FIFTEEN
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Als ich gerade mitten in einer Vorlesung bin, klopft es lautstark an meiner Zimmertür, worauf ich zusammenzucke. Antworten kann ich nicht, da ich gerade dazu aufgefordert werde, einen Artikel über Beleidigung, Verleumdung und Nachrede gegen Personen des politischen Lebens in Deutschland vorzulesen.
Wieso ausgerechnet Deutschland weiß ich nicht, aber vielleicht brauchten wir deswegen am Anfang des Jahres das deutsche Strafgesetzbuch. In England und Wales gibt es keins, da wir hier auf das Urteil der Gerichte abwarten müssen. Somit ist das Strafrecht nicht geregelt und meist etwas verwirrender als die Tausenden geschriebenen Gesetze aus Deutschland.
Wieso wir ausgerechnet in den letzten Monaten vor dem Examen noch so ein Thema anfangen, weiß ich nicht. Ich muss noch eine Hausarbeit verfassen und eine Präsentation vorbereiten. Das letzte halbe Jahr wird so stressig, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich alles für das Staatsexamen brauche.
„§ 188 Gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung
(1) Wird gegen eine im politischen Leben des Volkes stehende Person öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine Beleidigung (§ 185) aus Beweggründen begangen, die mit der Stellung des Beleidigten im öffentlichen Leben zusammenhängen, und ist die Tat geeignet, sein öffentliches Wirken erheblich zu erschweren, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Das politische Leben des Volkes reicht bis hin zur kommunalen Ebene.
(2) Unter den gleichen Voraussetzungen wird eine üble Nachrede (§ 186) mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren und eine Verleumdung (§ 187) mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.", lese ich aus dem Strafgesetzbuch vor und drehe mich kurz um, als die Tür geöffnet wird und dann ins Schloss fällt.
„Sehr gut, Mister Styles. Hat das jeder verstanden?", fragt mein Professor, während ich Louis anlächle und dann wieder auf den Bildschirm meines Laptops schaue. Da ich nichts mehr von den anderen Kommilitonen höre, stelle ich mein Mikrofon auf lautlos und strecke mich.
„Störe ich?", will Louis wissen und bleibt schräg hinter mir stehen. „Ich bin in einer Vorlesung. Ist es wichtig?", frage ich so höflich wie möglich. Ich möchte Louis nicht wegschicken, aber das deutsche Recht ist kompliziert, weshalb ich hier gut aufpassen muss. „Nicht wirklich, die Auserwählten gehen reiten, meine Schwester und Vater begleiten sie. Ich habe momentan nichts zu tun und wollte mal nach dir schauen. Du warst nach dem Frühstück ziemlich schnell weg.", lächelt Louis und lehnt sich für einen Kuss zu mir runter.
Aus Sicherheitsmaßnahmen darf ich meine Kamera nicht benutzen und musste sie sogar abkleben, was mir hier gerade zu gute kommt. Sonst hätte Louis hier nicht einfach so reinspazieren oder mich küssen können.
„Die Vorlesung hat angefangen. Du kannst dich gerne hinsetzen, aber ich muss mich echt konzentrieren.", sage ich entschuldigend und muss im nächsten Moment schon einen weiteren Paragraphen finden. „Okay" Ein Kuss auf meine Haare folgt, bevor Louis sich von mir entfernt.
„Mit welchem Paragraphen kann man belegen, ob die Handlung gerechtfertigt ist oder nicht?" Ich weiß zwar nicht, wofür wir die einzelnen Paragraphen durchgehen müssen, aber bis jetzt macht es noch ziemlich viel Spaß, weswegen ich da noch nichts gegen habe.
Ich melde mich und werde erneut drangenommen, weshalb ich mein Mikrofon wieder anstelle. „Mit Paragraph 193 des StGB. Dieser besagt..." Ich will gerade vorlesen, als mein Professor mich unterbricht und kurz entschuldigend in die Kamera schaut. Ich kann ihn sehen, nur er mich nicht, was das alles ein wenig verwirrt werden lässt. „Danke Mister Styles, aber Sie müssen den Paragraphen nicht vorlesen." Ich zucke nur mit den Achseln, bevor ich mich wieder auf stumm schalte und aufschaue, als Louis plötzlich mit einem Stuhl neben mir steht und sich auf diesen plumpsen lässt.
„Und sowas machst du freiwillig? Das hört sich ziemlich kompliziert an." Er lehnt sich zu dem dicken Buch und schlägt eine zufällige Seite auf. „Das ist ja alles gar kein Englisch.", staunt er und kratzt sich am Kinn. „Ich habe keine englische Ausgabe gefunden. Mit dem Übersetzer klappt es aber einigermaßen.", entgegne ich und lehne mich in meinem Stuhl zurück, als der Professor ein Fallbeispiel an die Wand projiziert, welches ich auf dem Laptop ebenfalls angezeigt bekomme.
„Wie lange geht das noch? Ich will meine Zeit allein mit dir verbringen, nicht mit einer nervigen Stimme im Hintergrund, die von irgendwas unsinnigem Zeug redet, was kein Mensch versteht.", beschwert Louis sich und schaut zu mir.
Seit einer Woche sitze ich nun schon wieder in meinen Vorlesungen und seit anderthalb Wochen ist da etwas zwischen Louis und mir.
Er kommt beinahe jeden Abend zu mir ins Bett, ist meistens jedoch schon wieder weg, wenn ich aufwache. Beim Frühstück sehen wir uns zwar, aber dort ist er der Prinz und ich einer der Auserwählten. Genau so wie beim Mittag- und Abendessen. In der Woche habe ich zwischendurch kaum Zeit und ein Wochenende hatten wir noch nicht. Heute ist Freitag, wir haben zwei Tage Ruhe, bevor ich wieder den ganzen Tag in Vorlesungen sitze oder lernen muss.
Ich wusste natürlich, dass es stressig sein wird. Das ist es seit acht Semestern so, trotzdem fühlt es sich komisch an, hier im Palast mein Jura Studium zu beenden.
„In fünfzehn Minuten bin ich fertig. Ich habe eine gute Stunde Pause, danach noch neunzig Minuten, dann bin ich durch für heute.", erkläre ich und mache mir nebenbei Notizen, die ich später nochmal durchgehen werde, um den Stoff vertiefen zu können. „Okay" Louis lehnt sich kurz zu mir und streicht mir eine Strähne aus der Stirn. „Irgendwann will ich dich unbedingt im Supreme Court sehen. Als einer der zwölf Richter.", murmelt er und grinst mich an.
Augenverdrehend schaue ich kurz zu Louis, bevor ich eine weitere Notiz verfasse und mich dabei erwische, wie ich immer wieder auf die kleine Uhr in der unteren rechten Ecke meines Laptops schaue. „Ich weiß noch nicht, ob Richter das Richtige für mich ist. Ich dachte immer an Anwalt.", murmle ich, während der Dozent so langsam zum Ende kommt und gerade anfängt, sein Resümee zu verfassen.
„Ich fände beides passend für dich. Aber ein Richter, das wäre schon heiß. Lord Styles. Lord Harry Edward Styles aus Wales." Ich kichere leicht, schüttle aber den Kopf. „Ohne das Edward. Ich mag den Namen nicht.", flüstere ich und will den Video Call gerade beenden, als Louis meinen Laptop zuklappt und von seinem Stuhl aufspringt.
„Nicht so schnell.", lache ich und öffne meinen Laptop wieder, um den Anruf vernünftig zu beenden, bevor ich die Dateien absichere und dann erst wieder den Laptop schließe. „Wir haben eine Stunde, da muss ich schnell machen." Louis zieht mich von meinem Stuhl hoch und legt eine Hand auf meine Wange. „Wir gehen in mein Zimmer, ich möchte dir zeigen, wie ich lebe und nicht immer nur in dein Bett huschen." Er legt seine Lippen vorsichtig auf meine und lächelt mich dann an.
„Du kannst dann auch mal zu mir kommen, wenn du möchtest. Wir können bei mir schlafen und..." Er zuckt mit den Achseln und deutet auf die Zimmertür. Ich nicke und deute auf meine Sachen.
„In einer Stunde muss ich wieder hier sein, aber solange können wir gerne in dein Zimmer.", entgegne ich und will zur Tür gehen, als Louis meinen Laptop und meinen Block in die Hand nimmt und mich dann aus meinem Zimmer scheucht. „Du bleibst heute bei mir. Ich will meinen Tag mit dir verbringen, wir unternehmen nachher was tolles, wenn du mit den Vorlesungen fertig bist. Wir könnten etwas raus, vielleicht etwas abseits von London.", schlägt er vor, was mich grinsen lässt.
Liebend gerne würde ich mit ihm raus gehen, aber er ist der Prinz, er wird sicherlich erkannt und ich bin einer der Auserwählten. „Was ist mit den anderen? Ist es nicht komisch, dass ich mit dem Bruder der Prinzessin, um die ich eigentlich werben soll, unterwegs bin? Allein?", hake ich vorsichtshalber nach und schaue mit großen Augen auf unsere Hände, die Louis miteinander verschränkt und mir einen Kuss auf den Handrücken drückt.
„Falls jemand fragt, sagen wir einfach, dass ich gerne wissen möchte, mit wem meine Schwester so langsam anbahnt. Sie hat sicherlich kein Problem damit." Er zieht mich eine Treppe hoch und nickt einem Wachmann zu, der sich vor ihm verbeugt, jedoch nicht anderes sagt. „Das wäre eine Lüge, Louis.", murmle ich und bin erstaunt, wie Louis so schnell gehen kann. Er ist kleiner als ich und hat viel kürzere Beine. Also wieso bin ich nicht so schnell wie er und werde dementsprechend hinter ihm her gezogen?
„Anders geht es aber nicht. Wir können uns auch mit meinen Freunden treffen, in einen Club gehen. Da haben wir einen Raum für uns, wo keine anderen Gäste hin dürfen. Wenn du dich damit wohler fühlst, können wir das machen.", schlägt er vor, während wir mehreren Wachmännern begegnen, die sich alle schweigend vor Louis verbeugen, jedoch nicht wirklich überrascht sind, dass wir händchenhaltend den Flur entlang gehen.
Ich wäre definitiv verwirrt, wenn der Prinz mit einem anderen Mann an mir vorbei geht und sich nicht so verhält, als wären beide nur Freunde.
„Kann ich mir das überlegen?" Ich weiß nicht, ob Louis und ich schon soweit sind, dass ich seine Freunde kennenlerne. Wahrscheinlich haben sie alle genau so viel Geld wie Louis und sind ebenfalls adelig, während ich als einfacher Junge ziemlich aus der Reihe tanzen werde. „Natürlich. Sag mir einfach Bescheid, wenn du eine Entscheidung getroffen hast. Aber hier sind wir erstmal. Herzlich Willkommen." Louis drückt mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er die weiße Tür öffnet und mich in den Raum schiebt.
Den Wachmann ignoriere ich so gut wie möglich und lächle ihn entschuldigend an, bevor Louis die Tür schließt und ich somit für einen Moment auf das weiße Holz schaue.
Langsam drehe ich mich in den Raum und schnappe kaum merklich nach Luft. Der Raum ist blitzeblank aufgeräumt und geputzt. Selbst der Boden ist so sauber, dass man sich beinahe als Spieglung wiedererkennen kann. Das hellgraue Laminat spiegelt das Sonnenlicht wider, welches durch die aufgezogene Fensterfront in den geräumigen Raum fällt.
Bei mir würde man die einzelnen Staubkörner in der Luft rumfliegen oder auf den Möbeln liegen sehen, was hier absolut nicht der Fall ist. Hier könnte man vom Boden essen.
Ein riesiges Bett mit hellblauer Bettwäsche steht an einer Wand auf einem kleinen Podest, gegenüber ein Fernseher, der schon beinahe als Leinwand eines Kinos durchgehen kann. Ein nach Farben sortiertes Bücherregal neben den Fenstern zieht seine Aufmerksamkeit auf mich, weshalb ich auf dieses zugehe und über die einzelnen Bände streiche. Neue und alte Bücher lächeln mich an, während Louis hinter mich tritt und mich an den Hüften zu sich zieht.
„Es ist wunderschön hier.", flüstere ich und nehme seine Hände für einen Moment in meine, bevor ich mich von ihm löse und mich weiterhin im geräumigen Zimmer umsehe.
Neben dem Bett ist eine weitere weiße Tür, wahrscheinlich führt sie zum Badezimmer. Gegenüber dieser erstreckt sich eine weiße Schrankwand, welche in drei Teile eingeteilt ist. Links sieht man fast leere Regale mit Skulpturen oder Deko in blau gehalten stehen, während in der Mitte zwei Türen zu sehen sind und rechts davon Schubladenfronten eingebaut sind. Wahrscheinlich sein Kleiderschrank.
„Ich dachte immer, ein Prinz hat viel mehr Klamotten.", gebe ich ehrlich zu und drehe mich zu Louis, der mich nur grinsend anschaut. „Du meinst die Türen, richtig?" Ich nicke und greife nach seiner Hand, als er mir sie entgegenstreckt. „Das ist die Tür meines Kleiderschranks, Snuggles." Er öffnet die linke Tür als erstes, bevor er mich anschaut und dann in den Schrank tritt.
Mich hinterherziehend, stehe ich plötzlich in einem riesigen Kleiderschrank, in welchem man nichts weiteres als Klamotten sieht. Offene Kleiderschränke, offene Schuhschränke und ein Regal nur mit Fußbällen. „Du spielst Fußball?", will ich wissen und gehe langsam auf das Regel mit den mindestens zwanzig Bällen zu. „Ja, als Junge habe ich in einem Verein gespielt, jetzt kicke ich nur noch mit meinen Freunden. Meine Schwestern sind zu girly unterwegs, um mit mir Fußball zu spielen.", entgegnet er und lässt meine Hand los, sodass ich einen der Bälle aus dem Regal holen kann.
„WM 2014?", frage ich, als ich das Logo des Balles wieder erkenne und dann zu Louis schaue. „Ja, wir waren bei dem Finale dabei. Im Nachhinein habe ich den Ball bekommen, obwohl wir noch nichtmal in die Round of 16 gekommen sind.", erklärt er und fährt über die anderen Bälle.
„Spielst du auch?", will er nach einem kurzen Schweigen wissen, jedoch schüttle ich den Kopf und schaue mich weiter in dem Kleiderschrank um, bis ich auf die Krawatten aufmerksam werde, die ich alle fein säuberlich unter einem Glasboden ausmachen kann. Daneben haufenweise Uhren, die alle teurer aussehen, als mein ganzes Leben. Aber wem soll ich das sagen? Louis ist der Thronfolger des britischen Königshauses. Er kann sich wahrscheinlich kaufen, was er will und ist danach immer noch stinkreich. „Du kannst die Schublade ruhig öffnen.", lacht Louis und zieht die Schublade für mich auf, bevor mir mindestens ein Dutzend Uhren entgegen schauen.
„Wow." Ich weiß nicht, wovon ich faszinierter sein soll. Entweder von den Uhren oder von den Krawatten, die genau so wie Louis' andere Klamotten farblich sortiert wurden. „Welche von ihnen findest du am schönsten?", fragt er dicht an meinem Ohr und haucht einen Kuss unter dieses, was mir eine Gänsehaut beschert.
Für einen Moment genieße ich Louis' Berührungen, bevor ich mich leise räusperte und dann auf eine silberne Uhr deute, dessen Zifferblatt ein ziemlich dunkles Blau aufweist und in der Mitte noch drei weitere kleine Zifferblätter integriert sind. Die Zeiger und Striche der Zahlen sind ebenfalls Silber. Das Armband ist zwar etwas dicker, aber irgendwie gefällt sie mir. Jedoch weiß ich sofort, dass ich mir so eine Uhr niemals kaufen kann. Sie muss ein Vermögen kosten. Wenn es echtes Silber wäre, wäre es keine Überraschung für mich.
„Probier sie an." Louis greift an mir vorbei zu besagter Uhr und stellt sich dann neben mich, da er zu klein ist, um mir vernünftig über die Schulter schauen zu können. „Nein, ich will sie nicht kaputt machen. Wenn da ein Kratzer dran kommt." Louis lacht und legt seine Lippen für einen kurzen Moment auf meine. „Dann ist das so." Er schiebt meinen linken Hemdsärmel etwas nach oben, sodass er mir die Uhr ums Handgelenk legen kann und schließt den Verschluss dann mit einer geschickten Bewegung.
„Sie steht dir viel besser als mir.", murmelt er und schaut mich lächelnd an. Ich will gerade abstreiten, als mir klar wird, was Louis gerade vor hat. „Nein, du wirst mir die Uhr nicht schenken. Die ist viel zu teuer und ich könnte wer weiß was mit ihr anstellen. Sie verkaufen oder..." Louis unterbricht mich lachend und zieht mich am Hals zu sich runter. „Du würdest sie niemals verkaufen, Snuggles. Dafür strahlen deine Augen gerade zu sehr. Dir gefällt die Uhr, also behalte sie. Ich habe noch genügend andere.", will er mich überzeugen, doch ich schüttle den Kopf.
Ich kann diese Uhr nicht annehmen. Louis kann mir nicht einfach so eine Uhr schenken, wenn wir in seinem Kleiderschrank stehen. Nach ein paar Versuchen habe ich die Uhr wieder von meinem Handgelenk gelöst und drehe sie in meiner Hand um, bevor ich eine Widmung finde.
Für meinen einzigen Sohn.
Ich bin von Tag zu Tag stolzer auf dich!
-Vater
„Die kann ich nicht annehmen. Die hast du von deinem Vater." Ich lege die Uhr wieder in das kleine Kästchen und schließe die Schublade wieder. „Ich hätte sie dir gegeben, wirklich.", besteht Louis drauf, doch ich schüttle nur lächelnd den Kopf, bevor ich ihn in eine Umarmung ziehe.
„Danke, aber die kann ich nicht annehmen. Ich möchte keine Geschenke.", lächle ich und hauche dann einen Kuss auf seine Lippen. Widerwillig nickt Louis und schaut mir lächelnd in die Augen. „Ich mag das Grün.", haucht er und fährt mit seiner Hand in meine Haare. Dass mein Mundwinkel nach oben zuckt, kann ich leider nicht verhindern, ehe ich mein rotes Gesicht an seiner Halsbeuge vergrabe und meine Arme um seinen Hals schlinge. „Ich finde deine Augen toll. Ich mag die vielen verschiedenen Blautöne.", flüstere ich und zucke zusammen, als Louis mich an den Oberschenkeln hochhebt.
Bevor ich etwas sagen kann, macht er einen Laut, der keine Widerrede duldet, weshalb ich mich nur ängstlich an ihm festhalte und mein Gesicht aus seiner Halsbeuge nehme, um zu schauen, wohin Louis geht.
Als wir aus seinem Kleiderschrank treten, schließt er beide Schranktüren und geht mit mir dann auf sein Bett zu, auf welches er sich schließlich setzt. Ich immer noch auf seinem Schoß, worauf ich ihn anschaue, während ich mir auf die Lippe beiße.
Oft waren wir tagsüber noch nicht zusammen. Eigentlich nur den einen Tag, wo Dylan hier war und Louis mich in dieses Büro gezogen hat. Sonst immer nur abends oder morgens, wenn wir im Bett lagen.
Jetzt sind wir zwar auch wieder im Bett, aber wir wollen gleich nicht einschlafen oder aufstehen. Wir verbringen unsere Zeit miteinander, bis ich nach meiner Pause noch eine Vorlesung habe, die ich anscheinend in Louis' Zimmer besuchen soll.
„Mit was kann man dich glücklich machen?", fragt Louis leise und fährt über meinen Rücken, was mir eine Gänsehaut beschert. „Ich bin kein Fan von materiellen Dingen. Ich mag Nähe zu Menschen. Nicht zu jedem, aber..." Ich will den Satz nicht zu Ende bringen, weil es mir unangenehm ist.
Auch wenn das hier jetzt schon seit anderthalb Wochen so zwischen Louis und mir ist, weiß ich nicht, was es ist. Ich fühle mich definitiv zu ihm hingezogen, aber das zwischen uns hat ein Verfallsdatum. Wir können nicht die ganze Zeit so weitermachen, als sei ich wegen seiner Schwester hier, mache aber mehr mit ihm, als mit der eigentlichen Hauptfigur.
„Zu mir? Du magst Nähe zu mir, nicht wahr?", fragt er einfühlsam nach und schaut mich verständnisvoll an. Peinlich berührt nicke ich, zucke aber gleichzeitig auch mit den Achseln.
Dass ich gerne umarme, weiß jeder meiner Freunde, aber wirklich kuscheln habe ich bis jetzt nur mit Dylan gemacht. Und seit neustem auch mit Louis. Aber bei ihm ist es völlig anders. Bei ihm sind irgendwelche Gefühle im Spiel, die eigentlich ziemlich klar sein sollten, mich trotzdem etwas verwirren. Nicht weil er ein Mann ist, sondern weil er der Fuckboy ist.
Ich glaube ihm einerseits natürlich, dass das von den Medien alles nur ausgedacht ist, aber andererseits habe ich auch Angst, dass ich nach ein paar Wochen uninteressant für ihn werde und dann wieder allein bin. Wahrscheinlich mit einem gebrochenen Herzen.
„Ich finde etwas, was dich glücklich macht, versprochen.", flüstert er und küsst mich danach sanft, während sich seine kühlen Finger unter mein Shirt auf meine Taille legen und mich dort anfangen zu streicheln.
‚Du machst mich glücklich, Idiot.', denke ich, während wir uns weiterhin küssen und Louis sich ein Lächeln nicht verkneifen kann, als ich mich etwas hilflos anstelle.
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