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Chapter 7

Missmutig die Arme um den Bauch geschlungen, saß Ginny vorm schwach erleuchteten Zelt. Sie hatte eine Decke um die Schultern geschlungen, damit sie nicht allzu sehr fror.
Am liebsten wäre sie weggelaufen, aber das hätte Bellatrix nur in ihrem Verdacht bestärkt, dass Ginny sie hintergangen hatte. In diesem Falle wäre die Dunkle Lady vogelfrei: Die Regierung suchte sie, weil sie unter Mehrfachmordverdacht stand, während die Todesser von niemand anderem als Bellatrix Lestrange gegen sie aufgehetzt werden konnten. Insbesondere wenn der vernünftigere Rodolphus hinter seiner Frau stand. Ihm brachten die Anhänger der Dunklen Seite viel Respekt entgegen.
Ihr Leben war von diesem zweifelhaften Paar anhängig, so sehr sie diese Tatsache verabscheute. Und deshalb musste sie sich gut mit ihren Mitreisenden stellen.
Doch momentan war das Letzte, was sie wollte, Bellatrix zu sehen. Greyback würde ihre Stimmung auch nicht gerade heben, da seine spezielle Art sie jedes Mal mehr Nerven kostete als sie aufbringen konnte. Rod war ihr eigentlich egal. Vermutlich versuchte er gerade nur, seine hysterische Partnerin zu beruhigen, die sich soeben vor Wut kochend in einen kleinen Nebenraum verzogen hatte, um der Weasley aus dem Weg zu gehen.
Ginny vermisste ihre Freunde und Geschwister. Die hätten sie in den Arm genommen und getröstet. Hier war sie alleine. Die Dunkle Seite war die einsamere.
Der Zeltvorhang hinter ihr wurde beiseite gezogen.
„Was ist?", flüsterte sie. Ihr fehlte die Kraft zum Fauchen oder gar Schreien. Sie drehte sich noch nicht einmal um, sondern krallte sich bloß in die grobstoffige Decke, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten.
Jemand nahm neben ihr Platz. „Alles in Ordnung?", fragte Rod besorgt.
„Mh", machte Ginny bloß. War alles in Ordnung?
Er reichte ihr die bunte Keksdose aus dem Muggelsupermarkt. „Such dir was aus."
„Echt?" Überrascht sah Ginny auf. „Aber du willst doch immer, dass wir sparsam sind."
„Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Handlungen", sagte Rod gespielt großspurig und grinste. Seine Zähne sahen nicht ganz so übel aus wie Bellas damals. Aber ihn kümmerte sein Aussehen auch herzlich wenig, so wie sie ihn kannte.
Freudig quiekte Ginny auf, als er einen Keks ihrer Wahl vergrößerte und sie so einen Kuchen erhielten. „Danke." Sie brach ein Stück davon ab und steckte es sich in den Mund. „Hiermit verleihe ich dir den Orden für Genialität und die Rettung meines Abends", mampfte sie.
Rod lachte.
In gemeinsamem gefräßigen Schweigen aßen sie den ‚Kuchen', wobei sie vorsichtshalber darauf achteten, dass noch genug für Bella übrigblieb. Sie sollte nicht noch einen weiteren Grund haben, herumzuschreien.
„Ich könnte deine Briefe abschicken", bat Rod plötzlich an und riss die Jüngere damit aus ihren Gedanken.
„Kein Scherz?", hakte Ginny skeptisch nach. „Das machst du aber nicht bloß, um deine liebenswerte Ehefrau zu provozieren?"
Ehrlich gesagt, traute sie ihm alles zu. Erst jetzt merkte sie, wie wenig sie über die anderen wusste, obwohl sie sich schon seit einem Jahr kannten und regelmäßig sahen. Ihr Gewissen meldete sich. Lag es an ihr, dass sie so schlecht über Rod, Bella und Greyback informiert war?
Bellatrix Lestrange war in einem schwarzmagischen Umfeld im Grimmauldplatz Nr.12 aufgewachsen. Ginny kannte beide Schwestern sowie die garstige, Merlin sei dank längst verstorbene Tante. Diese Kindheit war wohl auch der simple Grund dafür, warum Bellatrix Muggel hasste. Außerdem las sie gerne alles, was sie in die Finger bekam.
Von Rod wusste sie nur, dass er eine ähnliche Erziehung genossen hatte, wenn auch wohl nicht ganz so streng, denn er hatte kein Problem mit Muggelkleidung oder -artefakten und hielt sich gerne in nichtmagischen Städten auf, sehr zur Missbilligung Bellas. Aber dort war er nur ein rothaariger Backpacking-Tourist mit Frau und Tochter, anders als in der Zaubererwelt, wo er als Serienmörder zweifelhafte Karriere gemacht hatte, einer Terrororganisation angehörte und vollkommen kinderlos war, weil seine Frau schlicht selbstsüchtig war und ihn nicht liebte, weshalb sie auch bisher keinen Sinn darin gesehen hatte, eine Familie zu gründen. Dabei wünschte er sich so sehr ein normales Leben, das merkte sie, wenn sie durch Muggelstädte schlenderten.
Ginny konnte ihn verstehen. Manchmal wäre sie auch am liebsten dort geblieben, hätte alles hinter sich gelassen. Doch das ging nicht. Es gab ja noch Tom. Und der würde nicht wollen, dass seine Todesser, sobald sie ihn tot glaubten, ihre Ideale verrieten. Aber – ganz heimlich – dachte sie gelegentlich auch, dass ihr eine Auszeit von der Magie, den Geldsorgen und nicht zuletzt der Flucht allgemein guttun würde.

***

Rod hielt sein Wort.
Als sie am nächsten Tag vormittags weiterzogen und auf dem Weg ein Dorf durchquerten, sah er die Gelegenheit kommen, für Ginny die Briefe in einen öffentlichen Briefkasten zu werfen. Zum Glück arbeiteten bei der Post auch Zauberer. Und ebendies war auch der Grund, weshalb die Weasley beim Beschriften der Umschläge den Absender ausgelassen hatte. Außerdem hatte sie zurzeit sowieso keine Adresse anzugeben, an die ihre Post bei Komplikationen hätte zurückgesendet werden können.
Bellatrix war immer noch schlecht gelaunt und ließ Ginny nicht aus den Augen, was sie als eine Art unliebsame Pflicht anzusehen schien. Da die Todesserin nur auf die Rothaarige achtete, entging ihr, was ihr Mann tat. Eilends gesellte er sich wieder zur Gruppe hinzu, als die drei Pergamente im Briefschlitz verschwunden waren.
Erleichtert strahlte Ginny Rodolphus an, als Bellatrix den Blick von ihr abwandte und sich verwirrt umsah, weil sie den Stadtplan nicht lesen konnte. „Danke", formte die Gryffindor stumm mit den Lippen.
Rod nickte ihr daraufhin freundlich zu.
Greyback hatte den Blickwechsel zwar mitbekommen, kratzte sich jedoch nur mit der behaarten Pranke im Nacken, anstatt die desorientierte Gruppenleiterin zu benachrichtigen, die gerade begonnen hatte, die Karte von allen Seiten zu betrachten, in der Hoffnung, so einen Sinn darin erkennen zu können. Der Werwolf hatte scheinbar beschlossen, sich aus den Streitereien herauszuhalten und so zu tun, als sei er schwerhörig und blind. Das erste Mal, seit er zu ihnen gestoßen war, hatte Ginny das Gefühl, dass es gut war, dass er sie nun begleitete und nicht jemand anderes.
Sie warf einen Blick auf die Karte, die Bellatrix immer noch hin und her drehte. Stoke Albany. Da befanden sie sich also. Sie betrachtete die Hinweise am unteren Kartenrand. Was sie dort sah, entlockte ihr ein Lächeln. „Wir sind nur noch neunzig Meilen von London entfernt!"
„Merlin sei Dank!", rief Bellatrix erleichtert aus, ehe sie Ginny mit schmalen Augen ansah.
„Was? Hab ich was Falsches gesagt?", wollte die Weasley erschrocken wissen. Konnte man es ihr denn nie recht machen?
Mit dem darauf folgenden Gekeife zog die Ältere die Aufmerksamkeit mehrerer Passanten auf sich: „WO ZUR HÖLLE HAST DU DAS GELESEN?! HAT DER ORDEN ES DIR GESAGT?" Meinte sie das ernst? Langsam wurden Bellatrix' Paranoia albern und wirkten nur noch krankhaft.
„Herrje, Bella", stöhnte Rodolphus entnervt. „Sieh in Gin doch nicht immer gleich eine potentielle Verräterin! Sie hat sich bloß einfach einmal die Mühe gegeben, ihr Hirn einzusetzen." Er nahm seiner empörten Gattin die Karte ab und gab sie der Dunklen Lady. „Du führst uns jetzt. Vielleicht kommen wir dann noch heute aus diesem Dorf raus."
Ginny fand den Weg innerhalb einer Viertelstunde.

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