, ob er trotz meiner Fehler mit mir befreundet sein wollte. „Hat sich aber nicht so angehört."

„Aber es wäre doch besser, wenn du auch andere Freunde findet. Weibliche zum Beispiel."

„Emily ist sehr nett und wir verstehen uns gut", warf ich ein.

„Emily?"

„Ja, Emily Young. Sie ist die Freundin von Sam und sie wohnen zusammen", klärte ich Alex auf.

„Hmh, stimmt, hab gehört, dass mit Clearwater Schluss sei. Aber siehst du, da sind wir wieder bei dem Kontaktabbruch alter Freunde." Meine Schwester schüttelte den Kopf und eine Strähne fiel in ihr Gesicht. Sie pustete sie weg. „Findest du das nicht auch seltsam?"

Klar fand ich das seltsam, aber es würde nichts nützen, darüber zu philosophieren, weswegen ich nur mit den Schultern zuckte. Und ich hatte niemanden, mit dem ich den Kontakt abbrechen könnte. „Und jetzt soll ich deine Freundinnen kennen lernen?"

Nun war es Alex, die mit den Schultern zuckte. „Schaden tut es nicht."

Irrtümlicherweise war ich automatisch davon ausgegangen, dass Alex sich mit weiblichen Freunden treffen wollte. Umso überraschter war ich, als wir vor dem Kino auf eine Gruppe aus zwei Jungen und einem Mädchen zugingen. Letztere war ähnlich schlank wie Alex und hatte gelockte, blonde Haare, die ihr wild um den Kopf fielen, als sie uns freudig zuwinkte.

„Hey Leute!", rief Alex. Das Mädchen grüßte sie mit einer Umarmung, während sie den Jungen lediglich zunickte, eh sie auf mich deutete. „Ich hab meine Schwester mitgebracht. Kimmy, das hier sind Maddie, Collin und Ethan. Leute, das ist Kim."

„H-Hallo."

Ethan, der vergleichbar groß wie Jared war, nickte mir zu, während Collin, der ebenfalls recht groß war, mir die Hand reichte. Sie war von dem Frostwetter kalt geworden und eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. Jareds Hand war da ganz anders, denn sie war stets weich und wärmte mich auf, egal wie kühl es draußen war. Augenblicklich kamen die Gefühle wieder in mir hoch. Zu den Schuldgefühlen gesellte sich Sehnsucht. Wie gerne würde ich in seine warmen, braunen Augen blicken. In der vergangenen Schulwoche hatte ich ihn jeden Tag gesehen. Vierundzwanzig Stunden war unsere letzte Begegnung nun schon her. Wir hatten uns wegen mir nicht einmal richtig verabschiedet ...

„Ich wusste gar nicht, dass du ein Zwilling bist", sagte Collin zu meiner Schwester. Helle Strähnen fielen ihm leicht ins Gesicht. In La Push hatten die Meisten von uns braune und schwarze Haare und es war ungewohnt gleich drei weißen, blonden Leuten gegenüberzustehen.

Alex zwinkerte ihm keck zu. „Ich bin mir sicher, es gibt so einiges, was du nicht von mir weißt."

„Achja?", fragte er mit hochgezogener Braue. „Was denn noch so?"

„Wenn ich es dir verraten würde, wäre es doch nur halb so interessant."

„Hört mit dem Geflirte auf", meinte Madison kopfschüttelnd, eh sie mich umarmte. „Hi, Kim. Nenn mich Maddie."

„F-Freut mich", stammelte ich überrumpelt von so plötzlicher Körpernähe.

„Wir flirten nicht", sagte Alex augenrollend. „Wir schäkern."

„Ist doch egal. Jetzt lasst uns rein gehen. Ich friere mir den Arsch ab", brummte Ethan, der sein Gesicht tief im Schal versunken hatte, und ich fühlte mit ihm. In den letzten Minuten hatte es tatsächlich angefangen zu schneien. Somit gingen wir seinem Vorschlag prompt nach.

Unmittelbar, nachdem wir das Inneren des Gebäudes betreten hatten, wurden wir von Popcorngeruch willkommen geheißen. Genießerisch atmete ich tief durch und das Wasser lief mir im Mund zusammen. Es war ewig her, als ich zuletzt Popcorn gegessen hatte, geschweige denn im Kino war. Seit dem Gespräch mit Emily war ich wieder in der Lage etwas herunterzubekommen. Und nach der gesunden Hühnersuppe war mir nach mehr als nur etwas Süßem.

Wir stellten uns vor die Schlange zu den Kinokassen und erstmals kam die Frage in mir auf, welchen Film wir uns überhaupt anschauen würden. Auf den Plakaten über uns waren verschiedene Blockbuster abgebildet. Unteranderem Harry Potter und der Feuerkelch, die Chroniken von Narnia, King Kong und einer mit Jennifer Aniston.

„Hach, was liebe ich die Atmosphäre dieses Kinos", schwärmte Maddie und atmete tief ein. „Wusstet ihr, dass das Kino schon seit Jahrzehnten existiert und unsere Eltern, wenn nicht sogar Großeltern, hier ihre Teenagerzeit verbracht haben? Und noch immer", fing Maddie an, zu reden, und schien kein Ende mehr zu finden. So erfuhr ich, dass das Kino seit Eröffnung in Familienbesitz war und sie bekannt dafür waren, regelmäßig alte Klassiker zu spielen.

Alex Freunde überraschten mich, denn sie waren anders als die an unserer Schule. Aufgeschlossener, lockerer und sprachen nicht ständig über andere Leute oder über Promis, die ich nicht kannte. Erst als meine Schultern nach und nach sanken und mir ein kurzer Stich durch den Kopf fuhr, fiel mir auf, dass ich angespannt gewesen bin. Hoffentlich ist es das gewesen. Auf weitere Schmerzen konnte ich gut und gerne verzichten. Nebenbei fiel mir ein, dass ich mein Handy besser auf stumm schalten sollte und kaum, dass ich das getan hatte, waren wir an der Kasse dran.

„Fünf Mal Kino 4, Mitte", sagte Ethan und ich wollte bereits mein Geld raussuchen, als Alex mich kopfschüttelnd zurückhielt und selbst ein paar Scheine vorlegte.

Die Kinokarten verschwanden in Ethans Jackentasche und wir folgten ihm durch das Gebäude auf dem Weg zu den Essensständen.

„Dad bezahlt dir das. Du weißt schon, weil du ja eigentlich gar nicht mitwolltest", erklärte Alex mir.

Collin, der hinter uns gegangen war, holte uns auf. „Wie? Du wolltest nicht mit? Was hast du denn bitte für eine Schwester, Alex?", fragte er und musterte mich argwöhnisch.

Ich zog mir meinen Mantel enger um mich und bereute es sofort, in den Wagen gestiegen zu sein. Ich hätte mich weigern und stattdessen lieber zu Hause oder bei Emily sein sollen. Seine Blicke fühlten sich an wie tausend kleine Nadelstiche, die durch mich hindurchfuhren.

„Eine ganz bezaubernde", hörte ich Alex mit giftiger Stimme sprechen.

Er hob die Hände. „Sorry, war nicht so gemeint."

„Das will ich auch hoffen."

„Collin, du bist echt ein Idiot", sagte Maddie, die neben Ethan herging.

„Misch dich nicht ein, Madison!"

Sowohl Maddy, als auch Alex verzogen das Gesicht, drehten sich um und überholten Ethan mit schnellen Schritten. Collin grummelte vor sich hin und stopfte seine Hände in die Jackentasche. „Ganz toll."

Wir erreichten das Ende der Schlange und blieben stehen. Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Kopf, als der Stein auf meiner Brust bei dem Schweigen der Gruppe schwer wurde.

Sie sollten nicht wegen mir streiten. Denn Collin hatte Recht. Wer ging nicht gern ins Kino? Und vielleicht hatte er es als Beleidigung aufgenommen und gedacht, dass ich wegen ihm und den anderen beiden nicht mit wollte – was eben auch der Wahrheit entsprochen hatte. Ich war mit Klischeevorstellung über sie mitgekommen, ohne sie zu kennen. Er musste mich sicher für arrogant und eingebildet halten. Sollte ich von Lizzy Bennet nicht gelernt haben, dass man nicht mit Vorurteilen durch das Leben gehen sollte?

Ein Räuspern hinter mir ertönte und als ich mich umdrehte, stand dort ein Kerl, der mich unfreundlich ansah. Blinzelnd sah ich ihn an. Hatte er etwa mitbekommen, was ich getan hatte? Mit dem Kinn nickte er mir zu. Hatte er mir gerade zugestimmt? Konnte er etwa Gedanken lesen?! Ich wartete auf eine erneute zustimmende Geste, aber stattdessen wirkte sein Gesicht eher genervter. Erst als Alex nach mir rief, bemerkte ich, dass meine Fantasie mit mir durchgegangen war. Ich hatte die Schlange aufgehalten. Der Mann hatte natürlich nicht mitgekriegt, was ich getan hatte, und er konnte selbstverständlich keine Gedanken lesen. Meine Bücher hatten einen stärkeren Einfluss auf mich, als ich mir eingestehen wollte. Kein Wunder, dass ich vor Jared kaum die Wahrheit herausbekommen hatte, zu seiner Frage, was ich denn las.

„Ve-verzeihung", sagte ich mit roten Wangen und trat eilig zu dem Rest der Gruppe, die einige Meter weiter, vor der Kasse standen und ihre Bestellung aufgaben.

Nachdem jeder von uns mit Snacks und Getränke ausgestattet war, machten wir uns auf zu Kino Saal 4. Die Atmosphäre der Gruppe blieb weiterhin kühl, trotz, dass sie sich unterhielten. Alex und Maddy sprachen von der Serie Prison Break, die in zwei Monaten weiterging, während Collin und Ethan über ein Footballspiel diskutierten. Das gegenseitige Ignorieren war meine Schuld und ich vermisste sehnlichst mein Bett, in das ich mich einkuscheln konnte.

Obwohl, nein, das stimmte nicht. Ich wollte mich in Jareds warme Arme senken. Wir hatten uns nie umarmt, aber ich fühlte mich bei ihm schon sicher und beschützt, wenn ich nur neben ihn stand. Wie es wohl war, in seinen starken Armen zu versinken und seinen Duft von so nahem einzuatmen?

Morgen musste ich mich bei ihm entschuldigen. Hoffentlich würde er mir verzeihen.

Auf der Leinwand hatte bereits die Werbung eingesetzt und ich hörte, wie Maggie sich ärgerte, da die Kinowerbung ja das Beste sei. Wir quetschten uns durch die Sitzreihe, bis wir endlich an unseren Plätzen angekommen waren. Da fiel mir ein, dass ich immer noch nicht wusste, welchen Film wir uns überhaupt anschauen würden.

Es musste eine Sonderaufführung gewesen sein, denn wir sahen uns Charlie und die Schokoladenfabrik an, der bereits vor Monaten seine Erstaufführung gefeiert hatte. Da ich ihn damals nicht gesehen hatte, freute ich mich über die Filmwahl und meine trüben Gedanken trieben in den Hintergrund. Zum Ende des Films musste ich schwer schlucken. Versöhnen, das hatte Willy Wonka vorgeschlagen. Wie gerne wäre ich jetzt meilenweit weg von hier und hätte das mit Jared getan.

Nach dem Film war die Stimmung der Gruppe wieder etwas gelassener und die anderen tauschten ihre Meinungen aus, bevor ein Jeder von uns kurz zum WC verschwand. Wir machten aus, uns draußen vor dem Eingang wieder zu treffen, da die Toiletten überfüllt waren.

Die Wärme des Kinos hatte mich schläfrig gemacht, während die Kälte, die mich vor dem Kino empfing, die Müdigkeit mit einem Mal wegfegte. Die Sonne war in der Zwischenzeit untergegangen und die Straße wurde von Geschäften, Autos und Straßenlampen erhellt. Unter einer beleuchteten Ecke sah ich Collin stehen und ich erkannte, als ich zu ihm trat, dass er rauchte.

Still stellte ich mich neben ihn und beobachtete das rege Treiben der Passanten. In Port Angeles war immer was los. Ganz anders als zu Hause, war hier überall Trubel und abermals konnte ich mir nicht vorstellen, für längere Zeit von zu Hause wegzuziehen. Es gäbe zu vieles, was ich vermissen würde. Angefangen bei einem gewissen Indianer.

„Hey", unterbrach Collin das Schweigen. Er hatte die Kippe auf den Boden geworfen und drückte sie mit dem Schuh aus. Sein Gesicht war mir zugewandt, aber ich meinte, einen unzufriedenen Gesichtsausdruck drauf zu erkennen.

„Hmh?"

„Wegen vorhin, war nicht so gemeint. Tut mir Leid", nuschelte er. „Ich bin manchmal ein Arsch."

„I-Ist schon okay." Zitternd nahm ich Luft und Jareds braune Augen tauchten vor mir auf. Sie gaben mir den Mut weiterzusprechen. „E-es tut mir auch leid. Ich wollte nicht wegen euch nicht mit. I-Ist einfach nicht so mein Tag heute", versuchte ich zu erklären und es schien zu funktionieren, denn ein unsicheres Lächeln legte sich auf Collins Lippen.

„Okay, dann...", er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, ehe er sich zu mir hinunter beugte. „Meinst du, du könntest Alex vielleicht stecken, dass es mir Leid tut? Mir will die nicht zu hören."

Ach so. Bei der Erkenntnis, dass er auf Alex stand, weiteten sich meine Augen und ich nickte. „Na-Natürlich. Kein Problem."

Nun grinste Collin wieder selbstbewusst. „Super, danke. Oh man, dafür, dass ihr Zwillinge seid, seid ihr ganz schön verschieden."

Ein leises Glucksen entwich mir. „Ja, das stimmt wohl."

Mein Gegenüber wollte gerade ansetzen, um etwas zu sagen, als ein Knurren ihn unterbrach. Ein Geräusch, das mir in den letzten Tagen vertraut geworden und dann doch wieder unbekannt ist, weil es viel aggressiver klang, als sonst.

Ungläubig drehte ich mich um.

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