Chapter 24
Die Verspätung verzeiht ihr mir hoffentlich; ich hatte das Kapitel seit Montag zu 2/3 fertig, aber absolut keinen Plan, wie es weitergehen sollte. Und bevor ich euch einen riesigen Batzen Schwachsinn vor die Nase setze, habe ich doch lieber ein bisschen gewartet, bis das Kapitel eine akzeptable Form hatte.
WICHTIG!!! Der zweite Abschnitt dieses Chapters beinhaltet eine sehr explizite und, sagen wir einfach mal, krasse Art von Gewaltdarstellung; nicht die subtile, die für „HBH Teil 1 & 2" bisher typisch war. Wer viel Blut und Gemetzel nicht abkann, sollte den Abschnitt einfach überspringen. Am Kapitelende fasse ich kurz zusammen, was passiert ist.
Schöne Sommerferien (bei mir ist es auf jeden Fall soweit) wünscht euch eure
Merope
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Ginny hatte kaum die Nokturngasse in Sicht, da wurde ihr auf einmal schummrig. Sie taumelte, wäre fast gestürzt. Schwer atmend und beunruhigt schleppte sie sich zu der Parkbank, die in einem kleinen Stück Grün etwa auf halber Länge der Straße stand.
„Was, bei Merlin, war das?", flüsterte sie, eine Hand auf den Bauch gepresst. Ihr Sichtfeld flackerte. Ginny kniff die Augen zu und öffnete sie wieder, aber es wurde nicht besser.
Meine Liebe.
Sie fuhr zusammen. Beim Versuch, den Ursprung der Stimme festzustellen, verrenkte sie sich fast den Hals, aber niemand stand auch nur nahe genug in ihrer Nähe, um sie angesprochen haben zu können. Außerdem klang die Stimme ganz nach jemandem, der ihr sehr am Herzen lag. „Tom?"
Dieses Mal bemerkte sie eine Bewegung nahe an ihrer Seele, als die Antwort kam: Es tut mir leid, dass es so unangenehm für dich ist, mit mir Kontakt zu haben. Auch die negativen Auswirkungen, die die Anwesenheit meines Seelenstücks nun einmal auf dich hat, beschämen mich zutiefst. Nur ist es sehr wichtig.
„Was ist los?", wollte Ginny wissen, die sich, am Rande einer Ohnmacht, an der Lehne der Parkbank festkrallte.
Als ich dich zum Horkrux machte, habe ich die Konsequenzen für unser Kind nicht bedacht.
Die Dunkle Lady schluckte schwer. Ihr war mehr als schwindelig. „Wovon sprichst du?", würgte sie hervor.
Meine Seele ist dabei, sich an unser Kind zu binden. Es hat noch kein ausgebildetes Bewusstsein, ist also sehr anfällig dafür. Ich kann nichts dagegen tun. Ihr müsst mich wieder zum Leben erwecken, und das möglichst schnell, bevor es zu spät ist.
„Was passiert, wenn wir es nicht schaffen?", keuchte Ginny, plötzlich hellwach aufgrund eines Adrenalinschubs.
Ich übernehme die uneingeschränkte Kontrolle über unser Kind. Und so eine Monstrosität willst du nicht erleben. Die Seele eines erwachsenen Mannes eingesperrt in dem Körper eines Babys. Das wäre das Schlimmste, was sowohl mir als auch dir passieren könnte. Ganz zu schweigen von dem Baby selbst.
Von Entsetzen gepackt, starrte Ginny ins Leere. „Das darf nicht passieren. Harry haben wir bereits, genau wie deinen alten Zauberstab, den Bellatrix gruseligerweise behalten hat. Das Ritualbuch der Blacks suchen wir noch. Das gibt uns hoffentlich Aufschluss darüber, was uns noch fehlt."
Da kann ich euch gleich behilflich sein. Ihr habt das Allerwichtigste vergessen. Meine Asche.
„Deine... Asche?" Ginny war sich ziemlich sicher, dass ihr Gesichtsausdruck alle Fassungslosigkeit widerspiegelte, die sie jemals empfunden hatte.
Woraus soll sonst mein Körper wiedererstehen?
„Stimmt, du hast recht", gab die Rothaarige zu. Der Logik konnte sie sich nicht erwehren. „Die Asche zu beschaffen sollte machbar sein. Es ist übrigens unglaublich, dass ich einfach so mit dir sprechen kann."
‚Einfach so' hält sich in Grenzen. Wenn ich mich nicht gleich wieder zurückziehe, verlierst du noch das Bewusstsein. Vergiss nie, dass du das Wichtigste auf der Welt für mich bist.
„Werde ich nicht. Ich liebe dich." Ginny schluckte die Tränen herunter, die ihr in der Kehle brannten, als Tom verstummte und ihr Sichtfeld aufklarte.
***
Bellatrix hatte sich zwei Dolche aus ihrer Sammlung geschnappt und sich neben der Tür im Schatten versteckt. Die Auroren rechneten mit Magie, was sie aber nicht bedacht haben würden war die Tatsache, dass die Todesserin viel auf die Wirksamkeit von roher Gewalt gab. Andere mochten so etwas stillos nennen, aber sie selbst fand, dass Zauberduelle ohne Hilfsmittel bis auf Zauberstäbe zwar unterhaltsam, aber nur wenig effektiv waren. Reale Verletzungen und Psychospiele dagegen waren lange wirksam. Und wie es der Zufall nun einmal wollte, war Miss Granger eines ihrer ehemaligen Opfer.
Man hätte annehmen können, die Sekunden zögen sich wie der Schleim eines Mimbulus Mimbletonia, aber sie flogen nur so dahin. Viel zu bald wurde die Tür schwungvoll magisch aufgestoßen, sodass sie fast aus ihren Angeln flog.
Bella zählte von Drei an rückwärts. Als sie bei Eins angekommen war, streckte sie den Arm aus und schlitzte dem ersten Auror, der in den Keller stürmte, die Kehle auf. Blut spritzte ihr entgegen, weil sie die Schlagader erwischt hatte. Fast hätte sie ihn geköpft, weil er wirklich schnell gelaufen war, aber sie zog im letzten Moment, bevor es allzu widerwärtig werden könnte, die Hand zurück.
Der Rest des Trupps um Hermine Granger war erschrocken stehengeblieben, als der Mann gurgelnd in einer Pfütze seines eigenen Blutes zu Boden ging.
Gerne hätte Bellatrix irgendeine Drohung ausgesprochen, aber damit hätte sie ihren Standort verraten. Bisher standen die Chancen hoch, dass aufgrund der schlechten Beleuchtung in der Diele niemand gemerkt hatte, dass sie den Auror per Hand getötet hatte. Somit war für ihre Gegner noch unklar, wo genau sie sich befand, was es für diese extrem riskant machte, sie anzugreifen.
„Stopp!", rief Granger überflüssigerweise, da sich ohnehin niemand bewegte. „Keiner geht da runter. Madam Lestrange?"
Bellatrix blieb stumm. Unter anderen Umständen hätte sie Hermines Verhalten überaus unterhaltsam gefunden, aber gerade gab es Wichtigeres. Warum nochmal hatte sie eine Apparier-Barriere über den Keller gelegt? Vorsichtig machte sie sich daran, die Blockade zu lösen, wobei sie aus vollstem Herzen ihre eigene Unfähigkeit als Fluchbrecherin verfluchte.
Sie hörte leise, vorsichtige Schritte auf der Treppe. War das Grangers Ernst? Spazierte sie tatsächlich direkt in ihre Falle?
Die Todesserin wartete den Moment ab, in dem Hermine auf dem unteren Treppenabsatz angekommen sein müsste, dann schnellte sie hervor und feuerte frontal. Viel zu spät erkannte sie, dass sie der Jüngeren auf den Leim gegangen war. Hermine stand immer noch am oberen Ende der Treppe. Kaum hatte Bellatrix registriert, dass sie auf blanken Beton geschossen hatte, warf die Kraft ihres eigenen Zaubers sie auch schon zurück. Ihr Körper entflammte vor Schmerz, als sie gegen die gegenüberliegende Wand prallte. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Schwerfällig und mit verzerrtem Gesichtsausdruck erhob sie sich.
Der Aurorentrupp war derweil zu ihr herunter gekommen und hatte sie umstellt.
„Verflucht", murmelte Bellatrix, ehe sie unvorhersehbar schnell Hermine am ausgestreckten Zauberstabarm packte und an sich zog. Sie hielt der Kriegsheldin den Dolch an den Hals, wobei sie genau die Stelle wählte, die damals im Manor schon hatte leiden müssen. „Erinnerst du dich, Schlammblut?", zischte sie aggressiv. „Und wie fühlt sich das an?" Mit dem Zeigefinger der freien Hand drückte sie auf Hermines Narbe am Arm. Hermine schrie, als würde ihr das Wort ein weiteres Mal in die weiche Haut eingeritzt.
Mit leuchtenden Augen, in denen sich purer Wahnsinn widerspiegelte, sah Bellatrix zu den Auroren hin. „Wenn ihr mich nicht gehen lasst, töte ich sie. Ist das ein guter Deal? Meine Freiheit für ihr Leben? Ich denke schon." Als sich niemand rührte, nickte sie in Richtung der Leiche vorm Eingang. „Es dürfte offensichtlich sein, dass ich nicht scherze."
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Zusammenfassung: Bellatrix liefert sich ein trickreiches Duell mit den Auroren, die das Versteck des Quartetts entdeckt haben. Dabei tötet sie einen Auroren. Hermine wird ihre Geisel, wobei sie psychologischen Druck auf sie ausübt, und so manövriert Bella sich knapp aus der scheinbar ausweglosen Situation.
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