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9.

1958, 8 Jahre zuvor

„Herzlich willkommen in den Staaten, Mr. und Mrs. Burke!", dröhnte der amerikanische Vize, der mir äußerst unsympathisch war. Er guckte nur Cedric an, mich nicht, wie immer ging ich hinter meinem Mann und die Kinder, vom langen Flug müde und quengelig, klammerten sich an mich. Ich strich Harry, der noch ängstlicher war, als seine große Schwester, über das lockige Haar und er schniefte.

„Sind wir bald im Hotel und können schlafen?", maulte er.

„Schatz, es ist gerade erst Mittag. Aber ja, wir machen einen Mittagsschlaf."

Cedric drehte sich erbost um, ich fragte mich, wie er es gehört hatte, wo er doch mit dem Vize sprach.

„Kommt nicht in Frage! Wir werden im Weißen Haus erwartet!"

„Lass mich wenigstens die Kinder...", setzte ich an, aber er unterbrach: „Nein. Jetzt stellt euch nicht so an, Felicity und Harold."

„Mach ich gar nicht", brummte Feli und ließ mich los. Nahm die Hand ihres Vaters und alle machten Ah! und Oh!, Blitzlichter gingen und Harry versteckte sich hinter mir.

Wir stiegen in die Limousine und der Vize scherzte mit Feli. Mir wurde übel, als er ihr kleines Knie antatschte, doch sie war Papa- Kind durch und durch und kicherte vergnügt. Plötzlich bemerkte ich, dass ich angestarrt wurde und schaute auf. Der Junge, der mir in dem geräumigen Gefährt gegenüber saß, hatte wunderschöne, grüne Augen, doch sein Blick war ernst und gelangweilt. Ich lächelte. Ohne eine Miene zu verziehen, beugte er sich vor und sprach Harry an, der mir förmlich an der Brust hing.

„Hey, Kleiner. Ich bin Tim, und du?"

„Harry Burke", piepste mein Sohn.

„Freut mich, dich kennen zu lernen, Harry Burke. Und sie sind Mrs. Anne Burke, nehme ich an?"

Er sagte nicht das amerikanische oder englische „Änn", sondern er sprach meinen Namen deutsch aus, „A-n-n-e", als hätte er seine Hausaufgaben gemacht! Ich nickte überrascht und der hübsche Junge sprach weiter: „Geborene Loewenherz, die Tochter des deutschen Psychiaters Vincent Loewenherz. Der seinerzeit auf dem Gebiet der Geisteskrankheiten einen Durchbruch geschaffen hat, indem er..."

„Tim, hör mit dem Unsinn auf!", unterbrach der Vize. „Mrs. Burke möchte bestimmt nicht an ihre schändliche Herkunft erinnert werden!", tadelte er und drückte Felicity. „Du bist aber auch eine süße Kleine, warum habe ich nicht so ein niedliches Mädchen wie dich bekommen, anstatt dieses ungezogenen Sohnes?"

„Und du bist und bleibst ein verschissener Nazi, Dad", brummte Tim. 

Der Vize gab ihm eine schallende Ohrfeige, die durch den großen Innenraum der Limousine dröhnte. Ich schaute peinlich berührt hinaus, zum Glück sah ich das Weiße Haus schon. Nein, Tim hatte mich nicht mit seinen Worten verletzt, aber nun wußte ich, warum der Vize mich ignorierte. Kaum drinnen, lächelte ich, schüttelte Hände, lächelte wieder, beruhigte Harry, bis Tim ihn fragte, ob er mit in sein Zimmer kommen wolle. Harry nickte und Tim schaute mich fragend an, ich nickte ebenfalls und ließ die Jungen ziehen.

Danach hatte ich Tim nicht wieder getroffen, eine Angestellte hatte den ausgeruhten Harry, der ein bisschen bei Tim hatte schlafen können und dann mit ihm gespielt hatte, zwei Stunden später wieder zurück gebracht. Zum Abendbankett war Tim nicht aufgetaucht und dann waren wir auch schon wieder abgereist, und beim nächsten Zusammentreffen meines Mannes und dem Vize war Tim bereits an der Uni.

                                                                                         +++

Warum dachte ich jetzt an Timothy Chalamet? Ich hatte das Geheimnis seines Aufenthaltes hier noch nicht raus gefunden, aber...es hatte keine Priorität, er würde seinen Weg auch ohne mich machen. Wie Robert auch, oder Dr. Hiddleston, dem ich einen langen Brief geschrieben hatte. Es war nicht seine Schuld...

„Es ist deine Schuld, Cedric", flüsterte ich und stieß die Bank um.

Nein, darauf war ich nicht vorbereitet, im Nu zog sich die Schlinge fest um meinen Hals und ich bekam keine Luft mehr, mein Kopf fühlte sich an, als würde er im nächsten Moment abgerissen werden. Obwohl ich es ja so geplant hatte, reagierte ich plötzlich panisch, als würde irgendwas in mir nach Überleben schreien. Ich versuchte, mit den Füßen an die Bank zu kommen, griff nach der Schlinge, aber ich hatte bereits keine Kraft mehr, mich wieder hoch zu ziehen. Ich strampelte und stieß immer wieder gegen die Bank. Etwas Warmes lief an meinen Beinen runter, oh Gott, bitte, lass es gleich vorbei sein, dachte ich. Es tat weh, so zu sterben, ich hatte das Gefühl, mein Kopf würde platzen. Warum war mein Genick nicht gebrochen? Und dann krachte es laut, einen Moment dachte ich, das Brett, an dem der Haken befestigt war, wäre heraus gebrochen, aber dann umklammerte jemand meine Taille, wie Harry, damals, und hielt mich, ich hörte Stimmen. Ich sah Robert, der den Tisch aufstellte und drauf kletterte, und dann wurde mir schwarz vor Augen.

Als ich aufwachte, hatte ich ein Dejá- vu. Ich war mit Robert und Tim im Schuppen, aber ich lag auf dem Boden, Tim war über mich gebeugt und hatte feuchte Lippen, ich schmeckte seine Spucke, er atmete schnell und schaute mich entsetzt an. Robert hielt mein Handgelenk, wohl, um meinen Puls zu fühlen. Auch er guckte mich so entsetzt an, dass ich mich unendlich schämte. Ich drehte meinen Kopf weg, um sie nicht mehr ansehen zu müssen und hustete, Tim zog mir die Strumpfhose über den Kopf. Ich roch meinen Urin und jaulte leise.

„Bitte, lasst mich doch in Ruhe!", krächzte ich.

„Was sollte das?", hauchte Tim, immer noch völlig daneben.

„Blöde Frage", brummte Robert. „Ist es wegen Rodney? Hat er dich dazu getrieben? Ich bring ihn um!"

„Nein. Bitte, geht doch!"

„Bestimmt nicht", knurrte Tim nun. „Ich habe dich gerade erst ins Leben zurück geholt!"

„Ich hab..."-ich hustete- „...dich nicht darum...gebeten."

„Fick dich auch, Anne!"

„Okay, wir gehen und sagen Pete Bescheid", erklärte Robert und sprang auf.

„Halt!", flüsterte ich.

Die Männer grinsten sich an und hockten sich wieder neben mich. Ich kam hoch, zu schnell, mir wurde übel und ich erbrach mich auch noch! Robert hielt einen Eimer unter, rechtzeitig, und Tim mich fest. Ich lehnte mich erschöpft an ihn, er zog mich in seine Arme, während Robert den Eimer raus brachte. Als er wieder rein kam, murmelte er: „Leute, Simon sieht aus, als würde er gleich die Runde machen."

„Dann mach besser das Licht aus und seid still", gab Tim zurück.

Wir hielten die Luft an, verfolgten die knirschenden Schritte draußen. Einen Moment verharrten sie in der Nähe des Schuppens, ich krallte mich ängstlich in Tims Armen fest, er gab keinen Mucks von sich. Er war mir so nahe, wie noch nie, und ich wunderte mich, dass er sich nicht vor mir ekelte. Ich roch nicht schön! Endlich entfernten sich die Schritte und ich zog mein Höschen aus, keiner der Männer sagte einen Ton, natürlich kapierten sie, dass es nichts mit Sex zu tun hatte. Ich stopfte es in die halbleere Farbdose, nun war der Geruch nach Urin etwas weniger. Ich war unendlich müde und schloß die Augen. Tim rüttelte mich.

„Nicht einschlafen! Wir müssen rein, Anne. Noch eine halbe Stunde bis zur ersten Runde. Wenn wir nicht in unseren Betten liegen, ist hier Großalarm."

Ich nickte müde und er half mir hoch. Robert nahm sein Kopftuch ab und wickelte es mir um den Hals. Beide Männer hielten mich, als wir zum Haus zurück schlichen, dann mussten wir uns trennen und einzeln hinein huschen, was gefährlich war, denn nun war die Tür wieder bewacht. Rob meinte, er würde uns wieder ein Ablenkungsmanöver starten, bei ihm sei es mittlerweile egal, er hätte eh lebenslänglich. Ich umarmte ihn flüchtig und krabbelte zuerst durch die Tür, während er Feuer machte. Ich kroch am Stützpunkt vorbei, in dem gerade hektisch telefoniert wurde, lief zur Toilette und machte mich etwas frisch, bevor ich in mein Zimmer huschte. Ich atomisierte alle drei Briefe- an Dr. Hiddleston, an Tim und Rob und an Cedric- und lief noch einmal auf Toilette, um sie runter zu spülen. Dann putzte ich Zähne und zog mich um. Kuschelte mich unter die Decke und begann, bitterlich zu weinen. Sodass ich das leise Klopfen total überhörte und mich erschrak, als sich jemand im Dunkeln neben mich legte. Ich kuschelte mich an Tim, zehn Minuten später kam Rob, anscheinend hatten sie ihn nicht erwischt. Er legte sich hinter mich und so war ich geborgen. 

Mit dem Gedanken, was wohl in einer halben Stunde passierte, wenn Schwester Reynard ihre Runde machen würde, schlief ich selig ein.

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