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Chapter 8

Die Zelle für Untersuchungshäftlinge war relativ dunkel. Einzig ein kleines, vergittertes Fenster über Narzissas Kopf ließ ein wenig Licht in den finsteren Raum sickern.
Auf einmal drang das Schuhu einer Eule an ihr Ohr. Verwirrt sah sie nach oben. Ein zusammengefalteter Zettel segelte durch die Metallstäbe und landete auf dem dunkel gefliesten Boden.
Erst zögerte sie, dann hob sie ihn auf. Mit einem flauen Gefühl in der Magengrube faltete sie ihn auseinander. Sie ahnte bereits, von wem er stammte.

Zissy,

Ich hoffe, es geht dir und deiner Familie gut – den Umständen entsprechend.
Der Grund für mein Schreiben ist, dass ich dich vorwarnen möchte. Wir werden die Anhörung stürmen, sobald sie zu Ende ist, aber noch niemand den Saal verlassen hat. Unser Ziel ist Harry, also keine Sorge.
Sollte aber einer von euch nicht freigesprochen werden, zögert nicht, euch an uns zu wenden. Wir nehmen euch gerne mit. Allerdings hoffe ich, dass ihr in dem Fall einen Weg kennt, wie man schnell an mehr Geld kommt, ohne zur Bank zu müssen. Aber das müsste kein Problem sein, denn du hast gute Chancen. Wir würden Hilfe von deiner Seite sehr zu schätzen wissen.
Sollten du und dein Sohn gut davonkommen (was am wahrscheinlichsten ist), werden wir euch nicht beachten, da wir es nicht so wirken lassen wollen, als hätten wir noch Kontakt. Um Lucius ist es jedoch ein wenig schlechter bestellt, das siehst doch sicher auch du? Trotzdem alles Gute.

Liebe Grüße,
G

Die Hexe seufzte schwer. Sie wusste, Ginny war verloren. Egal, wie sehr Narzissa wollte, dass die Jüngere ihr Leben hinter sich ließ und neu anfing, irgendwo, wo niemand sie wiedererkennen würde – die Dunkle Lady würde nicht aufgeben. War es die Macht, die sie dazu brachte, oder tatsächlich die ihrer Meinung nach schon an Besessenheit grenzende Liebe zu Tom Riddle?
Doch vielleicht empfand Narzissa diese nur so, weil sie so etwas nie mit Lucius gehabt hatte. Sie waren eine arrangierte Ehe eingegangen, nicht unüblich für reinblütige Zauberer und Hexen. Und dann kam Ginny und fand die Liebe ihres Lebens. Einfach so. Wurde entführt und begegnete jemandem, der etwas für sie zu empfinden schien. Auch wenn es Lord Voldemort war.
Narzissa zerriss das Pergament in winzige Fetzen, so klein, dass man unmöglich erkennen konnte, dass es einmal ein Brief gewesen war, und füllte ihre hohle Hand damit. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hob die Hand. Vorsichtig pustete sie die Pergamentstücke durch das Gitter, begleitet von ein wenig zauberstabloser Magie.
Sie würde niemandem davon erzählen. Wenn die Dunkle Lady zur Anhörung kam, konnte man sie wohl nicht aufhalten. Die Schwangerschaft machte Narzissa Sorgen, denn was dachte sich Ginny? Setzte sie das Leben ihres Kindes wirklich so leichtfertig aufs Spiel?

***

Arthur Weasley kam von der Arbeit nach Hause.
Gewohnheitsmäßig nahm er die Post aus dem Briefkasten, den sie seit Ende des Kriegs nutzten und mehr Kontakt mit der Muggelwelt hatten. Während er zum Haus ging, sah er die Post durch. Eine Überweisung, ein Brief vom Ministerium, vermutlich eine Info zu irgendwelchen Änderungen und... einen unbeschrifteten Umschlag. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Ein Brief ohne Absender war in diesen Zeiten ein schlechtes Zeichen.
Beiläufig öffnete er die Haustür und trat ein. Seine Hände zitterten unkontrolliert, als er den Umschlag ungelenk aufriss. Pergament, also nichts aus der Muggelwelt.
Lieber George
, lautete die erste Zeile. Diesen Brief hast du sicher nicht erhalten wollen. Aber es wird Zeit. Bellatrix- Arthur erbleichte bei der Nennung dieses Namens. Er spürte, wie die Angst in ihm hochkroch. Das war die Schrift seiner Tochter. Sie erwähnte die Frau, die ihr altes Haus niedergebrannt und fürchterliche Verbrechen begangen hatte, in ihrem Brief. Was hatten die beiden mit George zu schaffen?
Arthur dachte, seine Stimme würde versagen, aber die in ihm aufsteigende Wut verlieh ihm genug Kraft, um die ganze Familie samt Hermine innerhalb einer halben Minute zusammenzurufen. Irritiert und ein wenig ängstlich standen sie alle in der Diele versammelt. George betrachtete seine Schuhe eingehend. Er wirkte nervös.
„Lies das vor", sagte Arthur gepresst und drückte seinem Sohn das Pergament in die Hand. Hatten sie sich erneut täuschen lassen?
George sah aus, als wollte er wegrennen, doch der strenge Blick seines Vaters schien ihn auf der Stelle festzubannen. Als er die Zeilen überflog, wich alles Blut aus seinem Gesicht. Er schwankte leicht.
„Lies es vor", wiederholte sein Vater unerbittlich.
Der junge Mann schluckte, dann begann er zu lesen: „Lieber George, diesen Brief hast du sicher nicht erhalten wollen. Aber es wird Zeit. Bellatrix hat dich die ganze Zeit schon für einen Versager gehalten. Nicht, dass du viel auf ihre Meinung geben würdest, aber sie hat recht, du musst dich entscheiden. Willst du dich wirklich weiterhin verstecken? Du bist ein Todesser, du hast das Dunkle Mal."
Er hörte alle nach Luft schnappen. Ohne aufzusehen, sprach er weiter.
Natürlich stehen die Dinge jetzt anders. Du musst dich uns nicht anschließen, wir werden niemanden zwingen. Nicht unter der Leitung von Miss Voldy. Ich weiß, dass du mich so nennst, seit du es weißt. Und du hast ja recht. Das mit Fred tut mir leid. Ehrlich. Ich wusste nicht, dass ihr euch da oben auf dem Turm postiert hattet. Es gibt keine Worte dafür, um zu sagen, wie sehr ich es bereue. Ich bin schuld, ich weiß. Glaub mir, könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich es tun. Ich war es auch, die Lupin getötet hat. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich dich gut verstehen, wenn du ablehnen würdest. Wer schließt sich schon gerne der durchgeknallten kleinen Schwester bei einem aussichtslosen Projekt an? Aber denk darüber nach. Liebe Grüße, Ginny." Er wagte nicht, aufzusehen.
„Du hast uns auch verraten?", schrie Ron auf einmal wutentbrannt und wollte auf seinen Bruder losgehen. Niemand hielt ihn zurück.
Doch George ließ nicht einfach auf sich einschlagen. Mit einer gekonnten Bewegung verdrehte er Ron den Arm und zog ihn in eine Position, in der er ihm den Zauberstab drohend an den Kopf halten konnte. „Sei ruhig. Ich kann das erklären." Sein Bruder zappelte.
Molly hatte die Hand vor den Mund geschlagen. Über ihre Wangen liefen Tränen. Hermine sah ähnlich schockiert aus. Arthur wirkte schlicht und einfach enttäuscht.
„Zeig, hast du das Mal wirklich?" In dem einen Moment, in dem George nicht aufpasste, hatte sich Ron losgemacht und ihm den Ärmel zerrissen. Darunter war klar und deutlich in schwarzen Tintenlinien das Zeichen der Todesser zu erkennen.
Er sah viele der Leute um ihn herum ihre Zauberstäbe ziehen. Das war der Moment, in dem ihm alles zu viel wurde und er Ron von sich stieß, um in schwarzem Rauch durch den Kamin zu verschwinden.

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