Kapitel 1
Heute ist hier wieder die Hölle los. Deshalb überlasse ich das unscheinbare Gebäude in die fähigen Hände meiner Mitarbeiter und verlasse meine geliebte Bar.
Mit einem Schleier vor dem Gesicht. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen nicht wegzudenken. Sturm nach Sturm zieht über das kleine fast vollständig zerstörte Dorf hinweg und jeder einzelne macht mir das Leben schwer.
Da gerade wieder einer über uns hinweg fegt, wird es schwierig vorranzukommen und vor allem Hilfesuchende zu finden. Das ist manchmal das Schwerste an meinem Job.
Es ist so windig, dass ich nicht mal das Klackern meiner Holz-Sandalen auf dem trockenen staubigen Boden hören kann. Als wären sie Kissen.
Als ich dann das Dorf fast durchquert habe, erreicht eine Stimme vom Wind getragen mein Ohr.
,,Akaao Tori....Akaao Tori..." Der rot-blaue Vogel. Mein Passwort für meine Bar. Jemand braucht mich.
Die Stimme war schon sehr schwach und verzweifelt. Aber von wo?
Ich sehe mich um, aber der Sturm wütet immer stärker. Ich komme kaum noch dagegen an.
Erst als ich meine Augen zusammenkneife, kann ich eine Silhouette nicht weit von mir ausmachen.
,,Können Sie laufen?!" Auch wenn ich die Worte schreie, glaube ich kaum, dass sie bei der Person ankommen. Deswegen gehe ich Stück für Stück weiter, bis ich die Person erreiche. ,,Nehmen Sie meine Hand! Ich bin hier, um Ihnen zu helfen!" Der Mann sieht zu mir hoch und ergreift schwach meine ausgestreckte Hand. Nur fällt mir jetzt auch auf, dass er einen Jungen bei sich hat. Der Junge wurde von dem Mann in seine Kleidung gehüllt. Der Mann ist wie ein Schild für den Jungen.
,,Ich bringe Sie zur Hime no Sora! Lassen Sie meine Hand ja nicht los!" Ich muss aufpassen. Die zwei sind sehr schwach. Ein paar Schritte gehen wir, bis die Hand meine nicht mehr halten kann. Auf sowas bin ich immer vorbereitet. Sofort nehme ich das Tuch von meinem Gürtel und binde es um die Hand des Mannes und letztendlich um meine eigene. ,,So verlieren wir uns nicht!"
Jetzt verbunden kämpfen wir uns durch den Sturm zurück zur Bar.
Meine rechte Hand wartet schon an der Tür mit einer Laterne. ,,Ich mache sofort ein Zimmer fertig!" Hanamori wartet aber, bis wir das Gebäude betreten haben, bevor er die Tür hinter uns verriegelt und die Treppen hoch läuft.
Endlich kann ich mir meine neuen Gäste näher ansehen. Hoffentlich hat der Sturm ihre Wunden nicht noch schlimmer gemacht, falls sie überhaupt verwundet sind...
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