FIFTY-TWO
👑
„Volltreffer!", juble ich, als der Schneeball auf Louis' Brust landet und reiße die Arme in die Luft. Louis ist besiegt worden, damit ist unser Duell beendet. „Das zählt nicht, ich war abgelenkt.", will er sich rausreden, jedoch schüttle ich lachend den Kopf und laufe auf ihn zu.
„Du hast verloren, mein Prinz. Gestehe es dir ein.", ziehe ich ihn ein wenig auf und bleibe schließlich vor ihm stehen, wo ich ihm einen halben Schneeball aus den Haaren entferne. „Das war unfair.", brummt er und schlüpft mit seinen Händen in die dicken Jackentaschen. Glücklicherweise lagert die Königsfamilie hier im Landbesitz auch Winterklamotten, mit denen wir jetzt in dem zugeschneiten Garten stehen und nach dem Bau unseres Schneemannes eine Schneeballschlacht begonnen haben. Bei der ich ganz klar als Sieger hervor gehe.
„Das Leben ist nie fair. Was machen wir jetzt?" Ich hüpfe vor Louis auf und ab, um mich ein wenig zu wärmen. Wenn man nur so rumsteht, ist es definitiv viel kälter hier draußen, als wenn man sich körperlich, aktiv, bewegt. „Wir ziehen uns was trockenes an. Und danach essen wir eine Kleinigkeit. Es liegen Bananen in der Küche. Wir können von dem Obst etwas essen oder uns etwas süßes raussuchen, was wir auf der Couch oder im Baumhaus essen. Gleich geht die Sonne unter.", erklärt Louis leicht zitternd und reibt sich die rote Nase.
Nickend stimme ich zu und hauche einen Kuss auf diese, um seine Nase ein wenig wärmen zu können. Auch wenn meine Lippen nicht sonderlich warm sind, ist es mein Atem, der gegen Louis' Haut trifft und ihn so etwas wärmt. Hoffentlich und mit Erfolg.
Im Haus angekommen, zieht Louis sich seine Schuhe direkt im Flur aus, was ich ihm ein wenig langsamer nachmache und die dicke Winterjacke am Haken aufhänge.
Louis macht das alles eine Spur schneller und ist gerade dabei, seinen dicken Pullover auszuziehen, während ich mir den Schnee von der Hose klopfe, der schließlich auf der Fußmatte landet. „Soll ich dir helfen? Wir gehen jetzt duschen, wo wir uns gegenseitig wärmen. Ich spüre meine Zehen nicht mehr.", jammert er, was mich leise kichern lässt. Bei mir sieht es auch nicht besser, jedoch lasse ich dies lieber außen vor und gehe auf Louis zu, um ihn hochzuheben.
„Was machst du?", fragt Louis lachend und kreischt auf, als ich ihn über meine Schulter werfe, da ich ihn sonst nicht tragen kann. Er ist nicht schwer, aber ich habe definitiv zu wenig Muskeln, um ihn so einfach hochzuheben, wie er mich hochhebt. „Duschen gehen." Ich halte ihn gut fest, bevor ich losgehe und in das untere Badezimmer gehe, in dem es die größere Dusche gibt. „Ich kann auch selbst ins Badezimmer. Trotzdem ist das süß von dir, Harry." Louis schlingt seine Arme um meine Taille und schlüpft mit seiner Hand unter meinen Hoodie, was mich zusammenzucken lässt. Seine Hände sind arschkalt.
Im Badezimmer stelle ich ihn wieder auf den Boden und lasse mir von ihm meinen Hoodie und das Shirt ausziehen, bevor ich mich daran mache, meine durchnässte Hose von den Beinen zu streifen. Louis entkleidet sich ebenfalls und springt schon unter die Dusche, um das warme Wasser anzumachen, welches uns so schnell wie möglich aufwärmen soll.
„Komm her, es ist warm.", seufzt Louis, bevor er unter den Strahl tritt und sofort nass wird. Auch, wenn Louis es nicht sieht, nicke ich und komme zu ihm in die Dusche, wo er mich sofort an sich zieht und seinen Kopf an meine Halsbeuge lehnt. Dass das Wasser so auf uns hinab rieselt, scheint ihn nicht zu stören.
So langsam kommt wieder das Gefühl in meine Zehen und Hände, weshalb ich anfange, ihm langsam durch die Haare zu fahren, einfach nur, damit er meine Berührungen spürt.
„Wie geht es dir?", frage ich an seinem Ohr, schließe den Mund aber wieder, da das Wasser sonst in diesem landet. „Mir ist kalt, aber sonst gut. Du bist bei mir, mehr brauche ich nicht.", entgegnet er und fährt über meinen Rücken. „Das meine ich nicht, wie geht es dir mit deiner Entscheidung, den Thron hinter dir zu lassen. Wenn du das durchziehst..." Louis lässt mich gar nicht mehr zu Ende reden, indem er mich etwas von sich drückt und mein Gesicht in seine warm werdenden Hände nimmt.
„Hör mir zu Snuggles." Ich stelle das Wasser etwas sanfter ein, damit ich Louis verstehen kann, da er nur flüstert. „Ich war in den letzten Jahren nichtmehr überzeugt davon, dass ich den Thron besteigen soll, wenn Vater stirbt. Die Zeit beim Militär war hart, das gebe ich zu, aber dort wurde ich endlich so behandelt, wie ich es haben wollte. Ich war dort nicht der britische Thronfolger, sondern ein Soldat unter vielen. Ich hatte keinen Bonus und wurde genau so zusammengeschissen, wie die anderen, als wir an einem Abend zu viel getrunken haben und deshalb nicht auf Patrouille waren." Er stoppt kurz und fährt mit einer seiner Hände über meine Brust, bis zu meinem Herzen.
„Ich bin schwul, das durch und durch. Ich kann niemals mit einer Frau zusammen sein und deshalb auch nie eine Königin finden. Wenn ich könnte, würde ich dich zum König nehmen, aber du kannst mir keinen Erben schenken." Ein Kuss folgt, mit welchem er sich entschuldigen will, jedoch verstehe ich, was er meint und fahre mit meiner Hand weiterhin durch seine Haare.
„Und wenn das hier der einzige Weg ist, ein ehrliches Leben zu führen, mache ich das. Ich kann mich endlich outen, auch wenn ich eine Höllenangst davor habe. Aber ich habe dich an meiner Seite und will es gemeinsam mit dir machen. Der Welt dort draußen zeigen, dass Harry Styles aus Wales, der super heiße Jurastudent, mit dem ehemaligen Thronfolger zusammen ist und ihn nicht nur wegen des Geldes oder der Krone liebt."
Ich nicke lächelnd und ziehe ihn wieder näher an mich, als Louis das Wasser ganz ausschaltet und nach dem Shampoo greift. Somit löst er sich jedoch auch von mir, was mir nicht sonderlich gefällt. Eben war es wärmer, als er noch dicht vor mir stand.
„Du bist auch heiß. Und ich kann damit angeben, dass ich einen Prinzen gedated habe. Und ich habe mit dem Prinzen geschlafen, ihn nackt gesehen.. mhh, das ist auch ganz schön." Louis fängt an, meine Haare einzuseifen, weshalb ich den Satz mittendrin unterbreche und mich etwas vorlehne. Darauf guckst er leise, dann folgt ein angenehmes Schweigen, welches nur wenige Minuten anhält.
„Macht es dir was aus, wenn wir den Kuschel-Abend verschieben und stattdessen in die Stadt gehen? Ich möchte es nochmal genießen, mit dir irgendwo zu sein, wo wir nicht eingesperrt sind.", fragt Louis, nachdem er mir die Haare ausgespült hat und mich nervös anlächelt. „Sir Andrew ist nicht hier, Louis. Ich würde liebend gerne mit dir raus, aber ich kann dich nicht beschützen. Ich weiß nicht, wie man sich richtig verhält oder sich verteidigt, sollten wir dumm angemacht werden.", entgegne ich traurig und fange an, Louis seine Haare einzuseifen.
Anscheinend fällt ihm dieser Fakt jetzt erst auf, worauf seine Mundwinkel nach unten fallen. „Was hältst du davon, wenn ich uns gleich etwas leckeres koche oder wir irgendwas bestellen? Wir können es uns hier gemütlich machen. Zayn hat doch eine Ausbildung zum Bodyguard, wenn du ihn fragst, könnten wir in London irgendwo hin." Ich mache eine Pause und lege mir meine nächsten Worte ein wenig zurecht.
„Ich muss am zweiten wieder zurück nach Cardiff. Nach meinem Abschluss versuche ich nach London zu kommen, dann sind wir näher beieinander, aber bis Silvester können wir es versuchen, uns irgendwo in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Aber nicht allein, das traue ich mich mit dir an meiner Seite nicht. Ich könnte es nicht verantworten, wenn dir etwas passieren würde, nur weil ich dich nicht beschützen konnte." Louis nickt nur und schließt seine Augen, als ich meine Lippen auf seine Stirn lege.
„Wir kriegen das hin. Das alles. Das mit dem Ausflug, mit unserer Fernbeziehung und auch mit der Wohnsituation. Im schlimmsten Fall kommen wir nach hier zurück.", lacht er leise und lässt sich von mir die Haare auswaschen, bis wir zehn Minuten später in Handtüchern eingehüllt in Louis' Zimmer gehen, um uns dort dicke Klamotten anziehen zu können, die uns weiter aufwärmen werden.
Nach einem leckeren Essen, okay, es waren nur Nudeln mit Tomatensoße, die beinahe angebrannt ist, weil Louis mich abgelenkt hat, liegen wir wieder im Baumhaus und schauen einen Film, den Louis ausgesucht hat. Erstaunlicherweise ist er ziemlich gut und ausnahmsweise mal kein Musical, weshalb ich nicht direkt nach der ersten halben Stunde in seinen Armen einschlafe.
„Ist dir kalt?", fragt Louis und zieht mein Bein auf seinen Schritt, worauf ich meinen Kopf in den Nacken lege und ihn grinsend anschaue. „Nein, an was denkst du?", will ich wissen und streiche mit einer Hand über seine Wange, welche in dem Licht hier ziemlich rot aussehen.
Warm ist es eigentlich nicht, kalt zwar auch nicht, aber ich finde es angenehm. Meinen Pulli habe ich vorhin ausgezogen, weil Louis mich genug mit seiner Körperwärme wärmt, vielleicht sollte er seinen auch ausziehen.
„An dich. Ich denke jede freie Sekunde an dich.", flüstert er und lehnt sich zu mir, um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Lächelnd halte ich ihn bei mir und lasse mich von ihm auf seinen Schoß ziehen, wo ich es mir etwas gemütlicher einrichte und mich mit den Unterarmen neben Louis' Kopf abstütze.
„Und deshalb bist du hart?", hauche ich und drücke mein Becken etwas gegen seins, was ihn die Luft einziehen lässt. „Du bist heiß, da passiert das mal." Seine Hände legen sich auf meinen Hintern unter die Jogginghose und ziehen mich etwas höher, damit Louis anscheinend noch mehr Reibung abbekommt. Rau kichernd lege ich meine Lippen für einen Moment auf seine, bevor ich mich auf seinem Schoß aufsetze und das Gewicht nach hinten verlagere, damit Louis sich ebenfalls aufsetzen kann und ich ihm den Hoodie über den Kopf ziehen kann.
Direkt gefällt er mir besser, was ich mit einem seufzenden Laut kundgebe und mir durch die Haare fahre. Oberteile müssten verboten sein. „Weißt du, wie schwierig es ist, mit dir einen Film zu gucken?", fragt Louis und fährt über meine Taille und mustert meinen Oberkörper. „Du lässt dich nur zu schnell ablenken.", entgegne ich und setze mich etwas anders hin, worauf Louis kurz die Augen schließt und seine Stirn gegen meine Brust legt.
So verbleiben wir eine Zeit, bis mir meine Beine einschlafen und ich von Louis' runterklettere, um mich neben ihn zu legen. Kurz schaut er mich verwirrt an, bis er sich wieder neben mich legt und mich wie einen Teddy umarmt.
Da wir nicht häufig so liegen, fühlt es sich anfangs etwas komisch an, trotzdem lasse ich ihn so und fange an, mit seinen Haaren zu spielen. Seine Wange bleibt auf meiner Brust liegen, während er leise ausatmet und die Decke nimmt, um uns wieder zuzudecken.
Gerade bin ich so eben eingeschlafen, als es plötzlich lautstark klopft und Louis und ich gleichzeitig zusammenzucken und in der nächsten Sekunde aufrecht im Bett sitzen. Mein erster Gedanke ist, dass wir sterben werden, jedoch öffnet sich dann einfach die Tür des Baumhauses, wo uns Pete und LeRoy gegenüber stehen, die beide laut ausatmen und dann anfangen, Louis zu beschimpfen.
„Wir haben euch überall gesucht. Hättest du uns nicht einfach sagen können, wohin ihr seid. Oder an dein beschissenes Handy gehen!" Ich schaue zu Louis, der sich gähnend übers Gesicht fährt und zu mir schaut. „Ich habe mein Handy gar nicht hier. Harry glaube ich auch nicht. Zayn wusste, dass wir hier sind.", erklärt er dann, während ich nach meinem Shirt greife uns es mir unauffällig überziehe. „Oh, haben wir euch gestört?", fragt LeRoy mich, während Pete ernsthaft wütend zu sein scheint.
Ich schüttle nur den Kopf und ziehe die Beine an, ehe ich in meine Armbeuge gähne und zu Louis schaue, der meinem Blick begegnet und nach meiner Hand greift, die über der Bettdecke auf meinen Knien liegt. „Ich habe mich dazu entschieden, die Krone abzulehnen und ja, ich habe es mir gut überlegt und ich bereue es auch nicht. Ich habe jetzt endlich die Chance, mit Harry in der Öffentlichkeit gesehen zu werden. Ihr wisst nicht, wie befreiend dieser Gedanke ist.", erklärt Louis und haucht einen Kuss auf meinen Handrücken, was mich erröten lässt.
„Du hast was?" Pete will einen Schritt auf uns zu machen, worauf LeRoy ihn an der Jacke zurückhält und einen Kuss auf seine Wange drückt. Dafür muss er sich auf die Zehenspitzen stellen, aber als Pete sich etwas beugt, schafft er es schließlich und flüstert seinem Mann etwas ins Ohr.
Louis zieht mich in der Zwischenzeit an sich, sodass ich meinen Kopf auf seinen Schoß lege und die Augen schließe. Können wir dieses Gespräch nicht führen, wenn ich ausgeschlafen bin? Oder die drei sollen woanders reden. Aber ich bin müde und will einfach schlafen. „Schlaf gut.", flüstert Louis dicht an meinem Ohr, worauf ich antworten will, dass ich gar nicht schlafe, jedoch zu keiner Antwort mehr komme. Da bin ich schon eingeschlafen und genieße Louis' Finger in meinen Haaren, während er sich mit seinen Freunden unterhält. Schätze ich.
👑
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro