Kapitel 2
,,Ihr seid hier sicher und euch wird medizinische Versorgung gewährt solange es nötig ist. Ihr solltet euch aufwärmen und euch stärken. Mir scheint, als wäret ihr im Augenblick zu schwach, um die Treppe hinauf zu gehen. Gut, dann setzt euch doch an die Theke. Dort ist es wärmer. Ich bringe euch Decken und warme Socken. Und ich lasse euch eine warme Suppe und warme Getränke zubereiten."
Gesagt, getan. Aus meinem großen Vorratsraum besorge ich zwei dicke große Decken und zwei Paar gestrickte Wollsocken. Die sollten hoffentlich passen. Hoffentlich ist ihnen nur ein bisschen kalt. Der alte Mann sah sehr gebrechlich aus. Ich werde mich gleich nach dem Essen daran setzen, ihn und den Jungen zu untersuchen. Wenn nötig, behandle ich mögliche Wunden sofort. Andernfalls sollen die beiden sich erstmal ausruhen und warten, bis dieser Sturm vorüberzieht.
Als ich zurück zu den beiden komme, stehen schon zwei dampfende Tassen mit heißer Schokolade vor ihnen. Der kleine Junge trinkt begeistert einen großen Schluck aus der Tasse, die viel zu groß für seine zierlichen Hände zu sein scheint.
Es beruhigt mich. So sehr, dass es mir ein Lächeln abringt.
,,Na ihr. Ich nehme an, euch schmeckt die heiße Schokolade." Mit meiner freien Hand streichel ich dem Jungen über den Kopf. Mit einem sehr schwachen Lächeln auf den Lippen dreht sich der alte Mann zu mir um. ,,Vielen Dank für den köstlichen Kakao und für eure Gastfreundschaft. Ich bin so froh, dass ihr uns gefunden habt." Er hustet plötzlich sehr stark. ,,Danken könnt ihr mir später. Ich denke, ich untersuche dich doch schon gleich. Dir geht es nicht gut. Aber darf ich vorher die Namen meiner Patienten erfahren?" Vorsichtig lege ich den beiden die Decken um die Schultern und gebe ihnen die Socken. ,,Mein Name lautet Tenrai und das ist mein wunderbarer Enkelsohn Luyen. Wir..." Er wird wieder von einem Hustenanfall unterbrochen, da spricht Luyen weiter. ,,Wir waren auf dem Weg zu meiner Mutter, als der Sturm uns überrascht hat. Opas Krankheit ist wieder schlimmer geworden und ich habe versucht Hilfe zu finden und überall geklopft. Bis mir jemand von der Hime no Sora erzählt hat. Kannst du meinen Opa heilen? Ich will Opa nicht an die Krankheit verlieren. Nicht so wie Oma und Papa." Luyen ist aufgestanden und hat sich an mich geklammert. Er hat angefangen zu weinen und sieht flehend zu mir auf. ,,Bitte hilf Opa!" ,,Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht. Keine Sorge."
Hoffen wir nur, dass die Krankheit auch heilbar ist und es keine Rückschläge geben wird.
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