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Kapitel 24 - Prophezeihung

Revan

Naboo empfing mich mit einem sternerfüllten Himmel. Wenn Ben sich hier nicht aufhielt, dann wusste ich auch nicht mehr weiter. Ich hatte davor schon unzählige Planeten angeflogen, doch nirgendwo gab es auch nur die geringste Spur von ihm. Ich erinnerte mich daran, dass Ben mir einmal von einem großen Haus auf Naboo erzählte, dass er früher öfters mit seiner Mutter besucht hatte. Vielleicht war er ja dort.
Ich drehte einige Runden über dem Planeten, in der Hoffnung, ein Signal zu finden. Vorsorglich wie ich war, hatte ich vor ein paar Wochen einen Peilsender an seinem Schiff angebracht. Ich wusste, dass es ein tiefer Vertrauensbruch war. Wahrscheinlich würde er mir das nie verzeihen, sobald er davon wusste. Aber mir war keine andere Wahl geblieben. Ich konnte nicht auf ihn aufpassen, wenn er sich ständig vor mir verschloss. Mir nicht sagte, wohin er ging oder was er vorhatte. Kylo hatte mehr Feinde, als Freunde bei der Ersten Ordnung und ich musste sichergehen, dass er wohlbehalten zurückkehren würde, wo auch immer er hin ging. Das war meine Pflicht als sein bester Freund, egal wie oft er versuchte mich von sich zu stoßen. Ich würde ihn immer beschützen, weil er dasselbe tat. Er tat es schon bei unserer ersten Begegnung vor so vielen Jahren.

Der Tag, als ich an der Akademie ankam, war einer der schrecklichsten meines Lebens. Meine Beine waren vollkommen am Ende vom vielen Rennen, mein Hals vollkommen ausgetrocknet, mein Haar durcheinander und verfilzt. Ich musste furchtbar ausgesehen haben, als ich mühsam die steinernen Stufen erklomm, an deren Ende mich ein großer Tempel und ein schockiert aussehender Junge erwartet hatten. Dieser hatte sofort nach einem gewissen Meister Skywalker gerufen und mich vorsichtig hinein geführt. Er schien im selben Alter wie ich zu sein. Vielleicht schon 13? 14?
Kaum waren wir eingetreten kam ein Mann mittleren Alters uns entgegen geeilt. Sein blondes Haar enthielt bereits ein paar graue Strähnen. Doch was mir bedeutend mehr ins Auge fiel war der Lichtschwertgriff, der an seinem Gürtel hing. Träumte ich? Ich hatte zwar viele Geschichten über die Jedis gehört, aber da ich noch nie einem begegnet war hatte ich sie schnell für Märchen abgestempelt. Bis jetzt, denn der Mann und dieser Tempel vor mir waren der unwiderlegbare Beweis dafür, dass ich die ganze Zeit über falsch lag.
"Oh mein Gott Ben! Wer ist das?"
"Ich habe keine Ahnung Onkel. Ich wollte gerade rein gehen, da kam er die Stufen hinauf geklettert." antwortete der Junge neben mir und verfestigte seinen Griff um meine Schultern, als ich anfing zu zittern. Teils vor Erschöpfung, teils aus Angst vor dem was nun kommen würde. Seit ich aus den Minen von Bandomeer geflohen war, war es mein einziges Ziel gewesen irgendwo einen Unterschlupf zu finden. Tagelang hatten mich Arcanos Truppen verfolgt, bis es mir gelungen war sie im Corellia System abzuschütteln. Danach war ich ziellos mit einem geklauten Schiff umher geflogen, bis ich irgendwann hier gelandet war. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich darüber nachgedacht, was ich in so einem Fall tun würde.
Der unbekannte Mann beugte sich zu mir herunter und sah mich warmherzig an.
"Komm mit mein Junge. Du brauchst etwas zu essen und ein Bett. Ben, sag bitte den anderen Bescheid, dass der Unterricht heute Abend ausfällt." bat er seinen Neffen, welcher widerwillig nickte und sich auf den Weg machte, allerdings nicht bevor er mir noch einen neugierigen Blick zuwarf.
Sobald klar war, dass es einen Grund dafür gab, dass sich die Gegenstände in meiner Gegenwart urplötzlich bewegten, sobald klar war, dass ich nichts dagegen machen konnte, außer zu lernen wie man es kontrollierte, sobald klar war, dass ich Machtsensitiv war, drehte sich mein Leben ein weiteres Mal um hundert achtzig Grad. Ich hatte plötzlich ein neues Zuhause gefunden und zum ersten Mal seit Jahren konnte ich wieder ein glückliches, zufriedenes Kind sein. Auch wenn ich in den Nächten weiterhin keine Ruhe fand. Ihre Schreie brannten sich in meine Gedanken, in mein Herz. Erinnerten mich an die Schuld, die ich mit mir herum trug. Sie wurden nicht leiser, egal wie sehr ich mich ablenkte, egal wie sehr ich versuchte alles zu vergessen. Meistens ging ich nach draußen und setzte mich auf die Stufen, damit niemand etwas davon mit bekam. Der Ruf meiner kleinen Schwester nach mir lähmte meinen gesamten Körper und brachte ein Meer von Tränen hervor, was durch nichts und niemanden gestoppt werden konnte. Dachte ich. Es überraschte mich, dass es ausgerechnet Ben war, der nicht schlafen konnte. Der Sohn von Leia Organa und Han Solo. Der Neffe von dem berühmten Luke Skywalker, dem letzten Jedi. Allerdings begriff ich schnell, dass es genau das war was ihm zu schaffen machte. Der Druck zu dieser besonderen Familie zu gehören und sie nicht enttäuschen zu wollen. Er nahm mein Angebot an und zusammen saßen wir in dieser Stern erfüllten Nacht nebeneinander, bis die ersten Sonnenstrahlen auf unseren Gesichtern kitzelten.
"Ich heiße Ben. Und du?" fragte er mich.
"Revan." sagte ich und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Davor hatte ich nicht gewusst, wie es war einen Freund zu haben. Mit Ben hatte ich den besten, zuverlässigsten und witzigsten Freund bekommen, den ich mir hätte vorstellen können. Deswegen verstand ich das Verhalten der restlichen Schüler ihm gegenüber umso weniger. Immer wieder wurde ich Zeuge von Lästereien, offenen Sticheleien und Beleidigungen. Ich sah ihn auch nie zusammen mit den anderen. Ben blieb bewusst für sich und trotzdem ließen sie ihn nicht in Ruhe. Aber nicht nur das beschäftigte meinen besten Freund. Er verkroch sich immer öfter in sein Zimmer, einmal hörte ich ihn sogar mit jemandem sprechen. Oder bildete ich mir das ein? Ich wusste es nicht.

Ein Piepen riss mich aus meinen Erinnerungen und brachte mich zurück in die Gegenwart. Meine Augen wanderten blitzartig über die Karte, die sich auf einem der vielen, kleinen Bildschirme meines Schiffes befand. Als ich den roten, blinkenden Punkt entdeckt hatte, atmete ich sichtlich erleichtert aus. Ich hatte Ben gefunden, doch das reichte mir noch nicht. Ich musste mit eigenen Augen sehen, ob er wohlauf war. Außerdem war da noch die Sache mit Cardo, die ich erst heraus gefunden hatte. Das letzte Mal, als ich ihn darauf ansprach, hatte er sich geweigert, mir irgendetwas zu erzählen. Mal sehen, was er jetzt tun würde, wenn ich ihm persönlich gegenüberstand. Ihm in die Augen sehen und fragen würde, was in dieser Nacht passiert war und wie er es getan hatte. Und die wichtigste Frage: Warum er mein Leben, über das eines anderen gestellt hatte. All das würde ich ihn fragen, um meinen Frieden mit der Sache finden zu können. Hättest du nicht das gleiche für ihn getan, Revan? Diese Frage geisterte ununterbrochen in meinem Kopf herum und ließ mir keine Ruhe. Ich brauchte keine Sekunde, um nach der Antwort zu suchen. Selbstverständlich hätte ich das gleiche für ihn getan. Ich würde es immer tun, weil sein Leben ein einziger Scherbenhaufen war. Weil er jeden Tag und jede Nacht zerrissen wurde von beiden Seiten. Weil sein eigener Onkel, seine eigene Familie ihn verraten hatte. Ich dagegen hatte nie eine Familie gehabt, die mich hätte verraten können. Der Einzige, der Verrat begangen hatte, war ich. Als ich zugelassen hatte, dass sie meine kleine Schwester mitnahmen. Ich war in diesem Moment machtlos gewesen, unfähig auf sie aufzupassen. Ich durfte nicht noch einmal jemanden verlieren, den ich mir geschworen hatte, zu beschützen.
Mit einem Ruck wendete ich das Schiff und steuerte auf direktem Weg den roten Punkt an. Schon ein paar Meter vor meinem Ziel, konnte ich sein Schiff ausfindig machen. Es stand hinter einem riesigen, kunstvollen Haus. Man müsste eigentlich schon Villa dazu sagen. Ich parkte mein Schiff neben seinem und hängte meine Axt an meinen Gürtel. Ich hatte schließlich keine Ahnung was mich hier erwartete. Besser ich war auf alles vorbereitet. Vorsichtig näherte ich mich dem Gebäude und schritt die Treppe hinauf, die augenscheinlich zu einer Terrasse führte. Als ich Schritte in meiner unmittelbaren Umgebung hörte, versteckte ich mich schnell hinter der nächsten Hauswand. Ich lugte um die Ecke und sah niemand geringeren, als Kylo, der anscheinend auf dem Weg zu seinem Schiff war. Das war ja einfacher, als ich dachte. Ich wollte mich gerade aus meinem Versteck begeben, als ein lautes Schluchzen die Stille durchzog.
"Ich liebe dich, Ben!" hallte eine weibliche Stimme über die gesamte Terrasse und mein bester Freund verkrampfte sich merklich. Seine Augen weiteten sich ungläubig und er stockte in seiner Bewegung. Er war definitiv überrascht. Ich dagegen war einfach nur verwirrt. Wem gehörte diese Stimme? Aus irgendeinem Grund kam sie mir seltsam bekannt vor. Und seit wann ließ er es zu, dass man ihn Ben nannte? Nicht mal ich durfte seinen Geburtsnamen laut aussprechen. Kylo rang sichtlich mit sich. Er sah nun gar nicht mehr entschlossen aus, sich zu seinem Schiff zu begeben. Langsam drehte er sich zu der anderen Person um und ging auf sie zu. Ich hätte gern gesehen, wer es war, doch leider befand ich mich dafür noch zu weit weg. Glücklicherweise konnte ich aber mein Versteck ändern, jetzt wo Ben sich wieder auf dem Weg zur Terrasse befand. Leise näherte ich mich der nächsten Ecke des Hauses und hatte nun eine optimale Sicht auf den Ort des Geschehens. Und dann sah ich sie. Die Jedi. Ich brauchte einen Moment, um sie zu erkennen. Sie in etwas anderem, als ihrer gewöhnlichen Kluft, zu sehen war ungewöhnlich. Fassungslos sah ich dabei zu, wie Kylo sich ihr weiter näherte. Sie...sie war unser Feind. Und trotzdem liebten sie sich? Wie lange ging das schon so? Wann und warum waren sie sich näher gekommen? Ich hatte das Gefühl gleich mein Bewusstsein zu verlieren, so überfordert war ich. Mein bester Freund, der Oberste Anführer und die Jedi? Das hätte ich mir in meinen verrücktesten Träumen niemals vorstellen können.
"Du...du liebst mich?" fragte Kylo zitternd und näherte sich ihr. So viel Zuneigung lag in seiner Stimme und seinem Blick. Als er bei ihr angekommen war, nahm er sanft ihr Gesicht in seine Hände. Ihr Gesicht, von Tränen deutlich gezeichnet, verzog sich zu einem strahlenden Lächeln und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken.
"Ich liebe dich." sagte sie abermals und erst jetzt begann ich das volle Ausmaß ihrer Worte zu begreifen. Sie liebte ihn, den gefürchtetsten Mann der gesamten Galaxis. Sie liebte ihn aufrichtig und mit allem was sie hatte. Nur ein Blinder hätte übersehen können, wie sie ihn ansah. Es gab keine Wörter im Leben, die schwerer wogen als diese drei. Kylo hatte sich sein ganzes Leben danach gesehnt und sie hatte sie ihm geschenkt. Er zögerte keine Sekunde, zog sie bestimmend an sich und küsste sie. In dem Moment ihrer Vereinigung legte sich ein graues Licht um die beiden und erinnerte mich an eine Passage der alten Jedi Schriften, die ich während meiner Zeit in der Akademie gelesen hatte:

Erst kommt der Tag,
Dann kommt die Nacht.
Nach Dunkelheit
Scheint durch das Licht.
Es heißt, dass dieser Unterschied
Nur beseitigt wird
Durch die Auflösung des Grau
In verfeinerter Jedi-Sicht.

Sowohl Luke, als auch Snoke hatten jahrelang von einem Gleichgewicht geredet. Dass die eine Seite nicht ohne die andere existieren kann. Allerdings wurde nie ein Gleichgewicht erreicht, immer war eine Seite der anderen überlegen gewesen. In den letzten Jahren hatte zum Beispiel die Erste Ordnung deutlich die Oberhand gehabt. Doch dieser Unterschied, dieses Ungleichgewicht war nun beseitigt. Aber natürlich! Es ging nie darum, die andere Macht zu unterwerfen. Das eine konnte ohne das andere nicht existieren. Es war notwendig, dass beide Seiten zusammen arbeiteten. Nur so, gab es ein Gleichgewicht. Der einzige Weg, langfristig den Krieg zu beenden, war die Vereinigung von Licht und Dunkelheit zu Grau. Die Schrift hatte es prophezeit. Kylo und Rey waren mehr als zwei Menschen, die sich zufällig in den anderen verliebt hatten. Die Macht wollte es so. Sie waren füreinander bestimmt.
Langsam lösten sie sich wieder voneinander und Kylo lehnte seine Stirn an die ihre.
"Ich liebe dich auch, Rey." erwiderte er ihre Worte und zum ersten Mal seit Jahren lachte er. Mein Herz zog sich zusammen, als ich es hörte. Es war ein echtes Lachen, es war Bens Lachen. Wie sehr hatte ich es vermisst, dass zu hören.

"Ben reiß dich zusammen! Gleich nochmal. Du kannst es doch sonst so gut." forderte Meister Skywalker ihn auf und Tiron gluckste hinter mir. Wir standen am Rande des Raumes und sollten uns selbst beschäftigen, bis wir von Luke einzeln zu ihm vor geholt wurden. Gerade versuchte Ben sich an dem vor ihm aufgebauten Hindernis, doch sein Schwert lag nicht so sicher wie sonst in seiner Hand. Normalerweise war Ben der Beste von uns allen, aber heute schwang er seine Waffe beinahe lustlos umher. Und ich wusste genau woran das lag. Seine Eltern waren heute schon wieder nicht aufgetaucht, an dem einzigen Tag im Monat wo sie uns für ein paar Stunden besuchen durften. Ben hatte sich mit hängenden Schultern von der Menge Erwachsener abgewandt, die ihre Kinder freudig in ihre Arme geschlossen hatten. Zwar bekam ich auch nie Besuch, aber das war etwas anderes. Meine Eltern waren seit Jahren tot, Bens dagegen wahrscheinlich nur ein paar Planeten von ihrem Sohn entfernt. Und trotzdem waren sie noch nie gekommen.
Erschrocken fuhren wir zusammen, als das Hindernis aus Holz mit einem großen Knall an der gegenüberliegenden Wand zersprang. Sprachlos sahen wir zu Ben der schwer atmend vor seinem Onkel stand.
"Bist du jetzt zufrieden?!" schrie er wütend. Luke war sichtlich schockiert.
"Du kommst bitte nach der Stunde nochmal zu mir. Tiron du bist der Nächste!"
Ben kam später als wir aus dem Trainingsraum und auch dieses Mal konnte Tiron es nicht lassen einen blöden Kommentar abzugeben.
"Hast du extra Stunden bekommen Alleskönner?" Die anderen fingen an zu lachen und Bens ganzer Körper verkrampfte sich.
"Lasst mich einfach in Ruhe." Seine Stimme brach am Ende des Satzes und er ging schnell die Stufen herunter, die zu unseren Hütten führten. Kaum hatte er seine eigene erreicht schlug er die Tür so laut zu, dass es bis zu uns nach oben hallte.
"Oh man der hat sie nicht mehr alle." Wieder lachten sie, während ich an nichts anderes denken konnte, als an die schmerzverzerrten dunkelbraunen Augen.
"Könnt ihr mal damit aufhören?!"
"Was willst du denn jetzt Revan?" spottete Tiron und sie wandten sich ab.
Ein paar Stunden später klopfte ich an seine Tür. Es war bereits Nachmittag und Ben war seit Stunden nicht mehr aus seiner Hütte gekommen. Da mir niemand antwortete ging ich einfach hinein. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich ihn allein auf seinem Bett sitzen sah. Seine Beine hatte er nah an den Körper gezogen uns seine geröteten Augen waren trostlos in die Ferne gerichtet.
"Ben, hast du Lust mit runter an den See zu kommen?" fragte ich.
"Ich glaube du bist besser dran, wenn du mit den anderen gehst." schniefte er leise und blickte auf den Boden.
"Ich möchte aber dich dabei haben." Abwartend sah ich ihn an und er erhob sich schließlich widerwillig und folgte mir die steinernen Stufen runter zu dem großen See. Heute war der erste sonnige Tag im Jahr. Die Wiesen waren bedeckt mit bunten Blumen und unzählige Fische tummelten sich im blauen Nass. Doch davon war bei Ben nicht das Geringste zu sehen. Er sagte den ganzen Weg über kein Wort und als wir das sandige Ufer erreichten, ließ er sich niedergeschlagen auf dem Boden nieder. Ich musste ihn dringend aufheitern.
"Schau mal." Ich zog mein kleines Boot, was ich mir heute Morgen selbst aus Zweigen und Blättern gebastelt hatte, aus meiner Tasche. Und das zweite.
"Ich hab auch eins für dich gemacht." Er nahm es vorsichtig in seine Hände und betrachtete es skeptisch.
"Was soll ich damit?"
"Naja wir könnten zum Beispiel ein Wettrennen veranstalten. Welches Boot zuerst das gegenüberliegende Ufer erreicht hat gewonnen." schlug ich vor und ein wenig später trieben die beiden kleinen Boote mit aufgestelltem Segel im Wasser. Wir wiederholten das Ganze einige Male, gaben unseren Schiffen Namen und dachten uns Geschichten darüber aus, wo sie wohl schon überall herum gekommen waren. Und zum ersten Mal seit langem lächelte Ben wieder.

Genauso wie jetzt. Ich hatte meine Hoffnung schon allmählich aufgegeben, ihn jemals aus den Fängen der Dunkelheit zurück zu bekommen. Aber Rey veränderte ihn komplett, veränderte ihn wieder zum Guten. Holte sein wahres Ich hervor mit ihrer Liebe. Sie hatte sich nicht in Kylo Ren verliebt, sondern in Ben Solo. Und genau der stand gerade vor ihr. Mein bester Freund war wie ausgewechselt. Natürlich war Kylo Ren nicht fort, aber in diesem Moment hatte Ben die Oberhand.
"Ich weiß." flüsterte sie ihm zärtlich auf sein Geständnis zu und vereinte ihre Lippen ein weiteres Mal. Ich hatte Ben noch nie so glücklich gesehen, wie in diesem Moment und das würde ich nicht zerstören. Deswegen wandte ich mich schnell ab und machte mich auf den Weg zu meinem Schiff.

Rey

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, brauchte ich erstmal eine Weile, bis ich realisierte wo ich mich gerade befand. Und mit wem. Mehrere Sonnenstrahlen fielen durch die großen Fenster und das Zwitschern der Vögel war leise zu hören. Ich konnte mir keinen anderen Planeten vorstellen, der die Schönheit Naboos übertraf.
"Guten Morgen" flüsterte er und sein warmer Atem kitzelte an meinem Nacken. Seine Arme hatte er fest um mich geschlungen, so als würde er mich nie wieder los lassen wollen. Nirgendwo fühlte ich mich so sicher und geborgen, wie hier bei ihm. Ich hob meinen Kopf und begegnete diesen wunderschönen, warmen, braunen Augen. So könnte ich jeden Morgen geweckt werden.
"Gut geschlafen?" fragte ich grinsend, welches er erwiderte.
"Keine Albträume. Ich habe es vermisst mit dir in einem Bett zu liegen." Sanft drückte er seine Lippen kurz auf meine Stirn und ich schmiegte mich enger an seinen muskulösen Oberkörper. Er roch noch nach meinem Parfüm, was ich gestern aufgetragen hatte, nach der Nacht und den Wiesen Naboos. Nebeneinander zu schlafen stellte wahrlich nichts neues für uns dar. In den letzten Wochen hatten wir fast jede Nacht zusammen verbracht. Genauso wie die letzte, nur mit dem Unterschied, dass wir unsere unterdrückten Gefühle endlich frei gelassen hatten. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich geliebt, wirklich und aufrichtig geliebt. Der vergangene Abend und die ihm folgende Nacht hatten das schmerzende Loch in meinem Herzen vollständig geschlossen. Natürlich würde mich meine Vergangenheit immer verfolgen und wieder versuchen mich in den unerwartetsten Momenten unter sich zu begraben. Wieder versuchen mir einzureden, ich wäre ganz allein. Doch das war ich nun nicht mehr. Jetzt hatte ich Ben, der dieses Loch mit all seiner Liebe, seinem Verständnis, seinem Mitgefühl und seiner Nähe füllte. So etwas wie letzte Nacht, so etwas hatte ich noch nie gefühlt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht gewusst, dass mein Körper überhaupt dazu fähig war, so etwas zu empfinden. Schon wenn ich nur an seine Berührungen zurück dachte, flammte in mir neues Verlangen auf.
"Die letzte Nacht war wunderschön." hauchte ich glücklich und meine Lippen fanden seine. Wieder durchlief es mich warm und ich schlang meine Arme um seinen Hals.
"Mir geht es genauso, Rey. Es war die schönste Nacht meines Lebens." flüsterte er, als wir uns langsam lösten und mein Herz machte schon wieder einen Sprung. Am liebsten hätte ich diesen Moment eingefroren und wäre ewig mit ihm in diesem Bett liegen geblieben. Doch ich wusste nicht, wie viel Zeit uns blieb oder was die Zukunft uns brachte. Wir hatten ja bis jetzt nicht mal geklärt, was wir nun waren. Und deshalb sollten wir die Zeit, die wir hatten, so gut wie möglich nutzen.
"So, jetzt aber raus aus den Federn!" forderte ich deshalb Ben auf und befreite mich aus seinen Armen. Dieser sah mir entsetzt zu und schlang die Decke fester um sich, als würde er ahnen, was ich als nächstes vor hatte.
"Was soll das werden?" fragte er misstrauisch.
"Wir stehen jetzt auf." erklärte ich ihm, was dazu führte, dass Ben sein Gesicht seufzend in einem der unzähligen Kissen vergrub.
"Um diese Uhrzeit?" nuschelte er müde und zog die Decke enger an sich. Seine Stimme wurde durch das Kissen gedämpft.
"Ja, Schlafmütze!" lachte ich und sammelte meine Sachen vom Boden auf. Sie waren im ganzen Zimmer verstreut. Als ich in das blaue Kleid geschlüpft war und meine Haare zu den gewohnten drei Zöpfen zusammen gebunden hatte, öffnete ich eines der großen Fenster, hinter dem sich der angrenzende Balkon befand.
"Mach das sofort wieder zu!" jammerte Ben hinter mir, da die Sonne ihm jetzt genau ins Gesicht schien.
"Du liegst ja immer noch im Bett." seufzte ich und richtete meine Hand auf die Decke. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, denn es dauerte gerade mal ein paar Sekunden, bis sich die Decke in meiner Gewalt befand. Ben versuchte sie noch festzuhalten, jedoch ohne Erfolg.
"Es ist verboten, die Macht für solche Dinge einzusetzen." grummelte er, drehte sich auf seinen Rücken und sah mich verschlafen an.
"Sagt wer?" fragte ich amüsiert und hob eine Augenbraue.
"Na ich." erwiderte Ben schlagfertig und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.
"Ist das so hm?" Herausfordernd kam ich langsam auf ihn zu.
"Du musst endlich aufstehen." tadelte ich ihn, doch Ben sah mich nur grinsend an.
"Ist das so hm?" wiederholte er meine Worte, packte mich an meiner Taille und zog mich mit ihm ins Bett.
"Ben!" kicherte ich überrascht und landete unter ihm auf der weichen Matratze. Noch ehe ich irgendwas sagen konnte, brachte Ben mich mit einem Kuss zum Schweigen. Er machte es mir aber auch echt alles andere als leicht. Seine weichen, vollen Lippen ließen mich mal wieder alles vergessen. Meine Finger spielten mit seinen Haaren und seine Hand streichelte zärtlich meine Wange. Und da wurde mir etwas klar. Wir hatten alle Zeit der Welt. Was spielte es schon für eine Rolle, wann wir aufstanden? Hier waren wir abseits des Krieges zwischen dem Widerstand und der Ersten Ordnung. Hier konnten wir so sein, wie wir es wollten, denn niemand würde uns finden. Ich brauchte diese Auszeit gerade und Ben schien es kein bisschen anders zu gehen. Das hatten wir uns verdient. Schnell griff nach meinem Komlink, der schon seit mehreren Minuten klingelte und warf ihn an die nächste Wand.

Die Wiesen Naboos wirkten bei Tageslicht noch weiter und grüner. Die Seen klarer, der Himmel blauer. Das war mit Abstand der der schönste Planet, auf dem ich bis jetzt gewesen war. Zusammen standen wir am Geländer der Terrasse und ich konnte meinen Blick nicht los reißen, von dem unendlich groß wirkenden Wasser. Fasziniert beobachtete ich wie ein Schwarm aus kleinen Fischen seine Bahnen durch das klare Wasser zog, wie die Algen mit der Strömung tanzten und die Vögel, die sich ab und zu an dem kühlen Nass erfrischten. Ben sagte nichts, aber ich merkte, wie er mich die ganze Zeit betrachtete.
"Es ist wunderschön." brach ich das Schweigen und schaute ihn an.
"Das ist es." bestätigte er.
"Das Haus hat meiner Großmutter gehört." fügte er hinzu, was mir die Sprache verschlug.
"Das erzählst du mir jetzt?" Nachdem wir... Eine leichte Röte schlich sich in mein Gesicht.
"Ich war in meiner Kindheit öfter mit meiner Mutter hier." erklärte er und schwieg danach eine lange Zeit. Wie schwer ihn den Tod seiner Mutter treffen musste. Er konnte sich im Gegensatz zu mir nicht mal von ihr verabschieden. Ein Blick in sein von Trauer verzerrtes Gesicht reichte, um zu wissen, dass ich ihn dringend auf andere Gedanken bringen musste.
"Was gibt es hier noch zu sehen?" probierte ich ihn abzulenken und ein Lächeln schlich sich auf Bens Gesicht. Erst dachte ich, dass es wegen meiner Frage war, aber er gab mir keine Antwort. Stattdessen fixierten seine Augen einen Punkt auf meinem Hals.
"Was ist?" fragte ich verwirrt.
"Ich hab da wohl etwas hinterlassen." lachte er und strich mir eine lose Haarsträhne beiseite.
"Was...Oh!" Plötzlich wurde mir klar, was er damit meinte. Sofort stürmte ich zurück in das Haus. Ich musste es mit eigenen Augen sehen.
"Rey, wo willst du denn hin?" hörte ich Ben belustigt rufen und wenig später stand er neben mir, vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer. Sorgfältig betrachtete ich den roten, dunklen Fleck auf meinem Hals.
"Da hast du ja ganz tolle Arbeit geleistet." seufzte ich. Der Fleck war riesig. Wie sollte ich den bloß abgedeckt kriegen? Finn, Rose und vor allem Poe durften ihn nämlich auf keinen Fall sehen. Allerdings durchlief mich auch ein warmes Gefühl, als ich ihn so ansah. Bei dem Gedanken daran, wer ihn mir hinterlassen hatte. Er war ein Zeichen dafür, dass ich zu Ben und zwar ausschließlich zu ihm gehörte.
"Soll ich dir noch einen verpassen?" raunte Ben mir ins Ohr, als er mein Lächeln bemerkte und schlang seine Arme von hinten um mich. Es kostete mich meine ganze Kraft meinen Kopf zu schütteln und stattdessen meine Frage von vorhin zu erneut zu stellen. Noch einen Knutschfleck mehr konnte ich mir dann wirklich nicht leisten.
"Ja, komm mit. Ich will dir etwas zeigen." antwortete er, aber ich konnte mich kaum auf seine Worte konzentrieren. Wieso fiel es mir nur so verdammt schwer, ihm zu widerstehen? Ich könnte schon wieder über ihn herfallen. Ben verwebte unsere Hände miteinander und ich ließ mich bereitwillig von ihm aus der Villa führen.

So, da bin ich. Leider hat das Kapitel viel länger gedauert, als ich dachte. Es ist auch schon wieder sehr lang geworden, sorry dafür. Was denkt ihr tut Revan jetzt? Und was möchte Ben wohl Rey zeigen? Schreibt mir eure Ideen gern in die Kommentare.

Eure starline20002 :)

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