TWENTY-ONE
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„Prinzessin Charlotte, ist das der Mann, der Euch in den letzten Wochen am meisten ans Herz gewachsen ist?", schreit einer der Reporter in unsere Richtung und deutet auf Harry, der zwischen meiner Schwester und mir steht. Eigentlich sollte ich auf der anderen Seite, also neben Charlotte stehen, aber ich kann Harry doch nicht so allein stehen lassen. Auch wenn er neben meiner Schwester steht.
„Harry und ich haben bis jetzt noch nicht sonderlich viel Zeit miteinander verbringen können, aber so viel ich bis jetzt über ihn sagen kann ist, dass er einer der liebenswürdigsten Männer ist, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte. Ich unterhalte mich gerne mit ihm und höre ihm zu.", antwortet meine Schwester mit einem perfekten Lächeln und schaut für einen Moment zu Harry, der ihren Blick erwidert.
Er sollte mich anschauen, nicht meine Schwester. Er hat diese Nacht in meinen Armen geschlafen, nicht in ihren. Ich habe ihn geküsst, nicht meine Schwester.
„Und was haltet Ihr von Mister Styles? Könntet Ihr Euch diesen jungen Mann als neues Mitglied der Königsfamilie vorstellen? Er wäre Eurer Schwager, wenn es zu einer Hochzeit kommen würde.", fragt mich ein anderer Reporter, worauf ich die Blicke meines Vaters und den beiden Turteltäubchen auf mir spüre. Ein sarkastischen Kommentar lasse ich heute mal lieber sein und lege mir für einen Moment die Worte zurecht, ehe ich kurz zu Harry schaue, der mich vorsichtig anlächelt.
„Auch ich hatte die Chance, mich mit ihm zu unterhalten. Abgesehen davon, dass er ein absoluter Sturkopf ist und meine Schwester sicherlich noch ein paar Probleme mit ihm kriegen wird, eignet er sich hoffentlich hervorragend als Partner. Wenn nicht, und er meint, er könnte meine Schwester ausnutzen wollen, wird er es mir mir zu tun kriegen. Das gilt auch an alle anderen Auserwählten.", antworte ich mit ein paar Pausen und bin froh, wenn ich aus diesem Tumult raus kann.
Ich will wieder mit Harry ins Bett, dort mit ihm kuscheln, ihn küssen und ihn bewundern. Seine nackte Haut streicheln und beobachten, wie er darauf reagiert. Ich will mit ihm verschmelzen, ihn lieben und ehren.
„Habt Ihr inzwischen auch jemanden kennengelernt? Eine Frau, die mit Euch in Zukunft den Thron besteigen wird?" Eigentlich sollte es hier mehr um meine Schwester und Harry gehen, aber wenn ich schon so gefragt werde, kann ich die Klatschpresse ja auch ein wenig in Stimmung bringen.
Für einen Moment senke ich unschuldig den Blick, bevor ich in die Kameras schaue, die tausende Fotos und Videos von uns machen. „Tatsächlich habe ich jemanden kennengelernt, der mein Herz schneller schlagen lässt. Wir beide sind noch in der Kennenlernphase, aber ich glaube, dieses Mal habe ich die Person fürs Leben gefunden. Mit ihr fühle ich mich wie ich selbst. Ich muss mich nicht verstellen und kann einfach ich selbst sein. Zwischen uns bin ich nicht der Prinz, seine königliche Hoheit, sondern einfach Louis.", erkläre ich mit einem Schmunzeln im Gesicht, während ich mich krampfhaft davon abhalten muss, zu Harry zu schauen.
Wie viele Leute würden jetzt wohl ausrasten, wenn ich Harry vor all diesen Leuten küssen würde? Und dann mit ihm in irgendeinen Raum flüchten werde, wo ich ihn so lange küssen werde, bis wir zu einer Person verschmelzen.
Bevor ich meine Gedanken zu Ende denken kann, stupst Harry mich am Unterarm an und bekommt somit meine volle Aufmerksamkeit. „Wieso ist er hier?", flüstert er dann und deutet auf Michal, der neben einem Kamerateam steht und lächelnd die Hand hebt, als er meinen Blick bemerkt. „Er arbeitet für uns. Er kümmert sich um unsere Social Media Accounts und so.", entgegne ich murmelnd. Mit der Angst lebend, dass er heute nicht allein hier ist.
Harry nickt nur und stellt sich dann wieder etwas von mir weg, um der nächsten Frage zu lauschen. Ich habe jedoch nur Augen für Harry, der in seinem hellgrünen Anzug und dem weißen Hemd so verdammt heiß aussieht, dass es beinahe unerträglich ist, ihn so zu sehen. Ich meine, ich bin auch nur ein Mann mit Gefühlen und Bedürfnissen, die Harry Styles aus Wales mehr als zu gut entfachen lässt.
„Du starrst, konzentriere dich.", flüstert er plötzlich in mein Ohr und schaut mich für einen Moment an, bis er wieder meiner Schwester zuhört, die gerade irgendetwas über die Eröffnung erzählt. Anscheinend sind wir schon so weit, dass wir hier gleich endlich raus können. „Du bist zu interessant, um nicht zu starren. Gerade verlieben sich tausende Menschen in Dich.", entgegne ich und schirme meine Lippen und sein Ohr mit meiner Hand ab, sodass niemand auf die Idee kommt, Lippen zu lesen. „Die interessieren mich aber nicht, Louis.", antwortet er und zieht die Luft ein, als ich einen Kuss auf seinen Hals hauche.
Grinsend lehne ich mich wieder zurück und stelle mich so, dass ich meine Hand auf seinen Hintern legen kann, ohne dass es jemand mitbekommen sollte. Das hoffe ich jetzt einfach. Wenn nicht, muss ich mir eine Ausrede einfallen lassen. „Ich dachte, er wäre eine Frau.", zählt dann wohl nicht sonderlich.
„Eine letzte Frage noch!", ruft jemand, als wir uns gerade auf den Weg zur Empfangshalle machen wollen. Seufzend bleibe ich stehen und fahre mir durch die Haare. „Mister Styles! Wie war die Umstellung für Sie, plötzlich im Königshaus zu leben?" Verwundert schaut Harry für einen Moment zu mir, jedoch lächle ich nur aufmunternd und streiche für einen Moment über seinen Rücken.
Am liebsten würde ich ihm alles erleichtern, seine Eltern anschreien, dass sie ihn endlich so behandeln sollen, wie er es verdient und nicht immer so viel rauchen und trinken sollen. Scheiße, deswegen war Harry am Freitag so dagegen, dass ich so viel trinke. Ich habe ihn an seine Eltern erinnert.
„Eine Umstellung. Anfangs habe ich mich schwer mit allem getan, aber so langsam genieße ich es. Ich habe neue Freunde gefunden und mich eingelebt. Es ist ganz schön dort.", erklärt er und schluckt merklich. Ich glaube, wenn die Sache zwischen Harry und mir nicht wäre, wäre er schon längst abgereist. Und ob mich dieser Fakt stolz machen soll oder nicht, weiß ich nicht. Ich liebe es, meine Zeit mit Harry verbringen zu können, aber ich will ihn nicht im Palast einsperren, obwohl er eigentlich lieber wieder nach Wales fahren will.
Charlotte fährt ihm nur einmal über den Oberarm und deutet dann auf den Ausgang. Harry nickt und folgt ihr, während ich das Schlusslicht bilde und ein paar der Reportern zunicke.
„Möchtest du was trinken?", frage ich Harry leise bei dem Empfang und beiße mir auf die Lippe. Seit ein paar Minuten hat er zwei seiner Hemdknöpfe geöffnet, weshalb man jetzt den Ansatz seiner Tattoos sehen kann, die ihn noch hübscher wirken lassen.
„Nein danke, mir geht es momentan nicht so gut.", lehnt er ab und fährt sich durch die Haare. „Was ist los?", will ich sofort wissen und ziehe ihn in eine Ecke weiter abseits, wo wir uns ungestört unterhalten können. Vorhin ging es ihm noch gut, ich war die ganze Zeit bei ihm. „Ich hab so ein Magenkrampf, keine Ahnung. Eher so wellenartig.", murmelt er und schaut sich im Raum um.
Vorsichtig lege ich eine Hand auf seinen Bauch und lächle ihn an. „Hier?" Harry zieht meine Hand weiter seitlich und drückt mit dieser etwas zu. „Das kann von der Aufregung sein. Das war heute dein erster öffentlicher Auftritt. Aufgeregt zu sein ist völlig normal.", beruhige ich ihn und stelle mich für einen Moment auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
Für einen Moment steht Harry erschrocken vor mir, bevor er den Kuss erwidert und eine Hand in meinen Nacken legt, während sich meine freie Hand auf seine Hüfte legt und die andere weiter auf seinem Bauch bleibt.
„Willst du nach Hause?", frage ich leise an seinen Lippen und löse mich dann langsam von ihm. Wir sind hier in der Öffentlichkeit. Ich möchte weder Harry noch mich zur Show stellen. „Nein, schon gut. Das wird gleich sicherlich wieder.", lächelt er und legt eine Hand auf meine, die auf seinem Bauch liegt. „Danke, Louis.", flüstert er und zieht mich in eine feste Umarmung, die ich genau so erwidere. Ich weiß zwar nicht, wofür er sich bedankt, aber ihn im Arm zu halten, da macht man sicherlich keine Fehler mit.
Als wir wieder zu den anderen gehen wollen, bleibt Harry mit dem Blick auf meine Schwester plötzlich stehen und greift nach meiner Hand. „Snuggles, das geht nicht.", murmele ich und löse meine Hand wieder aus seiner, bevor ich den Grund seiner Starre bemerke. „Uhm... willst du lieber..." Weiter komme ich nicht, da Harry direkt mit dem Kopf schüttelt und sich durch die Haare fährt. „Sehe ich gut aus?", fragt er mich heiser und schaut an sich herunter. „Du siehst perfekt aus, Harry.", flüstere ich aufmunternd und streiche ihm eine Träne von der Wange.
Für einen Moment schließt er seine Augen, bevor er nickt und einmal laut ein und ausatmet. „Es ist acht Jahre her.", haucht er und lacht leise, ehe er auf meine Schwester zugeht, die sich lächelnd zu Harry dreht.
„Harry, Michal kennst du ja schon, das ist seine Frau Gemma.", stellt sie ihm ihre Gesprächspartner vor, während Harry nur Augen für seine Schwester hat.
„Lottie, Mish. Wollen wir vielleicht kurz an die Bar?", versuche ich es und ziehe meine Schwester am Handgelenk von Harry weg. „Was? Wieso denn? Ich unterhalte mich doch gerade..." Ich unterbreche sie mit einem strengen Blick und lege eine Hand auf ihren Rücken.
Michal versteht glücklicherweise direkt, was ich will und gesellt sich neben mich, während Charlotte mich leise verflucht. „Charlotte, sei bitte einmal leise. Gemma und Harry sind Geschwister.", fauche ich und ziehe sie verwirrt neben mir her.
„Aber Harry meinte, seine Mum und Schwester sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Wie kann Gemma seine Schwester sein, wenn sie noch lebt?"
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