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10. Zuckersüß

"Mama, ich will auch", quengelte die kleine Mia und zog ruckartig an dem Arm ihrer Mutter.

"Du hast noch nichts Anständiges zu Mittag gegessen", erwiderte ihre Mutter.

"Ich will aber aaaaauch!", protestierte Mia und und zog die Mundwinkel nach unten. Sie würde in absehbarer Zeit anfangen, zu schreien und vielleicht würde sie sich auch auf den Boden werfen. Da Mias Mutter das alles schon einmal hatte erleben dürfen, ließ sie sich dazu erweichen und näherte sich dem Stand, an dem Zuckerwatte verkauft wurde. Vor ihnen wartete noch eine Frau mit drei Kindern. 

"Welche Farbe willst du denn haben?", fragte Mias Mutter.

"Pink", sagte Mia und klammerte sich an das Bein ihrer Mutter.

"Alles klar, eine pinke Zuckerwatte", murmelte diese vor sich hin. Es war zehn Uhr am Vormittag und sie bereute es, so früh schon mit Mia auf den Jahrmarkt gegangen zu sein. Das hätte sie lieber nach dem Mittagessen tun sollen. Aber so würde Mia an jedem Stand anhalten wollen, an dem es etwas Buntes und Süßes gab und sie würde ihre Mutter durch intensives Quengeln dazu bringen, ihr auch vieles - wenn nicht sogar alles - von dem zu kaufen, was sie wollte.

Es ist nur einmal im Jahr, tröstete Mias Mutter sich. Die Frau mit den drei Kindern ging davon. Sie hatten alle drei ihre Zuckerwatte erhalten, aßen sie aber seltsamerweise nicht, sondern hielten sie ein Stück von sich entfernt und betrachteten sie misstrauisch.

"Was darf's denn sein, die Dame?", fragte die Verkäuferin, eine stämmige, weißhaarige Frau mit roten Wangen und einem wohlwollenden Lächeln.

"Mama, das ist die Frau von Weihnachtsmann", quiekte Mia und sprang vergnügt auf und ab. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht der Frau, aber nur für einen ganz kleinen Moment, ehe es wieder aufflammte.

"Du bist aber ein ganz schön freches Mädchen, nicht wahr?", sagte sie an Mia gerichtet. Mia hörte sofort auf zu lachen und zu hüpfen und versteckte sich hinter ihrer Mutter.

"Entschuldigen Sie, sie plappert manchmal einfach drauf los", sagte Mias Mutter. Ihr war die Situation so unangenehm, dass sie am liebsten einfach ohne Zuckerwatte wieder weggegangen wäre. Aber dann war das Theater schon vorprogrammiert.

"Ach, so sind sie, die lieben Kleinen", sagte die Zuckerwatte-Frau mit süß-saurem Lächeln und zuckte mit den Schultern.

"Ähm ... ja ... also, wir hätten gerne eine pinke Zuckerwatte, bitte", sagte Mias Mutter unsicher.

"Gerne", sagte die Zuckerwatte-Frau und bedachte Mia, die gerade aus ihrer Deckung hervor lugte mit einem seltsam giftigen Blick, der gar nicht zu ihrem Aussehen und ihrem fröhlich-bunten Stand passen wollte.

Während die Frau die Zuckerwatte auf einen Holzstab aufrollte, beugte sich Mias Mutter zu ihrer Tochter herunter und sagte: "Das war aber gar nicht nett von dir. Willst du der Frau nicht Entschuldigung sagen?"

Mia schüttelte heftig den Kopf und verschränkte die Arme resolut. Ihre Mutter seufzte. Da war nichts zu machen. Einen Versuch war es wert gewesen. Sie richtete sich wieder auf und beobachtete die Zuckerwatte-Frau bei ihrer Arbeit. Diese schien nichts gehört zu haben oder sie tat zumindest so als ob.

Als die Zuckerwatte fertig war, bezahlte Mias Mutter sie und die Zuckerwatte-Frau reichte ihr die fluffig-süße Wolke, zog diese aber wieder zurück, kurz bevor Mias Mutter den Holzstab erreichen konnte.

"Eine Sache noch", sagte sie mit einem glühenden Lächeln, "passen Sie gut auf, wenn der Wind aufzieht."

Mias Mutter, die nicht wusste, was die Zuckerwatte-Frau ihr damit sagen wollte, lächelte irritiert und nickte. Sie gab Mia die Zuckerwatte und dann gingen sie weiter. Mia biss ein großes Stück aus der luftigen Süßigkeit heraus, verzog dann aber das Gesicht.

"Bah, die ist eklig", wütete sie und schaute die Zuckerwatte an, als hätte sie ihr gerade etwas Böses angetan.

"Wie? Das ist doch bloß Zucker. Was ist denn daran eklig?", fragte Mias Mutter und rupfte sich selbst ein Stückchen davon ab, um es zu probieren.

"Die schmeckt doch ganz normal. Was findest du daran eklig? Ist sie dir zu süß?", fragte sie Mia.

"Nein, die schmeckt ganz, ganz eklig. So wie nach Müll", sagte Mia. Ihre Mutter musste bei dem Vergleich beinahe lachen. Ihre Geschmacksnerven hatten ihr etwas ganz anderes gesagt. Als sie das ernste Gesicht ihrer Tochter sah, versuchte sie, sich zusammen zu reißen.

"Willst du sie dann nicht haben?", fragte sie Mia.

"Nein", antwortete diese bestimmt.

"Na gut. Soll ich sie essen?", fragte sie.

"Nein."

Wutentbrannt warf Mia die Zuckerwatte vor sich auf den Boden. Mias Mutter hob sie wieder auf. An der Seite, die den Boden berührt hatte, klebte nun allerhand Dreck. So würde sie auf jeden Fall niemand mehr essen. Mias Mutter wollte Ausschau nach einem Mülleimer halten, da bemerkte sie, dass sie gar nicht mehr auf dem Boden stand. Sie sah nach unten und erkannte, dass sie mindestens zehn Zentimeter über Mia in der Luft hing. Die sah ihre Mutter aus riesengroßen Augen entsetzt an.

"Mama!", quietschte sie und hüpfte nach oben und versuchte, ihre Mutter zu fassen zu bekommen. Doch diese stieg stetig immer weiter nach oben. Sie blieb zwar auf derselben Stelle, aber sie entfernte sich in die Höhe Zentimeter um Zentimeter immer weiter von Mia.

Ein leiser Luftzug rauschte durch die Bäume und ein paar Leute hielten ihre Hüte fest. Mias Mutter bemerkte, wie sie jetzt davongetragen wurde. Sie schwebte über den Köpfen der Leute hinweg, die ihr nur einen gelangweilten Blick zuwarfen und sich dann wieder ihren Dingen zuwandten. Sie schwebte vorbei am Stand der Zuckerwatte-Frau, die ihr lächelnd zuwinkte.


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