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Kapitel 3



Freitag, 16.03.2012

„Wie ein richtiger Gärtner siehst du aus", kommentierte Meemaw am nächsten Morgen, als Tali in seiner neuen Montur zu ihr ins Wohnzimmer stapfte.

In Port Angeles hatte er als Entschuldigung nicht nur seine heiße Schokolade und den Kuchen bekommen, sondern auch die grüne Latzhose mit den goldenen Knöpfen. Die gelbe Variante mit den schwarzen Knöpfen wäre meinem Geldbeutel zwar lieber gewesen, aber mein schlechtes Gewissen hatte überwogen.

Am liebsten hätte Tali bereits gestern Abend Meemaw das Outfit präsentiert, jedoch hatte ich ihn überzeugen können, dass ich es vor dem ersten Tragen waschen wollte und so hatte ich das über Nacht getan. Auf neue Gummistiefel hatte er leider verzichten müssen, bis zu seinem Geburtstag mussten seine alten reichen. Er hatte sich gestern allerdings nicht nehmen lassen seine neue, hochwertige Gartenschaufel mit ins Bett zu nehmen. Sicherheitshalber hatte ich die, kaum, dass er geschlafen hatte, auf den Nachttisch verstaut. Sie war das Erste gewesen, was er heute Morgen in die Hand genommen hatte, und er hätte liebend gern auf das Frühstück verzichtet. So aber musste er sich eben bis jetzt gedulden. Doch an seinem ungeduldigen Hibbeln erkannten wir, dass er nach seiner halben Schüssel Müsli nicht weiter warten konnte und unterbrachen für ihn das Frühstück.

„Ihr seid sicher, dass ihr das heute alleine schafft?", fragte ich nach und beobachtete, wie Tali zur Gartentür ging und seine alten Gummistiefel anzog.

„Kitty, mach dir keine Sorgen. Wir machen uns einen spaßigen Oma-Enkel-Tag und du erledigst ganz in Ruhe deine Aufgaben. Dabei braucht er nicht dabei zu sein. Das ist doch langweilig für ein Kind."

Nervös biss ich mir auf die Lippe. Es war nicht so, dass ich kein Vertrauen in die zwei hatte, aber Tali war eben speziell und Meemaw nicht mehr die Jüngste. Und sie kannten sich kaum.

„Sprich mit dem Jungen nochmal und dann mach dich fertig", sagte sie und ging hinaus in den Garten.

Ich reichte ihm seine Jacke, half ihm beim Anziehen und sah zu, wie er den Reißverschluss selbst zu machte. „Tali, ist das wirklich okay für dich? Du kannst auch mit mir mitkommen."

Heftig schüttelte er den Kopf und drückte seine neue Schaufel mit seinem Kuscheltier an sich. Ein Schmunzeln kam mir auf die Lippen. Er freute sich wirklich auf heute.

„Okay, verstanden. Aber wenn was ist, Meemaw ist super nett. Sie wird mich anrufen, wenn du das möchtest. Ja? Okay, dann bis später."

Der Abschied, der sonst deutlich langsamer vonstattenging, war schnell und eh ich mich versah, war ich allein im Wohnzimmer.

Zwei Dinge standen für heute auf meiner To-Do-Liste und ich hoffte, mehr als nur das davon streichen zu können. Mit dem Leihwagen, den ich nächste Woche zurück nach Port Angeles bringen musste, fuhr ich als Erstes zur Stadtverwaltung. Das Zentrum von La Push lag direkt am Hafen und der Geruch nach Fisch wurde stärker, je näher man dem Pazifik kam. Von unserem Haus aus hätte ich auch zu Fuß gehen können. Wir wohnten zwar nicht auf der Hauptstraße, dennoch war es recht zentral und für alsbald stand auf dem Plan Tali den Fußweg zu zeigen. Aber für jetzt war es mir schlichtweg zu kalt. Und sollte ich schon wieder jemanden begegnen, konnte man mit einem Auto besser fliehen, ohne, dass es wie eine Flucht aussah. So etwas wie gestern würde nicht nochmal passieren. Das war eine Kurzschlussreaktion gewesen. Jetzt war ich vorbereitet. Dennoch hielt ich mir gerne die Option auf einen dezenteren Abgang offen.

Quileute Tribe stand mit weißer Schrift auf einem dunklen Schild direkt vor meinem Parkplatz. Einige Feet weiter hingen die Fahnen und wehten unter dem starken Wind. Der Sternenbanner überragte die andren zwei Flaggen und war schon von weitem zu erkennen, während die grüne Fahne von Washington auf der gleichen Höhe wehte, wie die der Quileute. Ich persönlich fand ja, dass unsere Flagge aussah, als hätte sie ein Grundschulkind gemalt und dachte mir, dass ein Designer sie mal dringend überarbeiten sollte. Aber das würde wohl kaum passieren.

Ich nahm meine Unterlagen auf den Arm und ging ins Gebäude hinein. Einen Termin hatte ich nicht und dennoch war ich mir sicher, schnell wieder hier raus zu kommen. Das hier war keine Großstadt – nicht einmal eine Kleinstadt – sondern nur eine kleine Gemeinde. Es glich einem Wunder, dass wir überhaupt eine eigene Verwaltung besaßen und nicht für jeden Scheiß nach Forks mussten.

Wie ich erwartet hatte, herrschte gähnende Leere. Selbst hinter dem Empfangstresen saß niemand und von einem Schild, das die Abwesenheit erklärte, fehlte auch jede Spur. Wenigstens gab es eine Tischglocke, die ich betätigte, nachdem fünf Minuten später immer noch niemand erschien.

„Ich komme gleich", rief augenblicklich eine junge Frauenstimme aus dem hinteren Bereich und kurz darauf erschien mir eine Frau, die nur einige Jahre älter als ich zu sein schien. Sie kam mir nicht bekannt vor und bei den unverkennbaren Narben in ihrem Gesicht hätte ich mich an sie erinnert. „Hi", grüßte sie mich und schenkte mir ein höfliches Lächeln. „Wie kann ich dir helfen?"

„Hi." Ich umklammerte meine Unterlagen, die in einer Hülle lagen. „Ich bin Caitlyn Johnson und möchte meinen Wohnsitz anmelden."

Ihr Lächeln wurde wärmer. Die Narben verhinderten, dass die rechte Gesichtshälfte die gleiche Reaktion zeigte, aber es tat nichts von der ehrlichen Freude weg, die sie zu empfinden schien. „Die Enkelin von Hahool" Wie seltsam es war, Meemaws Namen zu hören, merkte ich erst jetzt. Sogar Dad nannte sie nicht so.

Unbeirrt nickte ich. „Genau." Auch wenn ich sie nicht zu ordnen konnte, wunderte es mich nicht, dass sie direkt wusste, wer ich war. Wenn sie hier lebte, am Sozialleben teilnahm und in der Stadtverwaltung arbeitete, kannte sie automatisch alle Bewohner.

„Ich bin Emily Uley, es freut mich sehr dich kennenzulernen Caitlyn. Hahool hatte nicht erzählt, dass du herziehst." Sie tippte etwas auf dem Computer, der vor ihr stand und deutete mir anschließend ihr in einen weiteren Raum zu folgen, der deutlich kleiner war, als die Eingangshalle.

„Das war bis vor kurzem auch noch nicht ganz klar", murmelte ich und zog meine Jacke aus und hängte sie über einen Stuhl, der vor einem Schreibtisch stand und setzte mich. Emily nahm vor einem etwas moderneren PC auf der anderen Seite Platz.

„Es erleichtert mich, zu wissen, dass deine Grandma nicht alleine bleibt. Ich habe in den vergangenen Monaten öfters bei ihr vorbei geschaut. Mein herzliches Beileid für euren Verlust", sagte sie. Der Ton in ihrer Stimme verriet, dass sie das nicht nur so daher sagte, sondern es genau so meinte.

„Hm", machte ich nur und schob meine Unterlagen zu ihr. Auf meine karge Reaktion ging sie nicht weiter ein und nahm die Blätter aus der Hülle. Ein Ring an ihrem Finger glänzte. „Uley, bist du mit Sam Uley verheiratet?", versuchte ich mich in Konversation. Früher war mir Small Talk nie schwergefallen. Jetzt war ich etwas eingerostet und musste mich erst wieder dran gewöhnen.
Emily hielt inne. Jetzt lächelte nicht nur ihr Mund, sondern auch ihre Augen. „Ja, seit vier Jahren."

„Herzlichen Glückwunsch."

„Danke."

Sam Uley war vier Jahre älter als ich und war damals mit Leah Clearwater zusammen. Mit beiden hatte ich nie viel zu tun, aber sie waren mir ein Begriff und je länger ich Emily bei ihrer Arbeit beobachtete, desto mehr brockenhafte Erinnerungen kamen in mir hoch. Früher gab es niemanden mit solchen Narben, aber sie konnten auch nach meiner Abreise entstanden sein. Emily ...

„Du bist Emily Young, die Cousine von Leah und Seth Clearwater, oder?" Als Kind war ich öfters bei den Clearwaters gewesen, wenn Meemaw und Mom arbeiten waren. Ich hatte hauptsächlich mit Seth gespielt, denn Leah war schon damals zu cool für uns und hatte lieber mit ihrer Cousine abgehangen. Aber war es wirklich diese Emily hier? Etwas schräg wäre es, wenn man bedenkt, dass Leah und Sam ein Paar waren.

„Ja, genau."

„Wow, war bestimmt nicht einfach", kam es aus mir, bevor ich es verhindern konnte. Das Trampeltier in mir hatte übernommen und ich wollte es gleich wieder dort begraben, wo es herkam.

Zu meiner Überraschung kam ein Glucksen aus ihr. „Allerdings, aber das ist jetzt schon so lange her. Mittlerweile sind wir alle erwachsen geworden." Sie zwinkerte mir zu und tippte anschließend etwas in die Tastatur. „Du hast einen Sohn?", fragte sie nach, als sie das nächste Blatt hervor nahm und auf Talis Geburtsurkunde blickte.

„Ja, er ist mit mir herzgezogen."

Verstehend nickte sie. „Dann wird er bald in die Elementary School gehen? Ist er schon angemeldet?"

„Noch nicht. Immer als ich dort angerufen hatte, war das Telefon besetzt."

Emily verdrehte die Augen. „Mister Chubby vergisst ständig, den Hörer aufzulegen. Du bist nicht die erste, die das Problem hat. Ich habe es ihm schon so oft gesagt, aber ein neueres Telefon will er sich auch nicht besorgen."

„Ich geh einfach die Tage mal vorbei."

Sie schüttelte den Kopf. „Lass nur, ich kann die Anmeldung von hier aus fertig machen und per Mail schicken."

„Das geht?", fragte ich erstaunt und ließ mir erklären, dass der E-Mail-Verkehr in dem kleinen Reservat gut funktionierte und alle Behörden miteinander vernetzt waren. Emily meinte, ich bräuchte mir keinerlei Gedanken darüber machen, ob Tali einen Schulplatz bekam, denn der war ihm sicher. Das Antwortschreiben, was ich bald bekam, wäre eine reine Formalitäten-Sache.„Und bis dahin kannst du ihn sicherlich bei Sue betreuen lassen. Sie macht das so liebevoll. Unsere kleine Tochter ist ebenfalls bei ihr und fühlt sich wirklich wohl. Ich hatte mit den Trennungen viel größere Probleme als Rose. Die hat sich gleich ins Getümmel geschmissen."

„Darum hat sich meine Grandma schon gekümmert. Tali hat am Montag seinen ersten Tag. Wie alt ist Rose denn?"

„Drei Jahre, aber sie hat es schon faustdick hinter den Ohren."

Schade. Wäre sie in Talis Alter, hätte er es eventuell leichter gehabt. Andererseits wusste ich nicht, ob Emily, oder Sam, wirklich so nett war, wie es jetzt wirkte. Viele Eltern wollten keinen Sonderling als besten Freund seines Kindes haben.

Eine halbe Stunde später waren wir fertig und Emily und ich standen wieder im Foyer. Während ich meine Jacke überzog, sah die Beamtin in einem Wandkalender etwas nach.

„In einer Woche machen wir am Samstag ein Lagerfeuer am Second Beach. Kommt gerne vorbei", lud sie uns ein. Mir gefiel die Aussicht darauf, mit ihr Zeit zu verbringen. Meine Ängste legte ich einen Augenblick zur Seite und versuchte, das unbekümmerte Mädchen zu sein, was ich einmal war.

„Werden wir, danke." Ich wandte mich zum Gehen, als mir etwas einfiel und mich noch einmal zu ihr drehte. „Weißt du zufällig, ob hier irgendwo eine Aushilfe gesucht wird?"

Wenn ich schon einmal bei einer womöglichen Quelle saß, musste ich das ausnutzen. Es würde mir Zeit und Stress ersparen.

Emily nickte zu der Wand neben mir. „Schau mal auf dem schwarzen Brett. Gibt es was bestimmtes, was du suchst?"

Vage zuckte ich mit den Schultern und sah mir die Aushänge an. Im Moment wäre ich froh, einfach etwas zu haben. Eine Krankenversicherung war schon Gold wert.

Auf der Pinnwand waren nicht nur Ausschreibungen für Jobs, sondern auch Flyer für Events und ähnlichen angebracht und es dauerte, bis ich rausgefiltert hatte, was einem richtigen Job nahekäme. So etwas wie Nachhilfe oder Babysitten zum Beispiel nicht. Angler fiel aus, weil ich nicht angeln konnte und ein Schiff konnte ich auch nicht lenken, um mich als Kapitänin zu bewerben. Jägerin oder Försterin fiel ebenfalls raus. Als Haushaltshilfe würde ich zu wenig verdienen und dann würde mein Leben dann sowohl privat, als auch beruflich nur aus ein und demselben bestehen, allerdings war es besser als nichts. Ich zog einen Streifen mit der Telefonnummer ab. Das Gleiche machte ich noch mit dem Aushang für einen Job in einem Resort am First Beach, bei dem man eine Ausbildung verfügen musste, die ich nicht besaß.Ansonsten war die Auswahl sehr mau, was wohl daran lag, dass wir keine Saison hatten. Im Sommer würden mehr offene Stellen für Kellner und Touristenführer gesucht werden.

Mit den zwei Streifen in der Hand verabschiedete ich mich von Emily und ging zum Leihwagen. Wenn das beides nichts wurde, musste ich in Forks oder gar Port Angeles Ausschau halten. Und für beide Orte benötigte ich ein Auto, was mich zu meinem nächsten Problem führte.

Gestern Abend hatte ich mir den Pick-Up einmal angeschaut und abgesehen davon, dass das Licht nicht funktionierte, machte der Motor seltsame Geräusche. Keine guten Voraussetzungen, um es jeden Tag zu nutzen.

Ich setzte mich vors Lenkrad, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und hielt inne. Auf meinem Plan hatte als Nächstes ein Schulbesuch angestanden, aber dank Emily blieb mir das jetzt erspart und mit einem Mal, wusste ich nicht mehr, was ich sonst noch machen musste.
Seufzend lehnte ich den Kopf an die Nackenstütze, schloss für einen Moment die Augen und genoss die kurze Verschnaufpause. 


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